Was passiert wenn ich mich Selbstanzeige?

Gefragt von: Elfi Wimmer-Hecht
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Nach der Selbstanzeige
Nach dem Eingang der Selbstanzeige beim Finanzamt eröffnet die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren und prüft, ob die Voraussetzungen einer straflosen Selbstanzeige gegeben sind. Ist das der Fall, stellt sie das Strafverfahren ein, und der Steuersünder geht straffrei aus.

Was passiert wenn man eine Selbstanzeige macht?

Wenn die Selbstanzeige beim zuständigen Finanzamt eingegangen ist, eröffnet die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren. Sie prüft, ob die Voraussetzungen für eine strafbefreiende Selbstanzeige erfüllt wurden. Ist das der Fall, gibt es kein Straffverfahren und der Steuersünder bleibt straffrei.

Ist eine Selbstanzeige sinnvoll?

Die Wirksamkeit der Selbstanzeige setzt neben der Erklärung der bisher nicht versteuerten Beträge dann aber auch die Zahlung der anfallenden Steuer voraus. Eine Selbstanzeige ist daher nur dann sinnvoll, wenn der Betroffene tatsächlich in der Lage ist, die nachzuzahlenden Steuern nebst Hinterziehungszinsen zu leisten.

Was ist der Vorteil einer Selbstanzeige?

Der Vorteil einer Selbstanzeige ist, dass Sie straffrei, also ohne Geldstrafe und ohne Freiheitsstrafe, ausgehen. Wenn die Steuerstraftat aber schon verjährt ist, dann können Sie entspannt das Risiko eingehen, dass das Finanzamt Ihre Steuerhinterziehung doch noch entdeckt.

Wann ist eine Selbstanzeige wirksam?

eine Einkommensteuer-Jahreserklärung richtig und vollständig, genügt dies für eine strafbefreiende Selbstanzeige, wenn zuvor im Wege unrichtiger oder unvollständiger Angaben im Verfahren der Vorauszahlung ein ungerechtfertigter Steuervorteil erlangt worden ist.

Steuerstrafverfahren: Was tun, wenn das Finanzamt gegen mich ermittelt? Wann Selbstanzeige?

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Was ist bei einer Selbstanzeige zu beachten?

Voraussetzungen für die Wirksamkeit der Selbstanzeige
  1. Sachliches Vollständigkeitsgebot/vollständige Berichtigung bzw. Nachholung von Angaben. ...
  2. Zeitliches Vollständigkeitsangebot. ...
  3. Fristgerechte Nachzahlung von Steuern und Zinsen. ...
  4. Es darf kein Sperrgrund vorliegen. ...
  5. Formale und inhaltliche Voraussetzungen.

Was kostet eine Selbstanzeige?

Was kostet eine strafbefreiende Selbstanzeige? Das Einreichen an sich ist kostenlos. Allerdings müssen die hinterzogenen Steuern nebst Zinsen natürlich nachgezahlt werden. Ab einer hinterzogenen Summe von 25.000 Euro werden zudem Strafzuschläge fällig.

Was passiert wenn man sich selbst angezeigt wegen Schwarzarbeit?

10.3 Welche Auswirkung hat eine Selbstanzeige auf die Strafe? Oftmals wird gegen eine Geldstrafe das Verfahren gegen den sich selbst anzeigenden Täter eingestellt. Hat der Täter während der Zeit der Schwarzarbeit Sozialleistungen bezogen, so müssen diese in jedem Fall zurückerstattet werden.

Wann verjährt eine Selbstanzeige?

Dies hat sich zwar nach der Neufassung des Rechts der Selbstanzeige (§ 371 AO) im Jahr 2015 geändert. Für deren Wirksamkeit ist nun immer mindestens ein Zeitraum von 10 Jahren zu erfassen. Fehler bei der Berechnung der strafrechtlichen oder steuerrechtlichen Verjährung können jedoch weiterhin gravierende Folgen haben.

Wie hoch ist die Strafe für Steuerhinterziehung?

Das Gesetz sieht für Steuerhinterzieher eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu 5 Jahren, in besonders schweren Fällen bis zu 10 Jahren vor.

Wann kann man sich selbst anzeigen?

Voraussetzung für eine wirksame Selbstanzeige ist, dass der Täter der Steuerhinterziehung seine Tathandlung korrigiert (unrichtige oder unvollständige Angaben berichtigt oder ergänzt oder unterlassene Angaben nachholt) und die hinterzogene Steuer entrichtet.

Wie lange kann Steuerhinterziehung verfolgt werden?

Die Neuregelung zum 1.7.2020 im Einzelnen. In § 376 Abs. 1 AO wurde die strafrechtliche Verjährung durch das Jahressteuergesetz 2020 mit Wirkung zum 29.12.2020 für die Fälle der besonders schweren Steuerhinterziehung von 10 Jahren auf 15 Jahre erhöht.

