Welche versicherungen sind in der landwirtschaft zuständig?
Gefragt von: Frau Prof. Dr. Theresia Henkelsternezahl: 4.8/5 (61 sternebewertungen)
Die Landwirtschaftliche Krankenkasse (LKK) ist innerhalb der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) der Träger des Zweiges „Krankenversicherung der Landwirte“ als Teil der gesetzlichen Krankenversicherung (§ 166 SGB V).
Wer ist in der landwirtschaftlichen Krankenkasse versichert?
Wenn Sie Land- oder Forstwirt, Gärtner oder Weinbauer sind, eine Imkerei betreiben oder einen Teich bewirtschaften, gehören Sie grundsätzlich zur Versichertengemeinschaft der Landwirtschaftlichen Krankenkasse (LKK).
Wie sind Landwirte versichert?
Landwirte, ihre mitarbeitenden Familienangehörigen und Altenteiler sind nach näherer Bestimmung des KVLG 1989 in der gesetzlichen Krankenversicherung pflichtversichert.
Wer muss Svlfg zahlen?
Wer muss überhaupt Beiträge zahlen? Grundsätzlich muss jeder Versicherte für jeden Tag seiner Mitgliedschaft einen Beitrag zahlen – mit Ausnahme der Familienversicherten.
Was bedeutet die Abkürzung Svlfg?
Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau, kurz SVLFG genannt, ist der agrarsoziale Sozialversicherungsträger und vereint die landwirtschaftliche Unfallversicherung, Kranken- und Pflegeversicherung sowie die Alterssicherung der Landwirte unter einem Dach.
Die wichtigsten Versicherungen – und überflüssige, die nur Geld kosten
Welche Aufgaben hat die Svlfg?
Ihre Aufgabe ist es, Arbeitnehmer, die einen Arbeitsunfall erlitten haben oder an einer Berufskrankheit erkrankt sind, zu unterstützen. Der Versicherungsschutz erstreckt sich grundsätzlich auf alle in der Landwirtschaft tätigen Personen.
Wie berechnet sich der Beitrag für die Landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft?
Die Unternehmen und Unternehmensteile, für die der Arbeitswert als Berechnungsgrundlage Anwendung findet, sind in der Satzung festgelegt. Für die Beitragsberechnung wird der Gesamtarbeitswert je Unternehmen/Unternehmensteil durch 200 Euro geteilt und so in Berechnungseinheiten umgerechnet.
Kann man sich von der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft befreien lassen?
Eine Befreiung ist nur für Unternehmen mit Bodenbewirtschaftung zulässig. Die Befreiung von der Versicherung ist unwiderruflich, solange die Voraussetzungen für die Befreiung vorlie- gen. Bei Unfällen können für die befreiten Personen keine Leistungen der landwirtschaftlichen Berufsgenos- senschaft erbracht werden.
Wann muss ich an die Berufsgenossenschaft zahlen?
Wie werden die Beiträge zur Berufsgenossenschaft festgestellt und wann müssen sie im Regelfall gezahlt werden? Den Unternehmen werden ihre Jahresbeiträge nach Ablauf des jeweils betroffenen Jahres regelmäßig im April des Folgejahres schriftlich mitgeteilt. Die Unternehmen müssen dann bis zum 15. Mai zahlen.
Wer zahlt Berufsgenossenschaft bei Pacht?
Die auf dem Pachtgrundstück ruhenden öffentlichen Abgaben und Lasten, wie z.B. die Grundsteuer, trägt die Verpächterin. Die Beiträge zur Berufsgenossenschaft hat der Pächter zu tragen.
Ist die LKK eine private Krankenversicherung?
Wir, die Landwirtschaftliche Krankenkasse (LKK), sind eine berufsständische gesetzliche Krankenkasse und daher nur für bestimmte Personengruppen zuständig.
Können sich Landwirte privat versichern?
Liegt das Jahreseinkommen, das mit den land- oder forstwirtschaftlichen Leistungen erzielt wird bei einem Mindestbetrag von 30.000 Euro, können sich die Landwirte von der gesetzlichen Versicherungspflicht befreien lassen und in die private Krankenversicherung wechseln.
Wie hoch ist der Beitrag zur landwirtschaftlichen Alterskasse?
