Was sagt der Bodenrichtwert für die Grundsteuer aus?

Gefragt von: Isabelle Zimmermann
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Bodenrichtwert in der Anlage Grundstück
Der (abgezinste) Bodenwert hat maßgeblichen Einfluss auf den Grundsteuerwert und beeinflusst damit unmittelbar die Höhe der Grundsteuer. Liegt das Grundstück in den Bundesländern Bayern oder Hamburg spielt der Bodenrichtwert dagegen keine Rolle.

Wie wirkt sich der Bodenrichtwert auf die Grundsteuer aus?

Gemeinsam mit der Grundstücksfläche bildet der Bodenrichtwert den Boden- beziehungsweise Grundstückswert, welcher wiederum maßgeblichen Einfluss auf die Höhe der Grundsteuer hat.

Was sagt der Bodenrichtwert über den Wert eines Grundstücks aus?

Der Bodenrichtwert liefert eine erste Orientierung bei der Wertermittlung von Grundstücken und Immobilien. Er gibt Aufschluss darüber, was ein Quadratmeter Grund und Boden in einer bestimmten Lage durchschnittlich kostet.

Warum gibt es zwei Bodenrichtwerte?

Zur Vermeidung einer zu kleinteiligen Aufteilung von Bodenrichtwertzonen und zur Wahrung der Übersichtlichkeit werden in Bereichen mit stark durchmischten unterschiedliche Strukturen Doppelwerte in der Bodenrichtwertkarte dargestellt.

Kann ein Grundstück mehrere Bodenrichtwerte haben?

HINWEIS: Da ein Flurstück in unterschiedlichen Bodenrichtwertzonen liegen kann, werden Ihnen für ausgewählte Flurstücke mehrere Bodenrichtwerte zur Auswahl angezeigt. Diese unterscheiden sich je nach Nutzungsart der Fläche.

Bodenrichtwert: Grundstückswert für Immobilien | Einfach erklärt

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Ist die Grundsteuer abhängig vom Bodenrichtwert?

Die Höhe der jährlichen Grundsteuer wird unter anderem durch die Höhe des Bodenrichtwerts beeinflusst.

Ist ein hoher Bodenrichtwert besser?

In Kürze: Bodenrichtwert als Grundlage

Individuelle Grundstücke verlangen individuelle Preise. Damit Sie jedoch eine Vorstellung davon erhalten, wo Sie ansetzen können und welche Möglichkeiten existieren, ist der Bodenrichtwert ein guter Anfang für alle Grundstücksverkäufer und Grundstücksbesitzer.

Was bedeuten die Zahlen und Buchstaben bei Bodenrichtwert?

W: Flächen, die für Wohnbebauung und ggf. untergeordnete, nicht störende gewerbliche Nutzung genutzt werden. G: Flächen, die auch für dienstleistungsorientierte Betriebe genutzt werden können. M1: Gebiete mit Kerngebietscharakter, hoher baulicher Ausnutzung und geringem Wohnanteil.

Welchen Einfluss hat der Bodenrichtwert?

Bei dem Bodenrichtwert handelt es sich nicht um einen Verkehrswert. Der Verkehrswert spiegelt den aktuellen Marktwert einer Immobilie wider. Der Bodenrichtwert hat keine bindende Wirkung und dient lediglich als Orientierung für eine Grundstücksbewertung.

Wie setzt sich der Bodenrichtwert zusammen?

Grundlage: Kaufpreise vergangener Grundstücksgeschäfte und Schätzungen von Auswirkungen regionaler Einflüsse aus Zustand und Lage der Liegenschaft. individuelle Merkmale der Grundstücke wie Erschließungsgrad, Grundstücksgröße, vorhandene Bebauung und Bepflanzung finden durch Gutachter Berücksichtigung.

Ist ein hoher oder niedriger Bodenrichtwert gut?

Positive Auswirkungen auf den Bodenrichtwert haben beispielsweise eine gute Infrastruktur, die Lage in einem angesagten Stadtteil oder Grundstücksmerkmale wie Ausblick und Garten. Negativ dagegen wirken Faktoren wie die Nähe zu einer viel befahrenen Straße oder Belästigung durch Lärm.

Was ist unter Bodenrichtwert zu verstehen?

Der Bodenrichtwert ist ein wichtiger Anhaltspunkt bei der Wertermittlung von Grundstücken und Immobilienpreisen. Die gesetzliche Grundlage bildet der § 196 des Baugesetzbuchs. Hierin wird der Bodenrichtwert als durchschnittlicher Lagewert für den Boden in einem bestimmten Gebiet beschrieben.

Ist Bodenrichtwert gleich Marktwert?

