Was ist eine psychosomatische Sprechstunde?

Gefragt von: Willi Schuler MBA.
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Sie ist ein Modell, das biologische, psychische und soziale Faktoren gleichwertig in der Abklärung und Behandlung individueller gesundheitlicher Leiden berücksichtigt. Bei Bedarf wird in Absprache mit den Patientinnen und Patienten auch das persönliche Umfeld in die Abklärung und Behandlung einbezogen.

Was ist psychosomatische Sprechstunde?

In unserer Psychosomatischen Sprechstunde werden Patienteninnen und Patienten mit psychosomatischen Beschwerden und Erkrankungen sowie deren Angehörige diagnostisch und therapeutisch beraten. Es erfolgt zudem eine Überprüfung, inwieweit ein stationärer Aufenthalt auf der Psychosomatikstation notwendig ist.

Wie läuft eine psychosomatische Behandlung ab?

Eine Behandlung in der Psychosomatik berücksichtigt sowohl körperliche, seelische als auch soziale Faktoren: Abklärung und ggf. Behandlung körperlicher Erkrankungen. Förderung eines gesunden Lebensstils: ausgewogene Ernährung und Bewe-gung, weniger Alkohol und Rauchen.

Was versteht man unter psychosomatischen Erkrankungen?

Beispiele für psychosomatische Erkrankungen sind:

schwere körperliche Erkrankung, deren Entstehung oder Verlauf durch psychische Faktoren eindeutig beeinflusst werden (Asthma, Tinnitus, Diabetes, Hauterkrankung, koronare Herzerkrankung, etc.)

Wann ist es sinnvoll in eine psychosomatische Klinik zu gehen?

Psychosomatische Akutbehandlung ist dann nötig, wenn Sie z.B. an Depressionen, Burn-out, psychischen oder seelischen Störungen leiden, die ambulante Therapie am Wohnort nicht ausreicht und die Gefahr besteht, dass Sie schweren Schaden nehmen.

Wann soll ich mich in einer psychosomatischen Klinik behandeln lassen? | PsychCast.de | #PsychFragen

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Wie ist der Tagesablauf in einer psychosomatischen Klinik?

Die stationäre psychosomatische Behandlung ist durch eine hohe Behandlungsintensität gekennzeichnet. Ähnlich wie ein Arbeitstag beginnt ein "Therapietag" in der Klinik zumeist um 7.30 Uhr mit Morgengymnastik und endet gegen 16.30 Uhr.

Welche Krankheiten werden in einer psychosomatischen Klinik behandelt?

Psychosomatische Klinik – Ziele und Behandlungsschwerpunkte
  • Affektive Störungen (u.a. Depressionen)
  • Angst- und Panikstörungen.
  • Anpassungsstörungen und Erschöpfungszustände.
  • Chronische Schmerzstörungen.

Wie äußert sich eine psychosomatische Erkrankung?

Psychosomatische Erkrankungen können fast alle Organe betreffen und sehr unterschiedliche Symptome verursachen. Die typischsten Symptome sind: chronische Schmerzen in unterschiedlichen Körperregionen, zum Beispiel Kopf-, Gelenk-, Muskel- und Bauchschmerzen. Allgemeinsymptome wie Erschöpfung und Müdigkeit.

Welche körperlichen Symptome kann die Psyche auslösen?

Chronische Anspannung, Überforderung, dauernde Angst, Gefühle von Hilflosigkeit und Einsamkeit führen zu unterschiedlichen körperlichen Reaktionen: Sie belasten zum Beispiel den Stoffwechsel, das Immunsystem und die Organe, sie stören den Schlaf und führen zu einer Verkrampfung der Muskulatur.

Wie merke ich dass ich psychische Probleme habe?

Anzeichen einer psychischen Störung wie erhöhte Reizbarkeit, Appetitlosigkeit oder Frustessen können ebenfalls auf seelische Belastungen sowie Störungen eines Menschen hinweisen. Auch Körpersignale können Marker für psychische Erkrankungen sein.

Wie lange dauert eine psychosomatische Erkrankung?

In der Regel dauert eine psychosomatische Rehabilitation fünf bis sechs Wochen.

Was gehört alles zur Psychosomatik?

Psychosomatische Zusammenhänge bei diversen Erkrankungen
  • psychische Erkrankungen (etwa bei posttraumatischer Belastungsstörung, Depression, Persönlichkeitsstörungen, Angststörungen, Zwangsstörungen etc. ),
  • Krebserkrankungen,
  • Herzkrankheiten.
  • Erkrankungen des Bewegungsapparats.
  • Störungen des Magen-Darm-Trakts.

