Was ist der Unterschied zwischen Kindererziehungszeiten und Kinderberücksichtigungszeiten?

Gefragt von: Gregor Gottschalk
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Die Kindererziehungszeit im Sinne der Rentenversicherung endet, wenn ein Kind drei Jahre alt wird. Die Zeit danach bis zum zehnten Geburtstag eines Kindes wird als "Kinderberücksichtigungszeit" gewertet.

Was ist der Unterschied zwischen Kindererziehungszeiten und Berücksichtigungszeiten?

Während Kindererziehungszeiten sich direkt auf Ihre Rentenhöhe auswirken, sind die Berücksichtigungszeiten wertvoll für die Mindestversicherungszeit (Wartezeit). Hier gilt: Berücksichtigungszeiten gelten nur für denjenigen, dem auch die Kindererziehungszeit anerkannt wurde.

Was sind Berücksichtigungszeiten für Kindererziehung?

Als Berücksichtigungszeit wegen Kindererziehung zählt die Zeit von der Geburt bis zum 10. Geburtstag des Kindes. Bei zeitgleicher Erziehung mehrerer Kinder unter 10 Jahren endet die Berücksichtigungszeit 10 Jahre nach der Geburt des jüngsten Kindes. Grundsätzlich werden die Zeiten der leiblichen Mutter zugeordnet.

Was bringt mir die Kinderberücksichtigungszeit?

So sorgt die Kinderberücksichtigungszeit dafür, dass Eltern, die nach der Geburt des Kindes für mehrere Jahre keiner versicherungspflichtigen Beschäftigung nachgehen, dennoch die Chance haben, vorzeitig in Rente zu gehen. Auch der Erwerbsminderungsrentenschutz wird durch die Kinderberücksichtigungszeiten gewahrt.

Wie werden Kinderberücksichtigungszeiten bei der Rente angerechnet?

Bei der Berechnung einer gesetzlichen Rente erhalten Versicherte, die Kinder erzogen haben, für die Kindererziehungszeit Entgeltpunkte gutgeschrieben. Neben der Kindererziehungszeit gibt es als weitere rentenrechtliche Zeit noch die Kinderberücksichtigungszeit.

Kinderberücksichtigungszeiten - der Booster für die Rente

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Werden Kindererziehungszeiten automatisch auf die Rente angerechnet?

Denn die Beiträge für die Kindererziehungszeiten werden zusätzlich zu zeitgleichen Beitragszeiten aus eigener Erwerbstätigkeit auf die Rente angerechnet (maximal bis zum Höchstbeitrag).

Werden Kindererziehungszeiten automatisch angerechnet Rente?

Kindererziehungszeiten werden zusätzlich zu zeitgleichen Beitragszeiten aus eigener Erwerbstätigkeit bis zur Beitragsbemes- sungsgrenze (2023 = monatlich 7 300 Euro in den alten und monatlich 7 100 Euro in den neuen Bundesländern) auf die Rente angerechnet.

Wie wirkt sich die Berücksichtigungszeit auf die Rente aus?

Berücksichtigungszeiten der Rente sind rentenrechtliche Zeiten, § 54 Absatz 1 Nr. 3 SGB VI. Sie haben auf die Rente keine direkte Wirkung, anders als Beitragszeiten oder beitragsfreie Zeiten. Sie sind auch keine Anrechnungszeiten.

Wann muss ich Kinderberücksichtigungszeiten beantragen?

Sie können Kindererziehungszeiten und Kinderberücksichtigungszeiten beantragen, wenn Sie ein Kind in der Bundesrepublik Deutschland erzogen haben. Auch Adoptiv-, Pflege- oder Stiefeltern können Kindererziehungs- und Berücksichtigungszeiten beantragen.

Wie viele Jahre werden für 2 Kinder bei der Rente angerechnet?

Für jedes vor 1992 geborene Kind erhalten Erziehende bis zu 2,5 Kindererziehungsjahre auf ihr Rentenkonto angerechnet. Als Verdienst wird der deutsche Durchschnittsverdienst angenommen. Entsprechend gibt es bis zu 2,5 Entgeltpunkte auf das Rentenkonto.

Was versteht man unter Berücksichtigungszeiten?

Eine Berücksichtigungszeit ist die Zeit der Erziehung eines Kindes bis zu dessen 10. Lebensjahr.

Kann man auch noch nachträglich Kindererziehungszeiten geltend machen wenn man schon Rente bezieht?

Kindererziehungszeiten können unter bestimmten Voraussetzungen auf die gesetzliche Rente angerechnet werden. Allerdings müssen Eltern aktiv werden, denn die Anrechnung ist nur auf Antrag möglich. Eine Anrechnung kann auch nachträglich gestellt werden.

Was ist der Unterschied zwischen Mütterrente und Kindererziehungszeiten?

Die Mütterrente ist keine eigenen Rente. Sie bezeichnet lediglich die Erhöhung der angerechneten Kindererziehungszeit für Kinder, die vor 1992 geboren wurden. In den Jahren 2014 und 2019 wurde sie von zuvor 12 auf heute 30 Monate erhöht. Mehr dazu in unserem Überblick Leistungen für Eltern.

