Was sind kalkulatorische Kosten Beispiele?

Gefragt von: Inka Rausch
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Kalkulatorische Kosten sind fiktive Kosten, denen kein oder kein gleichwertiger Aufwand gegenübersteht. Sie umfassen verschiedene Kostenarten wie Miete, Zinsen, Wagnisse, Abschreibungen oder den Unternehmerlohn und setzen sich insgesamt aus Zusatzkosten und Anderskosten zusammen.

Welche kalkulatorischen Kosten gibt es?

Bei den kalkulatorischen Kosten werden verschiedene Arten unterschieden:
  • Kalkulatorische Zinsen. ...
  • Kalkulatorischer Unternehmerlohn. ...
  • Kalkulatorische Miete. ...
  • Kalkulatorische Abschreibungen. ...
  • Kalkulatorische Wagnisse.

Was heisst kalkulatorische Kosten?

Kalkulatorische Kosten dienen Unternehmen dazu, Preiskalkulationen vorzunehmen und die Kostenrechnung genauer darzustellen. Die kalkulatorischen Kosten ermöglichen es Ihnen, unabhängig von handels- und steuerrechtlichen Vorschriften den Werteverzehr zu ermitteln. Dadurch wird das unternehmerische Risiko gesenkt.

Wie berechnen sich kalkulatorische Kosten?

Sie basieren nicht auf bestimmten Produkten, Dienstleistungen oder Rechnungen. Kalkulatorische Kosten setzen sich aus Zusatzkosten und Anderskosten zusammen. Zusatzkosten steht kein tatsächlicher Aufwand gegenüber. Anderskosten liegt ein Aufwand in unterschiedlicher Höhe zugrunde.

Was sind kalkulatorische Kosten BWL?

Bei kalkulatorischen Kosten handelt es sich um Kosten denen entweder ein Aufwand in abweichender Höhe (Anderskosten) oder kein Aufwand (Zusatzkosten) gegenübersteht. Kalkulatorische Kosten beruhen dabei nicht auf tatsächlichen Zahlungsvorgängen, sondern lediglich auf einem fiktiven theoretischem Aufwand.

Kalkulatorische Kosten - einfach erklärt

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Sind Gehälter kalkulatorische Kosten?

Der kalkulatorische Unternehmerlohn gehört zu den kalkulatorischen Kosten, genauer: zu den Zusatzkosten. In Einzelunternehmen und Personengesellschaften ist es nicht möglich, das Gehalt des Unternehmers als Aufwand zu buchen, so wie es in einer GmbH oder AG üblich und notwendig ist.

Sind kalkulatorische Kosten Aufwand?

Der Begriff „kalkulatorische Kosten“ stammt aus dem Rechnungswesen bzw. aus der Betriebswirtschaftslehre. Er bezeichnet Kosten, denen entweder gar kein Aufwand oder ein Aufwand in anderer Höhe gegenübersteht.

Sind kalkulatorische Kosten fixe Kosten?

Der kalkulatorische Unternehmerlohn hat Fixkostencharakter, während die Position „Kalkulatorischer Gewinn und Wagnis“ leistungsbezogen ist und somit die Charakteris- tik von variablen Kosten hat.

Was sind kalkulatorische Anderskosten?

Kalkulatorische Kosten sind Kosten, denen kein Aufwand (Zusatzkosten) oder ein Aufwand in unzureichender Höhe (Anderskosten) gegenübersteht. Kalkulatorische Zinsen auf das Eigenkapital sind Zusatzkosten, kalkulatorische Zinsen auf das Fremdkapital sind Anderskosten, weil das Fremdkapital Zinsaufwand verursacht.

Wie werden kalkulatorische Kosten gebucht?

kalkulatorische Kosten an Verrechnungskonto kalkulatorische Kosten wird erreicht, dass in die Kostenrechnung der kalkulatorische Wert eingeht, andererseits aber bei der Zusammenführung von Betriebsergebnis und Gesamtergebnis (GuV-Ergebnis) der in der Kostenrechnung kalkulatorisch gebuchte Betrag wieder neutralisiert ...

Sind kalkulatorische Abschreibungen Kosten?

Die kalkulatorischen Abschreibungen gelten als Anderskosten. Das bedeutet, sie werden als Kosten in anderer Höhe erfasst als der entsprechende Aufwand im externen Rechnungswesen, also die bilanziellen Abschreibungen. Daneben gibt es auch kalkulatorische Zusatzkosten, denen kein Aufwand gegenübersteht, z.

Sind kalkulatorische Kosten Zusatzkosten?

Zusatzkosten zählen gemeinsam mit den Anderskosten zu den kalkulatorischen Kosten. Es handelt sich dabei um Kosten, denen kein Aufwand gegenübersteht. Klassische Beispiele für Zusatzkosten sind kalkulatorische Zinsen für Eigenkapital, kalkulatorische Miete und kalkulatorischer Unternehmerlohn.

Warum sind kalkulatorische Kosten Anderskosten?

