Was versteht man unter Veruntreuung?
Gefragt von: Gundula Kellnersternezahl: 4.7/5 (54 sternebewertungen)
Definition. Von Veruntreuung wird gesprochen, wenn sich jemand vorsätzlich eine ihm anvertraute, fremde, bewegliche Sache aneignet oder einen Vermögenswert nutzt, um sich damit unberechtigt zu bereichern.
Wann liegt eine Veruntreuung vor?
Was heißt Veruntreuung? Veruntreuung von Geldern liegt vor, wenn jemand seine Befugnis, über fremdes Vermögen zu verfügen, missbraucht, oder wenn jemand die ihm obliegende Pflicht, fremde Vermögensinteressen wahrzunehmen, verletzt (§ 266 StGB).
Was tun bei Veruntreuung?
Wenn Sie eine Veruntreuung oder Unterschlagung von Geld begangen haben, und die Tat bereits entdeckt wurde beziehungsweise Sie mit einer Entdeckung rechnen, sollten Sie nicht zögern, sondern sich möglichst frühzeitig an einen Fachanwalt für Strafrecht wenden, der über ausreichende Erfahrung in diesem Bereich verfügt.
Was ist im juristischen Sinne eine Veruntreuung?
Eine Veruntreuung im Sinn von Art. 138 Ziff. 1 Abs. 2 StGB begeht, wer ihm anvertraute Vermögenswerte unrechtmässig in seinem oder eines anderen Nutzen verwendet.
Wie wird Veruntreuung bestraft?
Eine Veruntreuung wird mit einer höheren Strafdrohung versehen. Der Täter kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von 5 Jahren bestraft werden. Eine veruntreuende Unterschlagung zieht ein höheres Strafmaß nach sich. In diesem Fall hat der Täter eine ihm anvertraute Sache unterschlagen.
§ 246 StGB - Unterschlagung - Strafrecht BT 42
Wer kann Veruntreuung anzeigen?
Gemeinsam mit einem Anwalt können Sie gegen eine Unterschlagung vorgehen und Strafantrag stellen. Voraussetzung für die Sanktionierung der Tat ist zu allererst immer eine Anzeige wegen der Unterschlagung von Geld oder anderen Gegenständen. Üblicherweise muss zusätzlich ein Strafantrag erfolgen.
Ist Veruntreuung strafbar?
Bei der Veruntreuung von Arbeitsentgelt handelt es sich um eine Art “Sonderfall der Untreue”. Diese Veruntreuung ist gesetzlich gesondert in § 266a StGB geregelt und ebenfalls strafbar. Die Untreue in besonders schweren Fällen ist nach §§ 266 Abs. 2, 263 Abs.
Ist Veruntreuung ein Verbrechen?
Strafrahmen und Verfolgbarkeit
Für die Untreue können grundsätzlich eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe verhängt werden. Damit handelt es sich bei der Untreue nach § 12 Abs. 2 StGB um ein Vergehen.
Wann ist Veruntreuung verjährt?
Wann verjährt die Untreue gemäß § 266 I StGB? Eine begangene Untreue kann fünf Jahre nach Beendigung der Tat nicht mehr verfolgt werden. Die Verjährungsfrist beginnt mit der Beendigung der Tat, bei der Untreue ist dies der endgültige Vermögensverlust.
Was bedeutet Verdacht auf Untreue?
Die Untreue ist nach § 266 StGB strafbar. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass der Täter fremdes Vermögen schädigt und dies dergestalt, dass er eine ihm übertragene Vertrauensstellung ausnutzt. Die Übertragung muss gerade zum Zwecke der Vermögensbetreuung im Interesse des Geschäftsherrn erfolgt sein.
Was fällt alles unter Unterschlagung?
Eine Unterschlagung liegt vor, wenn sich jemand vorsätzlich und rechtswidrig eine fremde bewegliche Sache selbst oder einem Dritten zueignet. Eine Zueignung äußert sich in einer Enteignung und einer Aneignung, also dem Verdrängen des Eigentümers der Sache und dem anschließenden Umgehen damit wie ein Eigentümer, z.
Wann kommt Unterschlagung in Betracht?
Die Qualifikation kommt insbesondere bei Verwahrung, Miete, Leihe, Auftrag und Kauf unter Eigentumsvorbehalt in Betracht. Umstritten ist, ob Abs. 2 auch dann einschlägig ist, wenn der Dieb dem Täter die Sache anvertraut oder wenn der Eigentümer die Sache zu gesetzwidrigen Zwecken übergibt.
Was tun wenn Erbe unterschlagen wird?
