Was ist eine kommanditgesellschaft auf aktien?

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Die Kommanditgesellschaft auf Aktien, oder kurz KGaA, ist in einigen Rechtsordnungen eine Rechtsform für Unternehmen. Sie vereint Elemente von Aktiengesellschaft und Kommanditgesellschaft.

Ist eine Kommanditgesellschaft auf Aktien eine Kapitalgesellschaft?

Die KGaA ist eine Kapitalgesellschaft, bei der mindestens ein persönlich haftender Gesellschafter unbeschränkt mit seinem gesamten Vermögen haftet. Die übrigen Gesellschafter sind an dem in Aktien aufgeteilten Grundkapital ohne persönliche Haftung beteiligt.

Was versteht man unter Kommanditgesellschaft?

Die Kommanditgesellschaft ist eine der Offenen Handelsgesellschaft verwandte Rechtsform. Sie ist ein Zusammenschluss von mindestens zwei Gesellschaftern, die unter einer gemeinschaftlichen Firma (Name) einen gemeinsamen Zweck verfolgen.

Wer haftet bei einer KGaA?

Bei der Gründung einer Kommanditgesellschaft auf Aktien gibt es wie bei der KG Komplementäre, die persönlich haften, und Kommanditisten, die nur in Höhe ihrer Einlage haften. In der Kommanditgesellschaft auf Aktien heißen diese jedoch Kommanditaktionäre, die dementsprechend allein für ihre Aktien haften.

Ist ein Kommanditist ein Gesellschafter?

Als Kommanditist wird ein Gesellschafter einer Kommanditgesellschaft bezeichnet, der eine im Handelsregister eingetragene Einlage in die KG leistet und nur bis zur Höhe dieser Einlage für Verbindlichkeiten der Gesellschaft haftet. Ihm gegenüber steht der Komplementär, der mit seinem gesamten Vermögen haftet.

KGaA - Was ist das und was macht sie so interessant? | Thomas Breit Steuerberatung

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Kann ein Kommanditist auch eine GmbH sein?

Eine weitere Besonderheit besteht für den Fall, in dem ein GmbH-Gesellschafter, der zugleich auch Kommanditist einer gewerblichen GmbH & Co. KG ist, die Geschäftsführung der GmbH ausübt. Der Bundesfinanzhof erkennt in diesen Fällen das Vertragsverhältnis zwischen der GmbH und dem Gesellschafter nicht an.

Ist ein Kommanditist ein persönlich haftender Gesellschafter?

In der Regel sind es mehrere Gesellschafter, die jeweils mit ihrer Kapitaleinlage haften. Der mit seinem gesamten Vermögen haftende Gesellschafter heißt Komplementär, der lediglich mit seiner Hafteinlage haftende ist der Kommanditist, nach dem die Rechtsform der KG benannt ist (§ 171 Abs. 1 Halbsatz 2 HGB).

Warum eine KGaA?

Was sind die Vorteile einer KGaA:

Die Kapitalbeschaffung ist einfacher im Gegensatz zu einer einfachen KG. Trotz der hohen Kapitaleinlagen wird die persönliche Bindung der Gesellschafter an die Gesellschaft bewahrt. Bei der KGaA hat der Vorstand anders als in der AG eine starke Stellung.

Wie funktioniert eine KGaA?

Sie vereint Elemente von Aktiengesellschaft (AG) und Kommanditgesellschaft (KG). Bei der KGaA handelt es sich um eine Aktiengesellschaft, die an Stelle eines Vorstandes über persönlich haftende Gesellschafter (Komplementäre) verfügt. Die Anteile der teilhaftenden Kommanditisten sind wiederum in Aktien zerlegt.

Was macht eine KGaA?

Die KGaA (Kommanditgesellschaft auf Aktien) ist eine Aktiengesellschaft, die einen Vorstand hat, der sich nur aus persönlich haftenden Gesellschaftern (Komplementären) zusammensetzt. Die Komplementäre haften gegenüber den Gesellschaftsgläubigern auch mit ihrem Privatvermögen.

Wieso gründet man eine KG?

Die KG ist zwar eine Personengesellschaft und braucht damit zumindest einen persönlich haftenden Gesellschafter – dafür hat die Kommanditgesellschaft Vorteile für Gründer, weil sie als Gesellschaft mitwachsen kann.

Was sind die Merkmale einer KG?

Merkmale einer Kommanditgesellschaft: Leitungsrechte: Komplementäre. Kontrollrechte: volle Rechte für Komplementäre; beschränkte für Kommanditisten. Haftung: uneingeschränkt für Komplementäre, eingeschränkt für Kommanditisten.

