Was ist unterschlagung geld?
Gefragt von: Gunter Wegnersternezahl: 4.1/5 (26 sternebewertungen)
Fundunterschlagung bezieht sich auf Fälle, in denen eine Person einen Gegenstand, beispielsweise ein Portemonnaie, findet. Ab einem Wert von 10 Euro besteht eine Anzeige- bzw. Mitteilungspflicht. Steckt der Finder die Geldbörse also in der Absicht ein, sie zu behalten, macht er sich der (Fund-)Unterschlagung schuldig.
Was gilt als Unterschlagung?
Wann ist der juristische Tatbestand der Unterschlagung erfüllt? Eine Unterschlagung liegt vor, wenn sich jemand vorsätzlich und rechtswidrig eine fremde bewegliche Sache selbst oder einem Dritten zueignet.
Wann kommt Unterschlagung in Betracht?
Unterschlagung kommt im Zusammenhang mit dem unbestimmten Rechtsbegriff des »Gewahrsams« immer dann in Betracht, wenn sich ein Täter rechtswidrig fremde bewegliche Sachen zueignet, die sich im Alleingewahrsam des Täters befinden.
Was droht bei Unterschlagung?
Für die Unterschlagung ist ein Strafrahmen von Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder Geldstrafe vorgesehen. Ist die Sache gem. § 246 II StGB anvertraut worden, ist die Strafe Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe. Der Versuch ist strafbar.
Was ist der Unterschied zwischen Diebstahl und Unterschlagung?
Vom Diebstahl unterscheidet sich die Unterschlagung dadurch, dass sie als Tathandlung eine Zueignung verlangt, während beim Diebstahl die Zueignungsabsicht ausreicht. Das geschützte Rechtsgut ist das Eigentum.
Jura Basics: Unterschlagung und Diebstahl | Rechtsanwalt Christian Solmecke
Wann verjährt Unterschlagung von Geld?
Die Unterschlagung verjährt gemäß § 78 III Nr. 4 StGB in fünf Jahren. Die Verjährung beginnt mit Beendigung der Tat, wird aber durch viele Ereignisse unterbrochen, z.B. durch die erste Vernehmung des Beschuldigten, den Strafbefehl oder den Erlass eines Haftbefehls.
Wann ist eine Unterschlagung vollendet?
5 nach drei Jahren, die veruntreuende Unterschlagung nach § 78 Abs. 3 Nr. 4 nach fünf Jahren. Die Frist beginnt mit der Beendigung der Tat, d.h. mit der Begründung der konkreten Gefahr der Enteignung des Opfers (§ 78a S.
Was passiert wenn man Geld veruntreut?
„(1) Wer seine Befugnis, über fremdes Vermögen zu verfügen oder einen anderen zu verpflichten, wissentlich missbraucht und dadurch den anderen am Vermögen schädigt, ist mit Freiheitsstrafe bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 360 Tagessätzen zu bestrafen.
Wann verjährt Veruntreuung von Geld?
Bei der Unterschlagung beziehungsweise der Veruntreuung von Geld verjährt die Tat je nach konkreter Tatausführung entweder nach drei oder nach fünf Jahren.
Was ist der Unterschied zwischen Veruntreuung und Unterschlagung?
Der Straftatbestand der Unterschlagung ist in § 246 des Strafgesetzbuches geregelt. Eine Unterschlagung begeht, wer sich eine fremde, bewegliche Sache aneignet. Von einer veruntreuenden Unterschlagung spricht man, wenn der Täter von Anfang an geplant hat, sich eine ihm anvertraute Sache anzueignen.
Ist der Versuch einer Unterschlagung strafbar?
Unterschlagung - Strafmaß
Ist die Sache dem Täter anvertraut, so ist die Strafe Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren oder Geldstrafe. Der Versuch der Unterschlagung ist strafbar.
Welcher Anwalt für Unterschlagung?
Rechtsanwalt und Fachanwalt für Strafrecht Dr. Böttner steht Ihnen für eine weitergehende Beratung, auch für die Strafverteidigung bei Unterschlagung, mit seiner Kanzlei in Hamburg, Frankfurt am Main, Neumünster und auch bundesweit gerne zur Verfügung.
Was ist eine Veruntreuende Unterschlagung?
„Veruntreuende Unterschlagung tritt dann, wenn der Täter der zugleich erfüllten Untreue von Anfang an auch mit Zueignungsabsicht hinsichtlich der veruntreuten Sache gehandelt hat, auf der Konkurrenzebene (vgl. LK/Vogel, StGB, 12. Aufl.
Wann liegt Veruntreuung vor?
