Welche Zahlungen sind nicht pfändbar?

Gefragt von: Gertrud Meister
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Unpfändbare Bezüge sind zum Beispiel:
Zuschläge für Arbeit an Sonn- und Feiertagen sowie Nachtschichtzuschläge. Urlaubsgeld. Zahlungen aus Anlass eines besonderen Betriebsereignisses und Treuegelder. Aufwandsentschädigungen, Auslöse und sonstige soziale Zulagen.

Welche Gelder dürfen nicht gepfändet werden?

Sozialhilfe, Grundsicherung im Alter und Arbeitslosengeld II (Hartz 4 / seit dem 01.01.2023 "Bürgergeld") sind grundsätzlich unpfändbar.

Was sind unpfändbare Bezüge?

1): Unpfändbar sind zur Hälfte die für die Leistung von Mehrarbeitsstunden gezahlten Teile des Arbeitseinkommens. Mehrarbeitsvergütung ist für Tätigkeiten gezahltes Entgelt, die ein Arbeitnehmer über die gesetzliche, tarifliche oder betriebliche Arbeitszeit hinaus leistet.

Ist eine einmalige Sonderzahlung Pfändbar?

Das Wichtigste in Kürze: Vom Weihnachtsgeld bleiben bis zu 705 Euro pfändungsfrei. Diese gesetzliche Regel gilt erstmals in 2022. Wird Ihr Lohn oder Gehalt direkt beim Arbeitgeber gepfändet, muss dieser die Unpfändbarkeit beachten.

Was unterliegt nicht der Pfändung?

Beispielsweise sind das unter anderem Bekleidung, Möbel, Fernseher und Küchengeräte. Ebenfalls geschützt sind Dinge, die der Ausbildung oder Ausübung der Erwerbstätigkeit unterliegen. Auch Eheringe, Orden oder Ehrenabzeichen sind explizit von der Sachpfändung ausgenommen.

Unpfändbare Einkommensarten: Überstunden, Weihnachtsgeld … was ist pfändbar, Insolvenz Ratgeber

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Wann ist etwas unpfändbar?

Man spricht dann von einem unpfändbaren Schuldner, wenn der Gerichtsvollzieher oder der Vollziehungsbeamte bei diesem festgestellt hat, dass ihm nur Gegenstände gehören die nicht gepfändet werden dürfen, oder bei einer Pfändung einen die Kosten übersteigenden Versteigerungserlös nicht erwarten lassen.

Wann ist eine Forderung unpfändbar?

Nach § 851 Abs. 1 ZPO ist eine Forderung grundsätzlich nicht pfändbar, wenn sie nicht übertragbar ist. Diese Norm ist das Gegenstück zu § 400 BGB, der bestimmt, dass eine Forderung, die nicht pfändbar ist, auch nicht übertragbar ist. Grundsätzlich sind Forderungen jedoch abtretbar/übertragbar und mithin pfändbar.

Ist die Einmalzahlung von 300 € Pfändbar?

Zeitgleich mit der Auszahlung der Energiepreispauschale hat der Schuldner die Freigabe der Energiepreispauschale in Höhe von 300 Euro beantragt. Diese sei aufgrund der Zweckbestimmung (Minderung der Belastungen durch die gestiegenen Energiekosten) gemäß § 851 ZPO unpfändbar.

Sind die 3000 Euro Pfändbar?

Die Inflationsausgleichsprämien ist hiernach wie Arbeitslohn in den Grenzen des § 850c ZPO grundsätzlich pfändbar.

Wird Inflationsprämie komplett gepfändet?

Wichtig: Aufgrund dieser Antwort ist stark davon auszugehen, dass, ähnlich wie die Energiepauschale, auch die Inflationsprämie pfändbar ist. Schuldner können somit leer ausgehen bzw. müssen damit rechnen, dass die gesamte Summe gepfändet wird, sofern dadurch der Pfändungsfreibetrag von 1.330,16 Euro überschritten wird.

Was ändert sich 2023 beim P-Konto?

Gesamte Pfändungsschutztabelle für 2023/2024 im PDF-Format

3 Satz 3 ZPO erhöht sich von 4.077,72 Euro (2022/23) auf 4.298,81 Euro (2023/24). Ein darüber hinausgehendes Einkommen unterliegt dann in vollem Umfang der Pfändung. Demnach wird der Pfändungsfreibetrag im Grundwert (Alleinstehende) um 70 Euro steigen.

Kann Wohngeld bei einem P-Konto gepfändet werden?

Wenn das Wohngeld auf ein gepfändetes Konto gezahlt wird, besteht kein automatischer Schutz für das Wohnged. Wird durch die Gutschrift des Wohngeldes der Freibetrag auf dem P-Konto überschritten, wird das Guthaben oberhalb des Freibetrages nach einer Kontopfändung an den pfändenden Gläubiger ausgezahlt.

