Welche Bewirtungskosten sind zu 100 abzugsfähig?

Gefragt von: Ibrahim Buchholz
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Betriebliche, also interne Bewirtungskosten sind zu 100 % steuerlich abzugsfähig. Das schließt auch Trinkgelder mit ein. Geschäftliche, also externe Bewirtungskosten, sind zu 70 % abzugsfähig, sofern die Kosten angemessen und der Bewirtungsbeleg korrekt ausgefüllt sind.

Welche Bewirtungskosten sind voll abzugsfähig?

Aufwendungen für die ausschließliche Bewirtung von Arbeitnehmern, z.B. bei Betriebsfesten, können voll abgezogen werden, da eine solche Bewirtung in der Regel nicht geschäftlich, sondern allgemein betrieblich veranlasst ist. Hier gilt seit 2015 ein lohnsteuerfreier Freibetrag von 110 EUR pro teilnehmenden Arbeitnehmer.

Was sind abzugsfähige Bewirtungskosten?

Bewirtungskosten sind grundsätzlich Ausgaben für das Verzehren und Anbieten von Getränken, Speisen und Genussmitteln. Kosten, die mit der Bewirtung unmittelbar zusammenhängen, sind ebenfalls abzugsfähig, solange sie der eigentlichen Bewirtung untergeordnet sind.

Welche bewirtungsaufwendungen sind nicht abziehbar?

Das Wichtigste in Kürze. Betrieblich veranlasste Bewirtungsaufwendungen können Sie zu 70% als Betriebsausgaben steuerlich geltend machen. Privat veranlasste Betriebsaufwendungen sind nicht abzugsfähig. Bei der Bewirtung von Arbeitnehmern ist der Anlass der Bewirtung ausschlaggebend für die Abzugsfähigkeit.

Wann sind Bewirtungskosten nur zu 70 abziehbar?

Von dem Nettobetrag in Höhe von 100 Euro sind bei geschäftlich veranlassten Bewirtungskosten 70 Euro als Betriebsausgaben abzugsfähig, während 30 Euro nicht als Betriebsausgaben abzugsfähig sind.

Bewirtungskosten / Geschäftsessen absetzen? DARAUF ACHTEN...

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Wie hoch darf ein Bewirtungsbeleg sein?

Bei einem Beleg über 150 Euro (inklusive Umsatzsteuer) muss vom Restaurant aus der Name bzw. das Unternehmen des Bewirtenden auf den Bewirtungsbeleg geschrieben werden – unter 150 Euro ist dies nicht erforderlich. Notfalls muss der Bewirtende nachhaken, damit der Betreiber des Restaurants dies nicht vergisst.

Ist Trinkgeld bei Bewirtung abzugsfähig?

Betriebliche, also interne Bewirtungskosten sind zu 100 % steuerlich abzugsfähig. Das schließt auch Trinkgelder mit ein. Geschäftliche, also externe Bewirtungskosten, sind zu 70 % abzugsfähig, sofern die Kosten angemessen und der Bewirtungsbeleg korrekt ausgefüllt sind. Das schließt auch Trinkgelder mit ein.

Welches Essen kann man absetzen?

Welche Bewirtungskosten sind absetzbar?
  • Rechnung für Speisen und Getränke: hierzu zählen auch Bier, Wein oder Schnaps.
  • Trinkgeld.
  • Garderobengebühr.
  • Die Zigarrenrunde nach dem Essen.
  • Unterhaltungskosten.

Was gehört alles zu den Bewirtungskosten?

Zu den Bewirtungsaufwendungen gehören alle Aufwendungen, die zwangsläufig mit der Bewirtung anfallen und im Verhältnis zur Hauptsache eine untergeordnete Rolle spielen. Dies sind neben der Rechnung des Restaurants beispielsweise Trinkgelder, Garderoben- oder Parkgebühren.

Wie teuer darf ein Geschäftsessen sein?

steuerlich geltend machen: Dabei sind Aufwendungen in Höhe von bis zu 110 Euro je Feier und Arbeitnehmer nach § 19 EStG anrechenbar. Der Freibetrag gilt für bis zu zwei Veranstaltungen jährlich, d. h. für jede der beiden Feiern kann ein Freibetrag in Höhe von 110 Euro genutzt werden.

Sind nur Getränke auch Bewirtung?

Bewirtung ist jede unentgeltliche Überlassung oder Verschaffung von Speisen, Getränken oder sonstigen Genussmitteln zum sofortigen Verzehr.

Wie oft darf man Bewirtungskosten absetzen?

Das Sammeln von Belegen für Essen, Getränke oder Catering lohnt sich nur, wenn Sie übers Jahr betrachtet hohe Werbungskosten haben. Das Finanzamt erkennt für jeden Arbeitnehmer oder Arbeitnehmerin sowieso 1.000 Euro pro Jahr (ab Steuerjahr 2022 sind es 1.200 Euro) als Werbungskostenpauschale an.

Was ist eine geschäftlich veranlasste Bewirtung?

Eine geschäftlich veranlasste Bewirtung besteht bei der Bewirtung von Geschäftsfreunden. Zu den Geschäftsfreunden zählen Personen, mit denen Ihr Unternehmen Geschäftsbeziehungen eingehen möchte oder bereits geschäftlich zusammenarbeitet.

