Was sind aktive latente steuern?

Gefragt von: Siegmar Voigt
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Aktive Latente Steuern entstehen, wenn der Steueraufwand in der Handelsbilanz (fiktive Steuern) geringer ist als der Steueraufwand in der Steuerbilanz (effektive Steuern). Steuern werden aus dem Gewinn aus der GuV abgeleitet.

Was ist aktive latente Steuern?

Aktive latente Steuern

dann entstehen, wenn eine in der Handelsbilanz zu bildende Rückstellung steuerlich nicht anerkannt wird, wie es in der Regel bei der Drohverlustrückstellung geschieht. In diesem Fall wird der zu hohe Ertragsteueraufwand durch aktive latente Steuern ausgeglichen.

Was sind aktive und passive latente Steuern?

Aktive latente Steuern sind zukünftige Steuervorteile, man spricht dann auch von Steuerentlastung. Passive latente Steuern dagegen sind zukünftige Steuerlasten.

Was sind passive latente Steuern?

Passive latente Steuern entstehen, wenn das handelsrechtliche Nettovermögen höher ist als der maßgebliche Steuerwert, sodass zukünftig mit steuerlichen Mehrbelastungen zu rechnen ist.

Was sind latente Steuern Beispiel?

Latente Steuern: Eine Definition. Erklärung des Begriffs: Das Ergebnis von abweichenden Bewertungen im Rahmen der Steuer- und Handelsbilanz sind latente Steuern. Klassische Beispiele sind u. a. Erstattungen der Steuer, zukünftige Steuerzahlungen oder Rückzahlungen der Steuer.

Latente Steuern (einfach erklärt)

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Wie bucht man aktive latente Steuern?

Ergibt sich in Summe ein Überschuss der zu versteuernden zeitlichen Differenzen über die abzugsfähigen zeitlichen Differenzen, sind für die zukünftigen Steuerbelastungen passive latente Steuern auszuweisen, die auf das Konto "Passive latente Steuern" 0968 (SKR 03) bzw. 3060 (SKR 04) gebucht werden.

Wer muss aktive latente Steuern ausweisen?

Warum in der Handelsbilanz latente Steuern auszuweisen sind

Für steuerliche Verlustvorträge, die voraussichtlich innerhalb der nächsten 5 Jahre steuermindernd genutzt werden können, dürfen aktive latente Steuern ausgewiesen werden.

Wann bucht man latente Steuern?

Ist der handelsrechtliche Jahresüberschuss höher als der steuerliche Gewinn, müssen passive latente Steuern ausgewiesen werden, die der Unternehmer auf das Konto „Passive latente Steuern“ 0968 (SKR 03) bzw. 3060 (SKR 04) bucht.

Warum bucht man latente Steuern?

Weichen die Bilanzansätze in Handels- und Steuerbilanz voneinander ab und bauen sich diese Differenzen in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich ab, so sind latente Steuern in der Handelsbilanz in besonderer Bilanzposition auszuweisen, wenn sich insgesamt eine Steuerbelastung ergibt.

Sind latente Steuern Rückstellungen?

Passive latente Steuern sind außerhalb des Anwendungsbereichs des § 274 HGB als Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten auszuweisen, wenn sie die Voraussetzungen einer solchen Rückstellung erfüllen.

Wo werden passive latente Steuern bilanziert?

In der Handelsbilanz bilden passive latente Steuern eine steuerliche Belastung ab, die mit einiger Voraussicht eintreten wird. Steuerliche Belastungen sind als Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt zu betrachten und damit Teil des Fremdkapitals. Sie müssen in der Bilanz entsprechend ausgewiesen werden.

Wo werden latente Steuern ausgewiesen?

Ausgewiesen werden latente Steuern unterhalb der Rechnungsabgrenzungsposten als Posten D (auf der Aktivseite) bzw. E (auf der Passivseite). Im HGB gibt es ein Wahlrecht für den Ausweis latenter Steuern. Er kann entweder als Brutto- oder als Nettoausweis vorgenommen werden.

Was ist der Unterschied zwischen Handelsbilanz und Steuerbilanz?

Dementsprechend wird die Handelsbilanz nach handelsrechtlichen Vorschriften erstellt und dient der Information für Kreditgeber, Anteilseigner, Kunden und Mitarbeitern. Die Steuerbilanz folgt steuerrechtlichen Vorgaben und wird einzig und allein verfasst, um dem Finanzamt vorgelegt zu werden.

