Was macht ein Kaufvertrag aus?

Gefragt von: Sieglinde Wolff-Eder
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Ein Kaufvertrag ist eine Vereinbarung zwischen Käufer und Verkäufer, in der der Verkäufer sich verpflichtet, dem Käufer eine Sache zu übergeben und das Eigentum daran zu übertragen. Der Käufer verpflichtet sich im Gegenzug, den vereinbarten Kaufpreis zu entrichten und die Sache entgegenzunehmen.

Welche Merkmale hat ein Kaufvertrag?

Wird der Kaufvertrag schriftlich geschlossen, sollte er folgende Angaben enthalten:
  • Käufer:in und Verkäufer:in.
  • den Vertragsgegenstand (Waren, Dienstleistungen oder Rechte)
  • den Kaufpreis.
  • die Lieferungs- und Zahlungsbedingungen (Kaufpreisfälligkeit)
  • den Erfüllungsort.
  • Der Gerichtsstand.

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein damit ein Kaufvertrag zustande kommt?

Ein rechtswirksamer Kaufvertrag kommt durch eine Einigung zwischen dem Verkäufer und dem Käufer über Ware und Preis zustande. Ein rechtswirksamer Kaufvertrag kommt durch ein Angebot, eine Ware zu einem bestimmten Preis zu kaufen bzw. zu verkaufen, und die Annahme dieses Angebots zustande.

Wann ist es ein Kaufvertrag?

Der Kaufvertrag ist ein Vertrag, durch den ein Käufer oder eine Käuferin von einem Verkäufer einen Gegenstand oder ein Recht erwirbt. Der Käufer oder die Käuferin entrichtet als Gegenleistung einen Kaufpreis an den Verkäufer oder die Verkäuferin.

Was darf in einem Kaufvertrag nicht fehlen?

Im schriftlichen Kaufvertrag sollten neben dem Kaufpreis und den Zahlungsbedingungen alle Angaben zur Ware sowie deren Lieferbedingungen aufgeführt sein. Weiterhin sollte der Ort, an welchem die Leistung erfüllt oder übergeben werden sollte, vertraglich festgehalten werden.

DER PERFEKTE Kaufvertrag (aus Verkäufersicht)

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Was sind die drei Arten von Kaufverträgen?

Unter diesem Punkt der Kaufvertragsarten finden sich
  • der zweiseitige Handelskauf.
  • der einseitige Handelskauf.
  • der bürgerliche Kauf.

Wann ist ein Vertrag nicht gültig?

Nichtigkeit tritt ein, wenn das Rechtsgeschäft gegen ein gesetzliches Verbot (§ 134 BGB) oder die guten Sitten (§ 138 BGB) verstößt (v.a. wucherisch ist, Wucher), der gesetzlich vorgeschriebenen oder vereinbarten Form ermangelt (§ 125 BGB) oder wirksam angefochten ist (§ 142 BGB, Anfechtung).

Wann kommt ein Vertrag nicht zustande?

Bestehen bei einem Vertragspartner bewusste Willensmängel i.S.d. §§ 116 ff. BGB, so kommt ein Vertrag wegen Nichtigkeit der Willenserklärung nicht zustande. Hier kann unter Umständen eine Abgrenzung zu den verdeckten Willensmängeln (Dissens) notwendig sein.

Wie prüft man einen Kaufvertrag?

So gehen Sie vor
  1. Prüfen Sie die Informationen über Käufer, Verkäufer, Kaufgegenstand, Kaufpreis etc.
  2. Prüfen Sie, ob mündlich getroffene Vereinbarungen enthalten sind.
  3. Prüfen Sie, ob AGB wirksam eingebunden wurden.
  4. Prüfen Sie die Widerrufsbelehrung.
  5. Prüfen Sie, ob alle Formvorschriften eingehalten wurden.

Wo findet man die wichtigsten Bestimmungen zum Kaufvertrag?

Das Wichtigste in Kürze

Der Kaufvertrag ist in Art. 184 ff. OR geregelt. Es handelt sich um ein Schuldverhältnis mit Haupt- und Nebenleistungspflichten für die Vertragsparteien (Käufer und Verkäufer).

Wie kommt ein rechtsgültiger Kaufvertrag zustande?

Ein Kaufvertrag kommt durch zwei übereinstimmende Willenserklärungen zustande, regelmäßig durch Angebot und Annahme. Möglicherweise kann man bereits im Aufstellen der mit einem Preis ausgezeichneten Waren im Ladengeschäft ein Vertragsangebot sehen.

Ist eine Bestellung schon ein Kaufvertrag?

