Was kostet eine Erbausschlagung beim Nachlassgericht?

Gefragt von: Miriam Mayer
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Was kostet eine Erbausschlagung? Die Gebühr für die Ausschlagung beim Nachlassgericht beträgt mindestens 30 Euro (KV 21201 Nr. 7 GNotKG).

Was kostet die Erbausschlagung?

Erklären Sie die Erbausschlagung vor dem zuständigen Nachlassgericht, fallen Kosten von mindestens 30 Euro an. Lassen Sie die Erklärung für die Erbausschlagung vom Notar beglaubigen, liegen die Kosten bei 20 bis 70 Euro.

Warum kostet Erbe ausschlagen Geld?

Egal, ob Sie das Erbe beim Nachlassgericht oder über den Notar ausschlagen – bei der Erbausschlagung entstehen Kosten. Sie sind in beiden Fällen an den Wert der Erbmasse, den sogenannten Gegenstandswert, gekoppelt. Die Kosten ergeben sich aus den Bestimmungen des Gerichts- und Notarkostengesetzes (GNotKG).

Wer zahlt Erbausschlagung?

Bei Erbausschlagung zahlt der Staat: Was das für die Angehörigen bedeutet. Sollten sich die Erbenden dazu entscheiden, das Erbe auszuschlagen, hat das Folgen für alle Beteiligten. Dann tritt der Staat die Rechtsnachfolge an und übernimmt die Erbschaft.

Kann ich trotz Erbausschlagung die Beerdigungskosten bezahlen?

Die Beerdigungskosten sind nämlich auch im Rahmen der Unterhaltspflicht zu betrachten: Wenn Sie das Erbe ausschlagen, sind die Beerdigungskosten demnach auch dann von Ihnen zu tragen, wenn Sie gegenüber dem Erblasser zum Unterhalt verpflichtet waren oder gewesen wären. Dies ergibt sich aus der Bestattungspflicht.

Erbe ausschlagen? Welche Kosten Ihnen trotzdem entstehen.

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Wer kümmert sich um den Nachlass bei Erbausschlagung?

Es ist das Amtsgericht zuständig, in dessen Ort der Erblasser gewohnt oder dessen Ort, in welchem der ausschlagende Erbe seinen letzten Wohnsitz hatte. Das Amtsgericht muss die Erklärung zur Erbausschlagung an das zuständige Nachlassgericht weiterleiten.

Was macht das Nachlassgericht bei Erbausschlagung?

Geht einem Nachlassgericht eine Erklärung über die Ausschlagung einer Erbschaft zu, dann hat das Gericht zunächst lediglich seine örtliche Zuständigkeit zu prüfen und, falls es zuständig ist, die Erklärung entgegenzunehmen, selbst wenn es die Ausschlagungserklärung für verspätet oder unwirksam hält.

Welche Unterlagen werden zur Erbausschlagung benötigt?

Mitzubringen sind folgende Unterlagen: Gültiger Personalausweis. Sterbeurkunde des Erblassers oder anderenfalls genaue Daten des Erblassers.

Kann ich auch ohne Sterbeurkunde Erbe ausschlagen?

Die Vorlage der Sterbeurkunde ist nicht zwingend erforderlich. Ist keine Sterbeurkunde vorhanden, ist es notwendig, dass Sie den vollständigen Namen (mit Geburtsnamen), das Sterbedatum und den letzten gewöhnlichen Aufenthalt der verstorbenen Person angeben.

Wo muss ich hin um das Erbe auszuschlagen?

Wenn ein Erbe in Deutschland das Erbe nicht annehmen will, kann dieser das Erbe ausschlagen. Dafür muss der Erbe direkt beim Nachlassgericht am eigenen Wohnsitz oder beim letzten Wohnsitz des Erblassers persönlich erscheinen und die Erbausschlagung beantragen.

Was muss man beachten wenn man das Erbe ausschlägt?

Sie müssen die Erbausschlagung persönlich gegenüber dem Nachlassgericht erklären oder Ihre Erklärung vor einem Notar beurkunden. Postbrief, Telefax oder E-Mail genügen dafür nicht. Sie müssen innerhalb einer Frist von sechs Wochen das Erbe ausschlagen.

Wann beginnt die Frist zu laufen um eine Erbe auszuschlagen?

(1) Die Ausschlagung kann nur binnen sechs Wochen erfolgen. (2) Die Frist beginnt mit dem Zeitpunkt, in welchem der Erbe von dem Anfall und dem Grunde der Berufung Kenntnis erlangt.

Was kostet ein notarieller erbverzicht?

