Was kann ich bei einer photovoltaikanlage steuerlich absetzen?

Gefragt von: Jakob Bergmann
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PV Anlagen sind grundsätzlich steuerlich absetzbar. Dabei lassen sich die Kosten des Betriebs und der Wartung ebenso berücksichtigen, wie die Anschaffungskosten.
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Dazu zählen:
  • Kreditzinsen,
  • Beiträge zur PV Versicherung,
  • Kosten für die Miete eines Stromzählers und ähnliches.

Wie wird eine Photovoltaikanlage in der Steuererklärung berücksichtigt?

Auch in der Einkommensteuererklärung werden Photovoltaikanlagen berücksichtigt, denn der Gewinn aus einer Photovoltaikanlage erhöht Ihr zu versteuerndes Einkommen und der Verlust (wenn er vorübergehend ist bzw. in einzelnen Jahren auftritt), verringert das zu versteuernde Einkommen.

Wie wird eine Photovoltaikanlage abgeschrieben?

Bei Photovoltaik-Anlagen beträgt die jährliche lineare Abschreibung 5 Prozent der Anschaffungskosten (Abschreibungsdauer 20 Jahre: 100 Prozent/20 Jahre = 5 Prozent pro Jahr). Der zweieinhalbfache Satz ist also 12,5 Prozent und somit der maximale degressive Abschreibungssatz.

Welche Betriebsausgaben bei Photovoltaikanlagen?

Lineare AfA. Die Anschaffungskosten werden bei der linearen AfA in gleichbleibenden Jahresbeträgen über die Nutzungsdauer verteilt. Bei der Photovoltaik-Anlage dürften Sie also jedes Jahr 5 Prozent der Kosten als Betriebsausgaben ansetzen.

Wann ist eine PV-Anlage umsatzsteuerpflichtig?

Wann müssen Sie für Photovoltaik Umsatzsteuer entrichten (Kleinunternehmerregelung)? Egal, ob Sie Verlust oder Gewinn mit Ihrer PV-Anlage machen: Die Umsatzsteuer ist unabhängig davon. Umsatzsteuer zahlen Sie dann, wenn Sie regelmäßig mehr als die Hälfte des selbst erzeugten Stroms ins öffentliche Stromnetz einspeisen.

Besteuerung von PV-Anlagen Teil 1: Warum sich eine PV-Anlage auch steuerlich lohnen kann

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Wann muss man PV Anlage anmelden?

Jede Neuanlage muss innerhalb eines Monats nach Inbetriebnahme ins Marktstammdatenregister eingetragen werden. Das gilt für alle Anlagen, die ab Februar 2019 an den Start gegangen sind. Sie können Ihre geplante Anlage auch schon vor der Inbetriebnahme registrieren.

Wann ist eine PV Anlage Liebhaberei?

Eine Tätigkeit ohne Gewinnerzielungsabsicht wird steuerlich als „Liebhaberei“ bezeichnet und ist einkommensteuerlich unbeachtlich. Bei kleinen Photovoltaikanlagen und vergleichbaren Blockheizkraftwerken sieht das Bundesfinanzministerium ein einkommensteuerliches Wahlrecht vor.

Welche Rechtsform Photovoltaikanlage?

Grundsätzlich stehen Betreibern von Photovoltaikanlagen sämtliche Rechtsformen offen, dennoch werden mit Abstand die meisten Photovoltaikanlagen in der Rechtsform "Einzelunternehmen" oder als "Gesellschaft bürgerlichen Rechts" (GbR) betrieben.

Was sich 2020 für Photovoltaik Betreiber Steuerlich ändert?

Dieser Betrag steigt ab 2020 auf 22.000 Euro (Umsatz, also Einnahmen – nicht Gewinn!). Wer ausschließlich Einkünfte aus der Netzeinspeisung einer Photovoltaikanlage erzielt, dürfte demnach bei einer Vergütung um etwa zehn Cent pro Kilowattstunde bis etwa 180.000 Kilowattstunden jährlich ins Netz einspeisen.

Wie viel Förderung bei Photovoltaik?

Pro kWh Speicherkapazität ist ein Zuschuss von 150 Euro möglich. Die maximale Förderhöhe beträgt 75.000 Euro. Das Förderprogramm progres. nrw "Markteinführung" wurde zum 1. Juli 2021 beendet, soll jedoch nach einer Sommerpause mit zusätzlichen Bausteinen als Förderprogramm "Klimaschutztechnik" weitergeführt werden.

Wann ist einen Sonderabschreibung sinnvoll?

Eine Sonderabschreibung (Teilwertabschreibung) darf ansonsten nur dann vorgenommen werden, wenn Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens einer dauernden Wertminderung unterliegen.

Wie lange kann ich eine Solaranlage abschreiben?

Die Nutzungsdauer kann der AfA-Tabelle für die allgemein verwendbaren Anlagegüter entnommen werden. Nach der zurzeit gültigen AfA-Tabelle für die allgemein verwendbaren Anlagegüter beträgt die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer einer Solaranlage 10 Jahre und einer Fotovoltaikanlage 20 Jahre.

Wie selbst verbrauchter Solarstrom steuerlich erfasst wird?

