Was macht man bei einer Thoraxdrainage?

Gefragt von: Frau Ingeburg Vogt
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Bei der Anlage einer Thoraxdrainage wird ein Katheter durch die Brustwand in den Pleuraraum gelegt. Therapeutisch erfolgt dieser Eingriff meist zur Ableitung von Flüssigkeiten oder Luft aus dem Pleuraspalt und somit zur Wiederherstellung der spezifischen Druckverhältnisse im Thorax.

Wie funktioniert eine Thoraxdrainage?

Eine Thoraxdrainage hat unter anderem die Aufgabe, Luft und Flüssigkeit aus dem Pleuraraum zu entfernen und zu verhindern, dass Luft dorthin zurück gelangt. Beim Ausatmen entsteht ein Überdruck im Brustkorb, der Luft und Flüssigkeit aus der Pleurahöhle entweichen und durch den Schlauch in den Behälter strömen lässt.

Wann macht man eine Thoraxdrainage?

Nach einem Pneumothorax oder einer Operation an der Lunge wird in der Regel eine Drainage gelegt.

Wie wird eine Lungendrainage gemacht?

Dabei wird der Brustkorb und das Rippenfell (Pleura parietalis) durch einen Zwischenrippenraum (Intercostalraum) eröffnet und ein Schlauch eingeführt. Es wird dann mittels Schwerkraft oder durch einen kontrollierten Sog ein Unterdruck erzeugt, um Luft oder Flüssigkeit aus dem Pleuraspalt zu drainieren.

Welche Arten von Thoraxdrainage gibt es?

Je nach dem Raum, aus dem Flüssigkeiten abgeleitet werden soll, unterscheidet man:
  • Pleuradrainage. : Ableitung von Flüssigkeit aus der Pleurahöhle.
  • Mediastinaldrainage: Ableitung von Serum und Blut nach kardiochirurgischen Eingriffen.
  • Perikarddrainage: Ableitung von Flüssigkeit aus dem Herzbeutel.

Thoraxdrainage sicher anlegen

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Wo genau liegt die Thoraxdrainage?

Bei einer Thoraxdrainage (auch als Thorakoskopie bezeichnet) wird ein Schlauch in den Bereich zwischen der Lunge und der Brustwand eingeführt (dem Pleuraraum).

Wie lange dauert eine Thoraxdrainage?

Die Thoraxdrainage bleibt solange liegen, bis sich die Lunge wieder vollständig entfaltet hat und funktionstüchtig ist.

Was braucht man für eine Thoraxdrainage?

Rettungskräfte assistieren dabei dem Notarzt. Voraussetzungen, um eine Thoraxdrainage legen zu können, sind Hautdesinfektion, Verwendung steriler Handschuhe und eines sterilen (Loch-)tuchs.

Wie schmerzhaft ist eine Thoraxdrainage?

Die Lunge erholt sich bei den meisten Patienten spontan. Die Thoraxdrainage, in vielen Kliniken Standard, ist dagegen schmerzhaft. In einer randomisierten Studie ist die Intervention mit einer abwartenden Haltung verglichen worden.

Ist Pneumothorax ein Notfall?

Ein Spannungspneumothorax (klinische Diagnose) ist lebensbedrohlich und stellt einen akuten Notfall dar, der sofort behandelt werden muss!

Wie lange bleibt eine Drainage in der Lunge?

Am Ende der Operation muss eine Thoraxdrainage in den Brustkorb eingelegt werden, die dazu dient, überschüssige Luft, Blut und Sekret abzuleiten. Die Drainage kann nach etwa 3–4 Tagen wieder entfernt werden.

Wie wird das Wasser aus der Lunge entfernt?

Bei der Pleurapunktion wird die angesammelte Flüssigkeit über eine Kanüle mit einer Spritze abgezogen. Dies ist ein ambulanter Eingriff, der häufig in der Klinik-Ambulanz durchgeführt wird. Sobald sich die Flüssigkeit wieder bildet, muss erneut eine Punktion in der Klinik-Ambulanz durchgeführt werden.

Wann wird eine Thoraxdrainage abgeklemmt?

Laut Empfehlungen der British Thoracic Society Pleural Disease Guideline 20102 ist es angebracht die Drainage zu entfernen, wenn die Fördermenge auf weniger als 200 ml/Tag sinkt, die Lunge wieder voll entfaltet ist, oder der Drain nicht mehr funktioniert.