Wie fülle ich einen Bewirtungsbeleg richtig aus?

Damit ein Bewirtungsbeleg vom Finanzamt anerkannt wird, müssen folgende korrekte Angaben ausgefüllt werden:
  1. Datum, Ort der Bewirtung.
  2. konkreter Anlass der Bewirtung; eine allgemeine Bezeichnung wie „Geschäftsessen“ ist nicht ausreichend.
  3. Liste der Personen, die bewirtet wurden; mit deren Namen und Firma.
  4. entstandene Kosten.

Wie bucht man Kaffee für Mitarbeiter?

Betriebsausgabe „Aufmerksamkeit“

Sie zählen nicht zum Arbeitslohn und sind damit keine Sachbezüge und nicht lohnsteuerpflichtig. Stattdessen können die Kosten dafür innerhalb der Freigrenze für Aufmerksamkeiten (60 Euro brutto inkl. Umsatzsteuer pro Mitarbeiter und Monat) als Betriebsausgaben geltend gemacht werden.

Wie viele Bewirtungskosten?

Wenn Personen aus geschäftlichem Anlass bewirtet werden, dürfen nur 70 % der angemessenen und nachgewiesenen Bewirtungskosten als Betriebsausgaben abgezogen werden. Ein geschäftlicher Anlass besteht insbesondere bei der Bewirtung von Personen, mit denen Geschäfte gemacht werden.

Was ist Anlass der Bewirtung?

Ein betrieblicher Anlass liegt vor, wenn die eigenen Angestellten – oder auch deren Ehepartner:innen – bewirtet werden. Demgegenüber ist bei der Einladung von Kund:innen oder Geschäftspartner:innen und ebenso Behördenvertreter:innen oder Journalist:innen immer eine geschäftliche Veranlassung gegeben.

Wann liegt ein Geschäftsessen vor?

Definition Geschäftsessen

Wie die Bezeichnung es schon vermuten lässt, handelt es sich beim Geschäftsessen auch tatsächlich um ein Essen, das einen geschäftlichen Anlass vorweisen muss. Diese Grundlage ist wichtig, wenn Unternehmer oder Selbstständige das Betriebsessen beim Finanzamt absetzen möchten.

Wie bucht man Essen für Mitarbeiter?

Getränke und Genussmittel, die der Arbeitgeber seinen Arbeitnehmern zum Verzehr im Betrieb unentgeltlich oder teilentgeltlich überlässt, sind Aufmerksamkeiten, die nicht zum Arbeitslohn gehören. Diese Kosten bucht der Unternehmer auf das Konto "Aufmerksamkeiten" 4653 (SKR 03) bzw. 6643 (SKR 04).

Welchen Beleg für Geschäftsessen?

Wichtig für die Absetzbarkeit von Geschäftsessen ist neben dem Bewirtungsbeleg auch die Restaurantrechnung. Sie muss allen üblichen Anforderungen an eine Rechnung genügen. Dazu gehört auch, dass bei Beträgen über 150 Euro der Name des Rechnungsempfängers vorhanden ist.

Wie kann man Geschäftsessen steuerlich absetzen?

Das Gute: Geschäftsessen sind steuerlich absetzbar, da sie zu den Betriebsausgaben zählen. Alles, was Sie dafür in der Buchhaltung benötigen, ist ein Bewirtungsbeleg.

Kann man Lebensmittel steuerlich absetzen?

Ausgaben für Lebensmittel, seien sie auch krankheitsbedingt, sind im § 33 des Einkommensteuergesetzes explizit ausgeschlossen. Hier hilft selbst eine ärztliche Verordnung der Diät nicht weiter. Denn Kosten für die Verpflegung zählen zu den nicht abziehbaren Lebenshaltungskosten.

Kann ein Angestellter Bewirtungskosten absetzen?

Die Aufwendungen bei der Arbeitnehmerbewirtung sind - anders als bei der Arbeitgeberbewirtung - nicht auf 70 % begrenzt, sondern in voller Höhe als Werbungskosten absetzbar. Es handelt sich hier um die Bewirtung betriebsinterner Personen, also um eine Bewirtung aus "beruflichem" Anlass (R 4.10 Abs. 6 und 7 EStR).

Welche Betriebsausgaben sind nicht abziehbar?

Definition: Was ist "nicht abzugsfähige Betriebsausgaben"? Bestimmte Ausgaben werden, obwohl sie betrieblich veranlasst sind, nicht zum Abzug von der Bemessungsgrundlage der Einkommensteuer zugelassen, weil der Gesetzgeber der Auffassung ist, solche Ausgaben sollten aus versteuertem Nettoeinkommen beglichen werden.

Wie buche ich Bewirtungskosten richtig?

Der Unternehmer bucht die abziehbaren Bewirtungskosten auf das Konto "Bewirtungskosten" 4650 (SKR 03) bzw. 6640 (SKR 04). Sind die Bewirtungskosten nur zu 70 % abziehbar, werden die nicht abziehbaren 30 % auf das Konto "Nicht abzugsfähige Bewirtungskosten" 4654 (SKR 03) bzw. 6644 (SKR 04) gebucht.