Was sind angemessene versicherungen im sinne des 82 sgb xii?

Gefragt von: Bastian Thiel
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Die "Angemessenheit" von privaten Versicherungen beurteilt sich sowohl danach, für welche Lebensrisiken (Grund) und in welchem Umfang (Höhe) Bezieher von Einkommen knapp oberhalb der Sozialhilfegrenze solche Aufwendungen zu tätigen pflegen, als auch nach der individuellen Lebenssituation des Hilfesuchenden (zum GSiG: ...

Welche Versicherungen werden bei Grundsicherung angerechnet?

Und jetzt kommen wir zum relevanten Punkt: Bei der Grundsicherung nach dem Sozialgesetzbuch XII werden die Beiträge für beide Versicherungsarten angerechnet. Mit anderen Worten, das Sozialamt bezahlt sowohl Ihre Haftpflicht- als auch Ihre Hausratversicherung.

Was versteht man im Sozialrecht unter dem Begriff Einkommen?

Zum Einkommen zählen die gesamten Einnahmen. Leistungsmindernd und bedarfsdeckend zu berücksichtigen sind allerdings nicht alle Einnahmen. Bestimmte Einnahmen dürfen nicht angerechnet oder abgezogen werden. Der Bedarf des Hilfesuchenden und das zu berücksichtigende Einkommen werden miteinander verglichen.

Was zählt als Einkommen SGB XII?

Zum Einkommen im Sinne des SGB XII gehören grundsätzlich alle Einkünfte in Geld oder Geldeswert, so z.B. Arbeitseinkommen auch aus geringfügiger Beschäftigung, Renten, Kindergeld und Leistungen nach dem Unterhaltsvorschussgesetz.

Wie teuer darf ein Auto bei Grundsicherung sein?

Sofern es sich um ein „angemessenes“ Kraftfahrzeug im Wert von nicht mehr als 7.500 Euro handelt und der Beschenkte nicht schon über ein Auto verfügt, ist das Auto nicht als Vermögen zu berücksichtigen. Der Beschenkte kann das Auto also behalten und trotzdem die Grundsicherung in ungekürzter Höhe beziehen.

Erklärt in 4 Min. | Sozialrecht (Einführung) | Teil 1 | LebensWeltenWanderer #5 | Soziale Arbeit

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Hat man bei Grundsicherung einen Freibetrag?

Das heißt: Rentner und Rentnerinnen können bei der Grundsicherung im Alter Freibeträge von bis zu 446 Euro (2 x 223 Euro) geltend machen.

Wie viel Vermögen darf ich bei Grundsicherung haben?

Das bedeutet: Es gibt einen bestimmten Betrag in Euro, den potentiell Hilfebedürftige behalten können, wenn sie Grundsicherung im Alter oder bei Erwerbsminderung beantragen. Seit dem 1. April 2017 liegt dieser Wert bei 5.000 Euro. Dieser Vermögensfreibetrag gilt für alle Sozialhilfebezieher nach dem SGB XII.

Was zählt nicht als Einkommen?

Nicht als Einkommen berücksichtigt werden u.a.:

Leistungen nach dem Sozialhilfegesetz (SGB XII). Grundrente nach dem Bundesversorgungsgesetz (BVG) und anderen entsprechenden Gesetzen. Renten oder Beihilfen nach dem Bundesentschädigungsgesetz bis zur Höhe der Grundrente nach dem Bundesversorgungsgesetz.

Was ist der Unterschied zwischen SGB 2 und SGB 12?

als Hilfe zum Lebensunterhalt nach dem Sozialgesetzbuch XII (SGB XII) gewährt. ... Da für bedürftige erwerbsfähige Personen im Alter zwischen 15 und 65 Jahren nunmehr das SGB II maßgeblich ist, bleibt nur ein kleiner Personenkreis, der Anspruch auf Grundsicherungsleistungen bzw. Hilfe zum Lebensunterhalt haben kann.

Ist Kindergeld Einkommen SGB XII?

Bei Minderjährigen ist das Kindergeld dem jeweiligen Kind als Einkommen zuzurechnen (§ 82 Abs. 1 Satz 3 SGB XII), soweit es bei diesem zur Deckung des notwendigen Lebensunterhalts mit Ausnahme der Bedarfe für Bildung und Teilhabe benötigt wird. ... Bei Volljährigen ist Kindergeld Einkommen des Kindergeldberechtigten.

Was versteht man unter Einkommen?

alle Einkünfte in Form von Geld oder Sachgütern, die einer Person, einem Haushalt oder einem Unternehmen in einem bestimmten Zeitraum zufließen. Als volkswirtschaftliche Einkommensarten gelten Arbeitseinkommen als Gegenleistung für Arbeit (z.

Was genau ist das Einkommen?

Einkommen bezeichnet die einer natürlichen oder juristischen Person in einem bestimmten Zeitraum als Geld oder Sache zufließenden Leistungen. Umgangssprachlich spricht man bei natürlichen Personen auch vom Verdienst, bei juristischen Personen hingegen vom Gewinn oder Überschuss.

Was versteht man unter Einsatz von Einkommen und Vermögen?

