Was tun gegen Vermögensauskunft?

Gefragt von: Irmtraud Reiter
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Gegen die Abgabe der Vermögensauskunft in Ihrer Wohnung können Sie innerhalb einer Woche Widerspruch einlegen. Sie werden dann in die Geschäftsräume des Gerichtsvollziehers eingeladen.

Kann man eine Vermögensauskunft ablehnen?

Sind Schuldner gesetzlich verpflichtet, die Vermögensauskunft abzugeben? Ja, der Schuldner muss nach § 802c ZPO der Aufforderung zur Abgabe der Vermögensauskunft nachkommen. Bei Nichtabgabe drohen ein Haftbefehl und die Eintragung ins Schuldnerverzeichnis.

Kann trotz Vermögensauskunft gepfändet werden?

Hat das Gericht eine Vermögensauskunft angeordnet, muss die verschuldete Person jedoch Auskunft geben. Dann können auch Lohn oder Konten gepfändet werden.

Wie geht es weiter nach Vermögensauskunft?

Folgen der Vermögensauskunft

Das Schuldnerverzeichnis wird in jedem Bundesland von einem zentralen Vollstreckungsgericht (Amtsgericht) geführt. Die Daten werden von Amts wegen nach Ablauf von 3 Jahren gelöscht - gerechnet ab dem Tag der Eintragung. Die Löschung erfolgt unabhängig davon, ob die Forderung beglichen ist.

Was passiert wenn Schuldner Vermögensauskunft nicht abgibt?

Er bereitet damit die Zwangsvollstreckung vor. Welche Folgen hat es, wenn ein Schuldner die Vermögensauskunft nicht abgibt? Die Nichtabgabe der Vermögensauskunft kann einen Haftbefehl und bis zu sechs Monate Freiheitsentzug zur Folge haben. Darüber hinaus wird dies im Schuldnerverzeichnis gespeichert.

Abgabe der Vermögensauskunft

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Ist eine Vermögensauskunft schlimm?

Im Falle einer Überschuldung ist die Abgabe der Vermögensauskunft grundsätzlich kein Problem. Achtung: Die Abgabe der Vermögensauskunft durch den Schuldner bedeutet nicht, dass der Gläubiger nicht zur gleichen Zeit Pfändungsmaßnahmen vornehmen kann.

Welche Nachteile hat eine Vermögensauskunft?

Wenn Sie eine Vermögensauskunft abgeben, hat dies mehrere Konsequenzen: Erscheint die Zwangsvollstreckung lohnend, werden Gläubiger nun zunehmend versuchen, die bestehenden Schulden durch Lohn- und Kontopfändungen auszugleichen. Die Vermögensauskunft bietet also keinen Schutz vor Vollstreckungsmaßnahmen.

Was passiert mit Schulden nach Vermögensauskunft?

Ich habe die eidesstattliche Versicherung abgegeben. Was passiert mit meinen Schulden? Die Schulden bleiben weiterhin bestehen. Sie müssen diese offenen Verbindlichkeiten also trotzdem bezahlen.

Wie lange bleibt eine Vermögensauskunft in der SCHUFA?

Ein Eintrag im Schuldnerverzeichnis wird nach drei Jahren automatisch gelöscht.

Wer prüft Vermögensauskunft?

Eine weitere Aufgabe des Gerichtsvollziehers ist seit mehreren Jahren allerdings auch die Abnahme der sog. Vermögensauskunft (“Eidesstattliche Versicherung”). Diese Auskunft leistet der Schuldner in einem Formular, das – sofern vorhanden – dessen Vermögenswerte und Einkommen aufführt.

Kann ich meine Schulden absitzen?

Kann es sein, dass man in Deutschland Schulden im Knast absitzen muss? Nein, grundsätzlich muss in Deutschland niemand mehr wegen Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit ins Gefängnis. Lediglich als Folge von Schulden kann eine Haftstrafe drohen.

Kann ein Gerichtsvollzieher auf mein Konto gucken?

Darüber hinaus ist ein Kontenabruf möglich, wenn er durch Bundesgesetz erlaubt ist. So dürfen zum Beispiel Gerichtsvollzieher und Gerichtsvollzieherinnen gemäß § 802l der Zivilprozessordnung Kontenabrufersuchen stellen.

Was kann ich machen wenn ich meine Schulden nicht bezahlen kann?

Wenn Sie Ihre Schulden nicht mehr bezahlen können, sollten Sie sich schnellstmöglich um einen Termin in der Schuldnerberatung kümmern. Es ist sehr wichtig, dass Sie sich in dieser Situation sofortige Hilfe suchen. Bleiben die ersten Mahnschreiben der Gläubiger unbeantwortet, werden diese zu Zwangsmitteln greifen.

