Was kann mein betreuer über mein geld entscheiden?

Gefragt von: Elly Klose-Link
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Ist jemand beispielsweise psychisch krank und kann deshalb nicht mit Geld umgehen, wird auch die Betreuung nur für finanzielle Dinge angeordnet. Dann darf der Betreuer über das Geld des Betroffenen verfügen. Der Betreute bestimmt aber weiterhin selbst, wo er wohnen oder welche medizinische Behandlung er möchte.

Kann der Betreuer alles entscheiden?

Er darf nichts ohne Sie entscheiden! > Nur ein Gericht darf eine rechtliche Betreuung bestimmen. Auch wenn Sie einen Betreuer haben, können Sie wie bisher Ihre Sachen selbst regeln. Zum Beispiel: Verträge unterschreiben oder Anträge stellen.

Was darf der Betreuer nicht machen?

Was darf der Betreuer (nicht)? Der Betreuer kann, sofern Sie es nicht anders festlegen, über Ihre Vermögens- und Wohnungsangelegenheiten und Ihre Gesundheitsfürsorge entscheiden. ... In § 1902 BGB ist festgesetzt, dass der Betreute vom Betreuer in dessen Aufgabenkreis gerichtlich und außergerichtlich vertreten wird.

Was darf ein gesetzlicher Betreuer nicht entscheiden?

Was darf ein gesetzlicher Betreuer und was darf er nicht? Die Aufgaben für den gesetzlichen Betreuer werden durch das Gericht klar definiert. Es kann also sein, dass er gar nicht über die Vermögenswerte des Betreuten entscheiden darf oder keine Erlaubnis hat, medizinische Entscheidungen zu treffen.

Was darf ein Betreuer nicht alleine entscheiden?

Der Betreuer hat nach § 1901 Abs. 2 BGB …. ... Ehe der Betreuer wichtige Angelegenheiten erledigt, bespricht er sie mit dem Betreuten, sofern dies dessen Wohl nicht zuwiderläuft. Der Betreuer kann also nicht über den Betreuten bestimmen wie er möchte, sondern ist an deren Willen und Wünschen grundsätzlich gebunden.

Was sind die Aufgaben eines Betreuers - Falsche Vorstellungen auf beiden Seiten

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Hat ein Betreuer Alle Rechte?

  • Gesetzliche Vertretung des Betreuten.
  • Wünsche und Wohl des Betreuten.
  • Besprechungspflicht.
  • Rehabilitationsauftrag.
  • Persönliche Betreuung.
  • Delegation durch den Betreuer.
  • Aufenthaltsbestimmung /Wohnungsangelegenheiten.
  • Freiheitsentziehende Unterbringung.

Welche Rechte habe ich als betreuter?

Dazu heißt es in § 1901 Absatz 2 BGB: „Der Betreuer hat die Angelegenheiten des Betreuten so zu besorgen, wie es dessen Wohl entspricht. Zum Wohl des Betreuten gehört auch die Möglichkeit, im Rahmen seiner Fähigkeiten sein Leben nach seinen eigenen Wünschen und Vorstellungen zu gestalten.

Wie oft muss ein gesetzlicher Betreuer den Betreuten besuchen?

Persönlicher Kontakt zwischen Betreuer und Betreuten – Wie oft muss sich der Betreuer persönlich von der Situation des Betreuten ein Bild machen? Es gibt keine konkreten gesetzlichen Regelungen in Bezug auf die Anzahl der Besuche, bzw. auf die persönlichen Kontakte zwischen Betreuer und Betreutem.

Wo kann man sich über einen Betreuer beschweren?

Der Betreute kann immer Beschwerde gegen die Betreuung einlegen. Auch nahe Angehörige und die Betreuungsbehörde sind beschwerdeberechtigt (§ 303 FamFG). Zuständig für die Entscheidung ist das Landgericht, sofern das Betreuungsgericht dem Rechtsmittel nicht statt gibt.

Was muß ein Betreuer alles machen?

Der Betreuer soll dafür sorgen, dass das Vermögen und Einkommen des Betreuten nicht verloren geht. Der Betreuer muss über seine Tätigkeit Buch führen. Das heißt, er muss Rechnungen, Anträge oder Steuererklärungen sammeln und abheften. Das Betreuungsgericht prüft die Buchführung des Betreuers.

Wie kann man eine Betreuung aufheben?

Kann ich eine Betreuung wieder rückgängig machen? Ja. Der Betreuer oder der Betreute können jederzeit einen Antrag beim Betreuungsgericht stellen. Das Gericht ist verpflichtet zu prüfen, ob man die Betreuung aufheben kann.

Hat ein Betreuer kontovollmacht?

Zugang zum Konto ist dann erforderlich, wenn die Aufgabengebiete Vermögenssorge, Behörden etc. übertragen worden sind. Der Betreuer verschafft sich mit seinem Betreuerausweis selbst Zugang zum Konto, da er für den Betreuten handelt. ... nicht zum Aufgabenkreis des Betreuers ist Zugang zum Konto nicht zwingend erforderlich.

