Was passiert mit einem Depot im Todesfall?

Gefragt von: Herr Hans-Jörg Zander B.Sc.
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Das Depot gehört genauso wie alle anderen Vermögenswerte zum Nachlass. Die Wertpapiere, die sich zum Zeitpunkt des Todes im Depot befinden, gehen im Wege der Gesamtrechtsnachfolge an einen Erben oder an eine Erbengemeinschaft über, wenn keine anderen testamentarischen Regelungen getroffen wurden.

Wie vererbt man ein Depot?

Wer Aktien vererben will, kann in einem Testament oder in einem Erbvertrag bestimmte Erben für das Wertpapierdepot einsetzen. Wird kein solches Dokument erstellt, greift die gesetzliche Erbfolge beim Tod des Depotinhabers. Möglich ist auch, das Depot in Form eines Vermächtnisses weiterzugeben.

Wer erbt die Aktien?

Wertpapiere unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Vererbbarkeit nicht von anderen Vermögenswerten. Im Erbfall fallen sie im Wege der „Gesamtrechtsnachfolge“ automatisch an den bzw. die Erben.

Wem gehören die Aktien im Depot?

Eine beruhigende Nachricht gleich vorweg: Die Wertpapiere gehören immer dem Anleger und nicht dem insolventen Depot-Anbieter. Dieser ist vertraglich nur für die treuhänderische Verwaltung der Wertpapiere zuständig. Im Falle einer Pleite gelten sie als Sondervermögen.

Wer erbt das Geld auf dem Konto?

Wer erbt das Geld auf dem Konto? Bankguthaben des Erblassers gehören genauso zur Erbschaft wie andere Vermögenswerte. Mit dem Erbfall fällt das Bankkonto somit automatisch an den Erben bzw. an die Erbengemeinschaft.

Wer informiert mich im Erbfall?

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Wer hat Zugriff auf das Konto eines Verstorbenen?

Die Erben haben jederzeit das Recht, existierende Vollmachten für die Konten zu widerrufen, da sie rechtlich an die Stelle des verstorbenen Kontoinhabers treten. Basierend auf Paragraph 168 Satz 2 BGB genügt bereits, wenn ein Erbe dies tut. Dies ist auch ohne Zustimmung der Miterben möglich.

Was fällt bei Erbe unter Barvermögen?

Unter Barvermögen versteht die Rechtsprechung dabei aber nicht nur Guthaben auf Bankkonten, sondern alles Vermögen, das kurzfristig verflüssigt werden kann wie z.B. vorhandene Wertpapiere, aber auch leicht in Geld verwandelbare Sparbriefe.

Was passiert wenn man mehr als 100000 Euro auf dem Konto hat?

Freiwillige Einlagensicherung

Die freiwilligen Einlagensicherungseinrichtungen bieten eine Absicherung der Kundengelder über den gesetzlichen Mindestrahmen hinaus (also grds. der Betrag über 100.000 Euro) und werden in eigener Verantwortung betrieben.

Ist ein Aktiendepot Sondervermögen?

Das Wichtigste in Kürze: Wertpapiere im Depot gelten als Sondervermögen und fallen daher nicht unter die Einlagensicherung.

Wie sind aktiendepots abgesichert?

Depots mit Aktien, EUR-Anleihen, Fonds oder Zertifikaten werden nicht vom Einlagensicherungsfonds geschützt, weil diese Wertpapiere bei der Bank nur verwahrt werden und damit auch im Falle einer Insolvenz nicht gefährdet sind. Tritt dieser Fall ein, muss die Bank den Inhalt des Depots an den Kunden herausgeben.

Wer bekommt mein Aktiendepot bei Tod?

Dabei geht das Depot in das Eigentum der Angehörigen über, die Erträge daraus – wie Zinsen oder Dividenden– bleiben beim ursprünglichen Depotinhaber. Außerdem behält der Schenker die Kontrolle über das Depot, denn Entnahmen und somit die Schmälerung des Depots, sind nur mit seiner Zustimmung möglich.

Sind Aktien Barvermögen?

Nach der engen betriebswirtschaftlichen Definition gehören zum Barvermögen nur der aktuelle Kassenbestand und verfügbare Bankguthaben. Nicht zum Barvermögen gehören Wertpapiere, Aktien, Depots.