Einkommen ist danach alles, was jemand in der Bedarfszeit wertmäßig dazu erhält, Vermögen alles das, was er in der Bedarfszeit bereits hat. Welches Vermögen einzusetzen ist, ist in § 90 SGB XII geregelt. Die in § 92 Abs. 2 SGB XII genannten Leistungen werden vermögensunabhängig erbracht.

Was wird vom Sozialamt bezahlt?

Das Sozialamt zahlt für Personen, die nicht gesetzlich oder privat versichert sind, die medizinische Versorgung. ... Unter anderem zahlt das Sozialamt auch Hilfen zur Weiterführung des Haushalts, die Altenhilfe, Blindenhilfe und Bestattungskosten.

Was ist der Unterschied zwischen Sozialhilfe und Grundsicherung?

Sozialhilfe: Grundsicherung als letztes Auffangnetz für Hilfebedürftige. Die Gesetze zur Sozialhilfe finden sich im Zwölften Sozialgesetzbuch (SGB XII). Die Bezeichnung “Sozialhilfe” dient in Deutschland als Oberbegriff für die Grundsicherung und ist gesetzlich im Zwölften Sozialgesetzbuch (SGB XII) geregelt.

Wer bekommt die Grundsicherung?

Wer hat Anspruch? Anspruch auf Grundsicherung im Alter und bei voller Erwerbsminderung haben bedürftige Menschen, die entweder die für sie geltende Altersgrenze erreicht haben oder die dauerhaft voll erwerbsgemindert und mindestens 18 Jahre alt sind.

Ist Sozialhilfe das gleiche wie Hartz 4?

Die "Arbeitslosenhilfe" gibt es seit 2005 nicht mehr, stattdessen gibt es das Arbeitslosengeld II (Hartz IV). Das entsprechende Gesetzeswerk ist das SGB II: Grundsicherung für Arbeitssuchende. ... Das Bundessozialhilfegesetz (BSHG) wurde abgelöst durch das SGB XII: Sozialhilfe.

Was sind Leistungen nach SGB II XII?

Leistungen der Sozialhilfe (SGB XII) oder Grundsicherung für Arbeitssuchende (SGB II) werden nur erbracht, wenn eigenes Vermögen und Einkommen oder Zuwendungen Dritter nicht ausreichen, um die notwendig anfallenden Kosten zu decken.

Was ist der Unterschied zwischen Sozialhilfe und ALG 2?

Alg II wird im Gesetz auch "Grundsicherung für Arbeitssuchende" genannt. ... Rechtsgrundlage für das Sozialgeld ist hauptsächlich das SGB II (Sozialgesetzbuch - Zweites Buch). Sozialhilfe erhalten in der Regel nur (noch) Personen im Alter bis 65 Jahre, die weniger als drei Stunden täglich arbeiten können.

Was wird als Einkommen angerechnet?

Als Einkommen nach § 11 SGB II zu berücksichtigen sind alle Einnahmen, ohne Rücksicht auf ihre Herkunft und Rechtsnatur, in Geld abzüglich der nach § 11b abzusetzenden Beträge mit Ausnahme der in § 11a genannten Einnahmen.

Was darf das Jobcenter nicht anrechnen?

Wie hoch darf das Einkommen bei Hartz 4 sein? Wird Hartz 4 bei Erwerbstätigkeit bezogen, sind 100 € anrechnungsfrei. Ab Einkommen zwischen 100 und 1.000 € werden 20% nicht angerechnet, zwischen 1.000 und 1.200 € werden 10% nicht angerechnet.

Was zählt als Einkommen bei Wohngeld?

Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit, aus Vermietung und Verpachtung sowie sonstige Einkünfte nach § 22 des Einkommensteuergesetzes zählen als Einnahmen. Hierbei wird der Überschuss der Einnahmen abzüglich der Werbungskosten als Ausgangspunkt für die Ermittlung des Wohngelds genommen.

Wie viel Vermögen darf ich als Rentner haben?

Senioren, die Grundsicherung beantragen, dürfen zudem ein Schonvermögen, einen Notgroschen von 5000 Euro behalten. Gleiches gilt für selbst genutztes Eigentum, also ein Haus oder eine Eigentumswohnung, wenn die Immobilie angemessen ist.

Was muss ich bei Grundsicherung angeben?

Zu den Unterlagen, die man für seinen Antrag auf Grundsicherung beim Sozialamt vorlegen muss, gehören:
  • der Antrag auf die Grundsicherung,
  • gültige Personaldokumente,
  • Einkommensnachweise,
  • Vermögensnachweise,
  • der Rentenbescheid (wenn man Rente bezieht),
  • Kontoauszüge der letzten drei Monate,
  • der Mietvertrag,

Wie prüft Sozialamt Vermögen?

Aufgrund der Regelung des § 528 BGB wird bei der dann durchzuführenden Prüfung des Sozialamtes auch geprüft, ob Ihre Mutter in den letzten zehn Jahren vor Antragstellung Geld oder Gegenstände verschenkt hat. ... Der Sozialhilfeträger wird dann Kontoauszüge fordern um den Verbleib des Einkommens und Vermögens zu ermitteln.