Was sagt das Maßanalytische Äquivalent aus?

Gefragt von: Herr Prof. Dr. Hans-Georg Henke
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Das Produkt M(eq)P ·c(eq)M in mgml ist der in Tabellenwerken (z.B. [5]) auf- geführte Faktor zur Maßanalyse (das maßanalytische Äquivalent) F. Er gibt die Masse des gesuchten Stoffes in mg an, die 1 ml Maßlösung entspricht: mP = F · VM .

Was versteht man unter einer Maßlösung?

Eine Maßlösung ist eine Lösung mit genau bestimmten Gehalt (z. B. 0.5 mol/L(HCl) ). Der Gehalt einer Maßlösung wird mit Hilfe einer Reinst-Substanz, auch Urtiter genannt, ermittelt.

Welche Reaktion läuft bei der Titration ab?

Titriert man Salzsäure (HCl) und Natriumhydroxid (NaOH) miteinander, so ergibt sich eine neutrale Kochsalzlösung. Hier reagieren eine starke Säure und eine starke Base miteinander, weshalb es zur vollständigen Neutralisation kommt.

Was bedeutet Titriert?

[1] abmessen, bestimmen; messen, festlegen. Beispiele: [1] Die Base wurde mit der Maßlösung bis zum Farbumschlag des Indikators titriert.

Was ist eine Titration einfach erklärt?

Die Titration (Titrimetrie, Volumetrie oder auch Maßanalyse) ist ein Verfahren der quantitativen Analyse in der Chemie. Ein bekannter Stoff, dessen Konzentration unbekannt ist (Probelösung), wird in einer gezielten chemischen Reaktion mit einer Maßlösung umgesetzt, deren Konzentration genau bekannt ist.

Titration - Was macht man da?

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Was ist das Ziel der Titration?

Das Ziel einer Säure-Base-Titration ist es, die Stoffmengenkonzentration c in mol/l einer Säure bzw. Base unbekannter Konzentration zu bestimmen. Man nutzt dabei die Idee, dass sich eine saure und eine basische Lösung bei einem bestimmten Mengenverhältnis vollständig neutralisieren.

Warum gibt es mehrere Äquivalenzpunkte?

Die Titrationskurve mehrprotoniger Säuren, wie Schwefelsäure (H2SO4) oder Phosphorsäure (H3PO4), zeichnen sich dadurch aus, dass sie mehrere Äquivalenzpunkte haben. Das liegt daran, dass sie mehrere Protonen bei ihrer Dissoziation abgeben können.

Wie erkennt man den Äquivalenzpunkt?

So geht man vor:
  1. 2 Kreise in die gekrümmten Bereiche der Titrationskurve einzeichnen.
  2. Die Kreismittelpunkte einzeichnen.
  3. Die beiden Mittelpunkte durch eine Gerade verbinden.
  4. Der Schnittpunkt der Geraden mit der Titrationskurve ist der Äquivalenzpunkt.

Was liegt am Äquivalenzpunkt vor?

Äquivalenzpunkt: Stoffmenge der Base/Säure entspricht Stoffmenge der Säure/Base und zeigt somit die vollständige Neutralisation. Er kann mit dem Neutralpunkt zusammenfallen. Die Lage wird durch die Kombination der stärken der Säuren und Basen bestimmt.

Wie wertet man eine Titration aus?

Die Titrationskurve wird berechnet, indem die Maßlösung mit bekannter Konzentration schrittweise in die Probelösung getröpfelt wird. Nach jeder Zugabe wird der pH-Wert neu bestimmt, sodass die Kurve aus der Korrelation von Zugabe in Millilitern und dazugehörigem pH aufgestellt werden kann.

Warum springt der pH-Wert am Äquivalenzpunkt?

Vor dem Äquivalenzpunkt

Je mehr Hydroxid-Ionen (OH⁻) dazu kommen, desto mehr Oxonium-Ionen werden neutralisiert. Kurz vor dem Wendepunkt sind nur noch wenig Oxonium-Ionen in der Lösung. Daher sieht man einen sprunghaften Anstieg des pH-Wertes.

Wie erkenne ich ob eine Säure stark oder schwach ist?

Diese Unterscheidung in starke Säure und schwache Säure erfolgt anhand der Säurestärke. Als starke Säuren werden in der Chemie Säuren bezeichnet, die in einer wässrigen Lösung vollständig dissoziieren. Bei einer schwachen Säure, wie Essigsäure, dissoziiert lediglich ein Teil der Säure.