Was passiert wenn man den Gerichtsvollzieher nicht rein lässt?

Aufgrund des besonderen Schutzes der Wohnung wird der Richter nur dann eine Anordnung zur Wohnungsdurchsuchung erteilen, wenn ein Rechtsschutzbedürfnis des Gläubigers besteht. Dieses ist vor allem dann zu bejahen, wenn der Schuldner dem Gerichtsvollzieher beim ersten Vollstreckungsversuch den Zutritt verweigert hat.

Was passiert wenn man nicht zum Gerichtsvollzieher geht?

Wenn Sie bereits den ersten Termin zur Abgabe der Vermögensauskunft mit dem Gerichtsvollzieher verpassen oder einfach nicht wahrnehmen, kann und wird der Gerichtsvollzieher einen Haftbefehl gegen Sie erwirken.

Kann der Gerichtsvollzieher eine Ratenzahlung ablehnen?

Dementsprechend wird der Gerichtsvollzieher eine vom Schuldner vorgeschlagene Ratenzahlung ebenfalls ablehnen müssen. In diesem Fall nützt auch Diskutieren mit dem Gerichtsvollzieher nichts, da dieser von Amts wegen verpflichtet ist, die Sachpfändung vorzunehmen.

Wie lange bis SCHUFA wieder positiv ist?

In der Regel werden SCHUFA-Einträge 3 Jahre gespeichert. Dabei gilt zu beachten, dass die Löschfrist erst dann beginnt, wenn Sie die Forderung beglichen haben.

Wird Vermögensauskunft In SCHUFA eingetragen?

Die EV soll es den Gläubigern erleichtern, gezielt beim Schuldner noch vorhandenes Vermögen zu finden und zu pfänden. Die EV wird in das Schuldnerverzeichnis beim Amtsgericht eingetragen. Dort ruft auch die Schufa regelmäßig Daten ab, so dass nahezu gleichzeitig ein Schufa-Eintrag erfolgt.

Was passiert wenn der Gerichtsvollzieher nichts pfänden kann?

Was passiert, wenn der Gerichtsvollzieher nichts pfänden kann? In diesem Fall werden die Gläubiger informiert. Der Gerichtsvollzieher kann jedoch jederzeit wiederkommen und einen neuen Pfändungsversuch unternehmen. Dies gilt, bis alle Schulden bezahlt sind oder bis der Titel abläuft.

Wann bekommt man einen Haftbefehl wegen Schulden?

Gericht erlässt Haftbefehl wegen Schulden

Wenn der Schuldner ohne Grund die Abgabe der Vermögensauskunft verweigert oder ohne Bescheid zu geben den Termin zur Abgabe der Vermögensauskunft nicht wahr nimmt, kann ein Amtsgericht auf Antrag des Gläubigers einen Haftbefehl erlassen.

Wie lange dauert eine Vermögensauskunft?

Das Wichtigste zum Offenbarungseid

Gemeint ist die Abgabe der Vermögensauskunft durch den Schuldner. Sie wird auch eidesstattliche Versicherung genannt. Wie lange gilt ein solcher Offenbarungseid? Der Offenbarungseid hat eine Dauer von zwei Jahren.

Wie lange dauert es bis Schulden verjährt sind?

Nach § 195 des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB) verjähren Forderungen (Schulden) im Allgemeinen nach 3 Jahren (sog. regelmäßige Verjährungsfrist). Wenn die Forderung tituliert ist, verjähren die Schulden erst nach 30 Jahren (§ 197 BGB).

Wird die Vermögensauskunft überprüft?

Während die Vermögensauskunft auf eine umfassende, keiner Überprüfung unterzogene Selbstauskunft des Schuldners zielt, holt der Gerichtsvollzieher im Verfahren nach § 802l ZPO Auskünfte über das Vermögen des Schuldners bei Dritten ein.

Wie oft kann die Vermögensauskunft verlangt werden?

Nach der neuen Regelung in § 802 d ZPO sind Schuldner nun verpflichtet, ihre Vermögensverhältnisse alle zwei Jahre erneut zu offenbaren und nicht – wie vor der Reform – erst nach Ablauf von drei Jahren.

Was darf ein Gerichtsvollzieher und was darf er nicht?

Der Gerichtsvollzieher darf bestimmte Gegenstände nicht pfänden, wie z. B. Eheringe, Haustiere, Kleidungsstücke und Dinge, die der Schuldner für die Ausübung seines Berufs benötigt.