Was passiert bei einer Selbstanzeige bei der Polizei?

Selbstanzeige Steuerhinterziehung. Wie bei jeder anderen Straftat steht es dem Täter frei, seine Tat selbst anzuzeigen. Im Unterschied zu allen anderen Delikten stellt eine wirksame Selbstanzeige hinsichtlich einer Steuerhinterziehung einen persönlichen Strafaufhebungsgrund dar.

Wie wird man vom Finanzamt erwischt?

Um Steuerhinterzieher zu entlarven, greift das Finanzamt auf Datenbestände unter anderem von Banken, Sozialversicherungen, Behörden und anderen Steuerzahlern zurück. Dabei erhält der Fiskus auch Informationen aus dem Ausland, zum Beispiel durch die bei Steuersündern besonders gefürchteten „Daten-CDs“.

Was kostet eine Selbstanzeige beim Steuerberater?

Gemäß § 30 Abs. 1 StBGebV kann für jedes Veranlagungsjahr die Gebühr aus einer Bandbreite von 10/10 bis 30/10 (je nach Schwierigkeitsgrad) bemessen werden und damit bei ganz besonderem Arbeitsaufwand bin diesem Beispiel bis zu 30/10 x 510 Euro (also 1.530 Euro) pro Veranlagungsjahr betragen.

Was ist eine strafbefreiende Selbstanzeige?

Gemäß § 371 AO besteht die Möglichkeit, durch eine strafbefreiende Selbstanzeige einer Bestrafung trotz einer bereits vollendeten Steuerhinterziehung zu entgehen. Wer den Finanzbehörden von sich aus mitteilt, dass Steuern nicht vollständig bezahlt wurden, geht straffrei aus.

Wo fängt Steuerhinterziehung an?

Wann beginnt Steuerhinterziehung? Steuerhinterziehung beginnt ab dem 1. Euro, den Sie dem Finanzamt unterschlagen. Die Höhe des unterschlagenen Betrags spielt keine Rolle.

Was ist eine einfache Steuerhinterziehung?

Einfache Steuerhinterziehung, § 370 Abs.

1 AO versteht man das vorsätzliche Verheimlichen von Einnahmen oder das unvollständige Angeben von Einnahmen in der Steuererklärung. Wer gegen § 370 Abs. 1 AO verstößt, muss mit empfindlichen Strafen rechnen.

Was ist eine besonders schwere Steuerhinterziehung?

Ist die Schwelle der 50.000 € überschritten, so liegt automatisch eine besonders schwere Steuerhinterziehung vor.

Wie wollen die Schwarzarbeit beweisen?

Wenn folgende Kriterien einer Tätigkeit erfüllt sind, handelt es sich höchstwahrscheinlich um Schwarzarbeit:
  • die Person arbeitet ohne Steuerkarte.
  • die Person wird in bar ausgezahlt, Quittungen und schriftliche Nachweise über die Zahlung fehlen.
  • die Bezahlung liegt unter dem branchenüblichen Niveau.

Wer wird für Schwarzarbeit bestraft?

Es können sich im Bereich der Schwarzarbeit sowohl Arbeitnehmer, als auch Arbeitgeber und Selbstständige strafbar machen. Harte Konsequenzen warten jedoch meist nur auf den Arbeitgeber und Selbstständige.

Was fällt alles unter Schwarzarbeit?

So wird Schwarzarbeit nach dem Gesetz definiert

wenn die durch Dienst- oder Werkleistungen erbrachten steuerlichen Pflichten nicht erfüllt werden. wenn ein Empfänger von Sozialleistungen den Leistungsträger nicht über ausgeführte Dienst- und Werksleistungen informiert.

Wann ist es Beihilfe zur Steuerhinterziehung?

Gemäß Strafgesetzbuch (§ 27 StGB) liegt die Beihilfe zur Steuerhinterziehung vor, wenn: der Gehilfe Kenntnis von der geplanten Steuerhinterziehung hat und. der Gehilfe vorhat, selbst eine rechtswidrige Handlung auszuführen.

Wann fallen Hinterziehungszinsen an?

Die Hinterziehungszinsen werden ab jenem Zeitpunkt berechnet, an dem die Steuerverkürzung eingetreten ist bzw. der Betroffene einen Steuervorteil erlangt hat. Dies ist regelmäßig bei der Bekanntgabe des Steuerbescheides der Fall.

Wer prüft Steuerhinterziehung?

Beim Verdacht auf eine mögliche Steuerhinterziehung sollte im ersten Schritt daher immer sofort ein Fachanwalt für Steuer- und Strafrecht kontaktiert werden. Je früher dieser Experte eingeschaltet wird, desto höher ist auch die Chance, dass ein mögliches Strafverfahren abgewendet werden kann.