Welche Reparaturen muss der Mieter dem Vermieter bezahlen und welche nicht?

Gefragt von: Julius Schaller
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Das Beheben einer Verkalkung in der Dusche ist zum Beispiel Sache des Vermieters, bei anderen Schäden am Duschkopf ist der Mieter in der Zahlungspflicht. Ein defekter Lichtschalter ist vom Mieter zu bezahlen, für Reparaturen an den Stromleitungen dagegen ist der Vermieter in der Bringschuld.

Welche Reparaturkosten muss Mieter übernehmen?

„Im Mietvertrag kann vereinbart werden, dass der Mieter die Kosten für Kleinreparaturen oder zur Beseitigung von Bagatellschäden selbst übernehmen muss“, erläutert Jutta Hartmann vom Deutschen Mieterbund (DMB). Das bedeutet: Der Mieter muss nur dann für Reparaturen aufkommen, wenn es eine entsprechende Klausel gibt.

Welche Reparaturen muss der Mieter dem Vermieter nicht bezahlen?

Verschönerungen auf eigene Kosten sind Mietersache

Hat der Mieter zum Beispiel Bodenbeläge aus eigener Tasche bezahlt und selbst verlegt, muss ihm der Vermieter nichts erstatten. Ebenso ist es bei einer eingebauten Küche: Gefällt sie dem Vermieter nicht, kann er sogar den Rückbau nach dem Auszug verlangen.

Was darf der Vermieter an Reparaturen in Rechnung stellen?

Es gibt keine gesetzlich festgelegte Obergrenze für Reparaturkosten, die als zumutbar für den Mieter gelten. Bisherige Urteile haben jedoch Kosten von rund 100 € pro Reparatur als angemessen angesehen.

Welche Kleinreparaturen muss der Mieter tragen?

Als Kleinreparaturen werden kleinere Reparaturen an Gegenständen bezeichnet, mit denen der Mieter ständig direkten Kontakt hat. Dazu gehören zum Beispiel defekte Türgriffe oder Wasserhähne. Mit einer Kleinreparaturklausel im Mietvertrag kannst Du als Vermieter die Kosten der Kleinreparaturen auf Deine Mieter umlegen.

Kleinreparaturklausel - Wann muss der Mieter zahlen? | Fachanwalt für Mietrecht Bredereck

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Wer muss einen defekten Wasserhahn bezahlen?

Fällt dem Mieter versehentlich ein Hammer aufs Ceranfeld, dann muss er zahlen. Badezimmer: Der Wasserhahn im Bad ist lose, im Waschbecken sind Risse: Es ist Sache des Vermieters, für die Reparatur zu sorgen und die Kosten dafür zu tragen.

Was sind keine Kleinreparaturen?

Was zählt nicht zu den Kleinreparaturen? Gegenstände, mit denen der Mieter selten oder nie in direkten Kontakt kommt, fallen nicht unter die Regelungen zur Kleinreparatur.

Welche Kosten kann der Vermieter dem Mieter in Rechnung stellen?

Umlagefähige Betriebskosten
  • Grundsteuer.
  • Wasserversorgungskosten (Verbrauch, Grundgebühren, Zählerkosten, etc.)
  • Entwässerungskosten.
  • Heizung und Warmwasser.
  • Kosten für den Betrieb eines Personen- oder Lastenaufzugs (falls vorhanden)
  • Straßenreinigung.
  • Abfallentsorgung.
  • Gebäudereinigung und Ungezieferbekämpfung.

Für welche Schäden in der Wohnung muss der Mieter aufkommen?

Alles, was über die gewöhnliche Abnutzung hinausreicht, muss vom Mieter bezahlt werden. Dazu zählen insbesondere Schäden, die durch einen nachteiligen Gebrauch oder mutwillig entstanden sind.

Bei welchen Schäden muss der Vermieter zahlen?

Bei Schäden, die das Gebäude oder die Bewohner gefährden, muss der Vermieter handeln. Zu diesen Schäden gehören unter anderem Schäden an Elektro-, Gas- oder Wasserleitungen. Durch Rohrbruch entstandene Feuchtigkeitsschäden an Wänden, Decken oder Fußböden müssen ebenfalls vom Vermieter behoben werden.

Welche Kosten sind auf Mieter nicht umlegbar?

Nicht umlagefähige Nebenkosten im Überblick
  • Instandhaltungskosten. ...
  • Reparaturkosten. ...
  • Verwaltungskosten. ...
  • Wach- und Schließgesellschaft. ...
  • Bank- und Kontoführungsgebühren, Zinsen, Porto, Telefon. ...
  • Andere Versicherungen. ...
  • Neuanlage eines Gartens und Neuanschaffung von Gartengeräten. ...
  • Anschaffung und Einbau von Rauchmeldern.

Wer zahlt defekten Rolladen?

Der Vermieter ist dazu verpflichtet die Mietsache in vertragsgemäßen Zustand zu halten (§535 BGB), hierzu zählt auch die Durchführung von Reparaturen. Der Mieter ist verpflichtet für Kosten einzustehen, die er durch falsche Handhabung oder mutwillige Zerstörung verursacht hat.

