Welche Vermögensgegenstände können planmäßig abgeschrieben werden?

Gefragt von: Herr Piotr Schindler
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Nach § 253 Abs. 3 und 4 HGB sowie § 7 EStG gilt die planmäßige Abschreibung für alle abnutzbaren Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und des Umlaufvermögens. Dazu zählen beispielsweise: Immobilien wie Grundstücke und Gebäude.

Was wird planmäßig abgeschrieben?

Die planmäßige Abschreibung erfasst den Werteverzehr von langlebigen Vermögensgegenständen des Anlagevermögens. Hierbei werden die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten des Vermögensgegenstandes auf die Nutzungsdauer verteilt. Die Abschreibung kann hierbei entweder linear oder degressiv erfolgen.

Welche Vermögensgegenstände können abgeschrieben werden?

Die Grundlage der Abschreibung

Generell sind Wirtschaftsgüter des Anlage- und Umlaufvermögens abschreibungspflichtig. Dazu gehören Grundstücke, Gebäude, Maschinen, Fuhrpark, Betriebs- und Geschäftsausstattung, Werkzeuge, Konzessionen, Patente, Lizenzen und Forderungen.

Welche Vermögensgegenstände werden planmäßig abgeschrieben welche nur außerplanmäßig?

Bei einer vorübergehenden Wertminderung dürfen Sie ausschließlich Finanzanlagen außerplanmäßig abschreiben. Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände müssen Sie nur bei einer dauerhaften Wertminderung außerplanmäßig abschreiben. Bei einer dauerhaften Wertminderung besteht kein Wahlrecht.

Welche Vermögensgegenstände werden nicht planmäßig abgeschrieben?

Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens wie Rohstoffe, Forderungen oder flüssige Mittel werden nicht planmäßig abgeschrieben.

Abschreibungen auf Vermögensgegenstände (einfach erklärt)

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Welche Gegenstände können abgeschrieben werden?

Abschreibungspflichtige Gegenstände
  • Grundstücke.
  • Gebäude.
  • Maschinen.
  • Fuhrpark.
  • Betriebs- und Geschäftsausstattung.
  • Werkzeuge.
  • Konzessionen.
  • Patente.

Was wird planmäßig oder außerplanmäßig abgeschrieben?

Normalerweise wird eine jährliche planmäßige Abschreibung über einen gesetzlich festgelegten Zeitraum vorgenommen. Wenn der Vermögensgegenstand jedoch einen plötzlichen Wertverlust erleidet, kommt die außerplanmäßige Abschreibung zum Einsatz.

Was kann man nicht planmäßig abschreiben?

Eine planmäßige Abschreibung kann nicht durchgeführt werden, wenn es eine außergewöhnliche Wertminderung von Anlage- oder Umlaufvermögen gibt. Bei einer außergewöhnliche Wertminderung muss zwingend außerplanmäßig abgeschrieben werden.

Kann Umlaufvermögen planmäßig abgeschrieben werden?

Die Abschreibung auf Umlaufvermögen bezeichnet im Rechnungswesen die buchmäßige Erfassung der Wertverluste von Gegenständen im Umlaufvermögen. Das Umlaufvermögen unterliegt im Gegensatz zum Anlagevermögen keiner planmäßigen Abschreibung. Allerdings können außerplanmäßige Abschreibungen notwendig werden.

Können Gebäude planmäßig abgeschrieben werden?

Das Grundstück ist ein nicht abnutzbarer Vermögensgegenstand und wird somit nicht planmäßig abgeschrieben. Das Gebäude hingegen unterliegt einer planmäßigen Abschreibung. Handelsrechtlich gibt es keine genaue Regelung zur Abschreibungsdauer für Gebäude, nach § 253 Abs.

Welche Vermögensgegenstände können nicht abgeschrieben werden?

1.1.2 Vermögensgegenstände mit zeitlich unbegrenzter Nutzung

Grund und Boden, Beteiligungen, Wertpapiere und bei Kunstgegenständen Werke anerkannter Meister. Hier ist eine planmäßige Abschreibung nicht zulässig: Sie sind grundsätzlich mit den Anschaffungskosten zu bewerten.

Was wird 5 Jahre abgeschrieben?

Wirtschaftsgüter zwischen 150 Euro und 1.000 Euro netto

können jahresweise in einem Sammelposten zusammengefasst und dann pauschal für 5 Jahre abgeschrieben werden. Diese Form der Abschreibung lohnt sich vor allem für alljene Anschaffungen, deren durchsch.

Wie werden immaterielle Vermögensgegenstände abgeschrieben?

Immaterielle Wirtschaftsgüter gehören nicht zu den beweglichen Wirtschaftsgütern und können somit nur linear nach § 7 Abs. 1 EStG abgeschrieben werden. Nach Steuerrecht muss eine lineare → Abschreibung auf 15 Jahre vorgenommen werden (§ 7 Abs. 1 Satz 3 EStG).

