Was ist die Verrechnungssteuer einfach erklärt?

Gefragt von: Karen John
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Die Verrechnungssteuer ist eine vom Schweizer Bund erhobene Quellensteuer von 35 Prozent, die vor allem die Steuerhinterziehung verhindern soll. Die Verrechnungssteuer wird beispielsweise auf Lotteriegewinnen und auf dem Ertrag von beweglichen Vermögen – vor allem Zinsen und Dividenden – erhoben.

Was ist der Sinn der Verrechnungssteuer?

Mit der Verrechnungssteuer will der Bund Steuerhinterziehung vermeiden. Geben die Steuerpflichtigen ihre Erträge aus Bankkonten und Wertschriften in der Steuererklärung korrekt an, erhalten sie die Verrechnungssteuer zurück.

Wer muss Verrechnungssteuer bezahlen?

Die Verrechnungssteuer ist eine Steuer des Zahlungsempfängers; sie wird aber vom Auszahlenden einbehalten und an die Eidgenössische Steuerverwaltung abgeführt. Der Empfänger erhält vom Auszahlenden eine Bescheinigung über den Steuerabzug.

Wie berechnet man die Verrechnungssteuer aus?

Die Höhe der Verrechnungssteuer beträgt 35 Prozent (15 Prozent auf Leibrenten und Pensionen, 8 Prozent auf sonstigen Versicherungsleistungen) des jeweiligen Vermögensertrags und wird vom Schuldner der steuerbaren Leistung direkt an die Eidgenössische Steuerverwaltung (ESTV) bezahlt.

Welche Konten unterliegen der Verrechnungssteuer?

Die Verrechnungssteuer besteuert in der Schweiz Kapitalerträge, Lottogewinne, Leibrenten, Pensionen und Versicherungsleistungen.

Verrechnungssteuer in der Schweiz | einfach erklärt

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Wann muss man Verrechnungssteuer bezahlen?

Die Verrechnungssteuer (VSt) ist eine Bundessteuer. Sie wird direkt an der Quelle erhoben für Erträge aus beweglichem Kapitalvermögen, auf schweizerischen Lotteriegewinnen und auf bestimmten Versicherungsleistungen. Seit 2010 sind die Zinserträge bis CHF 200 bei allen Kundenguthaben von der Verrechnungssteuer befreit.

Wer kann die Verrechnungssteuer zurückfordern?

Voraussetzung für die Rückerstattung der Verrechnungssteuer ist die ertragswirksame Verbuchung. Juristische Personen und Kollektivgesellschaften, Stockwerkeigentümergemeinschaften und Vereine mit Statuten können die Rückerstattung der Verrechnungssteuerbeantragen bei der Eidgenössischen Steuerverwaltung.

Ist die Verrechnungssteuer eine direkte Steuer?

Direkte Steuern

Die Verrechnungssteuer mit einem Satz von 35% ist eine vom Bund erhobene Quellensteuer auf Bankzinsen oder Lotteriegewinnen. Sie wird vollumfänglich an den Steuerpflichtigen zurückerstattet, wenn dieser die entsprechenden Erträge und Vermögenswerte in seiner Steuererklärung deklariert.

Wie viel bekommt man von der Steuer zurück?

Im Schnitt gibt es 1.072 € Steuererstattung zurück!

Die Steuererstattung für Personen mit Steuerklasse 1 lag im Jahr 2010 bei durchschnittlich nur 873 €. Nur wenige Jahre später bekamen Steuerzahler mit derselben Steuerklasse bereits im Schnitt 1.072 € (2018) vom Finanzamt zurück – Tendenz steigend.

Wie lange kann man die Verrechnungssteuer zurückfordern?

Für wie viele Jahre kann ich die Verrechnungssteuer zurückfordern? Der Anspruch auf Rückerstattung der Verrechnungssteuer erlischt grundsätzlich, wenn der Antrag nicht innerhalb von drei Jahren nach Ablauf des Kalenderjahres, in dem die steuerbare Leistung fällig geworden ist, gestellt wird.

Sind Bankkonten mit Verrechnungssteuer?

Ab der CHF 200. - Grenze wird die Verrechnungssteuer bei allen Bank Konten zum Zuge kommen, ob nun Sparkonto, Privatkonto oder Lohnkonto. Die grosse Ausnahme bleibt aber der Lottogewinn. Bei Lottogewinnen bis 50 Schweizer Franken bleibt der glückliche Lotto-Gewinner von der Verrechnungssteuer verschont.

Sind Gewinne aus Aktien steuerfrei?

Sparerfreibetrag: Bis zu welchem Betrag sind Aktien steuerfrei? Singles dürfen seit dem 1. Januar 2023 jährlich bis zu 1000 Euro Gewinn mit Aktien erzielen, ohne dafür Steuern in Form der Abgeltungssteuer zu zahlen. Bei veranlagten Ehepaaren verdoppelt sich der Steuerfreibetrag auf 2000 Euro.