Ist eine KG ein Gewerbe?

Die KG ist eine Personengesellschaft und stellt eine Sonderform der Offenen Handelsgesellschaft (OHG) dar. Bei der KG handelt es sich nicht um eine juristische Person – deshalb ist die KG auch nicht voll rechtsfähig.

Welche Unternehmensformen haben Aktien?

Allgemeines. Die Aktie ist ein Finanzierungsinstrument für die Kapitalgesellschaften der Aktiengesellschaft (AG), Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) oder Europäischen Gesellschaft (SE).

Wer führt die Geschäfte bei einer KG?

Der Komplementär führt die Geschäfte, während die Kommanditisten generell von der Geschäftsführung ausgeschlossen sind. Des Weiteren vertritt der Komplementär die Kommanditgesellschaft nach außen, während die Kommanditisten auch von der Vertretungsmacht generell ausgeschlossen sind.

Was versteht man unter einer Kapitalgesellschaft?

Eine Kapitalgesellschaft wird aus dem Zusammenschluss mehrerer Personen zur Realisierung eines Unternehmenszwecks gebildet. Im Gegensatz zu den Personengesellschaften ist sie haftungsbeschränkt. Als Kapitalgesellschaft müssen Sie Ihr Unternehmen beim Gewerbeamt anmelden.

Wie wird eine KGaA besteuert?

Gesellschafterebene: Der Komplementär einer KGaA wird steuerlich wie der einer normalen Kommanditgesellschaft behandelt, der Gewinnanteil und die Leistungsvergütungen des persönlich Haftenden sind also Einkünfte aus Gewerbebetrieb (§ 15 I Nr. 3 EStG).

Was ist die Rechtsform bei einer AG?

Die Aktiengesellschaft (AG) ist die typische Rechtsform für Großunternehmen. Sie ist die einzige Gesellschaftsform mit Zugang zum Kapitalmarkt, das heißt zur Börse. Ihr Hauptvorteil liegt in der Möglichkeit der direkten Eigenkapitalfinanzierung.

Was ist eine Aktiengesellschaft einfach erklärt?

Eine Aktiengesellschaft, abgekürzt AG, ist eine Handelsgesellschaft und zählt zu den Kapitalgesellschaften. Eine AG ist eine eigene Rechtspersönlichkeit, eine sogenannte juristische Person, die für Verbindlichkeiten ihren Gläubigern gegenüber gemäß § 1 Aktiengesetz nur mit ihrem Gesellschaftsvermögen haftet.

Ist eine BGB Gesellschaft eine juristische Person?

Wie bei allen Personengesellschaften, gilt die Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) nicht als eigenständige juristische Person. Sie kann jedoch gewisse Rechte und Pflichten erlangen.

Wie haften Personengesellschaften?

Bei Personengesellschaften haften alle Gesellschafter persönlich, solidarisch und uneingeschränkt. Die Haftung ist nicht – wie bei den Kapitalgesellschaften – auf das Gesellschaftsvermögen beschränkt. Eine Ausnahme bildet der Kommanditist bei der Kommanditgesellschaft (KG), der GmbH & Co. OHG und der GmbH & Co.

Was ist ein persönlich haftender Gesellschafter?

Persönlich haftende Gesellschafter sind alle Gesellschafter der offenen Handelsgesellschaft (OHG), der Partnerschaftsgesellschaft (PartG), die Komplementäre der Kommanditgesellschaft (KG) und der Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA), nicht jedoch stille Gesellschafter der stillen Gesellschaft.

Wann haftet der Kommanditist?

Der Kommanditist haftet persönlich, also mit seinem privaten Vermögen, ebenso wie der "persönlich" haftende Gesellschafter. Die Haftung des Kommanditisten ist gegenständlich unbeschränkt, er haftet also mit seinem gesamten Vermögen. Sie ist primär, also nicht subsidiär zur Haftung der Gesellschaft.

Kann ein Gesellschafter zugleich Kommanditist und Komplementär sein?

Ein Komplementär könne nicht gleichzeitig Kommanditist sein. ... Da der Kommanditanteil somit untergegangen sei, könne der persönlich haftende Gesellschafter nicht zu einem Kommanditisten werden.

Kann juristische Person Kommanditist sein?

Auch juristische Personen können Kommanditist oder Komplementär sein. Die Haftsumme des Kommanditisten ist ins Handelsregister einzutragen.