Was wird bei einer Drainage gemacht?

Eine Drainage ist eine medizinische Behandlungsmethode. Sie dient der Ableitung oder dem Absaugen krankhafter oder vermehrter Körperflüssigkeiten oder von Gasen, um einen Normalzustand wiederherzustellen. Prinzipiell unterscheidet man innere von äußeren Drainagen.

Wie funktioniert die Drainage?

Eine Drainage wird im Erdreich, unterhalb des Kellerbodens ausgelegt. Dabei werden Stangendränrohre in ein Kiesbett gelegt, mit einem Vlies ummantelt und ringförmig um das Objekt verlegt. Dieses Drainagesystem sorgt für eine Reduzierung des auf dem Gebäude lastenden Wasserdrucks.

Bei welchen Patienten darf eine Thoraxdrainage nicht abgeklemmt werden?

Die Thoraxdrainage eines beatmeten Patienten darf während eines Patiententrans portes auf keinen Fall abgeklemmt werden ⇒ Gefahr des Spannungspneumothorax bei Vorliegen einer bronchopulmonalen Leckage!

Wieso bekommt man eine Thoraxdrainage?

Der Druck im Brustkorb steigt dann unbehandelt so weit an, bis das Herz schließlich nicht mehr arbeiten kann. Bei diesem sogenannten Spannungspneumothorax (auch "Ventilpneumothorax") muss der Arzt dringend eine Thoraxdrainage (sprich: Pleuradrainage) legen, um das Leben des Patienten zu retten.

Wie lange Krankenhaus nach Thoraxdrainage?

Am Ende der Operation wird dann ein Schlauch (Thoraxdrainage) in den Brustkorb eingelegt, die dazu dient, überschüssige Luft, Blut und Sekret abzuleiten. Der Schlauch kann dann nach etwa 3-4 Tagen wieder entfernt werden. Der Krankenhausaufenthalt beträgt etwa 4 - 5 Tage.

Wann Duschen nach Thoraxdrainage?

Nach Entfernung der Thoraxdrainagen und normaler Wund heilung ist Duschen nach ca. 24 Stunden möglich.

Warum Thoraxdrainage abklemmen?

Das versuchsweise Abklemmen der Thoraxdrainage wird aufgrund der Gefahr eines Spannungspneumothorax (bspw. bei bestehender Fistel zwischen Lunge und Pleuraraum) nicht mehr empfohlen!

Wo liegt die bülau Drainage?

Die Anlage der TD in Bülau-Position erfolgt im 3. – 5. Interkostalraum (ICR) in Höhe der vorderen bis mittle- ren Axillarlinie im sogenannten „Triangle of safety“ (▶Abb. 2).

Was versteht man unter Thorax?

Das Wort „Thorax“ ist aus dem Lateinischen und bedeutet ganz einfach Brustkorb. Beim Röntgen-Thorax wird also der Brustkorb geröntgt. Es werden in der Regel 2 Aufnahmen des Brustkorbs angefertigt, eine von hinten nach vorne (Brust an den Schirm gelehnt) und eine seitliche Aufnahme (li.

Was passiert wenn die Lunge verklebt ist?

Bei einem Pneumothorax (griech. pneumo = Luft; thorax = Brustkorb) dringt Luft in den Pleuraspalt (= Raum zwischen Lunge und Brustwand). Die Lunge kann sich in der Folge nicht mehr richtig ausdehnen. Manche Betroffene merken davon fast nichts, andere bekommen plötzlich stechende Schmerzen im Brustkorb und Luftnot.

Was passiert wenn die Lunge nicht richtig belüftet wird?

Die Lunge wird nicht mehr durch die Rippen gespannt und fällt dadurch wie eine losgelassene Feder in sich zusammen - sie kollabiert. In der Folge kann sich die Lunge bei den Atembewegungen nicht mehr mit bewegen und verliert so ihre Funktion, da sie nicht mehr ausreichend belüftet wird.

Wie kann man feststellen ob man Wasser in der Lunge hat?

Ein akutes Lungenödem kann sich unter anderem durch folgende Symptome bemerkbar machen:
  1. flache Atmung, schnelle Atmung,
  2. beschleunigten Puls,
  3. Unruhe, Angst,
  4. Husten,
  5. schaumigen Auswurf,
  6. zunehmende Atemnot (schon bei Ruhe),
  7. Atemgeräusche (wie Rasselgeräusche),
  8. Blauwerden der Lippen/der Haut.