Was ist der Unterschied zwischen Schenkung und Spende?

Gefragt von: Mirco Ludwig
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Der große Unterschied sind die steuerlichen Folgen: Während für eine Schenkung ab einem bestimmten Wert Schenkungsteuer gezahlt werden muss, können Spenden das zu versteuernde Einkommen mindern und man muss weniger Steuern zahlen.

Ist eine Spende eine Schenkung?

Zivilrechtlich ist eine Spende eine Schenkung in Sinne von § 516 ff BGB - also eine unentgeltliche Zuwendung. Unentgeltlich bedeutet dabei, dass der Vermögenszufluss ohne Gegenleistung erfolgt.

Was fällt alles unter eine Schenkung?

Was zählt als Schenkung? Eine Schenkung ist eine Vermögensübertragung zu Lebzeiten, die im Bürgerlichen Gesetzbuch nach §§ 516 ff. BGB geregelt ist. Schenkende übertragen den Beschenkten unentgeltlich einen Teil ihres Vermögens – wie Geld oder eine Immobilie – ohne dafür eine Gegenleistung zu erhalten.

Was versteht man unter einer Spende?

Definition und Abgrenzung Spenden

Steuerrechtlich sind Spenden als freiwillige und unentgeltliche Geld- oder Sachzuwendungen für einen religiösen, wissenschaftlichen, gemeinnützigen, wirtschaftlichen oder politischen Zweck definiert. Ein Leistungstausch zwischen Spender und Empfänger der Spende ist nicht gegeben.

Wann gilt eine Spende als geleistet?

Spenden sind unentgeltliche Zuwendungen, die in Geld oder Geldeswert bestehen können. Ausgenommen davon sind nach § 10b Abs. 3 Satz 1 EStG die Zuwendungen von Nutzungen und Leistungen. Der Spender muss durch die Zuwendung endgültig wirtschaftlich belastet sein.

Schenkung und Übergabe erklärt

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Wann ist eine Spende keine Spende mehr?

Einzelüberweisungen bis zur Grenze von 300 Euro pro Jahr lassen sich mit einem einfachen Kontoauszug belegen, für Spenden jenseits der 300 Euro verlangt das Finanzamt eine Spendenquittung.

Wann ist eine Spende steuerfrei?

Steuererklärung: Geldspenden und Sachspenden sind abziehbar

Grundsätzlich gilt: Geldspenden oder Sachspenden an gemeinnützige Organisationen können Sie in der Steuererklärung geltend machen. Bei Spenden bis 300 Euro geht das sogar ohne offizielle Spendenbescheinigung.

Was muss ich bei einer Spende beachten?

Darauf sollten Sie beim Spenden achten
  • Das Spendenniveau steigt. ...
  • Augen auf beim Spendensiegel. ...
  • Ein Hintergrundcheck schadet nie. ...
  • Zeitdruck ist kein gutes Zeichen. ...
  • Denken Sie an Ihre Steuern. ...
  • Beachten Sie Gebühren. ...
  • So geht selbst sammeln richtig.

Sind Spenden steuerpflichtig?

Eine Spende an eine gemeinnützige Organisation ist für beide Seiten, Spender*in wie Non-Profit, steuerlich begünstigt. Wer spendet, kann dadurch Steuern sparen. Genauer gesagt: Spender*innen können den gespendeten Betrag oder Wert von dem Einkommen abziehen, auf das sie Steuern zahlen, und zwar bis zu 20 Prozent.

Was wird als Spende anerkannt?

Grundsätzlich gilt im deutschen Steuerrecht, dass das Zahlungsmittel für eine Spende keinen Einfluss darauf hat, ob die Spende abgesetzt werden darf oder nicht. Absetzbar sind deshalb unter anderem Bargeldspenden, Spenden per Überweisung und auch Spenden mit Kreditkarte.

Woher weiß das Finanzamt von einer Schenkung?

Schenkung dem Finanzamt melden

In speziellen Vordrucken des Finanzamts kann der Beschenkte die Höhe seiner Steuer selbst berechnen. Wird die Schenkung bei einem Notar oder Gericht bekundet, übernehmen diese die Mitteilung an das Finanzamt.

Was ist keine Schenkung?

§ 517 BGB legt fest, in welchen Fällen keine Schenkung vorliegt. Demnach liegt keine Schenkung vor, wenn eine Person einen Vorteil an Vermögen erhält, weil ein anderer auf einen Vermögensanspruch verzichtet.

Welche Schenkungen sind nicht meldepflichtig?

Hohe Freibeträge für nahe Verwandte

Für Kinder liegt der Freibetrag bei 400.000 Euro, und Enkelkinder können immer noch 200.000 Euro steuerfrei erhalten. Die gleichen Freibeträge gelten auch für Schenkungen. Mit einem Unterschied: Diese Freibeträge kannst Du alle zehn Jahre erneut nutzen.