Anderskosten gehören gemeinsam mit den Zusatzkosten zu den kalkulatorischen Kosten im Rechnungswesen. Ihnen steht zwar ein tatsächlicher Aufwand gegenüber, jedoch nicht in der gleichen Höhe. Daher werden Anderskosten auch als aufwandsungleiche Kosten bezeichnet.

Was sind kalkulatorische Einnahmen?

Kalkulatorische Erlöse sind in der Betriebswirtschaftslehre und im Rechnungswesen Erlöse, denen kein eindeutiger Marktpreis gegenübersteht. Pendant sind die kalkulatorischen Kosten.

Was sind kalkulatorische Buchungen?

Unter kalkulatorischen Kosten versteht man in der Betriebswirtschaftslehre und im Rechnungswesen Kostenarten, denen gar kein oder kein gleich hoher Aufwand gegenübersteht. Kalkulatorische Kosten fallen nur rechnerisch an, sie werden tatsächlich nicht bezahlt. Pendant sind die kalkulatorischen Erlöse.

Wie berechnet man die kalkulatorische Miete?

Für vergleichbare Ladenlokale in der Nähe des Standortes werden im Schnitt monatlich 10 €/m² an Miete verlangt. Als kalkulatorische Miete setzt sie deshalb pro Monat 70 m² * 10 €/m² = 700 € an.

Sind Grundkosten kalkulatorische Kosten?

Betrachtet man diese verschiedenen Begrifflichkeiten, wird schnell klar: Grundkosten sind niemals kalkulatorische Kosten. Das Prinzip ist einfach: Für eine Ausgabe gibt es einen Beleg und eine Verbuchung. In der Kostenrechnung wird der gleiche Wert wie in der Buchhaltung angesetzt – dann sind es Grundkosten.

Was sind Anderskosten Beispiele?

Bedeutung der Anderskosten

Beispiel: die monatliche Mietzahlung eines Unternehmens in Höhe von 10.000 Euro (netto, ohne Umsatzsteuer) wird in der Finanzbuchführung als sonstiger betrieblicher Aufwand in Höhe von 10.000 Euro und in der Kostenrechnung in gleicher Höhe (10.000 Euro) als Kostenart "Miete" berücksichtigt.

Was sind kalkulatorische Abschreibungen Beispiele?

Beispiel für eine kalkulatorische Abschreibung:

10 Jahre im Einsatz ist und danach nur noch für 1000 € verkauft werden kann. Der Wiederbeschaffungsneuwert wird wiederum 6.000 € betragen. Er berechnet die kalkulatorische Abschreibung pro Jahr auf 5.000 € / 10 Jahre = 500 € / Jahr.

Was sind Einzel und Gemeinkosten Beispiele?

Die Kosten für das Mehl kannst du direkt dem Kuchen zuordnen. Das sind Einzelkosten. Stromkosten für den Backofen dagegen kannst du dem Kuchen nicht direkt zuordnen, da sie für alle Gebäckstücke anfallen. Sie gehören zu den Gemeinkosten.

Was sind fixe Kosten leicht erklärt?

Fixkosten sind alle Kosten eines Unternehmens, die unabhängig von der Auftrags- und Beschäftigungslage unveränderlich anfallen. Das heißt: Fixe Kosten fallen in gleichbleibender Höhe an – egal, wie stark ein Betrieb gerade ausgelastet ist. Das Gegenteil von Fixkosten sind variable Kosten.

Sind kalkulatorische Zinsen fix oder variabel?

Kalkulatorische Zinsen zählen zu den -, Gemeinkosten und sind als solche über Gemeinkostenzuschläge den Kostenträgern zuzurechnen. Sie haben sowohl Bestandteile an fixen Kosten als auch an variablen Kosten.

Was sind kalkulatorische Kapitalkosten?

Kalkulatorische Zinsen werden auch als Kapitalkosten oder Zinskosten bezeichnet und gehören zu den Kalkulatorischen Kosten. Sie sind in der Kosten- und Leistungsrechnung die Kosten, die ein Unternehmen erwirtschaften muss, um das eingesetzte Eigenkapital und Fremdkapital zu finanzieren bzw. adäquat zu verzinsen.

Was ist der Unterschied zwischen Aufwand und Kosten?

Der Unterschied zwischen Aufwendungen und Kosten besteht darin, dass Kosten ausschließlich im Zuge der betrieblichen Leistungserstellung anfallen. Aufwendungen hingegen können überall im Unternehmensbereich entstehen, also auch in Segmenten, die nichts mit der Produktion zu tun haben.

Sind kalkulatorische Kosten Herstellungskosten?

Herstellungskosten (HK) sind diejenigen Aufwendungen, die durch Herstellung, Erweiterung oder wesentlichen Verbesserung eines Vermögensgegenstandes anfallen. Dabei zählen nur die tatsächlich angefallenen Kosten (sog. pagatorische Kosten) zu den Herstellungskosten, kalkulatorische Kosten sind nicht einrechenbar.