Was ist mit durchlaufender Posten gemeint?

Gefragt von: Hilde Schreiber
sternezahl: 4.6/5 (74 sternebewertungen)

Durchlaufende Posten oder sogenanntes Fremdgeld, sind Beträge, die ein Selbstständiger oder ein Unternehmer für eine andere Person einnimmt und an diese weiterleitet z.B. Ein Rechtsanwalt erhält von einer Versicherung eine Zahlung i.H.v. 1.000,00 € zur Weiterleitung an seinen Mandanten.

Was versteht man unter einem durchlaufenden Posten?

Durchlaufende Posten sind Geldbeträge, die zwar in ein Unternehmen eingehen, aber in genau gleicher Höhe wieder an Dritte weitergegeben werden.

Wann ist Umsatzsteuer durchlaufender Posten?

1 Definition und Rechtsfolgen von durchlaufenden Posten. Ein durchlaufender Posten liegt nach der gesetzlichen Definition des § 10 Abs. 1 Satz 5 UStG vor, wenn ein Unternehmer Beträge im Namen und für Rechnung eines anderen vereinnahmt und verausgabt.

Was sind durchlaufende Steuern?

Bei durchlaufenden Steuern handelt es sich um Steuern, die von anderen Unternehmungen aufzubringen sind, von uns einzubehalten sind und später von uns an das Finanzamt abgeführt werden müssen. Diese Steuern trägt also nicht unser Unternehmen. Deshalb wirken sich diese Steuern nicht auf unseren Gewinn aus.

Wann wird auf durchlaufende Posten gebucht?

Von einem durchlaufenden Posten kann nur ausgegangen werden, wenn eine Zahlung über eine Mittelsperson lediglich weitergeleitet wird. Die Rechts- bzw. Vertragsbeziehungen bestehen zwischen dem, der die Zahlung erhält, und dem, für den er die Zahlung leistet.

Umsatzsteuer als durchlaufender Posten

15 verwandte Fragen gefunden

Warum ist die UST kein durchlaufender Posten?

1 Satz 5 UStG gehören Beträge, die jemand im Namen und für Rechnung eines anderen vereinnahmt und verausgabt (= durchlaufende Posten), nicht zum Entgelt im Rahmen eines Leistungsaustauschs. Durchlaufende Posten unterliegen somit nicht der Umsatzsteuer.

Wann buche ich Umsatzsteuer und wann Vorsteuer?

Vorsteuer und Umsatzsteuer sind somit unterschiedliche Sichtweisen auf die selbe Steuer: aus Sicht des Käufers handelt es sich um Vorsteuer, aus Sicht des Verkäufers um Umsatzsteuer. Daher wird in den Buchungsformularen bei Ausgaben die Vorsteuer abgefragt, bei Einnahmen die Umsatzsteuer.

Wann benutze ich Vorsteuer und wann Umsatzsteuer?

Als Merksatz gilt: Die Vorsteuer wird beim Kauf von Waren oder Dienstleistungen eines Unternehmens bei einem anderen Unternehmen fällig. Die Mehrwertsteuer wird bei jedem Verkauf eines Produktes oder einer Leistung erhoben.

Wann habe ich Vorsteuer und wann Umsatzsteuer?

Die Mehrwertsteuer, die das Unternehmen auf der Rechnung ausweist, ist die Umsatzsteuer. Die Mehrwertsteuer, die das Unternehmen beim Einkauf bezahlt, ist die Vorsteuer. Bei der Umsatzsteuererklärung wird die Vorsteuer von der Umsatzsteuer abgezogen. Allein der Privatkunde zahlt die Umsatzsteuer komplett.

Was heißt das Wort posten?

Das Wort "posten" (ausgesprochen: pousten) kommt von dem englischen Wort "to post" und bedeutet "abschicken". Alles, was du bei Facebook veröffentlichst, ist ein Post: Kommentare, Bilder, Videos. Auch geteilte Inhalte sind Posts!

Ist die Lohnsteuer ein durchlaufender Posten?

Da es sich bei durchlaufenden Posten weder um Betriebsausgaben noch um Betriebseinnahmen handelt, wird auch keine Umsatzsteuer erhoben. Obwohl der Fiskus also nicht von diesen Geldern profitiert, muss dem Finanzamt trotzdem nachgewiesen werden, dass es sich tatsächlich um durchlaufende Posten handelt.

Was bedeutet Weiterberechnen?

Was genau sind Weiterberechnungen und wie gestalte ich diese richtig? Bei einer Weiterberechnung stellt man zusätzlich zu seinem Honorar an den Kunden Ausgaben in Rechnung, die für diesen Auftrag angefallen und im Rahmen der Leistungsvereinbarung zur Weiterberechnung vorgesehen sind.

Warum ist die ust ein durchlaufender Posten?

