Was ist die demographische dividende?

Gefragt von: Albert Reich
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Die demografische Dividende bezeichnet in der Demografie und der Ökonomie den möglichen wirtschaftlichen Nutzen, der sich durch die entwicklungsbedingte Veränderung der Altersstruktur eines Staates erzielen lässt. Der Begriff wurde geprägt von David Bloom und David Canning von der Harvard University.

Ist die demografische Dividende ein Geschenk oder Herausforderung?

Die demografische Dividende ist ein Geschenk sinkender Geburtenraten und verursacht einen zeitweiligen Zuwachs der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter. Bevölkerungsexperten schätzen, dass das Wirtschaftswunder in Südostasien auch auf eine vorteilhafte Altersstruktur in diesen Ländern zurückzuführen ist.

Was ist die demografische Alterung?

ist als Vorgang aufzufassen, der das Durchschnittsalter einer Bevölkerung (Medianalter, in dem sich eine Bevölkerung zwei gleich große Teile Älterer und Jüngerer teilt) ansteigen lässt. In jungen, wachsenden Bevölkerungen kann es bei 20 Jahren liegen, in Europa liegt es aktuell bei 40 Jahren.

Was bedeutet Altern der Gesellschaft?

„Altern der Gesellschaft“ wird heute gewöhnlich als demographischer Begriff verstanden (und nicht mehr als geschichtsphilosophischer): Er bezieht sich auf das zunehmende quantitative Gewicht der älteren Altersgruppen in der Gesamtbevölkerung (und nicht mehr auf die Vorstellung von Aufstieg und Niedergang einer ...

Welche Folgen aus der Alterung der Bevölkerung resultieren?

Es gibt zwei Hauptentwicklungen, die den Altersdurchschnitt einer Bevölkerungsgesamtheit anheben: die Erhöhung der allgemeinen Lebenserwartung und der anteilige Rückgang jüngerer Menschen durch einen Geburtenrückgang oder deren Auswanderung.

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Warum Bevölkerungswachstum?

Als einer der Hauptgründe für das zunehmende Bevölkerungswachstum gilt die fehlende Gleichberechtigung der Geschlechter in vielen Ländern. ... Zusammengenommen mit der heute höheren Lebenserwartung führt auch das zu höherem Bevölkerungswachstum. Der Wunsch nach vielen Kindern ist besonders in ärmeren Ländern groß.

Was ist die Bestandserhaltungsniveau?

Bestandserhaltungsniveau: Zahl an Geburten, die erforderlich ist, die Generation der Eltern vollständig zu ersetzen. Für jede Mutter ist hierfür im Durchschnitt die Geburt einer Tochter erforderlich.

Was ist das Altersstruktureffekt?

Der Altersstruktureffekt meint die Verschiebung des durchschnittlichen Alters einer Bevölkerung nach oben. Das bedeutet, dass es immer mehr ältere und alte Menschen und immer weniger junge Menschen und Kinder gibt. Diese demografische Entwicklung lässt sich in der Alterspyramide darstellen.

Was versteht man unter dem Begriff Demografie?

Demografie befasst sich mit der Entwicklung der Bevölkerung und ihrer Strukturen. Dabei stehen folgende Faktoren im Kern des Interesses: Die Geburtenrate, der Wanderungssaldo und die Sterberate. Die demografische Entwicklung in Deutschland führt zu erheblichen Veränderungen der Bevölkerungsstruktur.

Was versteht man unter Ersatzniveau?

Die Geburtenrate bzw. Geburtenziffer ist die Anzahl der Lebendgeburten je 1.000 EinwohnerInnen eines Jahres und ist eine der zentralen Variablen der Demografie. ... Um eine Elterngeneration vollständig zu ersetzen, müsste die Geburtenrate – das sog. "Ersatzniveau" – in Industrieländern bei 2,1 liegen.

Was versteht man aus demografischer Sicht unter Fertilität?

Die Fertilität, also die Geburtenrate, wird dadurch beeinflusst, wie viele Frauen in einem entsprechenden Alter Kinder bekommen und wie viele Kinder sie zur Welt bringen. Diese Zahl ist in Deutschland auch im europäischen Vergleich relativ niedrig.

Was bedeutet Fertilität und Mortalität?

Geburtenentwicklung bzw. Fertilität und Sterblichkeitsentwicklung oder Mortalität sind die beiden Bestandteile der natürlichen Bevölkerungsbewegung. Hier zeichnet sich Deutschland durch eine der weltweit niedrigsten Geburtenraten aus.

