Welche steuern pv anlage?

Gefragt von: Evelyne Kessler
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Wenn Sie eine Photovoltaikanlage betreiben, die Strom ins öffentliche Netz einspeist und Sie Erlöse für den verkauften Strom erhalten, gilt das als gewerbliche Tätigkeit. Damit sind Sie verpflichtet, sich beim Finanzamt anzumelden und auf ihren selbst produzierten Strom Umsatz- sowie Ertragssteuer zu entrichten.

Sind PV Anlagen steuerpflichtig?

Wenn Du eine Photovoltaikanlage betreibst und den Strom mit Gewinn verkaufst, bist Du Unternehmer und damit steuerpflichtig. Hat Deine PV-Anlage nur maximal 10 Kilowatt Leistung, kannst Du Dir seit Juni 2021 aussuchen, ob Du Einkommensteuer auf Deinen Gewinn zahlst.

Welche Steuererklärung für PV-Anlage?

Um die Einkünfte aus einer Photovoltaikanlage zu ermitteln und somit eine Bemessungsgrundlage für die Versteuerung zu haben, müssen Sie eine Einnahme-Überschuss -Rechnung (EÜR) durchgeführen. Außerdem muss die Anlage G für Einkünfte aus Gewerbebetrieb der Steuererklärung beigefügt und ausgefüllt werden.

Wie wird der Eigenverbrauch steuerlich behandelt?

Wenn Sie einen Teil des selbst erzeugten Solarstroms an andere verkaufen, gelten Sie als Unternehmer. Sobald Sie Gewinn dadurch erzielen, fällt Einkommensteuer an. Wenn Sie auf den verkauften Strom Umsatzsteuer abführen, zahlen Sie diese ebenfalls für den selbst genutzten Strom, und zwar 19 %.

Wann PV beim Finanzamt anmelden?

Photovoltaik-Anlagen müssen nur beim Finanzamt gemeldet werden, wenn Strom an Dritte verkauft wird, zum Beispiel durch Einspeisung ins Netz, und wenn dabei entweder ein Gewinn erzielt wird oder der Betreiber umsatzsteuerpflichtig ist.

Einführung Steuern einer PV Anlage 2019 | Photovoltaik Anlage Steuererklärung

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Wie melde ich meine PV-Anlage beim Finanzamt an?

Melden Sie die Anlage bei der Bundesnetzagentur an. Das ist Voraussetzung für die Vergütungspflicht des Netzbetreibers. Teilen Sie dem Netzbetreiber die Umsatzsteuerpflicht (ob ja oder nein) und zugleich ihre (neue) Steuernummer und die eigene Bankverbindung mit, damit die Vergütung ggf. plus Umsatzsteuer bezahlt wird.

Wie PV-Anlage Finanzamt melden?

PV-Anlage bei der Bundesnetzagentur anmelden

Dazu müssen Sie die Stammdaten Ihrer Anlage in das Marktstammdatenregister (MaStR) eintragen. Diese Anmeldung ist nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sowohl für Großproduzenten als auch für Privathaushalte, die Strom selbst erzeugen, verpflichtend.

Ist Eigenverbrauch steuerpflichtig?

Wird Strom der Photovoltaikanlage selbst verbraucht, ist das im Sinne der OFD ein "unternehmensfremder Zweck". Der Eigenverbrauch wird daher als "unentgeltliche Wertabgabe" betrachtet und muss dementsprechend versteuert werden.

Was kostet selbst verbrauchter Strom?

Sinnvoller ist es stattdessen, den erzeugten Strom selbst zu verbrauchen. Zum Vergleich: Der Zukauf einer kWh Strom kostet rund 28 Cent, die Kosten für die selbst erzeugte kWh Strom liegen bei 9-12 Cent.

Wie wird der Eigenverbrauch ermittelt?

Der Eigenverbrauch kann einfach errechnet werden, indem man die eingespeiste Energie (Einspeisezähler) von der erzeugten Energie (PV-Zähler) abzieht. Die Abrechnung des Eigenverbrauchs mit dem Verteilnetzbetreiber ist in der Regel unkompliziert.

Wo trage ich die Einspeisevergütung ein?

Die Einspeisevergütung kann jeder erhalten, der Strom aus erneuerbaren Energien ins Netz einspeist. Organisatorische Voraussetzung dafür ist nur die Anmeldung beim zuständigen Netzbetreiber und bei der Bundesnetzagentur. Technisch bedarf es eines Netzanschlusses, der beim Netzbetreiber beantragt werden muss.

Welche Gewinnermittlung bei PV Anlage?

Wer eine Photovoltaikanlage oder ein Blockheizkraftwerk (BHKW) betreibt, erzielt damit Einkünfte aus Gewerbebetrieb. Damit ist die jährliche Abgabe einer Gewinnermittlung (i.d.R. Anlage EÜR) erforderlich. Doch oftmals sind die zu versteuernden Beträge sehr gering - egal ob ein kleiner Verlust oder Gewinn.