Die Umsatzsteuer als durchlaufender Posten

Ein Unternehmer nimmt die Umsatzsteuer zwar ein, führt diese dann aber in voller Höhe an das Finanzamt ab. Zwar zahlen Unternehmer auch an ihre Lieferanten Umsatzsteuer, diese können Sie aber beim Vorsteuerabzug geltend machen.

Wann zahlt das Finanzamt die Vorsteuer zurück?

Die Vorsteuer kannst du dir über die Umsatzsteuervoranmeldung vom Finanzamt zurückholen, wenn du einen sogenannten Vorsteuerüberhang hast – sprich wenn du mehr Einkäufe als Verkäufe hast.

Wann muss man keine Vorsteuer zahlen?

Wann ist man Kleinunternehmer nach § 19 UstG? Generell wird keine Umsatzsteuer erhoben, wenn die Einnahmen im vorangegangenen bzw. ersten Geschäftsjahr die Grenze von 22.000 Euro nicht überschreiten und im laufenden Jahr nicht höher als 50.000 Euro sein werden.

Was passiert wenn die Vorsteuer höher ist als die Umsatzsteuer?

Fällt die Summe der Vorsteuer höher aus als die Summe der Umsatzsteuer, die ein Unternehmer dem Finanzamt schuldet, bekommt er eine Umsatzsteuererstattung. Im umgekehrten Fall muss er Umsatzsteuer bezahlen.

Warum wird die Vorsteuer im Soll gebucht?

Warum wird die Vorsteuer im Soll gebucht? Die Verrechnung von Vorsteuer und Umsatzsteuer erfolgt zum Jahresende. Bis zu dieser Verrechnung wird die Vorsteuer wie alle Verringerungen des Eigenkapitals im Soll gebucht, da sie einen automatisch zu entrichtenden Betrag darstellt.

Wie wirkt sich die Vorsteuer auf den Gewinn aus?

Gewinnauswirkung bei der Vorsteuer nach Durchschnittssätzen

Bei einer Einnahmen-Überschussrechnung erhöhen die Umsatzsteuer und die Umsatzsteuererstattungen des Finanzamts den Gewinn, während Vorsteuer und Umsatzsteuerzahlungen an Finanzamt den Gewinn mindern.

Soll und Haben erklärt?

Soll repräsentiert die Vermögenswerte und Haben die Verbindlichkeiten eines Unternehmens. Relevant sind Soll und Haben für die Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung. Soll steht immer auf der linken und Haben auf der rechten Kontoseite. Geschäftsvorfälle müssen Sie auf mindestens zwei Konten buchen.

Wie bucht man eine ausgangsrechnung?

Um eine Ausgangsrechnung zu buchen, wird sie in der Bilanz als Forderung oder Debitor erfasst. Zusätzlich wird beim Buchen der Ausgangsrechnung in der Regel das Konto „Umsatzsteuer“ angesprochen“. Für eine Ausgangsrechnung lautet der Buchungssatz somit: Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an Ausgangsrechnung.

Wer zahlt die Vorsteuer?

Die Vorsteuer ist also keine eigene Steuer! Sie ist der Teil der Mehrwertsteuer, den ein Gründer oder Unternehmer bezahlt, bevor er seine eigenen Produkte und Dienstleistungen verkauft.

Auf was gibt es keine Umsatzsteuer?

0 % Umsatzsteuer nach § 4 UStG gilt für umsatzsteuerfreie Dienstleistungen und Waren. Hierunter fallen beispielsweise Versicherungen, Kreditvermittlungen, See- und Luftverkehr, innergemeinschaftliche Lieferungen und Auslandslieferungen.

Was bucht man auf 1590?

Durchlaufende Posten dürfen sich beim zwischengeschalteten Unternehmer nicht auf den Gewinn auswirken, weil sie weder zu den Betriebseinnahmen noch zu den Betriebsausgaben gehören. Der Unternehmer bucht die Beträge erfolgsneutral auf das Konto "Durchlaufende Posten" 1590 (SKR 03) bzw. 1370 (SKR 04).

Ist es immer Umsatzsteuer an Vorsteuer?

Vorsteuer (VoSt. oder VSt.) ist ebenfalls Umsatzsteuer. Nur wird so die Umsatzsteuer bezeichnet, die man beim Finanzamt gegenrechnen kann.

Wie nennt man den Differenzbetrag zwischen Umsatzsteuer und Vorsteuer?

Das bedeutet, dass Sie dem Finanzamt nur den Differenzbetrag zwischen der Umsatzsteuer aus den Ausgangsrechnungen und der Vorsteuer aus den Eingangsrechnungen schulden. Den Differenzbetrag nennt man Zahllast. Die Zahllast muss von Ihnen an das Finanzamt überwiesen werden.