Eine Untreue liegt vor, wenn der Täter vorsätzlich eine ihm eingeräumte Verpflichtungs- bzw. Verfügungsbefugnis missbraucht oder eine ihm erteilte Vermögensbetreuungspflicht verletzt.
Wie lange hat man Zeit um eine Anzeige zu erstatten?
Der Strafantrag ist fristgebunden und kann nur innerhalb von drei Monaten nach der Tat erfolgen. Einen Strafantrag können Betroffene zurücknehmen – eine Strafanzeige nicht. Die Staatsanwaltschaft muss gemäß § 160 Absatz (Abs.) 1 StPO einen Sachverhalt erforschen, von dem sie durch Anzeige Kenntnis erlangt hat.
Was fällt unter erschleichen von Leistungen?
Tathandlung: Erschleichen von Leistungen
Unter Erschleichen wird jedes ordnungswidrige Erlangen durch Umgehung oder Ausschaltung von Sicherheitsvorkehrungen verstanden. Das Verhalten des Täters muss dabei in manipulativer Weise erfolgen, um so die Leistung zu erhalten.
Was verjährt nicht?
Ausgeschlossen von der Verjährung sind besonders schwerwiegende Straftaten wie Mord, Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit sowie Kriegsverbrechen. Tritt Verfolgungsverjährung ein, ist das Verfahren einzustellen und es darf nicht mehr ermittelt werden.
Was bedeutet Verdacht der Untreue?
Untreue begeht, wer vorsätzlich die ihm durch Gesetz, behördlichen Auftrag oder Rechtsgeschäft eingeräumte Befugnis, über fremdes Vermögen zu verfügen oder einen anderen zu verpflichten, missbraucht (Missbrauch) oder die ihm kraft Gesetzes, behördlichen Auftrags, Rechtsgeschäfts oder eines Treueverhältnisses obliegende ...
Was ist schwere Untreue?
Besonders schwerer Fall der Untreue
Ein besonders schwerer Fall liegt also – wie auch ein besonders schwerer Fall des Betrugs – zum Beispiel regelmäßig dann vor, wenn der Täter gewerbsmäßig oder als Mitglied einer Bande handelt, oder wenn er einen Vermögensverlust von großem Ausmaß herbeiführt.
Ist Unterschlagung ein Erfolgsdelikt?
Rechtliche Deliktzuordnung der Unterschlagung
Die Tathandlung stellt ein Zueignungs- und Erfolgsdelikt dar, da § 246 eindeutig die erfolgte rechtswidrige Zueignung fordert. Das heißt, der Täter muss die Zueignung des fremden Eigentums erfolgreich durchgeführt und dieses in seinen Besitz gebracht haben.
Wann liegt ein Tatbestand vor?
Ein Tatbestand liegt also vor, wenn alle Tatbestandsmerkmale gleichzeitig erfüllt sind. Liegt ein Tatbestand vor, so kommt es zur Rechtsfolge. In diesem Fall ist die Rechtsfolge der Schadensersatz.
Ist Unterschlagung ein offizialdelikt?
So sind Diebstahl, Unterschlagung, Betrug und Untreue grundsätzlich Offizialdelikte. Beziehen sie sich jedoch auf geringwertige Sachen bzw. geringwertige Vermögensvorteile, so sind sie nur als relative Antragsdelikte verfolgbar (§ 248a, § 263 Abs. 4, § 266 Abs.
Ist es Diebstahl wenn man etwas findet und behält?
Wenn Sie Geld oder eine Sache ab einem Wert von zehn Euro gefunden haben und diesen Fund nicht melden, begehen Sie eine Fundunterschlagung gemäß § 246 Strafgesetzbuch. Im Unterschied zum Diebstahl entwenden Sie den fremden Besitz zwar nicht aktiv, machen ihn sich aber rechtswidrig zu eigen.
Wann braucht man einen Strafantrag?
Grundsätzlich ist nicht maßgeblich, ob der Antragsberechtigte ausdrücklich das Wort „Strafantrag“ benutzt, solange sich aus seinem Vorbringen zweifelsfrei erkennen lässt, dass er die strafrechtliche Verfolgung einer bestimmten Tat verlangt. Der Strafantrag muss innerhalb einer Frist von drei Monaten gestellt werden.
Ist Post unterschlagen strafbar?
Die Tat wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft. Der Versuch ist nicht strafbar. Wird zusammen mit der Verletzung des Briefgeheimnisses ein Diebstahl oder eine Unterschlagung begangen, kann eine Tateinheit bestehen. Dagegen wird eine Sachbeschädigung verdrängt.