Wie viel kWp steuerfrei?

Seit Juni entfällt die Einkommensteuerpflicht für Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung bis 10 Kilowatt nun kategorisch, als Eigentümer:in behalten Sie allerdings das Recht eine Gewinnerzielungsabsicht nachzuweisen, wenn Sie das möchten.

Was sich 2021 für Photovoltaik Betreiber Steuerlich ändert?

Für Anlagen, die bis Ende 2021 installiert werden, können Betreiber statt der 5-prozentigen Abschreibung auch eine degressive Abschreibung in Höhe 12,5 Prozent des Restwertes der Anlage wählen. Im Jahr der Anschaffung erkennt das Finanzamt außerdem eine Sonderabschreibung von 20 Prozent der Anschaffungskosten an.

Was ändert sich 2021 Photovoltaik?

Hier greift eine Neuerung: Durch das EEG 2021 werden nun auch Hausbesitzer*innen mit größeren Solaranlagen von der EEG-Umlage befreit. ... Seit dem EEG 2021 muss die anteilige EEG-Umlage auf den selbst verbrauchten Photovoltaik-Strom erst ab 30 kWp und 30.000 kWh gezahlt werden.

Was kostet eine Solaranlage für Eigenbedarf?

Aktuell gibt es bei einer Leistung bis zu zehn Kilowattpeak (kWp) nur noch rund zwölf Cent je Kilowattstunde aus der eigenen PV-Anlage – beim Eigenverbrauch könnte man dagegen mit 29,44 Cent kalkulieren, die man ja Kilowattstunde nicht ausgeben muss. So hoch lag 2018 laut BDEW der durchschnittliche Strompreis.

Wie viel Solarstrom darf ich erzeugen?

Das EEG sieht vor, dass Photovoltaik-Anlagen, die eine Einspeisevergütung bekommen, nur 70% der theoretisch möglichen Strommenge einspeisen können. Wird dieser Wert überschritten, muss die Anlage abgeregelt werden.

Wie hoch ist der Eigenverbrauch einer PV-Anlage?

Besitzen Sie eine Photovoltaikanlage und haben Ihre Anlage nicht mit einem Speicher oder einer Wärmepumpe gekoppelt, erreichen Sie eine durchschnittliche Eigenverbrauchsquote von etwa 30%.

Wann lohnt sich Eigenverbrauch Photovoltaik?

Photovoltaik lohnt sich vor allem dann, wenn der Eigenverbrauch möglichst hoch ausfällt. Dazu gab es mit dem neuen EEG 2021 eine positive Entwicklung für Besitzer einer Photovoltaikanlage: ab 2021 muss die EEG-Umlage auf den Eigenverbrauch erst ab einer Anlagenleistung von 30 kWp bezahlen.

Was bedeutet Rücklieferung Strom?

Wenn Sie als Anlagenbetreiber Strom dezentral für eigene Zwecke verbrauchen, liegt umsatzsteuerrechtlich eine (Rück-)Lieferung des Netzbetreibers vor. Die Bemessungsgrundlage für diese fingierte Rücklieferung ist alles, was Sie als Anlagenbetreiber hierfür aufwenden.

Wieso ist der Eigenverbrauch umsatzsteuerpflichtig?

Der Eigenverbrauch soll verhindern, dass etwas ohne Umsatzsteuerbelastung in den Endverbrauch gelangt. Der Vorsteuerabzug, den der Unternehmer für Leistungen, welche für sein Unternehmen erbracht wurden, in Anspruch genommen hat und die in der Folge privat genutzt werden, soll rückgängig gemacht werden.

Wie bekomme ich eine Steuernummer für meine PV Anlage?

Als Unternehmer benötigen Sie eine unternehmerische Steuernummer, die Ihnen auf Antrag vom Finanzamt zugeteilt wird. Die Behörde wird Ihnen einen Fragebogen zur steuerlichen Erfassung zusenden.

Wie groß darf eine PV Anlage sein ohne Anmeldung?

Bei Systemen mit einer Leistung weniger als zehn Kilowatt gibt es für gewöhnlich keine Probleme. Während Sie die Anlage bei der Bundesnetzagentur bis zu einem Monat nach der Inbetriebnahme anmelden können, müssen Sie den Antrag beim Netzbetreiber prinzipiell vor der Installation des Systems stellen.

Wo muss ich meine PV Anlage anmelden?

Wenn Sie beispielsweise mit einer Solaranlage privat Strom erzeugen, die mit dem Netz verbunden ist, müssen Sie diese im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur eintragen. Das gilt für alle Photovoltaikanlagen, Blockheizkraftwerke (BHKW), Batteriespeicher, KWK-Anlagen, Windenergieanlagen und Notstromaggregate.

Wo muss man eine PV Anlage anmelden?

Eine Meldung an das Finanzamt ist innerhalb von vier Wochen ab Inbetriebnahme erforderlich bei Anlagen mit mehr als 25.000 kWh Eigenstromverbrauch.