Welche Arztgruppen dürfen nach GOÄ abrechnen?

Gefragt von: Herr Dr. Clemens Hofmann B.Sc.
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29 GOÄ. Dementsprechend können diese Leistungen von denjenigen Arztgruppen abgerechnet werden, denen die Erhebung des Ganzkörperstatus weiterbildungsrechtlich zugeordnet werden kann. Dazu gehören praktische Ärzte, Allgemeinärzte, Internisten, Kinderärzte und Chirurgen.

Für welche Patientengruppe gilt die GOÄ?

Für die Honorarabrechnung gegenüber allen privat versicherten Patienten und sogenannten „Selbstzahlern“ ist die „Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)“ verbindlich. Die GOÄ gilt auch für alle IGeL (individuelle Gesundheitsleistungen), unabhängig davon, ob ein Patient gesetzlich oder privat krankenversichert ist.

Wer kann nach GOÄ abrechnen?

Die Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) gilt nach ärztlichem Berufsrecht für alle approbierten Ärzte. Wer wird nach GOÄ abgerechnet? Als Arzt können Sie sowohl Privatpatienten gemäß der GOÄ abrechnen als auch sogenannte IGeL (individuelle Gesundheitsleistungen), die ein kassenärztlicher Patient freiwillig erhalten möchte.

Was wird nach GOÄ abgerechnet?

Die Gebührenordnung für Ärzte ( GOÄ ) und die Gebührenordnung für Zahnärzte ( GOZ ) regeln die Abrechnung privatärztlicher beziehungsweise privatzahnärztlicher Leistungen, also medizinische und zahnmedizinische Leistungen außerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung.

Welchen Faktor dürfen Ärzte abrechnen?

Der GOÄ Steigerungsfaktor darf bei persönlichen Leistungen gemäß § 5 Abs. 1 GOÄ zwischen dem 1 – 3,5-fachen liegen. In der Regel wird jedoch nur bis zum bedingungslosen Regelhöchstsatz von 2,3 abgerechnet. Eine Liquidation über dem 2,3-Fachen (Regelhöchstsatz) erfordert eine schriftliche Begründung.

So funktioniert die Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

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Wann können gesetzlich Versicherte nach GOÄ abgerechnet werden?

Die Abrechnung erfolgt direkt zwischen Arzt und Krankenkasse. Gesetzlich Krankenversicherte haben mit der Gebührenordnung für Ärzte nur dann zu tun, wenn eines der folgenden Kriterien auf sie zutrifft: Sie haben sich für einen Wahltarif mit Kostenerstattung bei der Krankenkasse entscheiden.

Welcher Faktor bei Privatpatienten?

Grundsätzlich berechnen Ärzte bei Privatpatienten den Regelhöchstsatz der Gebührenordnung: Bei persönlichen Leistungen wird der einfache Satz um den Faktor 2,3 erhöht, bei medizinisch-technischen Leistungen um den Faktor 1,8, bei Laborleistungen beträgt der Regelhöchstsatz das 1,15-Fache des einfachen Gebührensatzes.

Ist ein Arzt an die GOÄ gebunden?

Grundlage für die Abrechnung der Leistungen ist in Deutschland die Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). Nach dem ärztlichen Berufsrecht sind alle approbierten Ärzte in Deutschland an diese Regelung gebunden. Die PVS als Dienstleister übernimmt im Auftrag des Arztes die GOÄ-Abrechnung und sendet Ihnen die Rechnung zu.

Wer darf GOÄ 861 abrechnen?

Einen deutlichen Trennstrich zieht die GOÄ nur bei den Ziffern 860 und 861: Diese Leistungen sind ausdrücklich Ärzten vorbehalten, die hinsichtlich ihrer fachlichen Qualifikation über den Zusatz „tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie“ verfügen.

Wer darf GOÄ 849 abrechnen?

Leistungen der psychosomatischen Grundversorgung können von allen Ärzten mit direktem Patientenkontakt erbracht werden, sowie von Psychologischen Psychotherapeuten oder Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten.

Wie oft darf man die 1 GOÄ abrechnen?

Die Ziffer 1 GOÄ kann im Behandlungsfall neben den Leistungen aus Abschnitt C bis O nur einmal berechnet werden. Ein neuer Behandlungsfall entsteht durch eine Neuerkrankung oder bei deutlicher Befundverschlechterung. Dann kann erneut die Ziffer 1 auch neben sogenannten Sonderleistungen abgerechnet werden.

Wann ist der 2 3 facher Satz der GOÄ?

Ab dem 2,3-fachen Satz ist dagegen eine detaillierte Begründung erforderlich. Eine Überschreitung des 2,3-fachen Satzes darf nur erfolgen, wenn Besonderheiten der heranzuziehenden Bemessungskriterien dies rechtfertigen (§ 5 Abs. 2 Satz 4 GOZ).

