Was passiert wenn der Schuldner die Vermögensauskunft nicht abgibt?
Gefragt von: Herr Dr. Marek Wahl B.Eng.sternezahl: 5/5 (43 sternebewertungen)
Sind Schuldner gesetzlich verpflichtet, die Vermögensauskunft abzugeben? Ja, der Schuldner muss nach § 802c ZPO der Aufforderung zur Abgabe der Vermögensauskunft nachkommen. Bei Nichtabgabe drohen ein Haftbefehl und die Eintragung ins Schuldnerverzeichnis.
Was passiert wenn Schuldner Vermögensauskunft nicht abgibt?
Er bereitet damit die Zwangsvollstreckung vor. Welche Folgen hat es, wenn ein Schuldner die Vermögensauskunft nicht abgibt? Die Nichtabgabe der Vermögensauskunft kann einen Haftbefehl und bis zu sechs Monate Freiheitsentzug zur Folge haben. Darüber hinaus wird dies im Schuldnerverzeichnis gespeichert.
Was bedeutet Schuldner ist seiner Pflicht zur Abgabe der Vermögensauskunft nicht nachgekommen?
Bei dieser Auskunft ist der Schuldner seiner Pflicht zur Abgabe der Vermögensauskunft nicht nachgekommen: Die Auskunft ist nicht mit der früheren Meldung über die Haftanordnung gleichzusetzen, da der Gläubiger einen Antrag auf Erlass eines Haftbefehls aufgrund der Nichtabgabe stellen kann aber nicht muss.
Wie oft ist der Schuldner verpflichtet die Vermögensauskunft abzugeben?
Eine einmal erteilte Auskunft gilt normalerweise zwei Jahre. Erst dann muss der Schuldner erneut seine Vermögensverhältnisse offenlegen, wenn der Gläubiger das beantragt. § 802d Abs.
Wie erfahre ich ob Schuldner Vermögensauskunft abgegeben hat?
Die Einsicht in das zentrale Schuldnerregister ist wie bisher jedem gestattet, der hierfür ein berechtigtes Interesse darlegt. Das Portal ist seit dem 1. Januar 2013 unter www.vollstreckungsportal.de verfügbar.
Abgabe der Vermögensauskunft
Wird die Vermögensauskunft überprüft?
Während die Vermögensauskunft auf eine umfassende, keiner Überprüfung unterzogene Selbstauskunft des Schuldners zielt, holt der Gerichtsvollzieher im Verfahren nach § 802l ZPO Auskünfte über das Vermögen des Schuldners bei Dritten ein.
Was passiert mit Schulden nach Vermögensauskunft?
Ich habe die eidesstattliche Versicherung abgegeben. Was passiert mit meinen Schulden? Die Schulden bleiben weiterhin bestehen. Sie müssen diese offenen Verbindlichkeiten also trotzdem bezahlen.
Kann trotz Vermögensauskunft gepfändet werden?
Hat das Gericht eine Vermögensauskunft angeordnet, muss die verschuldete Person jedoch Auskunft geben. Dann können auch Lohn oder Konten gepfändet werden.
Welche Nachteile hat eine Vermögensauskunft?
Wenn Sie eine Vermögensauskunft abgeben, hat dies mehrere Konsequenzen: Erscheint die Zwangsvollstreckung lohnend, werden Gläubiger nun zunehmend versuchen, die bestehenden Schulden durch Lohn- und Kontopfändungen auszugleichen. Die Vermögensauskunft bietet also keinen Schutz vor Vollstreckungsmaßnahmen.
Wie geht es weiter nach Vermögensauskunft?
Folgen der Vermögensauskunft
Das Schuldnerverzeichnis wird in jedem Bundesland von einem zentralen Vollstreckungsgericht (Amtsgericht) geführt. Die Daten werden von Amts wegen nach Ablauf von 3 Jahren gelöscht - gerechnet ab dem Tag der Eintragung. Die Löschung erfolgt unabhängig davon, ob die Forderung beglichen ist.
Ist das Schuldnerverzeichnis die Schufa?
Unterschied zwischen Schufa und Schuldnerverzeichnis
Die Schufa ist ein privates Unternehmen, das Daten sammelt, um dem Kreditgeber oder Vermieter eine Bonitätseinschätzung zu liefern. Das Schuldnerverzeichnis ist ein öffentlich-rechtliches Verzeichnis. Dieses wird durch das zuständige Amtsgericht geführt.
Was passiert wenn der Gerichtsvollzieher nichts pfänden kann?
Was passiert, wenn der Gerichtsvollzieher nichts pfänden kann? In diesem Fall werden die Gläubiger informiert. Der Gerichtsvollzieher kann jedoch jederzeit wiederkommen und einen neuen Pfändungsversuch unternehmen. Dies gilt, bis alle Schulden bezahlt sind oder bis der Titel abläuft.
Was bedeutet nicht Abgabe der Vermögensauskunft?
