Was kann alles von der Kaution abgezogen werden?

Gefragt von: Charlotte Lechner
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Wann darf man als Vermieter die private Mietkaution einbehalten?
  • nicht gezahlte Miete.
  • Schönheitsreparaturen (oder Schadensersatz wegen nicht erfolgter Schönheitsreparaturen)
  • Schadensersatz wegen Beschädigung der Mietsache.
  • Nachzahlung nicht beglichener Betriebskosten.

Was darf nicht von der Kaution abgezogen werden?

Je nach Umfang darf der Vermieter die Mietsicherheit teilweise oder gänzlich einbehalten, wenn er Forderungen aus dem Mietvertrag damit verrechnen kann. Ohne Zweckbindung für Ansprüche aus Ihrem Mietvertrag darf Ihr Vermieter die Kaution also nicht verrechnen oder einbehalten (BGH 2012 Az.: VIII ZR 36/12).

Welche Kosten können mit der Kaution verrechnet werden?

Der Vermieter darf berechtigte Forderungen von der Kaution einbehalten und verrechnen. Zu den berechtigten Forderungen gehören neben Schönheitsreparaturen auch Mietrückstände, Sachschäden an der Mietwohnung und vor allem die Nebenkosten.

Was ist mit der Kaution abgedeckt?

Die Kaution dient zur Deckung von Reparaturen von Schäden, die während der Mietdauer entstanden sind, oder von Vertragsbrüchen (z. B. Überschreitung der Kilometerpauschale, fehlender Kraftstoff, Verspätung usw.). In diesem Zusammenhang kann die Kaution auch zur Deckung einer Selbstbeteiligung verwendet werden.

Was gilt als Mängel bei Wohnungsübergabe?

Bei Übergabe der Wohnung muss der Vermieter normale Gebrauchsspuren hinnehmen. Kratzer im Boden oder Verfärbungen auf Fliesen oder Fugen sind keine Mängel und müssen nicht vom Mieter beseitigt werden. Außerdem muss die Übergabe einer Mietwohnung nur besenrein erfolgen. Gründlich geputzt werden muss also nicht.

Mietkaution - Was und wann, darf der Vermieter von der Kaution einbehalten?

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Welche Schäden sind vom Vermieter zu akzeptieren?

Schäden, die durch das normale Bewohnen entstehen, müssen Vermieter akzeptieren. Dazu zählen Schäden durch Alter und Verschleiß, zum Beispiel leichte Kratzer in Böden und Verfärbungen in Fliesen. Schäden, die über reguläre Gebrauchsspuren hinausgehen, fallen nicht unter vertragsgemäße Nutzung.

Wie sauber muss Wohnung übergeben werden?

Keine Grundreinigung

Häufig steht im Mietvertrag, dass die Wohnung "besenrein" übergeben werden muss. Dann muss der Mieter beim Auszug auch die gesamte Wohnung fegen. Dabei reicht es, den groben Schmutz zu entfernen. Auch die Fenster muss der Mieter nicht putzen.

Welche Schäden Kaution?

Kaution für Schäden, nicht für gewöhnliche Abnutzung

Zur gewöhnlichen Abnutzung zählen beispielsweise Laufspuren auf dem Teppich, Schatten um Bilderrahmen und Lichtschalter. In diesen Fällen darf der Vermieter kein Geld von der Kaution behalten. Als Schaden gelten zum Beispiel Rotweinflecken im Teppich.

Was zählt alles zur Kaution?

Die Kaution stellt eine Sicherheitsleistung dar. Sie dient dem Vermieter zu Absicherung diverser Forderungen, die im Zusammenhang mit dem Mietverhältnis stehen. Das können einerseits ausständige Mietzinszahlungen sein, aber auch Reparaturen, wenn die Mietwohnung bei Auszug Schäden aufweist.

Kann die Miete mit der Kaution verrechnet werden?

Ein Recht, die letzte Mietzahlung mit der hinterlegten Kaution zu verrechnen, steht dem Mieter nicht zu. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Kaution erst nach der Beendigung des Mietverhältnisses und nach der Rückgabe der Mietsache fällig wird. Vorher muss der Vermieter die Kaution nicht zurückzahlen.

Wie viel darf der Vermieter von der Kaution abziehen?

Ein Einbehalt wegen noch abzurechnender Nebenkosten ist zulässig. Der Vermieter darf bei Mietende aber nicht die gesamte Kaution, sondern allenfalls für jeweils 3 bis 4 Monate Mietzeit einen Betrag in Höhe von einer monatlichen Vorauszahlung einbehalten (AG Hamburg, 47 C 1373/95, Urteil v. 27.2.1996).

Was darf bei Mietkaution abgezogen werden?