Werden Aktien planmäßig abgeschrieben?

Finanzanlagen können nicht planmäßig abgeschrieben werden

Abschreibungen erfolgen demnach stets außerplanmäßig, wobei für Finanzanlagen nur bei dauerhaften Wertminderungen eine Abschreibungspflicht besteht (§ 253 Abs. 3 bzw. § 255 Abs.

Was bedeutet vollständig abgeschrieben?

So gehen Sie mit vollständig abgeschriebenen Wirtschaftsgütern um. Ist ein Wirtschaftsgut vollständig abgeschrieben, wird jedoch weiterhin genutzt, ist es mit 1 Euro Restwert in der Bilanz des Unternehmens zu führen, bis es verschrottet, zerstört oder veräußert wird.

Wann beginnt die planmäßige Abschreibung?

Die Abschreibung beginnt im Zeitpunkt der Anschaffung oder Herstellung. Zeitpunkt der Anschaffung ist der der Lieferung. Zeitpunkt der Herstellung ist der der Fertigstellung. Muss ein erworbenes Wirtschaftsgut noch vom Verkäufer montiert werden, gilt es erst mit Abschluss der Montage als geliefert.

Was ist der Unterschied zwischen planmäßige und außerplanmäßige Abschreibung?

Im Steuerrecht entspricht der planmäßigen handelsrechtlichen Abschreibung, die sog. Absetzung für Abnutzung (AfA). Der außerplanmäßigen Abschreibung entspricht die Absetzung für außergewöhnliche Abnutzung (AfaA).

Warum können nicht Abnutzbare anlagegegenstände nicht planmäßig abgeschrieben werden?

Finanzanlagen. Da es sich bei Finanzanlagen nicht um abnutzbare Vermögensgegenstände handelt, sind diese generell mit den Anschaffungskosten zu bewerten. Somit kommt es nicht zu der Durchführung einer planmäßigen Abschreibung. Eine außerplanmäßige Abschreibung kannst du nur bei dauerhafter Wertminderung durchführen.

Welches Wirtschaftsgut darf grundsätzlich nicht abgeschrieben werden?

Bei geringwertigen Wirtschaftsgütern (GWG) im Netto-Preissegment bis 800 Euro muss dagegen nicht abgeschrieben werden. Hier kann sich das Unternehmen auch für den Sofortabzug als Betriebsausgabe entscheiden.

Was könnte ein Grund für eine außerplanmäßige Abschreibung sein?

Gründe für eine solche Wertminderung können technischer oder wirtschaftlicher Art sein. Eine außergewöhnliche Abnutzung in technischer Hinsicht liegt zum Beispiel vor, wenn das Anlagegut beschädigt, mangelhaft gewartet oder entwendet wurde, also nicht oder nicht mehr wie geplant genutzt werden kann.

Welche Kosten darf man abschreiben?

Übersteigen die Anschaffungskosten bei einem mehr als ein Jahr nutzbaren Wirtschaftsgut 1.000 Euro (bis 2022: 800 Euro; bis 2019: 400 Euro), können sie nur verteilt über die voraussichtliche Nutzungsdauer abgesetzt werden (Absetzung für Abnutzung, kurz AfA genannt).

Wann liegt eine dauerhafte Wertminderung vor?

Eine voraussichtlich dauernde Wertminderung liegt hier vor, wenn der Börsenwert zum Bilanzstichtag unter denjenigen im Zeitpunkt des Erwerbs der Anteile gesunken ist und der Kursverlust die Bagatellgrenze von 5 % der Anschaffungskosten bei Erwerb überschreitet.

Welcher Grundsatz wird mit der Pflicht zur außerplanmäßigen Abschreibung auf Vermögensgegenstände des Anlagevermögens bei dauernder Wertminderung umgesetzt?

Für die außerplanmäßige Abschreibung besteht also bei voraussichtlich dauernder Wertminderung ein Abschreibungsgebot (gemildertes Niederstwertprinzip).

Welche Wirtschaftsgüter kann man abschreiben?

Wenn Du selbstständig oder Firmeninhaber bist

Ein selbstständig nutzbares Wirtschaftsgut bis 800 Euro netto beziehungsweise 952 Euro brutto (bei Anschaffung bis Ende 2017 gilt ein Nettowert von 410 Euro) kannst Du sofort abschreiben, also im Jahr der Herstellung oder Anschaffung.

Was sind Abschreibungsfähige Wirtschaftsgüter?

Wirtschaftsgüter sind abnutzbar, wenn sie einem wirtschaftlichen oder technischen Verbrauch unterliegen, sodass ihre Nutzung zeitlich begrenzt ist. Beispiele: Maschinen, Einrichtungsgegenstände, auch Dekorationsstücke einer Gaststätte, Gebäude, entgeltlich erworbener Geschäfts- oder Firmenwert.