Was wird bei einer Lohnsteuer-Außenprüfung geprüft?

Gefragt von: Theodor Ziegler
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Die Lohnsteuer-Außenprüfung erstreckt sich auf die in der Prüfungsanordnung angegebenen Steuerarten. Neben der Lohnsteuer werden im Normalfall der Solidaritätszuschlag, die Kirchenlohnsteuer sowie die vermögenswirksamen Leistungen geprüft.

Was wird bei einer Außenprüfung geprüft?

Bei einer Außenprüfung liegt der Fokus auf einer oder mehreren Steuerarten, einem oder mehreren Besteuerungszeiträumen oder bestimmten Sachverhalten. Der Umfang der Prüfung wird in einer schriftlichen Prüfungsanordnung (§ 196 AO) mit Rechtsbehelfsbelehrung (§ 356 AO) festgelegt.

Welche Konten für Lohnsteuerprüfung?

Der Lohnsteuerprüfer prüft folgende Sachverhalte:
  • Bruttolöhne.
  • Sachbezüge.
  • Ehegatten-Arbeitsverträge.
  • Nutzung von Dienstfahrzeugen – auch für private Fahrten.
  • Fahrtenbücher.
  • Fahrtkostenerstattungen.
  • Reisekostenerstattungen.
  • Dienstreisen und Dienstfahrten.

Was macht ein Lohnsteueraußenprüfer?

Im Rahmen der Lohnsteueraußenprüfung erfolgt eine Überprüfung der Einbehaltung und der Abführung der Lohnsteuer durch den Arbeitgeber. Für die Außenprüfung ist das Betriebsstättenfinanzamt zuständig. Der Arbeitgeber hat im Verlauf der Außenprüfung die Mitwirkungspflichten zu beachten.

Wie lange dauert eine Lohnsteuer-Außenprüfung?

In der Regel sind bei Großbetrieben 4 Wochen und in anderen Fällen 2 Wochen angemessen (§ 5 Abs. 4 BpO 2000).

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In welchen Fällen kann das Finanzamt eine Außenprüfung durchführen?

Wann eine Außenprüfung zulässig ist, regelt demnach Paragraf 193 Abs. 1 der Abgabenordnung (AO): Dort steht als einzige Voraussetzung, dass der Steuerpflichtige einen gewerblichen oder einen land- und forstwirtschaftlichen Betrieb unterhält. Weitere Anforderungen enthalte diese Norm nicht.

Wie oft findet eine Lohnsteuer-Außenprüfung statt?

Wie oft muss ich mit einer Prüfung rechnen? Da die Festsetzungsfrist für Lohnsteuer-Anmeldungen vier Jahre nach Abgabe endet, finden die Außenprüfungen meist alle vier Jahre statt. Betrachtet wird dann der Zeitraum, der in der Prüfungsanordnung festgelegt ist.

Wann Lohnsteuer-Außenprüfung?

Rechtmäßiger Prüfungszeitraum

Das Finanzamt führt im Januar 2023 eine Lohnsteuer-Außenprüfung durch. Die Prüfungsanordnung nennt als Prüfungszeitraum die Kalendermonate November 2018 bis Dezember 2022. Die Lohnsteuer-Anmeldungen sind von der Firma fristgerecht eingereicht worden.

Wie oft hat man eine Steuerprüfung?

Großbetriebe jährlich mit einer Betriebsprüfung durch das Finanzamt rechnen müssen. Mittlere Betriebe werden mit Unterbrechungen von circa 3-5 Jahre überprüft, bei Klein- und Kleinstbetrieben erfolgt die Betriebsprüfung im Regelfall nur alle 10-15 Jahre.

Wann verjährt die Lohnsteuer?

1. Die Zahlungsverjährung: Sie regelt, wann vom Finanzamt ein bereits festgesetzter Steueranspruch erlischt. Die Frist für eine Zahlungsverjährung beträgt grundsätzlich fünf Jahre und verlängert sich im Fall von Steuerstraftaten auf zehn Jahre.

Werden alle Konten dem Finanzamt gemeldet?

Denn was den Finanzbeamten früher fast unmöglich war, ist mittlerweile zur Routine geworden: Über das Bundeszentralamt für Steuern mit Sitz in Bonn können sie alle Konten der Steuerzahler einsehen. Bisher konnten Sparer über Jahre hinweg nahezu ohne Risiko ihre Zinseinnahmen für sich behalten – damit ist es nun vorbei.

Ist eine Außenprüfung eine Betriebsprüfung?

Die steuerliche Aussenprüfung wird allgemein als Betriebsprüfung bezeichnet. Sofern Sie sich allein auf eine Steuerart bezieht, wird sie als Sonderprüfung bezeichnet (zB Umsatzsteuer-Sonderprüfung, Lohnsteuer-Sonderprüfung).