Ist jede Schenkung meldepflichtig?

Nach § 30 des Erbschaftsteuer- und Schenkungsteuergesetzes ist jede Schenkung vom Erwerber binnen einer Frist von drei Monaten nach erlangter Kenntnis von dem Erwerb dem für die Verwaltung der Erbschaftsteuer zuständigen Finanzamt anzuzeigen. Zur Anzeige ist auch der Schenker verpflichtet.

Was bedeutet Spende verschenken?

Ebenso wie du eine einfache Spende tätigen kannst, kannst du auch eine Spende verschenken. Anstatt eine teures Geschenk zu kaufen, spendest du den Betrag für eine Geschenkspende. Dafür erhältst du dann bspw. eine Spendenurkunde, die du anschließend an einen lieben Menschen verschenken kannst.

Warum sind Schenkungen meldepflichtig?

Auch Schenkungen unter dem Freibetrag sind meldepflichtig

Das Gesetz macht keinerlei Einschränkungen – private Schenkungen müssen also theoretisch immer angezeigt werden. Ausgenommen sind nur Geschenke im „üblichen Rahmen“ beispielsweise anlässlich einer Hochzeit.

Werden Spenden dem Finanzamt gemeldet?

Spenden haben in der Steuererklärung ihren Platz in der Anlage Sonderausgaben. Zuwendungen etwa an gemeinnützige Hilfsorganisationen, Kirchen, Vereine, Gemeinden, Museen und Universitäten trägt man dort in Zeile 5 ein.

Kann man als Privatperson Spenden erhalten?

Welche Art von Spenden dürfen Privatpersonen erhalten? Als Privatperson kannst du Geldspenden annehmen, um deine Kosten zu decken. Auch Sachspenden sind erlaubt. Antworten auf die häufigsten Fragen zum privaten Spenden sammeln findest du hier.

Ist eine Spende ein Einkommen?

Zuwendungen an gemeinnützige Stiftungen zur Förderung steuerbegünstigter Zwecke sind nach § 10b Abs. 1 EStG Sonderausgaben. Diese werden in der Steuererklärung vom Gesamtbetrag der Einkünfte abgezogen und verringern so das zu versteuernde Einkommen – und damit die Steuerlast.

Wie viel darf man als Privatperson Spenden?

Für Spenden bis 300 Euro gelten seit 2021 vereinfachte Nachweispflichten (zuvor: bis 200 Euro). In bestimmten Katastrophenfällen gilt das auch bei höheren Beträgen. Trage Deine Spenden in der Anlage Sonderausgaben ein.

Wie schenkt man eine Spende?

Die Idee hinter einem Spendengeschenk ist ganz einfach: Im Namen der beschenkten Person spendest du im Vorfeld eine bestimmte Summe an eine Organisation deiner Wahl. Zu Weihnachten (oder zum Geburtstag) überreichst du der beschenkten Person dann nur noch eine Art „Spendenbeleg“ als Geschenk.

Welche Art von Spenden gibt es?

Man kann vier Arten von Spenden unterscheiden:
  • a) Geldspende. Geldüberweisungen oder Übergaben von Bargeld, die der Spender freiwillig und unentgeltlich abgibt, werden als Geldspende bezeichnet. ...
  • b) Sachspende. ...
  • c) Aufwandsspende. ...
  • d) Vergütungsspende.

Wie viel Spenden darf man bekommen?

Der Freibetrag einer Schenkung liegt bei 20.000 Euro pro Unterstützer innerhalb von 10 Jahren. Danach fällt eine Schenkungssteuer an. Dieser Freibetrag kann im Falle eines Verwandtschaftsverhältnisses zwischen Schenkendem und Beschenkten je nach Grad der Verwandtschaft höher sein.

Wie werden Spenden steuerlich angerechnet?

Solche Spenden werden in der Anlage zu Sonderausgaben in Zeile 9 eingetragen (Geleistete Spenden an Empfänger im Inland). Spenden in Höhe von bis zu 20 Prozent Ihrer Einkünfte können Sie sofort geltend machen. Haben Sie mehr gespendet, können Sie den Rest auf das Folgejahr übertragen (Zeile 11 und 12).

Wann darf ich Spenden annehmen?

Als Privatperson sind Sie berechtigt Geschenke anzunehmen. Wenn Sie allerdings aktiv Spenden sammeln möchten, dann muss der Spendenempfänger eine gemeinnützige oder öffentliche Partei stehen. Für eine Spendensammlung müssen Sie sich lediglich an das BGB halten.