Was passiert mit dem Stammkapital bei Auflösung einer GmbH?

Gefragt von: Hanna Jakob
sternezahl: 4.5/5 (61 sternebewertungen)

Sollte am Ende der GmbH-Auflösung noch Vermögenswerte oder Stammkapital vorhanden sein, darf dieses mit Ablauf des Sperrjahres an die Gesellschafter ausgeschüttet werden. Die Ausschüttung erfolgt entsprechend der Gesellschaftsanteile der einzelnen Gesellschafter und ist für die GmbH steuerneutral.

Was passiert mit dem Kapital einer GmbH bei Auflösung?

Mit Ablauf des Sperrjahres endet die Kapitalbindung nach § 30 GmbHG. Auch das zur Deckung des Stammkapitals erforderliche Vermögen darf dann an die Gesellschafter ausbezahlt werden. Der Anspruch der Gesellschafter auf Verteilung entsteht allerdings erst nach Befriedigung oder Sicherung aller bekannten Gläubiger.

Was passiert mit dem Stammkapital bei der GmbH?

Unter Stammkapital versteht man das Kapital einer Gesellschaft. Mit diesem Kapital haftet die Gesellschaft. Es wird von den Gesellschafter:innen in die Gesellschaft eingebracht. Das Stammkapital entspricht immer einer vorgegebenen Höhe und darf nur für bestimmte Zwecke verwendet werden.

Wie lange muss das Stammkapital auf dem Konto bleiben?

Ein verbreiteter Irrglaube ist es, dass das Stammkapital einer UG/GmbH nicht verwendet werden darf, sondern gewissermaßen unangetastet als Kaution auf dem Konto der Gesellschaft liegen bleiben muss. Das ist falsch. Richtig ist, dass das Stammkapital zur endgültigen und freien Verfügung der Gesellschaft stehen muss.

Was passiert mit dem Stammkapital bei Liquidation?

Das Stammkapital darf vor Auflösung oder Liquidation der GmbH nicht an die Gesellschafter zurück gezahlt werden. Wird das Stammkapital dennoch vorher ausgezahlt, hat die GmbH einen Anspruch auf Rückzahlung des Stammkapitals.

Stammkapital der GmbH - Das solltest Du wissen!

17 verwandte Fragen gefunden

Kann Stammkapital ausgegeben werden?

Viele Gründer denken, dass Sie die Stammeinlage in der Gesellschaft belassen müssen. Dies ist allerdings nicht so. GmbH / UG Gründer können die Stammeinlage für Gesellschaftszwecke investieren oder ausgegeben.

Wem gehört das Stammkapital einer GmbH?

Bei der GmbH haftet allein das Gesellschaftsvermögen für Verbindlichkeiten der Gesellschaft. Die GmbH haftet also bis zur Höhe des Stammkapitals. Es setzt sich aus den jeweiligen Einlagen der GmbH-Gesellschafter (sog. Stammeinlagen) zusammen.

Was darf aus dem Stammkapital bezahlt werden?

Die Annahme, dass das Stammkapital auf eine Art Sperrkonto eingezahlt wird und dort verbleiben muss, ist irrtümlich. Das Stammkapital kann von der GmbH verwendet werden, um Investments zu tätigen oder Kosten zu begleichen. Mit dem Stammkapital darf „gearbeitet" werden.

Was passiert mit dem Stammkapital?

Was mit dem Stammkapital beim Einzahlen in die GmbH passiert

das sogenannte Stammkapital der GmbH. Dieses Geld darf während der Tätigkeit der GmbH nicht genutzt oder ausbezahlt werden. Zwar ist das durchaus möglich, dann bestehen aber Verbindlichkeiten der Gesellschafter gegenüber der GmbH.

Wo wird Stammkapital hinterlegt?

Das Stammkapital einer GmbH wird bar auf dem Geschäftskonto der GmbH hinterlegt. Alternativ können die Gesellschafter:innen es auch als Sacheinlage einbringen. Eine Mischform aus Bar- und Sachgründung einer GmbH ist ebenfalls zulässig.

Ist das Stammkapital Das Eigenkapital?

Das Stammkapital ist das Eigenkapital, das die Gesellschafter einer GmbH oder UG bei der Gründung insgesamt einbringen müssen. Auf englisch heißt Stammkapital „share capital‟. Der Oberbegriff für Stammkapital ist gezeichnetes Kapital.

Wann muss das Stammkapital einer GmbH eingezahlt werden?