Die Bestellung (Willenserklärung) ist auf den Abschluss eines Kaufvertrags gerichtet. Sie ist noch nicht der Kaufvertrag selbst, denn der Kaufvertrag erfordert Angebot und Annahme, die Bestellung ist eines davon.

Wann ist ein Kaufvertrag nichtig Beispiele?

Gemäß § 138 Abs. 2 BGB ist ein Vertrag nichtig, wenn der vereinbarte Preis um mehr als das Doppelte über dem Marktwert liegt und der Vertragspartner die Zwangslage des anderen ausnutzt. Wucher ist damit eindeutig gegen die guten Sitten gerichtet. Ein weiteres Beispiel ist die Umgehung von Gesetzen.

Wer muss Mangel beweisen Kaufvertrag?

Ursache eines Mangels muss in den ersten Monaten der Händler beweisen. Treten Mängel an einer gekauften Ware innerhalb der ersten sechs Monate auf, dann muss der Händler beweisen, ob der Kunde sie selbst verursacht hat.

Wann kann ich vom Kauf zurücktreten?

Der Rücktritt vom Kaufvertrag ist dagegen nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Dazu muss entweder ein Mangel vorliegen oder ein Rücktrittsrecht vertraglich vereinbart worden sein. Auch ist die Frist für einen Rücktritt mit 24 beziehungsweise zwölf Monaten deutlich länger.

Was macht einen Vertrag gültig?

Ein Vertrag ist gültig, wenn er zwei übereinstimmende Willenserklärungen enthält.

Wann gilt ein Vertrag als angenommen?

Verträge kommen durch Angebot und Annahme zu Stande. Der Grundsatz ist dabei, dass das Angebot so präzise sein und Kaufgegenstand und dessen Preis so präzise bezeichnen muss, dass das Angebot mit einem einfachen „Ja“ angenommen werden kann.

Ist ein privater Vertrag rechtskräftig?

Mündlicher Vertrag laut BGB: Das sagt das Gesetz. Das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) sieht grundsätzlich vor, dass Verträge – bis auf einige Ausnahmen – auch mündlich geschlossen werden können und genauso rechtlich bindend sind wie schriftliche Verträge.

Wann ist ein Vertrag verbindlich?

Als Grundsatz gilt demnach, dass auch eine nicht schriftlich festgehaltene Vereinbarung für alle Parteien verbindlich ist – sofern nicht das Gesetz ausnahmsweise zwingend einen schriftlichen Vertrag verlangt.

Welche 3 unfairen Klauseln sind häufig in Dienstverträgen zu finden?

Unfaire Klauseln in Arbeitsverträgen
  • Arbeitszeit.
  • Datenschutz.
  • Konkurrenzklausel.
  • Vertrags- bzw. Konventionalstrafe.

Wann ist ein Vertrag anfechtbar Beispiel?

Anfechtbarkeit: Ein Rechtsgeschäft ist anfechtbar, wenn es nachträglich nichtig gemacht werden kann. Beispiel: In einem Kaufvertrag war ein Tippfehler. Der Vertrag kann (muss aber nicht) angefochten werden. Ist die Anfechtung erfolgreich, wird der Vertrag nichtig.

Was sind die Gesetzliche Grundlagen des Kaufvertrages?

Der Kaufvertrag – die Entstehung

Der Vertrag wird in Art. 1 OR als übereinstimmende, gegenseitige Willensäusserung der mitwirkenden Parteien definiert. Hierbei kann der Wille explizit oder auch nur stillschweigend geäussert werden. Art.

Was ist ein Kaufvertrag mit Beispiel?

Ein Beispiel für einen Kaufvertrag ist der Autokauf. Hier verpflichtet sich der Verkäufer, das Fahrzeug an den Käufer zu übergeben und das Eigentum daran zu übertragen. Der Käufer ist verpflichtet, den vereinbarten Kaufpreis zu zahlen und das Fahrzeug abzunehmen.

Was ist der Vertragsinhalt eines Kaufvertrages?

Jeder Vertrag muss mindestens die wesentlichen Vertragsbestandteile beinhalten. Bei einem Kaufvertrag sind das beispielsweise: Kaufgegenstand, Preis, und die Parteien, also Käufer und Verkäufer. Es ist wichtig zu verstehen, dass es weiterer Regelungen grundsätzlich nicht bedarf.

Kann man einen Kaufvertrag anfechten?

aufgrund eines Irrtums oder einer Täuschung geschlossen wurden, sind anfechtbar. Mit einer Anfechtungserklärung können Sie sich aus einem Vertrag lösen. Verweigert der Vertragspartner die Rückabwicklung, können Sie die Vertragsanfechtung gerichtlich durchsetzen.