Was steht in der Krankenakte der Krankenkasse?

Gefragt von: Agathe Heinemann
sternezahl: 4.6/5 (41 sternebewertungen)

Ziel der Patientenakte ist es, den gesamten Kontakt zwischen Arzt und Patienten zu dokumentieren. Nach § 630g (BGB) bestehen die Inhalte aus “Anamnese, Diagnosen, Untersuchungen, Untersuchungsergebnissen, Befunden, Therapien und ihren Wirkungen, Eingriffen und ihren Wirkungen, Einwilligungen und Aufklärungen”.

Hat die Krankenkasse Einsicht in die Krankenakte?

Die Patientenakte enthält alle wesentlichen ärztlichen Maßnahmen und deren Ergebnisse. Ab 2021 müssen die gesetzlichen Krankenkassen ihren Versicherten eine elektronische Patientenakte (ePA) zur Verfügung stellen. Als Patientin oder Patient haben Sie das Recht, Ihre Akte einzusehen und eine Kopie zu verlangen.

Hat die Krankenkasse meine Diagnosen?

Die gesetzlichen Krankenkassen erheben und speichern eine große Anzahl an Sozialdaten ihrer Versicherten. Dazu gehören nicht nur Angaben wie der Name und die Anschrift, sondern auch Krankheitsdiagnosen und Abrechnungsbelege aus Heilbehandlungen.

Was steht alles in der Krankenakte?

Ihr Arzt oder Ihre Ärztin ist gesetzlich dazu verpflichtet, die für Ihre Behandlung wesentlichen Maßnahmen und deren Ergebnisse in einer Patientenakte zu dokumentieren, wie zum Beispiel die Anamnese, Diagnosen, Untersuchungsergebnisse, Befunde oder Röntgenaufnahmen.

Kann jeder Arzt meine Krankenakte sehen?

Hierzu sind die Ärzte gemäß ihrer Berufsordnung verpflichtet. Für die Akte gilt wie für die eigentliche Behandlung die ärztliche Schweigepflicht, weshalb sie nicht allgemein zugänglich ist.

Elektronische Patientenakte – Das müsst ihr wissen | die Ratgeber

36 verwandte Fragen gefunden

Welche Daten darf die Krankenkasse weitergeben?

Patientendaten dürfen nur unter engen Voraussetzungen erhoben, gespeichert, genutzt und verarbeitet werden. Es bedarf dabei regelmäßig der Zustimmung des Betroffenen oder einer gesetzlichen Bestimmung, die dies gestattet. Zulässig ist dies etwa, wenn die Daten für die Vorsorge, Diagnostik oder Behandlung vonnöten sind.

Welche Daten sieht der Arzt?

Weitere Details
  • Ihr Vor- und Nachname.
  • Ihr Geschlecht.
  • Ihr Geburtsdatum.
  • Ihre Adresse.
  • Ihre Versichertennummer und Ihr Versichertenstatus, zum Beispiel, ob Sie selbst versichert sind oder beitragsfrei familienversichert.
  • Beginn des Versicherungsschutzes.
  • Ihre Krankenkasse und deren Kassennummer.

Wer kann meine Krankenakte sehen?

Auf die elektronische Patientenakte (ePA) können Sie selbst, sofern Sie die ePA-Anwendung nutzen, sowie auch Mitarbeitende der von Ihnen berechtigten Leistungserbringereinrichtungen zugreifen, z. B. Ihre Hausärztin bzw. Ihr Hausarzt sowie deren medizinische Fachangestellte.

Was steht alles in der elektronischen Patientenakte?

Mit der elektronischen Patientenakte (ePA) haben Versicherte ihre Gesundheit stets im Blick. Arztbriefe, Befunde, aber auch Mutter- und Impfpass sind an einem Ort sicher gespeichert. Dank der ePA können sich vor allem Ärztinnen und Ärzte schnell einen guten Überblick über die Gesundheit verschaffen.

Wie bekomme ich meine komplette Krankenakte?

Wenn Sie Akten aus dem Krankenhaus möchten, wenden Sie sich an die behandelnde Abteilung oder an die Klinikverwaltung. Geben Sie Namen und Geburtsdatum an sowie wann und in welcher Abteilung Sie behandelt wurden. Begründen nicht notwendig.

Wann löscht Krankenkasse Diagnosen?

ihre Geschäftsstellen sind nach dem Sozialgesetzbuch (§ 304 SGB V) erst nach vier Jahren verpflichtet, ihre gespeicherten Daten (z. B. Art der Behand- lung, Tag der Behandlung, abgerechnete Gebührenposi- tionen, Diagnosen) zu löschen.

Was erfährt der Arzt von der Krankenkasse?

Die Kassenärzte rechnen ihre erbrachten Leistungen nicht direkt mit den Krankenkassen ab, sondern über ihre Kassenärztlichen Vereinigungen. Durch das Vergütungssystem (Einheitlicher Bewertungsmaßstab, EBM) erfahren sie erst Monate nach der Behandlung, was sie tatsächlich für die jeweilige Leistung bekommen.