Ab 1. Januar 2021 wird der Beitrag zur Landwirtschaftlichen Alterskasse monatlich 258 Euro (West) beziehungsweise 245 Euro (Ost) betragen. Ab Jahresbeginn reduziert sich der Monatsbeitrag demnach um drei Euro in den alten Bundesländern, in den neuen Bundesländern erhöht er sich um einen Euro.
Wer muss Beiträge an die Berufsgenossenschaft zahlen?
Der Berufsgenossenschaftsbeitrag muss für jeden Arbeitnehmer bezahlt werden. Die Höhe des Beitrags richtet sich nach der Höhe der gezahlten Bruttogehälter und der sogenannten Gefahrenklasse. Je nach Art der Tätigkeit, Branche, ob Innendienst oder Außendienst, bestehen unterschiedliche Unfall-Risikoklassen.
Wer ist von der Berufsgenossenschaft befreit?
Unternehmer, die selbst nicht mehr als 100 Arbeitstage (8 Stunden = 1 Arbeitstag) jährlich im Unternehmen arbeiten, können auf schriftlichen Antrag (formlos) von der Versicherungspflicht für die Zukunft befreit werden. Dies hat den Verlust des Versicherungsschutzes zur Folge.
Ist die Mitgliedschaft in der Berufsgenossenschaft Pflicht?
Alle Beschäftigten eines Unternehmens sind pflichtversichert und genießen den Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung. Das heißt: Nach Arbeits- und Wegeunfällen oder bei Berufskrankheiten kommt die BG BAU für Kosten, wie zum Beispiel Heilbehandlungen und finanzielle Entschädigungen von Verletzten auf.
Wann kann ich mich von der landwirtschaftlichen Alterskasse befreien lassen?
Wenn Sie die Wartezeit von 15 Jahren für eine Regelaltersrente der Alterskasse bis zum Erreichen der Regelaltersgrenze zusammen mit anrechenbaren Zeiten aus der gesetzlichen Rentenversicherung nicht mehr erfüllen können. Die Regelaltersgrenze erreichen Sie mit Vollendung des 67. Lebensjahres.
Was bedeutet Landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft?
Die Landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft (LBG) ist ein Zweig der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG), die Teil der gesetzlichen Unfallversicherung in Deutschland ist.
Wann ist man ein landwirtschaftlicher Betrieb?
Nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) liegt ein landwirtschaftliches Unternehmen dann vor, wenn eine Bewirtschaftung mit oder ohne Bodenbewirtschaftung zum Zweck der Erzeugung landwirtschaftlicher Erzeugnisse erfolgt, wobei die Vermarktung der Erzeugnisse nur eine untergeordnete Bedeutung spielt.
Wie hoch sind die Beiträge für die Berufsgenossenschaft?
Der Beitragsfuß spiegelt die Aufwendungen der BG BAU wider und wird vom Vorstand jedes Jahr neu festgesetzt. Für das Jahr 2020 beträgt der Beitragsfuß 0,4100. Der Mindestbeitrag für die BG BAU beträgt jährlich 100 Euro.
Ist die Svlfg eine Berufsgenossenschaft?
Als Unternehmerin oder Unternehmer der Land- und Forstwirtschaft sowie des Gartenbaues sind wir für Sie der zuständige gesetzliche Unfallversicherungsträger. Erfahren Sie mehr über unsere Beiträge, unseren Versicherungsschutz und insbesondere über unsere Leistungen.
Wann wurde die Svlfg gegründet?
Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) ist seit dem 1. Januar 2013 als Verbundträger Nachfolgerin der ehemals eigenständigen regionalen landwirtschaftlichen Sozialversicherungen.
Wie viele Mitarbeiter hat die Svlfg?
Januar 2013 und die damit einhergehende gesetzliche Budgetierung der Verwaltungskosten hat sich der Personalbestand von etwa 6.000 Mitarbeitern auf 5.000 reduziert.
Wie viele BG gibt es?
Die neun gewerblichen Berufsgenossenschaften sind nach Branchen gegliedert. Die Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand gliedern sich in 19 Unfallkassen und Gemeindeunfallversicherungsverbände sowie vier Feuerwehr-Unfallkassen und der Unfallversicherung Bund und Bahn.