Für was haftet ein Betreuer?

Der Betreuer haftet dem betreuten Menschen für Schäden, wenn er seine Betreuerpflichten schuldhaft verletzt (§ 1833 BGB i.V.m. § 1908i BGB). Der Betreuer unterliegt der Haftung für jedes Verschulden, also Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit und einfache Fahrlässigkeit.

Wann macht sich ein Betreuer strafbar?

Straf- und zivilrechtlich macht sich der Betreuer eines Vergehens schuldig, wenn er den Aufgabenkreis der Vermögenssorge hat und Sozialbetrug des Betreuten toleriert.

Kann ein Betreuer ein Besuchsverbot aussprechen?

Der Betreuer kann Personen, denen er den Umgang mit dem Betreuten rechtmäßig untersagt hat, ein Hausverbot erteilen, durch eine zivilrechtliche Unterlassungsverfügung und auf strafrechtlichem Weg über eine Strafanzeige wegen Hausfriedensbruch vorgehen.

Wie viel Geld darf ein betreuter haben?

sind entscheidend: – Das Einkommen: Das (bereinigte) Einkom- men darf die Freigrenze von derzeit 818 Euro (zuzüglich der Kosten für die Kaltmie- te und Betriebskosten und ggf. einen Fami- lienzuschlag) nicht übersteigen. – Das Vermögen: Hier zählt grundsätzlich das gesamte verwertbare Vermögen des Betreuten.

Wie kann ich einen Betreuer ablehnen?

Kann man es ablehnen, Betreuer zu werden? „Die Entscheidung des Gerichts ist bindend“, sagt Dietmar Kurze. Man kann die Bestellung zum Betreuer nur unter sehr strengen Bedingungen ablehnen, beispielsweise weil man nachweislich schwer erkrankt ist und diese Aufgabe deshalb tatsächlich nicht (mehr) erfüllen kann.

Kann man eine gesetzliche Betreuung ablehnen?

Wenn Sie keine Betreuung wünschen oder keine Betreuung übernehmen, können Sie diese ablehnen. Hierzu muss ein entsprechender Antrag bei Gericht eingereicht werden.

Wer trägt die Kosten eines Betreuers?

Betreute, die nicht mittellos sind, müssen die Vergütung und die Auslagen des Betreuers aus ihrem Vermögen bezahlen. Sie erhalten hierzu eine Kostenfestsetzung vom Betreuungsgericht. Bei mittellosen Betreuten wird der Betreuer dagegen vom Staat bezahlt.

Wie oft kommt Betreuer?

Persönlicher Kontakt zwischen Betreuer und Betreuten – Wie oft muss sich der Betreuer persönlich von der Situation des Betreuten ein Bild machen? Es gibt keine konkreten gesetzlichen Regelungen in Bezug auf die Anzahl der Besuche, bzw. auf die persönlichen Kontakte zwischen Betreuer und Betreutem.

Wie viel verdient ein gesetzlicher Betreuer?

Gehaltsspanne: Rechtliche/-r Betreuer/-in in Deutschland

43.888 € 3.539 € Bruttogehalt (Median) bei 40 Wochenstunden: 50% der Datensätze liegen über diesem Wert und 50% darunter. 39.029 € 3.147 € (Unteres Quartil) und 49.352 € 3.980 € (Oberes Quartil): 25% der Gehälter liegen jeweils darunter bzw. darüber.

Ist ein Betreuer ein Bevollmächtigter?

Soweit eine wirksame Vollmacht erteilt ist, wird kein Betreuer bestellt. ... Sollte kein Bevollmächtigter benannt sein, muss erst ein Betreuer bestellt werden. Dies geschieht durch das Betreuungsgericht. Bis dahin kann keiner eine Entscheidung für Sie treffen.

Können Betreute noch mitbestimmen?

Wer ihr Betreuer sein soll, können die Betreuten mitbestimmen, wenn sie geistig und körperlich dazu noch in der Lage sind. Ist das nicht der Fall, hilft eine Betreuungsverfügung nach § 1901c des Bürgerlichen Gesetzbuches. ... Außerdem kann man festlegen, wie die Betreuung ausgeübt werden soll.

Warum ist die Beschränkung der Betreuung aus Sicht des Betroffenen wichtig?

Eine Betreuung kann trotz Vorsorgevollmacht dann erforderlich sein, wenn der Bevollmächtigte ungeeignet ist, die Angelegenheiten des Betroffenen zu besorgen, insbesondere weil zu befürchten ist, dass die Wahrnehmung der Interessen des Betroffenen durch jenen eine konkrete Gefahr für das Wohl des Betroffenen begründet.

Kann ein Betreuer gegen den Willen des Betreuten?

Nach § 1896 Abs. 1 a BGB darf gegen den freien Willen des Volljährigen ein Betreuer nicht bestellt werden. Wenn der Betroffene wie hier der Einrichtung einer Betreuung nicht zustimmt, ist neben der Notwendigkeit einer Betreuung stets zu prüfen, ob die Ablehnung durch den Betroffenen auf einem freien Willen beruht1.