Ist die Energiepreispauschale Pfändbar?

Zur Begründung führt der Gesetzgeber an: „Der neue Satz 2 regelt, dass die Energiepreispauschale nicht pfändbar ist.

Wie viel Geld kann man mit einem P-Konto abheben?

Insgesamt darfst du also Geld in Höhe des vierfachen monatlichen Freibetrags auf deinem Konto liegen haben. Für dich allein gilt infolgedessen innerhalb von vier Monaten die Höchstgrenze von 5.360 Euro (1.340 Euro x 3 + aktueller Monat). Achtung!

Wie viel darf maximal gepfändet werden?

Seit dem 1.7.2023 liegt die aktuelle Pfändungsfreigrenze bei 1409,99 Euro, wenn der Schuldner keinen Unterhalt zahlen muss. Dieser Betrag wird jährlich angepasst.

Wie hoch ist die pfändungsfreigrenze 2023?

Juni 2023 lag der monatliche unpfändbare Grundbetrag bei 1.330,16 Euro. Im Bundesgesetzblatt wurden die neuen Werte veröffentlicht: Der Grundbetrag wurde zum 1. Juli 2023 auf 1.402,28 Euro erhöht.

Wie werden Sonderzahlungen gepfändet?

Weihnachtsgeld darf grundsätzlich auch gepfändet werden, allerdings nicht in voller Höhe. Die gesetzliche Grundlage hierfür findet sich in § 850a Nr. 4 ZPO: „Unpfändbar sind Weihnachtsvergütungen bis zum Betrag der Hälfte des monatlichen Arbeitseinkommens, höchstens aber bis zum Betrag von 500 Euro.

Was ist von der Pfändung ausgenommen?

Wenn Sie ein sogenanntes P-Konto (Pfändungsschutzkonto) bei Ihrer Bank haben, sind Einkünfte – also nicht nur Gehalt, auch Rente oder Bürgergeld – bis zu einem Grundfreibetrag von 1.340 Euro monatlich von der Pfändung ausgenommen. Für gesetzliche Unterhaltspflichten können weitere Beträge pfändungsfrei gestellt werden.

Sind Entlastungspakete Pfändbar?

Energiepreispauschale und Lohnpfändung

In der Gesetzgebung zum zweiten Entlastungspaket wurde die EPP nicht von vornherein als unpfändbar festgeschrieben. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung kritisiert diese Versäumnis, da sie Unsicherheit bei den Verbrauchern schürt.

Wie lange dauert es bis die Pfändung weg ist?

Die Kontopfändung dauert so lange, bis alle Schulden getilgt sind. Wird die Forderung sofort vollständig aus dem Bankguthaben beglichen, endet damit die Pfändung. Ist jedoch nicht genug Geld auf dem Konto, so kann die Kontopfändung Monate oder gar Jahre andauern – je nach Guthaben und Höhe der Forderung.

Wird eine Pfändung vorher angekündigt?

Dem Schuldner wird die bevorstehende Pfändung spätestens durch die Zustellung eines Vollstreckungsbescheides angekündigt. Ab diesem Zeitpunkt muss dem Schuldner klar sein, dass eine Kontopfändung demnächst möglich ist. Die Zustellung des Vollstreckungsbescheides ist zwingende Voraussetzung für die Kontopfändung.

Wird man vor einer Pfändung informiert?

Der Schuldner muss über jede bevorstehende Zwangsvollstreckungsmaßnahme informiert werden. Dies erfolgt zunächst durch die Zustellung des Vollstreckungstitels. Ab diesem Zeitpunkt muss er mit einer Zwangsvollstreckung rechnen und damit auch mit einer Kontopfändung – sofern er die Schulden nicht bezahlt.

Was passiert wenn der Gerichtsvollzieher nichts pfänden kann?

Was passiert, wenn der Gerichtsvollzieher nichts pfänden kann? In diesem Fall werden die Gläubiger informiert. Der Gerichtsvollzieher kann jedoch jederzeit wiederkommen und einen neuen Pfändungsversuch unternehmen. Dies gilt, bis alle Schulden bezahlt sind oder bis der Titel abläuft.

Was darf der Gerichtsvollzieher durchsuchen?

Was darf ein Gerichtsvollzieher durchsuchen? Der Gerichtsvollzieher darf die Wohnung sowie Behältnisse des Schuldners durchsuchen, wenn dies für den Vollstreckungserfolg erforderlich ist. Hierzu kann der Gerichtsvollzieher auch verschlossene Haustüren, Zimmertüren oder Behältnisse öffnen lassen.

Was kann vollstreckt werden?

Pfändbare Gegenstände
  • Schrank, Bett, Stuhl, Tisch.
  • Kühlschrank, Waschmaschine, Herd.
  • übliche Haushaltsgeräte.
  • Bekleidung.
  • Radio.
  • Fernsehgerät.
  • Haustiere.