Was zählt als Mängel bei Auszug?

Nach dem Auszug weisen die meisten Fußböden Kratzer, Druckstellen oder Abnutzungsspuren auf. Eine Sanierung dieser Schäden zählt aber nicht zu den Schönheitsreparaturen und fällt daher in den Zuständigkeitsbereich des Vermieters.

Was gilt als normale Abnutzung?

Häufige Beispiele für eine herkömmliche Abnutzung:

Schatten auf Tapeten aufgrund angebrachter Bilder. abgelaufene Teppichböden (in einem normalen Maße) Verfärbungen an den Fugen im Bad. Dübellöcher in der Wand (in einem üblichen Maße)

Ist die Gebäudeversicherung vom Mieter zu zahlen?

Die Kosten für die Gebäudeversicherung dürfen Immobilieneigentümer auf die Mieter umlegen. Bei Mehrfamilienhäusern erfolgt die Umlage meist je nach Anteil der einzelnen Wohnungen an der gesamten Wohnfläche. Vermieter müssen beim Abschluss einer Gebäudeversicherung darauf achten, dass die Prämie nicht überhöht ist.

Welche Instandhaltung muss der Vermieter machen?

Der Vermieter muss nicht nur die Mietwohnung - oder den vermieteten Raum - zur Verfügung stellen, sondern er muss die Räume und alle zum Gebrauch gehörenden, mitvermieteten Einrichtungen, instandhalten und instandsetzen.

Was sind bagatellschäden in der Wohnung?

Beispiele für solche Bagatellschäden in der Wohnung sind Objekte, die häufig durch Mieter genutzt werden und dadurch in Verschleiß geraten. Gemeint ist damit z.B. der tropfende Wasserhahn, Schäden an Duschköpfen, Fenster- und Türverschlüssen, Rollläden, Lichtschaltern oder Steckdosen.

Wer zahlt Wasserhahn in Mietwohnung?

Das kommt ganz drauf an: Wie auch in allen anderen Fällen ist grundsätzlich der Vermieter für die Instandhaltung der Wohnung zuständig. Das gilt auch für Armaturen. Duschköpfe, sofern diese Teil der Mietsache sind, also vom Vermieter gestellt sind, müssen auch vom Vermieter Instand gehalten werden.

Wer muss kaputtes Waschbecken bezahlen?

Da der Mieter einen Anspruch auf einen ordnungsgemäßen Zustand der Mietsache hat, ist es Sache des Vermieters, das Waschbecken auszutauschen. Die Kosten dafür trägt er entweder selbst oder er kann den Vormieter in Regress nehmen, wenn dieser den Schaden verursacht hat.

Sind Wasserhähne Mietersache?

Der Wasserhahn im Bad ist lose, im Waschbecken sind Risse: Es ist Sache des Vermieters, für die Reparatur zu sorgen und die Kosten dafür zu tragen. Anders sieht es aus, wenn der Mieter den Schaden verursacht hat - dann muss er selbst zahlen.

Wer ist für Waschbecken zuständig?

Grundsätzlich gehört das Waschbecken dem Vermieter, auch wenn es „mitvermietet“ wird. Für die Reparatur – oder den Ersatz – ist in diesem Fall der Vermieter zuständig. Eigentlich gehört das Waschbecken – wie die Badewanne – zur Gebäudeversicherung.

Welche Mangel muss der Vermieter hinnehmen?

Bei Übergabe der Wohnung muss der Vermieter normale Gebrauchsspuren hinnehmen. Kratzer im Boden oder Verfärbungen auf Fliesen oder Fugen sind keine Mängel und müssen nicht vom Mieter beseitigt werden. Außerdem muss die Übergabe einer Mietwohnung nur besenrein erfolgen. Gründlich geputzt werden muss also nicht.

Welche 3 Arten von Mangel gibt es?

Arten an Mängel
  • Offene Mängel: Ein offener Mangel ist sofort bei Prüfung erkennbar.
  • Versteckter Mangel: Ein versteckter Mangel ist nicht gleich erkennbar, sondern zeigt sich erst später.
  • Arglistig verschwiegene Mängel: Dem Verkäufer ist der Mangel bekannt, allerdings verschweigt er ihn gegenüber dem Käufer.

Was kann alles von der Kaution abgezogen werden?

Wann darf man als Vermieter die private Mietkaution einbehalten?
  • nicht gezahlte Miete.
  • Schönheitsreparaturen (oder Schadensersatz wegen nicht erfolgter Schönheitsreparaturen)
  • Schadensersatz wegen Beschädigung der Mietsache.
  • Nachzahlung nicht beglichener Betriebskosten.

Wer zahlt Rolladengurt gerissen?

Ein Rollladengurt ist ein Gegenstand, der vom Mieter häufig benutzt wird und seiner unmittelbaren Beeinflussung unterliegt. Sind auch die weiteren Voraussetzungen der Kleinreparaturklausel erfüllt, muss der Mieter die Kosten der Reparatur tragen.