Warum latente Steuern auf Verlustvorträge?

Durch die Aktivierung latenter Steuern soll die mögliche zukünftige Steuerminderung zum Zwecke einer periodengerechten Abgrenzung bereits bei Entstehung des steuerlichen Verlustvortrags berücksichtigt werden.

Wie macht man eine Bilanz?

Die Bilanz wird durch Zusammenfassung der Summen des Inventars zu Gruppen gebildet. Der § 246 Abs. 1 HGB schreibt vor: Der Jahresabschluss hat sämtliche Vermögensgegenstände, Schulden, Rechnungsabgrenzungsposten sowie Aufwendungen und Erträge zu enthalten, soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist.

Was versteht man unter einer Steuerbilanz?

Eine Steuerbilanz ist die aufgrund zwingender steuerrechtlicher Normen aufgestellte Bilanz. Sie dient der zutreffenden Ermittlung des steuerrechtlichen Ergebnisses durch Betriebsvermögensvergleich.

Was versteht man unter Rückstellungen?

Begriff. Rückstellungen sind nach Handelsrecht Verbindlichkeiten, Verluste oder Aufwendungen, die hinsichtlich ihrer Entstehung oder Höhe ungewiss sind. Durch die Bildung der Rückstellungen sollen die später zu leistenden Ausgaben den Perioden ihrer Verursachung zugerechnet werden.

Was stellt die Bilanz gegenüber?

Die Bilanz ist die Gegenüberstellung der Vermögensgegenstände und der Kapitalgegenstände eines Unternehmens zu einem bestimmten Stichtag. Neben der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) ist die Bilanz Hauptbestandteil eines Jahresabschlusses.

Was sind permanente Differenzen?

Permanente Differenzen: Permanente Differenzen stellen sich dann ein, wenn sich die Unterschiede der Bilanzansätze nicht mehr auflösen. Ursächlich hierfür sind abweichende Ansatzgebote oder -verbote im Handels- oder Steuerrecht. Im Rahmen des Temporary-Konzepts spielen derartige Differenzen allerdings keine Rolle.

Warum werden Rückstellungen in der Handelsbilanz und der Steuerbilanz unterschiedlich behandelt?

Zu Abweichungen in der Höhe zwischen Handels- und Steuerbilanz kommt es dadurch, dass in der Steuerbilanz für die Rückstellungsbewertung allein die Preisverhältnisse am Bilanzstichtag maßgebend und künftige Preis- und Kostensteigerungen nicht zu berücksichtigen sind.

Was sind latente Steuern Schweiz?

Latente Ertragssteuern entstehen auf den zeitlich befristeten Differenzen zwischen unterschiedlichen Bewertungsgrundsätzen der Aktiven z.B. nach Swiss GAAP FER und der Steuerbilanz (als Basis dient der handelsrechtlichen Abschluss nach OR, der wegen des Massgeblichkeitsprinzips steuerlich relevant ist).

Wie werden latente Steuern bilanziert?

Aktive latente Steuern kommen zustande, wenn niedrigere Werte für Vermögensgegenstände bzw. höhere Werte für Schulden in der Handelsbilanz im Vergleich zur Steuerbilanz vorliegen. Sie kommen auch dann zustande, wenn Vermögensgegenstände nicht in der Handelsbilanz, sondern in der Steuerbilanz angesetzt werden.

Für wen gilt 274 HGB?

Latente Steuern nach § 274 HGB sind zunächst nur für Handelsbilanzen von mittelgroßen und großen Kapitalgesellschaften von Bedeutung. Kleinste und kleine Kapitalgesellschaften sind durch § 274a Nr.

Was sind latente Steuern Österreich?

Latente Steuern resultieren aus Unterschieden zwischen steuerlichen und unternehmensrechtlichen Wertansätzen. Aktive latente Steuern bilden zukünftige Steuervorteile, passive latente Steuern zukünftige Steuerlasten ab. Bis zum RÄG 2014 wurden latente Steuern nach dem sog. „timing concept“ ergebnisorientiert ermittelt.

Was ist eine Rückstellung Rechnungswesen?

Bei Rückstellungen handelt es sich um ungewisse Verbindlichkeiten oder Posten, die bei Ihrem Unternehmen nach dem Bilanzstichtag zu einer Gewinnminderung führen können (Verbindlichkeitsrückstellungen).