Welche Patientendaten unterliegen dem Datenschutz?
Gefragt von: Frau Prof. Dr. Gabriela Schulersternezahl: 4.1/5 (39 sternebewertungen)
In der Regel wird von medizinischen Einrichtungen der Name, das Geburtsdatum, die Kontaktmöglichkeiten und Informationen zu Vorerkrankungen der betroffenen Person abgefragt. Alle diese Patientendaten, ob digital oder in Papierform, unterliegen dem Datenschutz.
Welche Patientendaten unterliegen der Schweigepflicht?
Was umfasst die ärztliche Schweigepflicht
Der Name des Patienten. Alle Krankendaten, die zur Patientenakte gehören. Alle Gedanken, Meinungen, familiären, beruflichen und finanziellen Verhältnisse, die der Patient dem Arzt anvertraut hat.
Was gehört alles zu Patientendaten?
- Eindeutige Patientennummer (arztabhängig)
- Nachname, Vor- und Zuname.
- Geburtsdatum.
- Geschlecht.
- Telefonnummer.
- Anschrift.
- Versicherungsstatus.
- Krankenkasse.
Welche Daten von Patienten dürfen an Dritte übertragen werden?
Zulässig ist dies etwa, wenn die Daten für die Vorsorge, Diagnostik oder Behandlung vonnöten sind. Die Übermittlung der Patientendaten an Dritte ist nur in wenigen Ausnahmefällen zulässig und bedarf entweder der expliziten Einwilligung des Betroffenen oder einer gesetzlich bestimmten Erlaubnis.
Welche Daten schützt der Datenschutz Gesundheitsdaten?
Gemäß Art. 9 Abs. 1 DSGVO ist die Verarbeitung von Gesundheitsdaten grundsätzlich untersagt. Darunter fallen alle personenbezogenen Informationen, welche die körperliche beziehungsweise geistige Gesundheit einer Person sowie deren Behandlung betreffen.
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Welche Daten dürfen nicht weitergegeben werden?
Das Wichtigste zu personenbezogenen Daten in Kürze
Besondere personenbezogene Daten umfassen Informationen über die ethnische und kulturelle Herkunft, politische, religiöse und philosophische Überzeugungen, Gesundheit, Sexualität und Gewerkschaftszugehörigkeit.
Was zählt nicht zu den personenbezogenen Daten?
Im Umkehrschluss sind Daten nicht personenbezogen, wenn sie nicht einer einzelnen, natürlichen, lebenden Person zuordenbar sind: etwa anonymisierte Daten (wie bei einer Wahl oder Umfrage), Daten, die zu Unternehmen und anderen Organisationen gehören, oder Daten mit Bezug zu nicht mehr lebenden Personen.
Kann ein anderer Arzt meine Krankenakte sehen?
Selbst andere Ärzte dürfen ohne Ihre Einwilligung Ihre Patientenakte nicht lesen. Allerdings ist ein Informationsaustausch unter behandelnden Ärzten auch möglich, wenn Ihr Einverständnis anzunehmen ist.
In welchen Ausnahmesituationen ist eine Weitergabe von Patientendaten an Dritte erlaubt?
Lediglich in absoluten Ausnahmesituationen, also wenn der Patient selbst keine Auskunft mehr erteilen kann, wird man eine Einwilligung hinsichtlich zurückhaltender Auskünfte zumindest gegenüber nahen Angehörigen annehmen können, sofern nicht ein entgegenstehender Wille erkennbar ist.
Wann wird man von der Schweigepflicht entbunden?
Der Arzt darf seine Schweigepflicht gegenüber der Polizei nur dann brechen, wenn er im Rahmen der Behandlung mitbekommt, dass sein Patient ein schweres Verbrechen plant und dadurch die Gesundheit anderer gefährdet wird. Das Strafgesetzbuch (§ 34 StGB) geht hier von einem „rechtfertigenden Notstand“ aus.
Welche 5 großen Gruppen von Daten sind in einer Krankenakte enthalten?
- Name des Patienten.
- Datum des Besuchs (Uhrzeit, wenn relevant)
- genaue Anamnese.
- bereits bestehende Medikation.
- Beschwerden.
- Ursache und Ausmaß der Erkrankung, Befund.
- Verdachtsdiagnose(n)
- durch Fremdbefunde gesicherte Diagnose(n)
Was fällt unter Gesundheitsdaten?
Dazu gehören sowohl medizinische Daten (ärztliche Überweisungen und Verschreibungen, Berichte über ärztliche Untersuchungen, Labortests, Röntgenaufnahmen usw.)
Was versteht man unter Patientendaten?
Patientendaten sind personenbezogene Daten, die von medizinischen Einrichtungen wie Arztpraxen und Krankenhäusern erhoben, verarbeitet und gespeichert werden. Ärzt:innen nutzen Patientendaten, um die Diagnose und den Verlauf einer Erkrankung in einer sogenannten Krankenakte zu dokumentieren (Behandlungsdaten).