Wofür darf die Kaution einbehalten werden?
  • ausstehende Mietzahlungen.
  • offene Nebenkostennachzahlungen.
  • zu erwartende Nebenkostennachzahlungen, etwa weil die jährliche Betriebskostenabrechnung noch aussteht.
  • Mängel in der Wohnung, die behoben werden müssen.

Was darf der Vermieter mit der Kaution verrechnen?

Aufrechnung nur mit Ansprüche aus dem Mietverhältnis

Insofern kann sich der Vermieter nur aufgrund mietrechtlicher Ansprüche gegenüber seinem Mieter aus der Mietkaution befriedigen, hierzu zählen insbesondere Mietrückstände, Betriebskostennachzahlungen, Schadensersatzansprüche wegen Beschädigungen an der Mietsache.

Was gilt als normale Abnutzung Wohnung?

Beispiele für 'normale Abnutzung' sind: Kleine Kratzer oder Risse im Boden oder an den Wandfliessen. Altersbedingte Schäden, Defekte oder Mängel. Nägel in den Wänden.

Kann der Vermieter nach der Übergabe Mängel geltend?

Sollten Sie als Vermieter nach erfolgreicher Übergabe feststellen, dass der Mieter einen bekannten Mangel arglistig verschwiegen hat, ist es möglich, den Mieter nachträglich haftbar zu machen. Sie fechten dann das Übergabeprotokoll an und werden bei Gericht Recht behalten, wenn Sie die Mieterschuld beweisen können.

Kann ich Nebenkosten Guthaben einbehalten?

Wenn sich ein Guthaben aus der Betriebskostenabrechnung für die Mieterin oder den Mieter ergibt, muss das Guthaben umgehend ausgezahlt werden. Ein Vermieter ist nicht berechtigt, das Guthaben einzubehalten – auch nicht um die aktuelle Miete zu tilgen.

Was darf der Vermieter von mir verlangen?

Grundsätzlich darf der Vermieter vor Vertragsschluss nahezu alles verlangen. Ob Lohnnachweise, Bonitätsauskunft oder Mieterselbstauskunft: hier steht mit wenigen Ausnahmen das Recht auf der Seite des Vermieters.

Wann zahlt der Vermieter die Kaution zurück?

Der Mieter hat Anspruch auf Rückzahlung der Mietkaution, sobald: Er ausgezogen ist und die Wohnung dem Vermieter ordnungsgemäß zurückgegeben hat (Tipp: Erstellen Sie dabei immer ein Wohnungsübergabeprotokoll!).

Was passiert wenn der Vermieter die Kaution nicht angelegt hat?

Was ist zu tun, wenn der Vermieter die Kaution nicht zurückzahlt? Sollte der Vermieter die Rückzahlung der Kaution verweigern, empfiehlt es sich, ihn schriftlich per Einschreiben mit Rückschein aufzufordern, die Kaution zurückzuzahlen.

Was zählt zu den Schönheitsreparaturen?

Mit Schönheitsreparaturen gemeint sind im Mietrecht das Tapezieren, Anstreichen und Kalken der Wände und Decken, das Streichen von Fußböden, Heizkörpern einschließlich Heizungsrohren und das Streichen der Innentüren sowie der Fenster und Außentüren von innen.

Kann man nach Wohnungsübergabe noch Forderungen stellen?

Nach der Wohnungsübergabe können noch Forderungen des Vermieters an den Mieter bestehen, zum Beispiel für eine zu erwartende Betriebskostennachzahlung. Auch wenn der Mieter die Mietsache nicht vertragsgerecht zurückgegeben hat, kann der Vermieter Schadenersatzansprüche geltend machen.

Was gehört zu Schönheitsreparaturen bei Auszug?

Schönheitsreparaturen umfassen nur das Tapezieren, Anstreichen oder Kalken der Wände und Decken, das Streichen der Fußböden, Heizkörper einschließlich Heizrohre, der Innentüren sowie der Fenster und Außentüren von innen.

Welche Mängel muss der Mieter beseitigen?

Undichte Fenster, verschlissene Fußböden, feuchte Wände, Pilzbefall an der Decke und nicht zuverlässig funktionierende Heizungen oder Aufzüge sind gerichtlich anerkannte Mängel an der Mietsache. Mängel, die während der Mietzeit auftreten, müssen von Mietern unverzüglich mitgeteilt werden.

Wer muss Schimmel bei Auszug beseitigen?

Liegt die Ursache für den Schimmelbefall am Gebäude selbst, muss der Eigentümer sich um die Beseitigung des Schimmels kümmern. Ist nachweislich das Verhalten des Mieters schuld am Schimmel, obliegt ihm auch die Beseitigung. Es besteht kein Anspruch auf Mietminderung.

Wie oft muss der Mieter die Fensterputzen?

Per Gesetz bleibt es dem Mieter überlassen, ob und wie oft er seine Fenster putzt. Vermieter dürfen von ihren Mietern kein regelmäßiges und gründliches Reinigen verlangen.