Wann werden Kindererziehungszeiten nicht angerechnet?

Nicht angerechnet werden können Kindererziehungszeiten bei Personen, die während der Erziehungszeit Rentenanwart- schaften in einem anderen Versorgungssystem erworben haben, wenn die Kindererziehung bereits dort gleichwertig wie in der gesetzlichen Rentenversicherung begünstigt wird.

Ist in der Rente schon die Mütterrente mit eingerechnet?

Mütterrente ist nun auch in Renteninformationen aufgelistet

Statt bislang einem Jahr Kindererziehungszeit werden nun zwei Jahre Kindererziehungszeit je Kind anerkannt, was zu einer - im Jahr 2014 - um 28,61 Euro (alte Bundesländer) bzw. 26,39 Euro (neue Bundesländer) monatlich höheren Rente.

Sind Kinderberücksichtigungszeiten Grundrentenzeiten?

Zum anderen wird auch die Kinderberücksichtigungszeit als Grundrentenzeit anerkannt. Sie umfasst die Zeit von der Geburt bis zum 10. Lebensjahr des Kindes. Pflegezeiten sind Grundrentenzeiten, wenn ab 1995 Pflichtbeiträge für eine nicht erwerbsmäßige Pflege gezahlt wurden oder vom 1.

Wer bekommt Antrag auf Feststellung von Kindererziehungszeiten Berücksichtigungszeiten wegen Kindererziehung?

Der Elternteil, welcher das Kind in dem Monat überwiegend erzieht, bekommt die Zeit angerechnet. Erziehen Sie Ihr Kind gemeinsam, hat grundsätzlich die Mutter Anspruch auf die Kindererziehungszeit. Soll sie der Vater erhalten, benötigt die Rentenversicherung eine gemeinsame, übereinstimmende Erklärung hierfür.

Werden Berücksichtigungszeiten bei der Grundrente angerechnet?

Wie werden Zeiten der Kindererziehung bei der Grundrente angerechnet? Zu den Grundrentenzeiten zählen Pflichtbeitragszeiten und Berücksichtigungszeiten wegen Kindererziehung.

Wie werden Berücksichtigungszeiten berechnet?

Berücksichtigungszeit wegen Kindererziehung ist die Zeit von der Geburt bis zum 10. Lebensjahr des Kindes. Bei zeitgleicher Erziehung mehrerer Kinder dauert die Berücksichtigungszeit von der Geburt des ältesten bis zum 10. Lebensjahr des jüngsten Kindes.

Was ist der Unterschied zwischen Beitragszeit und anrechnungszeit?

Anrechnungszeiten gehören zu den beitragsfreien Zeiten. Obwohl Sie keine Beiträge einzahlen, können diese Zeiten dennoch für Ihre spätere Rente zählen. Anrechnungszeiten sind beispielsweise Zeiten, in denen Sie ar beitslos waren, eine Fachschule besucht haben oder schwanger waren.

Was bringt der Antrag V0800?

Damit die Rentenversicherung Kindererziehung bei der Rente anrechnet, müssen Eltern Kindererziehungszeit beantragen. Das Formular dafür heißt V0800 und kann bei der Rentenversicherung heruntergeladen werden (). Eltern könnten sich mit dem Antrag theoretisch bis zur Rente Zeit lassen.

Wie werden Kindererziehungszeiten auf die Rente mit 63 angerechnet?

Treffen Kindererziehungszeiten mit Beitragszeiten, zum Beispiel aufgrund einer beitragspflichtigen Beschäftigung, zusammen, werden zu den Entgeltpunkten aus eigener Beitragsleistung zusätzlich Entgeltpunkte für Kindererziehungszeiten berücksichtigt.

Warum Kindererziehungszeiten beantragen?

Wozu gibt es die Kindererziehungszeit? Für Kindererziehungszeiten erhalten Sie Wartezeitmonate und später mehr Rente. Auf diese Weise schaffen Kindererziehungszeiten einen Ausgleich dafür, dass das Arbeiten neben der Kindererziehung häufig nur eingeschränkt oder gar nicht möglich ist.

Was ist der Unterschied zwischen Mütterrente 1 und Mütterrente 2?

Mütterrente 1 und 2

Sowohl bei Mütterrente 1 als auch bei Mütterrente 2 geht es darum, Kindererziehungszeiten für Nachwuchs besser anzuerkennen, der vor 1992 geboren wurde. Aus diesem Grund wurde die angerechnete Erziehungszeit erst auf zwei Jahre erhöht (Mütterrente 1) und später auf zweieinhalb Jahre (Mütterrente 2).

Wie beantrage ich Kindererziehungszeiten für die Rente?

Die Anerkennung der Kindererziehungszeit muss bei der Deutschen Rentenversicherung schriftlich beantragt werden – über das Formular V0800. Das ist eine reine Formsache, wenn man Geburtsurkunden oder ein Familienstammbuch vorlegen kann.