1 GmbHG mindestens 25.000 €. Davon muss die erste Hälfte, min. 12.500 €, unmittelbar nach der Gründung auf das neu eröffnete Geschäftskonto eingezahlt werden. Die zweite Hälfte kann zu einem späteren Zeitpunkt eingezahlt werden, wobei dieser Termin im Gesetz nicht genau bestimmt wird.

Was passiert mit dem Gewinn der GmbH?

Anders als der Gewinn des Einzelunternehmens wird der Gewinn der GmbH nicht mit der Einkommensteuererklärung der Anteilseigner (Gesellschafter) versteuert, sondern die GmbH gibt eine Körperschaftsteuererklärung ab. Die Gewinne werden dann darüber versteuert.

Was ist zu beachten bei der Auflösung einer GmbH?

Der Auflösungsbeschluss ist formlos gültig gemäß § 48 GmbHG. Er sollte eindeutig sein und ist sofort wirksam, sofern nicht ein zukünftiges Wirksamkeitsdatum vereinbart ist. Die Auflösung der Gesellschaft ist sodann gemäß § 65 Absatz 1 GmbHG zur Eintragung in das Handelsregister anzumelden.

Was kostet es eine GmbH zu schließen?

Für die notariellen Kosten zur eigentlichen Löschung deines Unternehmens werden ungefähr 100 bis 150 Euro fällig. Soll dein Unternehmen wegen Vermögenslosigkeit gelöscht werden, betragen die Kosten hierfür rund 1.200 Euro.

Kann ich eine GmbH einfach schließen?

Eine GmbH können Sie als Gesellschafter nicht einfach so auflösen. Die Auflösung erfolgt – wie die Gründung einer GmbH auch – nach genauen Vorschriften. Konkret muss die Auflösung mit einer Dreiviertelmehrheit beschlossen werden.

Wer haftet nach Auflösung einer GmbH?

Ein Liquidator, der bei der Verteilung des Gesellschaftsvermögens die Verbindlichkeit der GmbH gegenüber einem Gläubiger nicht berücksichtigt, haftet diesem gegenüber persönlich, wenn die GmbH bereits im Handelsregister gelöscht ist.

Was ist der Unterschied zwischen Stammkapital und Stammeinlage?

Die Unterscheidung ist aber einfach: Das Stammkapital ist das Mindestkapital, das bestimmte Kapitalgesellschaften als Einlage zu leisten haben. Die Stammeinlage wiederum ist die Einlage, die jeder oder jede einzelne Gesellschafter*in in das Stammkapital einbringt.

Was ist der Unterschied zwischen Eigenkapital und Stammkapital?

Eigenkapital versus Stammkapital

Bestandteile des Eigenkapitals sind das Stammkapital sowie Rücklagen und ein Gewinnvortrag. Das Stammkapital ist das ursprünglich eingelegte Eigenkapital, welches auch nicht ohne Weiteres entnommen werden kann.

Wer bekommt den Gewinn einer GmbH?

Bei GmbHs erfolgt die Verteilung des erwirtschafteten Gewinns grundsätzlich nach dem Verhältnis der Geschäftsanteile der Gesellschafter untereinander.

Wie wird das Stammkapital auf die Gesellschafter verteilt?

Der prozentuale Anteil am Stammkapital, der auf einen Gesellschafter entfällt, entspricht dessen Stammeinlage. In Summe entsprechen folglich die Stammeinlagen aller Gesellschafter dem Stammkapital der Gesellschaft. In den meisten Fällen wird die Stammeinlage als Barzahlung in die Gesellschaft eingebracht.

Wie viel kostet eine GmbH im Jahr?

Mindestens fallen für den Betrieb von GmbH bzw. UG pro Jahr Kosten in Höhe von Euro 1.250 an. Die Höhe der Kosten variiert, je nachdem, welche wirtschaftlichen Aktivitäten die Gesellschaft ausübt und wie hoch das Stammkapital der Gesellschaft ist.

Wie hoch muss das Stammkapital mindestens sein?

Mindestkapital

Das gesetzliche Mindeststammkapital einer GmbH beträgt 25.000 Euro. Der Nennbetrag der Geschäftsanteile muss auf volle Euro lauten. Ein Gesellschafter kann auch mehrere Geschäftsanteile übernehmen.

Wie hoch muss die Stammeinlage einer GmbH sein?

Gemäß § 5 Abs. 1 GmbHG muss das Stammkapital mindestens 25.000 Euro betragen. Darüber hinaus steht es im Ermessen der Gesellschafter, wie hoch sie das Stammkapital bemessen wollen.