Die in Rechnung gestellten Ausgaben des Stromunternehmens für den selbst verbrauchten Strom stellen Betriebsausgaben des Jahres dar, in dem die Zahlung erfolgt. Die hierbei in Rechnung gestellte Umsatzsteuer kann als Vorsteuer geltend gemacht werden.

Welche Angaben bei Umsatzsteuervoranmeldung PV Anlage?

Neben der durch das Finanzamt mitgeteilten Steuernummer sind das zuständige Finanzamt sowie Name und Adresse des Unternehmers, als welcher ein Photovoltaik Anlagenbetreiber nun mal gilt, aufzuführen.

Ist eine Photovoltaikanlage gewerbesteuerpflichtig?

Die Gewerbesteuer entfällt in der Regel für private Photovoltaikanlagen, da diese selten einen Gewinn von über 24.500 Euro pro Jahr erzielen. Eine Grunderwerbssteuer ist nur beim Erwerb einer Immobilie mit einer Indach-montierten Photovoltaikanlage zu zahlen (für die PV-Anlage).

Wer ist Betreiber der PV Anlage?

Anlagenbetreiber einer Photovoltaikanlage ist laut der Fassung des Erneuerbare-Energien-Gesetz von 2009, kurz EEG 2009, festgehalten im Paragraph 3 Nr. 2, als derjenige, der unabhängig vom Eigentum die Anlage für die Erzeugung von Strom aus Erneuerbaren Energien nutzt.

Was ändert sich 2021 bei PV Anlage?

Sie erhalten künftig nur noch eine Vergütung für 50 Prozent des erzeugten Stroms. Für die übrigen 50 Prozent verbleibt nur die Möglichkeit, diesen Anteil ungefördert einzuspeisen oder vor Ort zu verbrauchen. Die Änderung gilt für alle Anlagen, die ab dem 1. April 2021 in Betrieb genommen wurden.

Welche Rechtsform hat ein Einzelunternehmen?

Definition der Rechtsform Einzelunternehmen / Einzelfirma

Ein Unternehmer wird als Einzelunternehmer bezeichnet, wenn er Inhaber einer Einzelfirma ist. Der Einzelunternehmer gründet als einzelne natürliche Person als Landwirt, Gewerbetreibender oder Freiberufler, die voll haftet.

Ist eine PV Anlage ein bewegliches Wirtschaftsgut?

Zusätzlich können auch weitere im Zusammenhang mit der Photovoltaikanlage entstandene Kosten (z.B. Dachrenovierungen, Fahrtkosten, Leitern, Reinigungs- und Sicherungsmaterial) geltend gemacht werden. Für Unternehmen gilt natürlich ebenfalls die Rückerstattung der Umsatzsteuer.

Wie rechnet sich Photovoltaik?

Eine Solaranlage rechnet sich umso schneller, je mehr Solarstrom Sie direkt selbst verbrauchen. Denn für den Strom vom Dach müssen Sie viel weniger bezahlen als für den Strom aus dem Netz. ... Den Strom aus Ihrer PV-Anlage, den Sie nicht selbst verbrauchen, können Sie ins öffentliche Netz einspeisen.

Wie viel kWp darf man haben?

Bis zum Ende des Jahres 2020 waren Photovoltaikanlagen bis zu 10 kWp Größe (Produktion von bis zu ca. 10.000 Kilowattstunden pro Jahr) innerhalb von 12 Monaten von der EEG-Umlagepflicht befreit. Nun wurde die Grenze angehoben auf bis zu 30 kWp große Anlagen.

Wie lange akzeptiert das Finanzamt Verluste?

Als Unternehmer kann man sich die Frage stellen, wie lange solche Verluste hingenommen werden, ohne dass Liebhaberei unterstellt wird. Hierzu gibt es keine allgemein gültige Regelung. Es wird aber gewöhnlich von einem Zeitraum von fünf Jahren ausgegangen. In dieser Zeit sind Verluste noch „normal“.

Welches Formular für Photovoltaikanlage Finanzamt?

Steuererklärung: Anlage G ausfüllen

Die Einkünfte, die mit der Photovoltaikanlage erzielt werden, müssen in der Anlage G zur Einkommensteuererklärung deklariert werden. Der Gewinn oder Verlust darf dabei unbürokratisch durch eine Gegenüberstellung von der Betriebseinnahmen und Betriebsausgaben berechnet werden.

Welche PV Anlage muss nicht angemeldet werden?

In welchen Fällen lässt sich eine PV-Anlage ohne Anmeldung betreiben? Die Verpflichtung zur Registrierung der Anlage entfällt nur, wenn diese nicht an das allgemeine Versorgungsnetz angeschlossen ist. Dies trifft jedoch lediglich auf sogenannte Inselanlagen zu.

Welche PV Anlagen müssen nicht gemeldet werden?

Nur echte Inselanlagen, die nicht mit dem Stromnetz verbunden sind, unterliegen nicht der neuen Registrierpflicht. Rücklaufsperren und ein konstanter Eigenverbrauch von Strom stellen keine Ausnahme von der Registrierpflicht im Marktstammdatenregister dar.