Kann der Hausarzt in eine psychosomatische Klinik einweisen?

Für die Krankenhausbehandlung ist eine Einweisung durch einen Arzt, am besten durch einen Facharzt aus dem Bereich Psychosomatik, Psychotherapie, Psychiatrie oder den Hausarzt erforderlich.

Ist Psychosomatik eine Diagnose?

Denn jeder Arzt, egal wie qualifiziert, kann in Deutschland eine psychosomatische Diagnose stellen. Die Abklärung durch einen Facharzt für Psychosomatik ist nicht notwendig.

Was macht ein Arzt für Psychosomatik?

Die psychosomatische Medizin beinhaltet das Erkennen und die Behandlung körperlicher Krankheiten, deren Hauptursachen in körperlich-seelischen Wechselwirkungen oder in seelischen Vorgängen zu finden sind.

Was kostet ein Tag in der Psychosomatik?

Die Reha-Kosten werden in der Regel von den Kostenträgern, also vorrangig den Krankenversicherungen und Rentenversicherungen, getragen. Wenn keine Kostenübernahme genehmigt wird, muss man privat bezahlen, was sehr teuer werden kann, da die Tagessätze oft bei 500 Euro liegen.

Was sind psychische Belastungen Beispiele?

Zu psychischen Belastungen am Arbeitsplatz zählen zum Beispiel:
  • Starker Zeitdruck.
  • Mehrere Tätigkeiten gleichzeitig durchführen.
  • Wiederholung immer gleicher Arbeitsvorgänge.
  • Zu wenig Möglichkeiten, die Arbeit mitzugestalten.
  • Dauernde Unterbrechungen bei der Arbeit.
  • Mangel an Information.
  • Unmengen an Information.

Welches Organ beeinflusst die Psyche?

Psychische Reaktionen werden über den Hypothalamus an die Hirnanhangdrüse weitergegeben, die wiederum die Nebenniere veranlasst, Hormone auszuschütten. Bei Angst, Wut, Zeitdruck und allen Gefühlen, die wir als „negativ“ empfinden, sind das die Stresshormone Adrenalin und Cortisol.

Welche Medikamente helfen bei psychosomatischen Beschwerden?

Zu den wichtigsten zählen:
  • Antidepressiva (Stimmungsaufheller)
  • Phasenprophylaktika (Stimmungsstabilisierer)
  • Antipsychotika/Neuroleptika (Mittel u.a. gegen Psychosen)
  • Anxiolytika/Tranquilizer/Hypnotika (Beruhigungs- und Schlafmittel)

Sind psychosomatische Beschwerden gefährlich?

Psychosomatische Erkrankungen sind keine eingebildeten Krankheiten! Aufgrund psychischer Belastungen können – genauso wie durch andere Ursachen – Organschädigungen entstehen, welche auch die gleichen Folgen haben können. Wie gefährlich die jeweilige Erkrankung ist, hängt also nicht unbedingt von deren Ursache ab.

Kann eine psychosomatische Erkrankung geheilt werden?

Manchmal macht das eine Behandlung erst möglich. Soziale und körperliche Aktivität sind bei psychosomatischen Schmerzen oft besonders wirksam. Vor allem, wenn Betroffene sich aufgrund der Beschwerden isoliert haben, können alltägliche Aktivitäten, Sport und Kontakt zu Freunden heilend sein.

Was ist der Unterschied zwischen psychisch und psychosomatisch?

psychosomatisch? Psychosomatik ist ein Teilgebiet der Psychiatrie. Während sich die Psychiatrie aber generell mit Störungen und Erkrankungen des Geistes beschäftigt, befasst sich die Psychosomatik mit den körperlichen Beschwerden, die Folgen solcher seelischen Belastungen sein können.

Wie lange dauert eine Behandlung in einer psychosomatischen Klinik?

Ein stationärer Aufenthalt in unserer Klinik für Psychosomatik erstreckt sich in der Regel über 6 bis 8 Wochen.

Wie lange bleibt man mit Depressionen in der Klinik?

Ein stationärer Aufenthalt für die Depressionsbehandlung dauert meist mehrere Wochen.

Was erwartet mich bei einer psychosomatischen Kur?

In einer psychosomatischen Reha erhalten Patienten eine Kombination aus Psychotherapie und Verhaltenstherapie, ärztlicher Therapie, medikamentöser Therapie, Arzneimitteltherapie, Bewegungstherapie, Ergotherapie, Soziotherapie, Physiotherapie, Entspannungstechniken und Sozialberatung.