Kann man Teile eines Depots übertragen?

Sogenannte gebrochene Anteile (Bruchstücke) von Aktien, ETFs oder anderen Wertpapieren lassen sich nicht in ein anderes Depot übertragen. Du musst die Bruchstücke daher vorher verkaufen. Wenn Du das bisherige Depot weiter behalten willst, kannst Du die Bruchstücke auch dort belassen und erst später veräußern.

Wann ist ein Depotübertrag sinnvoll?

Das ist sinnvoll, wenn verschiedene Aktien oder ETFs beim neuen Broker nicht handelbar sind. Du gibst an, welche einzelnen Wertpapiere Du übertragen möchtest. Das Depot beim alten Anbieter musst Du dann behalten. Trade Republic und Scalable Capital sind Broker mit geringen Kosten und insgesamt günstigen Konditionen.

Wer erbt was wenn kein Testament vorhanden ist?

Was erben Kinder ohne Testament? Die gesetzlichen Erben erster Ordnung sind die eigenen Abkömmlinge. Dazu zählen sowohl alle leiblichen Kinder – eheliche wie nichteheliche –, Enkel, Urenkel und Adoptierte. Ein Einzelkind erbt allein, mehrere Kinder erben zu gleichen Teilen.

Sollte man Depot auflösen?

Es ergibt Sinn, das Depot zu kündigen, wenn für den Aktienhandel kein Kapital mehr zur Verfügung steht oder das investierte Geld für andere Geldanlagen oder Anschaffungen benötigt werden. Die Unzufriedenheit mit dem Service der Bank oder des Brokers kann ebenfalls Anlass für eine Kündigung des Depots sein.

Kann man bei einem Depot Geld verlieren?

Fonds sind insbesondere in Zeiten niedriger Zinsen eine rentable Alternative zu klassischen Geldanlagen. Aber auch im Fonds-Depot kann es einmal zu einem Verlust kommen, in so einem Fall ist es von Vorteil vorbereitet zu sein, um die Situation besser einschätzen zu können.

Ist ein bankdepot sicher?

Auch wenn das Wertschriftendepot nicht im Rahmen des Einlagenschutzes versichert ist, bleibt das Depot bei einer Insolvenz der Bank im Besitz des Kunden. Doch es gibt Ausnahmen. Privater Eigentum trotz Pleite: Falls seitens der Bank kein vertragliches Pfandrecht besteht, ist das Depot sicher.

Wieso sollte man nicht viel Geld auf dem Konto haben?

Die meisten Banken berechnen zudem bei hohen Kontoguthaben auch ein Verwahrentgelt. Das bedeutet, dass Kunden der Bank einen Strafzins für die Verwahrung Ihrer Einlagen zahlen müssen. Es ist also keine gute Idee, zu viel Geld auf dem Girokonto zu parken.

Wie viel Geld sollte man maximal auf dem Tagesgeldkonto haben?

Als Faustregel gilt: Drei Netto-Monatsgehälter sind die perfekte Anlagesumme fürs Tagesgeld.

Wie viel Geld darf man als Rentner auf dem Konto haben?

Der Schonbetrag für Pflegebedürftige beträgt aktuell 5.000 Euro (Stand Dezember 2022). Die gleiche Summe darf auch der Ehepartner auf dem Konto haben, ohne dass es zur Kostendeckung verwendet werden muss. Bei Ehepaaren ergibt sich demnach ein Schonvermögen von 10.000 Euro.

Kann man ohne Erbschein ein Konto auflösen?

Kann man ohne Erbschein ein Konto auflösen? Der Anspruch auf Auszahlung des Sparguthabens gehört nicht zum Nachlass, weshalb auch kein Erbschein benötigt wird.

Habe Geld geerbt Was tun?

Wie oben bereits erwähnt, kannst du ein Erbe innerhalb von 6 Wochen nach Kenntnisnahme ausschlagen. Verfällt die Frist oder hast du das Erbe bereits angenommen und erfährst dann erst, dass du Schulden geerbt hast, kannst du: eine Nachlassverwaltung beantragen.