Welche Informationen werden von der Schweigepflicht erfasst?
5. Welche Informationen werden von der Schweigepflicht erfasst? Die Schweigepflicht umfasst alle Daten und Informationen, die Gesundheitsfachpersonen und ihre Hilfs- personen im Rahmen ihrer Tätigkeiten über Patientinnen und Patienten erfahren.
Auf was bezieht sich die Schweigepflicht?
Die Schweigepflicht im engeren Sinn dient unmittelbar dem Schutz des persönlichen Lebens- und Geheimnisbereichs (Privatsphäre) einer Person, die sich bestimmten Berufsgruppen oder bestimmten staatlichen oder privaten Institutionen anvertraut.
Was ist Schweigepflicht und Datenschutz?
Der Datenschutz umfasst organisatorische und technische Maßnahmen gegen Missbrauch von Daten innerhalb einer Organisation. Die Schweigepflicht ist die rechtliche Verpflichtung bestimmter Berufsgruppen, ihnen anvertraute Geheimnisse nicht unbefugt an Dritte weiterzugeben.
In welchem Fall dürfen personenbezogene Daten ohne Einwilligung der betroffenen Person weitergegeben werden?
1 Satz 1 Buchstabe f) DSGVO dann rechtmäßig, wenn sie zur Wahrung der berechtigten Interessen des Verantwortlichen oder eines Dritten erforderlich ist, sofern nicht die Interessen oder die Grundrechte und Grundfreiheiten der betroffenen Person, die den Schutz personenbezogener Daten erfordern, überwiegen.
Wer hat Zugriff auf meine Gesundheitsdaten?
Auf die elektronische Patientenakte haben ausschließlich die Versicherten selbst Zugriff. Niemand außer dem Nutzer hat Einblick in die Daten. Alle Aktionen innerhalb der Akte funktionieren nur, wenn die Versicherten ihre Zustimmung gegeben haben.
Wer kann meine Patientenakte einsehen?
Sie dürfen grundsätzlich Ihre vollständige Patientenakte einsehen. Hiervon gibt es zwei Ausnahmen: Ausnahme 1: Ihr Arzt oder Ihre Ärztin befürchtet, dass Ihnen die Einsichtnahme erheblich schaden könnte. Hierfür müssen jedoch konkrete Anhaltspunkte vorliegen, wie zum Beispiel eine Suizidgefahr.
Hat die Krankenkasse alle Befunde?
Januar 2021 können alle gesetzlich Versicherten eine elektronische Patientenakte ( ePA ) ihrer Krankenkassen erhalten, in der medizinische Befunde und Informationen aus vorhergehenden Untersuchungen und Behandlungen über Praxis- und Krankenhausgrenzen hinweg umfassend gespeichert werden können.
Welche Daten kann der Arzt auf der Gesundheitskarte?
- Ihr Vor- und Nachname.
- Ihr Geschlecht.
- Ihr Geburtsdatum.
- Ihre Adresse.
- Ihre Versichertennummer und Ihr Versichertenstatus, zum Beispiel, ob Sie selbst versichert sind oder beitragsfrei familienversichert.
- Beginn des Versicherungsschutzes.
- Ihre Krankenkasse und deren Kassennummer.
Was weiß die Krankenkasse über mich?
Die gesetzlichen Krankenkassen erheben und speichern eine große Anzahl an Sozialdaten ihrer Versicherten. Dazu gehören nicht nur Angaben wie der Name und die Anschrift, sondern auch Krankheitsdiagnosen und Abrechnungsbelege aus Heilbehandlungen.
Welche dieser Daten sind personenbezogen?
Natürliche Personen
Daten gelten nur dann als personenbezogen, wenn sie sich auf eine natürliche Person beziehen. Natürlich ist dabei eine lebende Person unabhängig ihrer Herkunft. Auch wenn es sich bei der DSGVO um eine EU-weite Verordnung handelt, gilt die Bestimmung weltweit.
Was sind Personenbeziehbare Daten?
Daten sind personenbezogen, wenn sie direkt oder indirekt auf eine Person hindeuten. Gemäß Legaldefinition sind personenbeziehbare Daten mit personenbezogenen Daten gleichzusetzen. Ein Datenwert, der zusammen mit einem personenbezogenen Datum auftritt, wird automatisch personenbeziehbar und somit personenbezogen.
Welche Arten von personenbezogenen Daten gibt es?
- Adressdaten.
- Logindaten.
- Accountdaten.
- Bankdaten / Abrechnungsinformationen.
- Mitarbeiterdaten.
- Qualifikationsdaten.
- Positionsdaten.
- Versicherungsdaten.