Ein Erbe muss anderen Erben, Pflichtteilsberechtigten, Vermächtnisnehmern und Nachlassgläubigern Auskunft über den Nachlass erteilen. Dafür muss der Erbe in der Regel ein vollständiges Nachlassverzeichnis vorlegen. Werden wichtige Auskünfte verweigert, können diese beim zuständigen Nachlassgericht eingeklagt werden.
Was ist der Unterschied zwischen Veruntreuung und Unterschlagung?
Bei der Veruntreuung wurde dem Täter die Sache anvertraut – bei der Unterschlagung hingegen, hat der Täter sie gefunden oder sie ist durch Irrtum “oder sonst ohne sein Zutun in seinen Gewahrsam gelangt.
Was passiert bei Untreue?
Bei der Untreue verfügt der Täter über die Befugnis, ein fremdes Vermögen zu nutzen und missbraucht diese Befugnis. Derjenige, der die Befugnis erteilt hat, wird durch den Täter geschädigt. Ein Beispiel ist der Verkauf von Vermögenswerten eines Unternehmens zu Freundschaftspreisen, die unter dem Marktwert liegen.
Was ist eine Unterschlagung Beispiel?
Beispiel: Der T hebt einen Geldschein auf und steckt ihn in die Tasche, um ihn später dem Eigentümer zu geben. Äußerlich kann man davon ausgehen, dass der T den Geldschein behalten möchte. Der objektive Tatbestand wäre nach der Rechtsprechung zweifelslos erfüllt. Die Zueignung des Täters muss rechtswidrig sein.
Was wird nicht verjährt?
Nach Ablauf einer bestimmten Frist kann eine Straftat nicht mehr verfolgt werden. Ausgeschlossen von der Verjährung sind besonders schwerwiegende Straftaten wie Mord, Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit sowie Kriegsverbrechen.
Ist Unterschlagung strafbar?
Der Grundtatbestand der Unterschlagung ist in § 246 StGB geregelt, der lautet: „Wer eine fremde bewegliche Sache sich oder einem Dritten rechtswidrig zueignet, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft, wenn die Tat nicht in anderen Vorschriften mit schwererer Strafe bedroht ist. “
Was ist der Unterschied zwischen Diebstahl und Unterschlagung?
Der Unterschied besteht darin, dass im ersten Fall der Täter das Portmonee aus der Hosentasche des Anton gezogen hat. Er ist faktisch in dessen Herrschaftsbereich eingedrungen und hat die Sache weggenommen. Im zweiten Fall liegt keine Wegnahme vor.
Kann man Untreue anzeigen?
Der Täter muss vorsätzlich gehandelt haben. Dafür genügt die Einsicht, dass es durch das eigene Verhalten zu einer Vermögensschädigung kommen kann. Wer allerdings die Sachlage verkennt und sich der Gefahr seines Handelns nicht bewusst ist, macht sich nicht strafbar. Fahrlässige Untreue gibt es nicht.
Wann Drohung strafbar?
Strafgesetzbuch (StGB) § 241 Bedrohung
(2) Wer einen Menschen mit der Begehung eines gegen ihn oder eine ihm nahestehende Person gerichteten Verbrechens bedroht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
Wann liegt eine strafbare Handlung vor?
Demzufolge liegt nur dann eine Straftat vor, wenn die folgenden Bedingungen gegeben sind: Die verbotene Tat muss im StGB oder in einem anderen Gesetz als Straftat erwähnt sein und eine Strafe nach sich ziehen. Der Straftäter muss die Handlung völlig bewusst und schuldhaft begangen haben.
Ist leichenfledderei strafbar?
Eine Person, die eine Leichenfledderei durchführt, nennt man Leichenfledderer. Im deutschen Strafrecht relevant sind die Straftatbestände der Störung der Totenruhe sowie der Unterschlagung. Aufgrund des Erbrechts fällt ohne weiteres einem Erben das Eigentum an der Habe des Toten zu.
Wann ist die Begehung einer Tat strafbar?
Strafbar ist eine Tat jedoch nur, wenn sie rechtswidrig ist und schuldhaft begangen wird. Eine Tat ist nicht rechtswidrig, wenn sie gerechtfertigt ist, zum Beispiel wegen Notwehr. Schuldhaft wird eine Tat begangen, wenn keine entschuldigenden Umstände vorliegen, zum Beispiel kein entschuldigender Notstand.
Was passiert bei Anzeige wegen Nachstellung?
§ 238 Abs. 1 StGB sieht als Strafe für Nachstellung eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe vor. Wer einen sogenannten besonders schweren Fall des Abs. 2 erfüllt, kann mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren rechnen.