Welche Fälle beim Sozialgericht?

Gefragt von: Alexandra Klose
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Die Sozialgerichte sind insbesondere zuständig für Streitigkeiten in folgenden Bereichen:
  • Krankenversicherung.
  • Rentenversicherung und Alterssicherung der Landwirte.
  • Unfallversicherung.
  • Pflegeversicherung.
  • Sozialhilfe und Asylbewerberleistungsgesetz.
  • Arbeitsförderung und weitere Aufgaben der Bundesagentur für Arbeit.

Für welche Fälle ist das Sozialgericht zuständig?

Das Sozialgericht hat über alle Verfahren zu entscheiden, die Leistungen der Sozialhilfe betreffen. Hierzu gehören unter anderem die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung, die Hilfe zum Lebensunterhalt und die Hilfe zur Pflege.

Wann klagt man beim Sozialgericht?

Wer sich gegen einen Bescheid vom Amt wehren will, muss in der Regel zunächst ein Widerspruchsverfahren durchlaufen. Bleibt dieses erfolglos, kann geklagt werden. Die Klage vor dem Sozialgericht muss innerhalb eines Monats erhoben werden.

Was wird im Sozialgericht verhandelt?

Die Gerichte der Sozialgerichtsbarkeit entscheiden über öffentlich-rechtliche Streitigkeiten aus folgenden Rechtsgebieten (§ 51 Sozialgerichtsgesetz): Gesetzliche Krankenversicherung. Gesetzliche Rentenversicherung der Arbeiter, Angestellten und Handwerker einschließlich der Alterssicherung der Landwirte.

Was prüft das Sozialgericht?

Das Sozialgericht muss den Sachverhalt überprüfen. Dabei muss das Gericht auch Umständen nachgehen, die die Klägerin oder der Kläger nicht vorbringen konnte, weil sie nichts von ihnen wusste. Dies ist eine wesentliche Hilfe für die Bürgerinnen und Bürger.

Sozialrechtliches Verfahren in 7 Minuten

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In welchem Fall ist das Sozialgericht nicht zuständig?

Die Sozialgerichte sind nicht zuständig für Streitigkeiten im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe, des Unterhaltsvorschusses, der Ausbildungsförderung und des Wohngelds. Zuständig hierfür sind die Verwaltungsgerichte, bei Kindergeldangelegenheiten nach dem Einkommenssteuergesetz die Finanzgerichte.

Kann das Sozialgericht ohne Verhandlung entscheiden?

In einfachen und eindeutigen Fällen fällt das Gericht seine Entscheidung manchmal ohne mündliche Verhandlung. Das geht nur, wenn alle Beteiligten einverstanden sind. Dann entscheidet das Gericht durch einen Gerichtsbescheid. Dieser hat dieselbe Wirkung wie ein Urteil.

Wer trägt die Kosten vor dem Sozialgericht?

Wer die Gerichtskosten endgültig zu bezahlen hat, entscheidet das Sozialgericht im Urteil. Grundsätzlich trägt der Verlierer des Rechtsstreits die Kosten. Bei offensichtlich missbräuchlichen Verfahren besteht zudem die Möglichkeit, ausnahmsweise Verschuldenskosten festzusetzen.

Wie verhält man sich vor dem Sozialgericht?

Vorverfahren. Bevor Klage zum Sozialgericht erhoben werden kann, muss gegen einen Bescheid der Behörde Widerspruch erhoben werden. Die Behörde überprüft den Bescheid nochmals, hilft in manchen Fällen dem Widerspruch ab oder lehnt den Widerspruch sonst mit Widerspruchsbescheid ab.

Wie läuft eine mündliche Verhandlung beim Sozialgericht ab?

Zu Beginn der mündlichen Verhandlung wird der Sachverhalt des Prozesses vorgetragen. Alle Beteiligten erhalten dann Gelegenheit, sich zu äußern. Erfolgt keine Einigung unter den Beteiligten, zieht sich das Gericht zur Beratung zurück. In der Regel wird anschließend ein Urteil verkündet und mündlich kurz begründet.

Wie stelle ich einen Antrag beim Sozialgericht?

Der Eilantrag kann schriftlich gestellt werden. Es ist auch möglich, ihn beim Sozialgericht "zur Niederschrift" zu stellen. Das heißt, dass man zum Sozialgericht gehen und dort den Antrag persönlich stellen kann. Telefonisch kann der Antrag aber nicht gestellt werden.

Wie lange dauert ein Eilverfahren am Sozialgericht?

Die maximalen Bearbeitungszeiten von sechs Monaten für Anträge und drei Monaten für Widersprüche sind oftmals zu lang.

Wie läuft eine Klage ab?