Werden krankschreibungen automatisch an die Krankenkasse übermittelt?

Der Arbeitnehmer erhält von seiner Arztpraxis einen Ausdruck der AU-Daten für sich selbst. Auf seinen Wunsch erhält er zudem eine ausgedruckte AU-Bescheinigung für seinen Arbeitgeber. Nach dem Arztbesuch, spätestens bis 24:00 Uhr, übermittelt die Arztpraxis die Arbeitsunfähigkeitsdaten elektronisch an die Krankenkasse.

Wie lange wird die Krankenakte bei der Krankenkasse gespeichert?

Laut Gesetz müssen Patientenunterlagen 10 Jahre lang aufbewahrt werden. Die rechtliche Grundlage sind die Musterberufsordnung für Ärzte (MBO-Ärzte) § 10 Absatz 3 und das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) § 630f Absatz 3. Es gibt aber eine Reihe von Ausnahmen mit kürzeren und längeren Fristen.

Wie lange Einsicht in Krankenakte?

Generell hat der Arzt die Patientenakte für die Dauer von zehn Jahren nach Abschluss der letzten Behandlung aufzubewahren (§ 630f Abs. 3 BGB). Wenn auch nach dem Ablauf der 10 Jahre noch eine Patientenakte vorhanden ist, darf aber die Einsicht in diese Akte nicht verweigert werden.

Wie lange speichert private Krankenkasse Diagnosen?

Viele Gründe, warum ausgerechnet in Ihrer Akte etwas stehen könnte, was Sie gar nicht mehr wissen oder auch noch nie gewusst haben. Kassenärztliche Vereinigungen speichern alles, jedoch über einen kürzeren Zeitraum. Im Regelfall erhält der Versicherte Auskünfte über die letzten 4-5 Jahre.

Können Patienten ihre elektronische Patientenakte selber einsehen?

Andere befürchten, Zugriffe von Krankenkassen, Versicherern und anderen gewerblichen Anbietern. Wichtig zu wissen ist: Nur Sie selbst können die elektronische Patientenakte jederzeit einsehen, Inhalte einfügen oder löschen. Und: Ausschließlich Sie entscheiden, wer auf Ihre Akte zugreifen kann.

Wer hat Zugriff auf die digitale Patientenakte?

Basierend auf dem Patientendaten-Schutz-Gesetz sind die Funktionalitäten, die Zugriffsberechtigungen der Beteiligten und die Einführungsphasen der ePA in § 341 ff. SGB V geregelt. Allein die Patientin bzw. der Patient besitzt alle Rechte an den Daten in der ePA.

Wie lehne ich die elektronische Patientenakte ab?

Wer hat Zugriff auf die elektronische Patientenakte? Patienten müssen das Hochladen und den Zugriff auf die medizinischen Daten mittels ihrer elektronischen Gesundheitskarte und einer persönlichen Identifikationsnummer (PIN) in Praxen oder Krankenhäusern freigeben.

Hat die Polizei Zugriff auf meine Krankenakte?

Das Patientengeheimnis (ärztliche Schweigepflicht, § 203 Abs. 1 Nr. 1 StGB, § 9 Ärztliche Berufsordnung SH) verbietet grds. eine Offenbarung ärztlicher Geheimnisse an die Polizei.

Was wird mit der Patientenakte wenn der Ärztin Rente geht?

Was passiert mit meiner Patientenakte nach der Schließung einer Praxis? Geführte Patientenakten, zu deren Anlage und Führung jeder Arzt verpflichtet ist, sind grundsätzlich vom Arzt nach Abschluss der Behandlung oder Schließung der Praxis 10 Jahre aufzubewahren.

Wem gehören die Arztbefunde?

Die Behandlungsunterlagen, auch Patientendokumentation oder Patientenakte genannt, werden vom Behandler geführt. Der Arzt ist nach seiner Berufsordnung verpflichtet, über die den Patienten betreffenden Befunde und Diagnosen Aufzeichnungen zu machen.

Was muss der Arzt der Krankenkasse mitteilen?

Jeder Vertragsarzt weiß: Zu den Pflichten im Rahmen der Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung gehört, ärztliche Bescheinigungen und Berichte auszustellen, die die Krankenkasse oder der MDK für ihre gesetzlichen Aufgaben benötigen (§ 73 Abs. 2 Nr. 9 Sozialgesetzbuch V).

Was ist der Status bei der Krankenkasse?

Der Status des Patienten/der Patientin (z. B. Rentner:in, Kind) wird durch einen Zahlencode definiert, der für dern Versicherten/die Versicherte eingetragen wird.

Was bedeutet 03 auf der Gesundheitskarte?

1 = Versicherungspflichtige und -berechtigte. 3 = Familienversicherte. 5 = Rentner in der Krankenversicherung der Rentner und deren familienversicherten Angehörige.