Nein, der Bodenrichtwert ist nicht gleichzusetzen mit dem Verkehrswert, also dem aktuellen Marktwert einer Immobilie. Es handelt sich lediglich um einen Richtwert, der auch nicht bindend ist. Das heißt: Der Eigentümer eines Grundstücks ist nicht gesetzlich dazu verpflichtet, den Kaufpreis an den Bodenwert anzupassen.

Welche Fehler darf man bei der Grundsteuer nicht machen?

Diese vier Fehler sollten Sie deshalb bei der Grundsteuererklärung vermeiden:
  • Fehler: Stichtag 1. Januar 2022 für Ihre Angaben missachten.
  • Fehler: Veraltete Angaben zum Bodenrichtwert machen.
  • Fehler: Die Abgabefrist versäumen.
  • Fehler: Wohn- und Nutzflächen falsch berechnen.

Was passiert wenn man bei der Grundsteuererklärung Fehler macht?

Was droht, wenn die Grundsteuererklärung nicht fristgerecht eingereicht wurde? Nach Erhalt der Erinnerung vom Finanzamt sollte man der Forderung umgehend nachkommen, da sonst ein Verspätungszuschlag von etwa 25 Euro, im schlimmsten Fall sogar ein Zwangsgeld von bis zu 25.000 Euro festgesetzt werden kann.

Was passiert wenn ich die Grundsteuererklärung falsch gemacht habe?

Wer versehentlich falsche Angaben macht, hat dem Experten zufolge nichts zu befürchten. Durch die veränderte Zusammensetzung der Grundsteuer entscheidet vor allem die Lage einer Immobilie darüber, ob die Abgabe für Besitzerinnen und Besitzer steigt.

Was wenn der Bodenrichtwert falsch ist?

Laut Bund der Steuerzahler wird der Einspruch deshalb erhoben, weil die Grundstücksbesitzer die neu berechneten Bodenrichtwerte anzweifeln - oder weil sich die Grundsteuer laut Finanzamt-Bescheid deutlich erhöhen würde. In solchen Fällen hält es der Steuerzahlerbund für ratsam, Einspruch einzulegen.

Wo ist der Bodenrichtwert am höchsten?

Der Kaufpreis pro Quadratmeter Grund bewegt sich in Deutschland in einer Preisspanne von 50 € bis knapp 1.300 €. Am höchsten sind die Grundstückspreise in Berlin mit durchschnittlich 708,25 € und Hamburg mit durchschnittlich 1.127,89 € pro Quadratmeter.

Was mindert den Wert eines Grundstücks?

Weiterhin gilt: Altlasten im Boden oder im Grundwasser sowie abrissbedürftige Gebäude auf dem Grundstück mindern den Wert eines Grundstücks in Höhe der Kosten, die die Beseitigung verursacht. Altlasten sind in der Lage, den Wert stark zu mindern.

Was heißt Bodenrichtwert je Quadratmeter in Euro?

Grundstücksbesitzer müssen Sie also lediglich den Bodenrichtwert je Quadratmeter mit der Anzahl der Quadratmeter Ihres Grundstücks multiplizieren. Beispiel: Liegt der Bodenrichtwert bei 200 Euro je Quadratmeter, beträgt er für ein 1.000 Quadratmeter großes Grundstück entsprechend 200.000 Euro.

Was sagt der BRW aus?

In der Grundsteuererklärung ist der Bodenrichtwert (BRW) für alle Grundstücke anzugeben, auf die das Bundesmodell oder das Ländermodell von Baden-Württemberg anzuwenden ist. Anhand der Grundstücksfläche und dem Bodenrichtwert ermittelt sich der Bodenwert unbebauter und bebauter Grundstücke.

Was bedeutet W EFH?

Individueller Wohnungsbau (W EFH)

auf baureife, ortsüblich erschlossene Grundstücke, die mit freistehenden Häusern bebaut sind bzw. bebaut werden können.

Warum ist mein Bodenrichtwert so hoch?

Es kann durch besondere Faktoren, wie der Beschaffenheit des Bodens oder der Lage, aber noch Zu- oder Abschläge geben. Ist das Grundstück bebaut, kann der Bodenrichtwert nur als Anhaltspunkt bei der Immobilienbewertung berücksichtigt werden.

Wie wird Gartenland bei der Grundsteuer bewertet?

Eine gute Nachricht: Gärten, die sich um ein Wohnhaus herum befinden, zählen nicht als land- oder forstwirtschaftlich genutzte Fläche. Sie gehören unabhängig von ihrer Nutzung zum Grundvermögen und fließen mit der jeweiligen Fläche in die Berechnung des Grundsteuermessbetrags ein.

Was ist der höchste Bodenrichtwert in Deutschland?

Der niedrigste Bodenrichtwert lag bei gerade einmal 35 €/m². Knapp 250-mal höher lag der höchste Wert mit 8.697 €/m².