Die Höhe der Gebühr richtet sich nach der Art der Tätigkeit des Notars. Beispiele: Nach der Gebührentabelle beträgt die Gebühr für die Beurkundung eines Erbverzichts bei einem Nachlasswert von 140.000,00 Euro 534,00 Euro, bei einem Nachlasswert von 320.000,00 Euro 1.074,00 Euro, jeweils zuzüglich Mehrwertsteuer.

Wie beantrage ich eine Erbausschlagung?

Wie und wo können Sie die Erbschaft ausschlagen? entweder in öffentlich beglaubigter Form, d.h. sie muss schriftlich abgefasst und die Unterschrift des Erklärenden von einem Notar beglaubigt sein.

Wann bekommt man Post vom Nachlassgericht ohne Testament?

Nur wenn ein Testament oder Erbvertrag dem Nachlassgericht vorliegt, werden die darin begünstigten Personen und die gesetzlichen Erben automatisch vom Nachlassgericht benachrichtigt. Liegt dem Nachlassgericht kein Testament oder kein Erbvertrag vor, erhalten Sie keine Post.

Was muss man zum Nachlassgericht mitnehmen?

Um den Antrag für einen Erbschein beim Nachlassgericht stellen zu können, benötigen Sie in der Regel folgende Dokumente:
  • Ihren Ausweis oder Reisepass,
  • die Sterbeurkunde,
  • das Familienstammbuch zur Dokumentation der Verwandtschaft,
  • Informationen dazu, ob es einen Prozess zu Ihrem Erbrecht gibt,

Wer organisiert Beerdigung bei Erbausschlagung?

Schlagen sämtliche in Betracht kommen- de Erben ihr Erbe aus, so bleibt trotz der Erbausschlagung die Pflicht bestehen, sich um die Bestattung zu kümmern und hierfür die anfallenden Kosten zu tragen.

Was darf man bei Erbausschlagung behalten?

Wer ein Erbe ausschlägt, erhält gar nichts vom Nachlass. Somit ist es Erben nicht möglich, nur Wertgegenstände anzunehmen, aber die Schulden abzulehnen. Diese Regelung betrifft auch die persönlichen Habseligkeiten des Erblassers. Das umfasst Fotografien und Familienerbstücke ebenso wie den Hausrat.

Was überprüft das Nachlassgericht?

Das Nachlassgericht ist für die Ermittlung der Erben und die Erteilung von Erbscheinen und Testamentsvollstreckerzeugnissen zuständig, nicht jedoch für die Ermittlung, was zum Nachlass gehört, und nicht für die Verteilung des Nachlasses unter den Erben oder die Erfüllung von Pflichtteilsansprüchen.

Wie läuft das mit dem Nachlassgericht?

Das Nachlassgericht erstellt ein sogenanntes Eröffnungsprotokoll, prüft aber nicht, ob das Testament wirksam ist. Dann versendet es eine Abschrift des Testaments und die Niederschrift an die Erben. Beides kannst Du zum Beispiel bei einer Bank vorlegen, um die Erbenstellung nachzuweisen.

Wer zahlt die Rechnung der Leichenschau bei Erbausschlagung?

Die Kosten der ärztlichen Leichenschau haben üblicherweise die Hinterbliebenen zu tragen. Daher ist die Rechnung über eine Leichenschau in der Regel an die Hinterbliebenen als Zahlungspflichtige zu richten (und nicht beispielsweise an das Bestattungsinstitut).

Was bekommt man von der Krankenkasse im Todesfall?

Die Höhe ist im Sozialgesetzbuch (§ 64 SGB VII) geregelt und beträgt ein Siebtel der zum Zeitpunkt des Todes geltenden Bezugsgröße. Für das Jahr 2023 liegt das Sterbegeld der gesetzlichen Unfallversicherung bei 5.820 Euro in den alten Bundesländern und 5.640 Euro in den neuen Bundesländern.

Wann müssen Kinder nicht für die Beerdigung zahlen?

Das Gericht verlangte daher von einem Sohn, die Begräbniskosten für seinen Vater zu bezahlen, zu dem er seit seinem 14. Lebensjahr keine persönliche Beziehung mehr gehabt hatte. Die Pflicht zur Kostenübernahme besteht unabhängig von der Annahme einer Erbschaft oder intakten Familienverhältnissen.

Kann ich das Erbe noch nach den 6 Wochen ausschlagen?

Grundsätzlich haben Erben nach Kenntnis über den Erbfall sechs Wochen Zeit, wenn sie ein Erbe ausschlagen möchten. Tun sie dies nicht, gilt das Erbe in der Regel automatisch als angenommen. Dann ist es nur noch in Ausnahmefällen möglich, das Erbe im Nachhinein noch auszuschlagen.