Was muss ein Lohnkonto enthalten?

In das Lohnkonto sind die abgerufenen elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmale zu übernehmen. Bei jeder Lohnzahlung sind im Lohnkonto die Art und Höhe des gezahlten Arbeitslohns einschließlich der steuerfreien Bezüge sowie die einbehaltene oder übernommene Lohnsteuer einzutragen.

Was wird bei einer Steuerprüfung kontrolliert?

Bei der Steuerprüfung kontrolliert das Finanzamt per Stichprobe, ob Sie Ihre Angaben in der Steuererklärung korrekt gemacht haben. Laut Gesetz darf das Finanzamt jederzeit eine Außenprüfung durchführen. In der Regel erhalten Sie aber eine Voranmeldung mindestens 14 Tage vor dem Kontrolltermin.

Was passiert bei der Steuerprüfung?

Bei der Steuerprüfung prüft das Finanzamt Ihre Angaben zu sämtlichen Steuerarten – also Umsatzsteuer, Einkommenssteuer etc. Die meisten Steuerprüfungen werden bei Großbetrieben durchgeführt, deutlich weniger bei Mittel- und Kleinbetrieben.

Warum kommt das Finanzamt nach Hause?

Ihre Aufgabe ist es, direkt vor Ort beim Steuerzahler Angaben zu überprüfen, die dem Finanzamt in der Steuererklärung nicht ganz koscher erscheinen. Sie prüfen, ob das angebliche Heimbüro nicht doch das Wohnzimmer der Familie ist. Oder ob für die Eigenheimzulage auch wirklich ein Neubau entstanden ist.

Wann wird das Finanzamt misstrauisch?

Besonders misstrauisch wird das Finanzamt, wenn Ihre Steuererklärung und besonders die Angaben in Ihrem EÜR-Formular offensichtliche Ungereimtheiten enthalten, z.B. wenn Sie andauernde Verluste ausweisen oder einen deutlich niedrigeren Gewinn als vergleichbare Unternehmen erwirtschaftet haben.

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit einer Steuerprüfung?

Betriebsprüfung und Steuerprüfung im Kleingewerbe

Tatsächlich werden pro Jahr nur etwa 10 % der Kleinunternehmer:innen nach dem Zufallsprinzip für eine Steuerprüfung ausgewählt. Prinzipiell kann aber jede:r Selbstständige davon betroffen sein.

Wie viele Jahre zurück kann das Finanzamt prüfen?

Ganz allgemein kann man aber sagen, dass die Einkommenssteuer bis zu 4 Jahre rückwirkend eingefordert werden kann, immer bezogen auf das Kalenderjahr, in welchem die Steuerschuld entstanden ist. Innerhalb der gesamten 4 Jahre darf das Finanzamt dann zurück prüfen.

Wie viele Jahre werden bei einer Steuerprüfung geprüft?

Umfang der Betriebsprüfung: Angabe zu den zu prüfenden Steuerarten. Prüfungszeitraum: meist drei zusammenhängende Jahre.

Was ist eine steuerliche Außenprüfung?

Als Außenprüfung bezeichnet man alle Prüfungshandlungen, welche die Finanzverwaltung beim Steuerpflichtigen vor Ort, z.B. durch Einsichtnahme in die Bücher und Unterlagen eines Unternehmens vornimmt.

Wie viele Jahre werden bei einer Betriebsprüfung geprüft?

Großbetriebe werden lückenlos geprüft. Dies rechtfertigt es auch, bei einem Großbetrieb eine Prüfung für einen Zeitraum von 6 Jahren anzusetzen. Für alle anderen Betriebe gilt ein Prüfungszeitraum von 3 Jahren.

Wann ist eine Außenprüfung abgeschlossen?

Im Fall einer Außenprüfung endet die Festsetzungsfrist spätestens dann, wenn seit dem Kalenderjahr, in welchem die Schlussbesprechung zur Prüfung stattgefunden hat, die in §169 Abs. 2 AO aufgeführten Verjährungsfristen verstrichen sind.

Kann man sich gegen eine Betriebsprüfung wehren?

Man kann sich aber gegen die Betriebsprüfung mit einem Einspruch und gegebenenfalls mit einem Antrag auf Aussetzung der Vollziehung wehren – am besten mit dem Steuerberater an der Seite.

Kann man Lohnabrechnung rückwirkend ändern?

Der Arbeitgeber ist berechtigt, bei der jeweils nächstfolgenden Lohnzahlung bisher noch nicht erhobene Lohnsteuer nachträglich einzubehalten. Nach Übermittlung der Lohnsteuerbescheinigung ist eine Korrektur des Lohnsteuerabzugs durch den Arbeitgeber grundsätzlich nicht mehr möglich.