Kann man als gesetzlich Versicherter in eine Privatpraxis?

Auch als GKV-Versicherter ist es möglich, zu Privatärzten in Behandlung zu gehen! Denn Privatpraxis bedeutet lediglich “keine Kassenabrechnung” – die Abrechnung kann also nicht über die gesetzliche Krankenkasse erfolgen und jemand anderes muss für die Kosten aufkommen.

Was kostet es 1 Std beim Arzt Selbstzahler?

Bei einer einfachen Sprechstunde kannst du demnach etwa mit 25 bis 50 Euro rechnen. Je nachdem, wie komplex ein Fall ist, kann daraus aber auch deutlich mehr werden. Gängig ist, dass das 2,3-Fache der Grundkosten berechnet wird.

Wann benutzt man GOÄ?

Wann GOÄ 80 und wann GOÄ 85? Erfordert die schriftliche gutachtliche Äußerung einen das gewöhnliche Maß übersteigenden Aufwand (ab 30 Minuten), kann anstelle der Ziffer GOÄ 80 die höher bewertete GOÄ-Ziffer 85 für jede angefangene Stunde Arbeitszeit für diese Leistung abgerechnet werden.

Wann GOÄ 75?

Die GOÄ-Ziffer 75 kann für ausführliche schriftliche Krankheits- und Befundberichte abgerechnet werden. Ein ausführlicher schriftlicher Krankheits- und Befundbericht gemäß GOÄ 75 muss dabei jedoch zwingend Angaben zu jedem der folgenden Bestandteile enthalten: Anamnese. Befunde.

Wann GOÄ 85?

Eine schriftliche gutachtliche Äußerung gemäß GOÄ 85 ist abrechnungsfähig, wenn der Aufwand das gewöhnliche Maß übersteigt (ab 30 Minuten). Gegenüber der pauschalen GOÄ-Ziffer 80 wird die Ziffer 85 für jede angefangene Stunde Arbeitszeit dieser Leistung abgerechnet.

Wie oft GOÄ 801?

Laut BÄK ist die Berechtigung zum Ansatz der GOÄ-Ziffer 801 nicht an das resultierende Ergebnis der Untersuchung gebunden. Ausschlaggebend ist der Untersuchungsanlass. Es existieren auch keine zeitlichen Beschränkungen (pro Behandlungsfall oder Quartal) zur Häufigkeit des Ansatzes der GOÄ-Ziffer 801.

Wann GOÄ und wann EBM?

Der EBM regelt die Abrechnung von vertragsärztlichen Leistungen von gesetzlich Versicherten. Die GOÄ wird demgegenüber bei der Berechnung der Kosten von privatärztlichen Leistungen von Privatpatienten oder Selbstzahlern genutzt.

Welche GOÄ Ziffern dürfen nicht nebeneinander abgerechnet werden?

Die Ziffer 1 und 7 sind nebeneinander berechenbar. Die Ziffer 1 und 2 dürfen nicht nebeneinander abgerechnet werden.

Was kann ein Hausarzt alles abrechnen?

Außerhalb der übrigen Pauschalen kann der Hausarzt noch verschiedene Einzelleistungen abrechnen:
  • Wundnaht oder kleiner operativer Eingriff: 14,17 Euro.
  • Lungenfunktionsprüfung: 29,34 Euro.
  • Schilddrüsenultraschall: 9,34 Euro.
  • Ultraschall Bauch: 17,25 Euro.
  • einzelne Impfung, beispielsweise Grippe: 7,60 Euro.

Welche Ärzte behandeln im Basistarif?

Ob Vertragsärzte Behandlungen zu den Bedingungen des Basistarifs durchführen, kann jeder Arzt und jede Ärztin für sich selbst entscheiden. Bei dieser Entscheidung sollte man bedenken, dass es sehr wenige Menschen im Basistarif gibt.

Warum können Ärzte bei Privatpatienten mehr abrechnen?

Grund: Bei den Privatpatienten dürfen niedergelassene Mediziner die Sätze der von der Bundesregierung erlassenen Gebührenordnung für Ärzte deutlich überschreiten. Außerdem sehen die gesetzlichen Regelungen hier keine Mengenbegrenzungen vor: Die Gesamtmenge der abrechenbaren Leistungen ist nicht budgetiert.

Was bedeutet arzthonorare bis 5 facher Satz?

Der Regelhöchstsatz ist der “üblicherweise zu berechnende” Satz. Steigerungen bis zum 3,5fachen (Höchst-)satz müssen vom Arzt in der Rechnung begründet werden, können vom Patienten aber nicht beeinflusst werden.