Was ist der Äquivalenzpunkt Chemie?

Titration: eine Lösung mit bekannter Konzentration reagiert mit einer Lösung deren Konzentration zu ermitteln ist. Äquivalenzpunkt: Punkt während einer Titration, bei dem äquivalente Mengen der Reaktanden vorhanden sind (c(H3O+) = c(OH-)).

Welcher Indikator für welche Titration?

Für eine Titration sollte immer ein solcher Indikator gewählt werden, dessen Farbumschlag im Bereich des Endpunktes liegt. Für starke Säuren und starke Basen kommen beispielsweise Methylorange und Bromthymolblau infrage. Bei schwachen Säuren eignet sich hingegen Phenolphtalein deutlich besser.

Was gibt ein Indikator an?

Ein Indikator kommt als Lösung oder auch als Gerät vor, welches eingesetzt wird, um eine chemische Reaktion zu überwachen. Eine Zustandsveränderung während einer chemischen Reaktion wird in der Regel durch eine Farbveränderung mithilfe des Indikators angezeigt.

Was ist der Titer bei einer Titration?

Die Berechnung der bei einer Titration zugeführten Stoffmenge n erfolgt über das Produkt der Konzentration csoll, des Titers t und dem verbrauchten Volumen V: Der Titer ist ein für die jeweilige Maßlösung spezifischer Wert. Die Titerbestimmung erfolgt in der Regel mit einer geeigneten Urtitersubstanz.

Warum steigt die Leitfähigkeit nach dem Äquivalenzpunkt?

Nach dem Äquivalenzpunkt steigt die Konzentration der Hydroxid-Ionen an. Hydroxid-Ionen leiten gut, deshalb steigt die Leitfähigkeit stark an.

Was passiert nach dem Äquivalenzpunkt?

Äquivalenzpunkt einfach erklärt

Die Stoffmengen sind also so groß, dass die untersuchte Säure oder Base vollständig neutralisiert wurde. Wenn du gleich starke Säuren und Basen titrierst, dann ist der Äquivalenzpunkt automatisch der Neutralpunkt, also mit einem pH-Wert von 7.

Warum ist der Äquivalenzpunkt bei pH 7?

Je nach pKs oder pKb-Wert des Salzes wird zur Berechnung die Formel für starke oder schwache Säuren oder Basen verwendet. Bei der Titration von starken Säuren oder Basen entstehen nur neutrale Salze. Deshalb ist der Äquivalenzpunkt hier immer bei pH = 7.

Wie viele Äquivalenzpunkte gibt es?

Es gibt immer so viele Äquivalenzpunkte wie Protonen. So hat Phosphorsäure (H3PO4) beispielsweise drei Protonen und demnach gibt es bei der Titration 3 Äquivalenzpunkte.

Wann ist die Pufferkapazität am größten?

Und wann ist die Pufferkapazität am größten? Als Faustregel gilt hier, dass die Pufferkapazität am größten ist, wenn das Verhältnis der Säure-Base-Konzentration eins zu zehn ( 1 : 10 1:10 1:10) entspricht.

Warum liegt der Neutralpunkt bei pH 7?

Titriert man gleich starke Säuren und Basen miteinander (pKS(Säure) = pKB(Base)), so ist der Äquivalenzpunkt in wässriger Lösung gleich dem Neutralpunkt, (der pH-Wert ist 7).

Wann ist pKs gleich pH?

Wenn eine Säure (HA) und ihre korrespondierende Base (A) in wässriger Lösung in den gleichen Konzentrationen vorkommen, dann sind auch pH-Wert und pKs Wert identisch.

Wo liegt der Halbäquivalenzpunkt?

Der Halbäquivalenzpunkt bei einer Säure-Base-Titration ist der Punkt, bei dem man die Hälfte einer bestimmten Stoffmenge Säure mit der entsprechenden Stoffmenge Base neutralisiert hat, die zur vollständigen Neutralisation geführt hätte.

Was ist der pH Sprung?

pH-Sprung: Große pH-Änderung in sehr kleinem Intervall ⇒ sehr deutlicher Sprung. pH-Sprung: Kleinere pH-Änderung in großem Intervall ⇒ um so undeutlicherer Sprung, je schwächer die titrierte Säure oder Base ist.