Wie wird der Verkauf von Aktien versteuert?

Spekulationssteuer bei Aktien: Das Wichtigste in Kürze

zusammen weniger als 1.000 Euro (bei Singles) oder 2.000 Euro (bei Ehepaaren) Gewinne ab, musst du keine Steuern zahlen. Zumindest wenn du einen Freistellungsauftrag gestellt hast. Ansonsten ist die Kapitelertragssteuer fällig, die 25 % beträgt.

Haben Aktien Verrechnungssteuer?

Für Aktien, für die Sie die Verrechnungssteuer bezahlt haben, erhalten Sie die 35% von Ihrem Kanton rückerstattet, indem er den jeweiligen Betrag von den kantonalen Steuern abzieht.

Wie muss ich Zinsen versteuern?

Zinserträge sind Einkünfte aus Kapitalvermögen nach § 20 Einkommensteuergesetz (EStG). Einkünfte aus Kapitalvermögen unterliegen der Abgeltungssteuer. Zinserträge werden direkt mit 25 % versteuert und sind damit abgegolten. Die Steuer wird direkt vom Kreditinstitut an das Finanzamt gezahlt.

Wird die Verrechnungssteuer verzinst?

Die 2022 erhobene Verrechnungssteuer wird mit den geschuldeten Staatssteuern 2023 verrechnet und bis zur Höhe der Steuerschuld ab Eingang der Steuererklärung, frühestens aber ab 1. April 2023, verzinst.

Wie bekomme ich am meisten Steuern zurück?

Diese Steuertipps können dabei helfen, dass mehr Netto von Ihren Brutto-Einkünften übrig bleibt und die Rückzahlung vom Fiskus höher ausfallen kann als bisher:
  1. Einkommensteuererklärung einreichen.
  2. Fristen einhalten.
  3. Pausch- und Freibeträge nutzen.
  4. Steuersoftware nutzen.
  5. Belege ordnen.
  6. Timing von Ausgaben und Anträgen.

Kann die KFZ Versicherung von der Steuer abgesetzt werden?

Kfz-Versicherung richtig von der Steuer absetzen

Die Kfz-Versicherung kann anteilig von der Steuer abgesetzt werden. Arbeitnehmer, Rentner und Beamte können die Kfz-Haftpflichtversicherung in der Steuererklärung absetzen. Selbstständige können zusätzlich auch die Kaskoversicherung steuerlich absetzen.

In welchem Land muss man am wenigsten Steuern zahlen?

Die niedrigste Abgabenquote weist im Jahr 2020 Irland mit 20,2 Prozent auf; die höchste Abgabenquote fand sich mit 46,5 Prozent in Dänemark. Im Jahr 2020 betrug die deutsche Steuerquote 23,1 Prozent.

Wie viel Steuern muss ich bezahlen?

Der Einkommensteuertarif beginnt in der Nullzone, dem Grundfreibetrag. Bis dahin wird 0 Prozent Einkommensteuer gezahlt. Danach liegt der Einkommensteuertarif zwischen 14 Prozent und 42 Prozent. Das bedeutet: Wenn Sie sehr wenig Einkommen zu versteuern haben, müssen Sie nur 14 Prozent Steuern darauf zahlen.

Was wird mit den Steuergeldern gemacht?

Die Bundessteuergelder gehen an den Bund, die Landessteuern an die Länder und die Gemeindesteuern an die Gemeinden. Geregelt ist die Verwendung der Gelder im Bundeshaushalt, den das Finanzamt jedes Jahr einmal herausgibt.

Ist Dividende steuerpflichtig?

Aber: Aktiengewinne und Dividenden müssen grundsätzlich versteuert werden – und zwar mit der Abgeltungssteuer zuzüglich Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer. Deutsche Anleger/innen zahlen bei Aktiengewinnen und Dividenden üblicherweise zwischen 26,38 Prozent und 27,99 Prozent Steuern.

In welchem Jahr muss Dividende versteuert werden?

Dividenden sind in dem Jahr zu versteuern, in dem sie dem Aktionär ausgezahlt oder gutgeschrieben werden. Das ist regelmäßig der nächste Banktag nach der Hauptversammlung, in der die Gewinnausschüttung beschlossen wurde. Auf die wirtschaftliche Zugehörigkeit der Dividende kommt es nicht an.

Für was ist das Formular 25?

Die Verrechnungssteuer, die in den drei Vorjahren erhoben wurde, kann von den entsprechenden Institutionen mit Antrag auf Rückerstattung der Verrechnungssteuer (Formular 25) direkt bei der Eidgenössischen Steuerverwaltung in 3003 Bern geltend gemacht werden.