Was heißt Bevölkerungsstruktur?

Zusammensetzung einer Bevölkerung nach bestimmten Merkmalen, die deren Charakteristika beschreiben. Häufig werden die Begriffe Struktur, Zusammensetzung, Aufbau und Gliederung synonym verwendet.

Woher kommt der Bevölkerungswachstum?

Bevölkerungsexplosion: Sobald sich in einem Land die Industrie entwickelt und sich Hygiene, Nahrungssituation und medizinische Versorgung verbessern, kommt es zu einem starken Bevölkerungswachstum. Hohe Geburtenrate, bei niedrigeren Sterberaten.

Warum ist es wichtig dass die Entwicklung der Bevölkerung untersucht wird?

Die Politik muss auf bestimmte demografische Veränderungen reagieren. Ein Beispiel: Die Lebenserwartung der Menschen steigt, die Menschen werden im Durchschnitt immer älter. Die Politiker müssen überlegen, was unternommen werden muss, damit die alten Menschen ausreichend Geld zum Leben haben.

Warum wächst die Weltbevölkerung so schnell?

Obwohl die Menschen tendenziell immer weniger Kinder bekommen, wächst die Weltbevölkerung jedes Jahr etwa um die Zahl der Einwohner Deutschlands. Danach werden im Jahr 2050 etwa 9,1 Milliarden Menschen leben, 2,3 Milliarden mehr als heute. ...

Was versteht man unter Fertilität?

Zahl der Kinder, die eine Person, eine Gruppe von Personen oder eine ganze Bevölkerung im Lebenslauf oder in einer bestimmten Zeitperiode hervorbringt.

Was versteht man unter Mortalität?

Die Mortalität (Sterblichkeit) ist ein Sterblichkeitsmaß für eine bestimmte Erkrankung. Sie beschreibt die Anzahl der an einer Krankheit in einem bestimmten Zeitraum verstorbenen Patientinnen/Patienten bezogen auf die Gesamtbevölkerung oder spezifische Gruppen (beispielsweise Säuglinge).

Was ist der Unterschied zwischen Mortalität und Letalität?

Bei der Berechnung der Letalität einer Erkrankung wird die Anzahl der krankheitsbedingten Todesfälle ins Verhältnis zur Anzahl der Erkrankten gesetzt; bei der Mortalität hingegen werden die während einer bestimmten Zeitspanne auftretenden Todesfälle auf die Population bezogen betrachtet.

Was bedeutet demografischer Wandel einfach erklärt?

Begriffserklärung. Mit „demographischer Wandel“ meint man, dass sich die Zusammensetzung der Bevölkerung in den nächsten Jahrzehnten verändern wird. Dazu tragen die Zuwanderung und Abwanderung von Menschen, die Geburtenzahlen und die Zahl der Todesfälle in einem Land bei.

Was gehört zu den demographischen Daten?

Beispiele für demografische Informationen sind Alter, Geschlecht, Familienstand, Einkommen, Bildung und Beschäftigungsstatus. ... Das heißt, Sie können eine größere Gruppe auf der Grundlage von Einkommen oder Bildungsniveau beispielsweise in Untergruppen einteilen.

Wie ist die demographische Lage in Deutschland?

Der demografische Wandel ist in Deutschland längst angekommen. ... Jede zweite Person in Deutschland ist heute älter als 45 und jede fünfte Person älter als 66 Jahre. Andererseits hat Deutschland in den letzten Jahren eine ungewöhnlich starke Zuwanderung vor allem junger Menschen erlebt.

Was versteht man unter Bevölkerungswachstum?

Bevölkerungswachstum beinhaltet die Veränderung der Bevölkerungsgröße zwischen zwei Stichtagen als Ergebnis eines Abgleichs der zwischen diesen Stichtagen erfolgten Geburten und Sterbefälle sowie Zu- und Abwanderung. Sie kann Bevölkerungszuwachs oder -abnahme ergeben.

Was ist das Ersatzniveau der Fertilität?

Die Fertilitätsrate, bei der die Bevölkerung konstant bliebe, bezeichnet man als das „Ersatzniveau der Fertilität“. ... Auch bei einer Fertilitätsrate unter 2,1 ist ein vorübergehendes Bevölkerungswachstum möglich, wenn die Sterblichkeitsrate gering ist und solang die gebärfähigen Jahrgänge stark besetzt sind.