Wenn Sie die Vermögensauskunft grundlos verweigern, droht ein Haftbefehl. Leisten Sie grundlos keine Abgabe der Vermögensauskunft, so kann dies auch andere Folgen haben. Der Gerichtsvollzieher kann in diesem Falle auch anordnen, dass der Schuldner im Schuldnerverzeichnis eingetragen wird, § 882c Abs.
Wie lange ist ein Haftbefehl zur Abgabe der Vermögensauskunft gültig?
Die zeitliche Grenze der Vollziehung des Haftbefehls nach dessen Erlass beträgt zwei Jahre. Dies entspricht der ebenfalls zwei Jahre betragenden Sperrwirkung einer bereits abgegebenen Vermögensauskunft in § 802d ZPO (BT-Drucks.
Ist eine Vermögensauskunft schlimm?
Im Falle einer Überschuldung ist die Abgabe der Vermögensauskunft grundsätzlich kein Problem. Achtung: Die Abgabe der Vermögensauskunft durch den Schuldner bedeutet nicht, dass der Gläubiger nicht zur gleichen Zeit Pfändungsmaßnahmen vornehmen kann.
Wann Pfändung nach Vermögensauskunft?
Eine Pfändung nach der Vermögensauskunft ist wahrscheinlich, wenn der Schuldner pfändbares Einkommen und Vermögen besitzt. Grundsätzlich ist jede Art von Pfändung trotz Vermögensauskunft möglich – auch eine Kontopfändung. Das gilt selbst dann, wenn der Schuldner nur ein geringes Einkommen bezieht.
Was tun gegen Vermögensauskunft?
Gegen die Abgabe der Vermögensauskunft in Ihrer Wohnung können Sie innerhalb einer Woche Widerspruch einlegen. Sie werden dann in die Geschäftsräume des Gerichtsvollziehers eingeladen.
Wie lange bleibt eine Vermögensauskunft in der Schufa?
Ein Eintrag im Schuldnerverzeichnis wird nach drei Jahren automatisch gelöscht.
Wird die Vermögensauskunft in die Schufa eingetragen?
Die EV soll es den Gläubigern erleichtern, gezielt beim Schuldner noch vorhandenes Vermögen zu finden und zu pfänden. Die EV wird in das Schuldnerverzeichnis beim Amtsgericht eingetragen. Dort ruft auch die Schufa regelmäßig Daten ab, so dass nahezu gleichzeitig ein Schufa-Eintrag erfolgt.
Wann bekommt man einen Haftbefehl wegen Schulden?
Gericht erlässt Haftbefehl wegen Schulden
Wenn der Schuldner ohne Grund die Abgabe der Vermögensauskunft verweigert oder ohne Bescheid zu geben den Termin zur Abgabe der Vermögensauskunft nicht wahr nimmt, kann ein Amtsgericht auf Antrag des Gläubigers einen Haftbefehl erlassen.
Was passiert wenn der Schuldner nicht zahlen kann?
Hat der Schuldner versehentlich oder absichtlich die Zahlung trotz Fälligkeit nicht geleistet, wird der Gläubiger ihm in der Regel im Rahmen des außergerichtlichen Mahnverfahrens zunächst ein oder mehrere Mahnschreiben schicken. Diese Schreiben haben das Ziel, schnell und kostengünstig die offene Geldsumme zu erhalten.
Was passiert wenn man seine Schulden nicht bezahlen kann?
Bei einer (drohenden) Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung kann der Schuldner Privatinsolvenz beantragen, sofern er sich nicht außergerichtlich mit seinen Gläubigern einigen kann. Zu den schlimmsten Folgen von Schulden beim Vermieter zählen Wohnungslosigkeit und Obdachlosigkeit.
Wie lange dauert es bis Schulden verjährt sind?
Nach § 195 des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB) verjähren Forderungen (Schulden) im Allgemeinen nach 3 Jahren (sog. regelmäßige Verjährungsfrist). Wenn die Forderung tituliert ist, verjähren die Schulden erst nach 30 Jahren (§ 197 BGB).
Wie lange dauert die Abgabe der Vermögensauskunft?
Wann darf der Gläubiger die Abgabe einer Vermögensauskunft verlangen? Weil die Vermögensauskunft bereits eine Maßnahme der Zwangsvollstreckung ist, darf der Gläubiger die Abgabe dieser eidesstattlichen Erklärung erst beantragen, wenn er eine titulierte Geldforderung gegen den Schuldner besitzt.
Was bedeutet Haftbefehl zur Vermögensauskunft?
Haftbefehl zur Erzwingung einer Vermögensauskunft
Erhält ein Gläubiger sein Geld nicht, kann er einen Vollstreckungstitel gegen den Schuldner beantragen. Titulierte Schulden darf der Gläubiger über einen Gerichtsvollzieher eintreiben. Findet dieser keine pfändbaren Vermögenswerte, verlangt er eine Vermögensauskunft.