Eine Klage wird erhoben, indem der Kläger bzw. sein Prozessbevollmächtigter eine Klageschrift bei Gericht einreicht. Ab dem Zeitpunkt, in dem die Klage bei Gericht eingegangen ist, ist diese anhängig. Für die Klageerhebung fallen Gerichtskosten an, die der Kläger vorab zu bezahlen hat.

Ist das Sozialgericht ein Zivilgericht?

Die Sozialgerichte arbeiten nach dem Amtsermittlungsgrundsatz und sind dabei, anders als die Zivilgerichte, nicht an den Vortrag der Beteiligten gebunden. Die angefochtene Entscheidung der Behörde wird in vollem Umfange überprüft.

Wie funktioniert das Sozialgericht?

Die Sozialgerichtsbarkeit ist in drei Instanzen unterteilt: In der ersten Instanz entscheiden die Sozialgerichte (SG). Die Landessozialgerichte (LSG) haben in zweiter Instanz über Berufungen und Beschwerden zu befinden, die gegen Urteile und andere Entscheidungen der Sozialgerichte eingelegt wurden.

Wie heißen die drei Instanzen der Sozialgerichte?

Die Sozialgerichtsbarkeit hat drei Instanzen: die Sozialgerichte, die Landessozialgerichte und das Bundessozialgericht.

Wie macht man einen guten Eindruck vor Gericht?

No-Gos im Gericht: Wie man sich bei einer Gerichtsverhandlung auf keinen Fall verhalten sollte
  1. Gepflegtes Erscheinungsbild. ...
  2. Termin wahrnehmen, pünktlich sein. ...
  3. Den Gerichtssaal nicht unaufgefordert betreten. ...
  4. Wie sieht die Sitzordnung aus? ...
  5. Zum richtigen Zeitpunkt aufstehen. ...
  6. Sachlich auftreten, niemanden unterbrechen.

Wie spricht man mit einem Richter?

Wie redet man eine Richterin oder einen Richter eigentlich an? Am besten sagen Sie: "Frau Richterin", "Herr Richter", oder "Frau Vorsitzende" oder "Herr Vorsitzender".

Kann ich mich vor dem Sozialgericht selbst vertreten?

§ 73 Abs. 1 SGG bestimmt ausdrücklich, dass sich die Beteiligten vor dem Landessozialgericht selbst vertreten können. Anderes gilt aber für Prozessvertreter. § 73 Abs.

Wie teuer ist ein Anwalt für Sozialrecht?

Die Nr. 2302 VV RVG sieht hierfür einen Gebührenrahmen von 60 bis 768 Euro netto vor. Die sogenannte Mittelgebühr beträgt daher 414 € netto (Hinweis: Auslagenpauschale in Höhe von 20 € sowie die auf den Betrag zu entrichtende Umsatzsteuer in Höhe von 19% muss zusätzlich gezahlt werden).

Wer trägt meine Anwaltskosten wenn ich gewinne?

Wer bezahlt die Anwaltskosten? Wenn Sie einem Anwalt ein Mandat erteilen, sind zunächst Sie als Auftraggeberin oder Auftraggeber für die Begleichung der Anwaltsgebühren zuständig. Hat jedoch Ihre Klage vor Gericht Erfolg, muss die Gegenseite Ihre Anwaltskosten übernehmen.

Wer zahlt den Anwalt wenn ich gewinne?

Die eigenen Anwaltskosten muss aber jede Partei selbst tragen. Das gilt unabhängig vom Ausgang des Prozesses. Geht ein Verfahren hingegen in die zweite Instanz, fallen dort die Anwaltskosten der Gegenseite wiederum der unterliegenden Partei zur Last.

Welche Instanz kommt nach dem Sozialgericht?

Instanzen nach dem Sozialgericht

Auch bei Urteilen, die ein Sozialgericht gefällt hat, besteht die Möglichkeit der Berufung. Wird Berufung erhoben, ist in nächster Instanz das Landessozialgericht des entsprechenden Bundeslandes zuständig.

Kann der Anwalt für mich sprechen?

Grundsätzlich darf das Gericht natürlich alles fragen, wenn irgendein Bezug zum Sachverhalt besteht. Es darf auch den Mandanten direkt ansprechen. Ein entsprechendes Recht des Gegners oder des gegnerischen Anwalts gibt es bei einer informatorischen Anhörung dagegen nicht.

Kann Sozialgericht nach Aktenlage entscheiden?

Das Gericht kann, sofern in der Ladung auf diese Möglichkeit hingewiesen worden ist, nach Lage der Akten entscheiden, wenn in einem Termin keiner der Beteiligten erscheint oder beim Ausbleiben von Beteiligten die erschienenen Beteiligten es beantragen.