Welcher Schein muss zur Krankenkasse?

Gefragt von: Frau Margit Niemann B.A.
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Digitale Krankschreibung: elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung. Seit dem 1. Januar 2023 ist bei gesetzlich Krankenversicherten der bisherige "gelbe Schein" für die Krankmeldung digital. Arztpraxen melden die Krankmeldung nun direkt an die gesetzlichen Krankenkassen.

Was passiert wenn ich den gelben Schein nicht zur Krankenkasse schicke?

“ Haben Sie die Krankmeldung nicht an die Krankenkasse geschickt, verlieren Sie damit den Anspruch auf die Zahlung des Krankengelds. Sie müssen dieses im Übrigen nicht gesondert beantragen. Die Krankenkasse prüft beim Eingang der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung Ihr Anrecht auf diese Auszahlung automatisch.

Werden krankschreibungen automatisch an die Krankenkasse übermittelt?

Der Arbeitnehmer erhält von seiner Arztpraxis einen Ausdruck der AU-Daten für sich selbst. Auf seinen Wunsch erhält er zudem eine ausgedruckte AU-Bescheinigung für seinen Arbeitgeber. Nach dem Arztbesuch, spätestens bis 24:00 Uhr, übermittelt die Arztpraxis die Arbeitsunfähigkeitsdaten elektronisch an die Krankenkasse.

Wann muss man au zur Krankenkasse schicken?

Die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung sollte so schnell wie möglich, jedoch spätestens eine Woche nach der Krankschreibung bei der Krankenkasse vorliegen. Diese Frist ist im Sozialgesetzbuch festgelegt (§ 49 Abs. 1 Nr. 55 SGB V).

Wie schickt man Krankmeldung zur Krankenkasse?

Da es inzwischen die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung gibt, übermittelt Ihre Praxis die Krankmeldung an die TK auf elektronischem Weg. Sie müssen dann nichts mehr tun. Ab dem 01.01.2023 erhalten Sie nur noch Ihre eigene Ausfertigung. Ihr Arbeitgeber fragt die Arbeitsunfähigkeitsdaten direkt bei uns ab.

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Welchen Teil der Krankmeldung schicke ich wohin?

Eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung besteht aus verschiedenen Drucken. Die obersten drei werden an den Arbeitnehmer ausgehändigt. Eine davon behält er selber, die anderen beiden sind für Arbeitgeber und Krankenkasse bestimmt. Die vierte Ausfertigung behält der Arzt.

Wie lange gelben Schein aufbewahren?

Die „gelben Scheine“ sollten daher etwa fünf Jahre aufbewahrt werden. Spätestens fünf Jahre nach Erhalt des Belegs kann die Vernichtung seitens des Arbeitnehmers erfolgen. Naturgemäß ist die Aufbewahrung entsprechend kürzer zu halten, wenn die AU nicht in Verbindung mit einer Entgeltzahlung (Lohnfortzahlung) steht.

Was passiert wenn man au nicht abgibt?

Wenn Sie dem Arbeitgeber nicht rechtzeitig Bescheid geben oder die AUB einreichen, kann er Ihnen eine Abmahnung aussprechen. Kommt es wiederholt vor, dass Sie sich nicht krankmelden oder das Attest nicht übermitteln, kann der Arbeitgeber Ihnen sogar kündigen.

Wer übermittelt die AU an die Krankenkasse?

Ärztinnen und Ärzte versenden die AU darüber an die Krankenkassen. Von hier können Arbeitgeber die Daten abrufen. Die eAU ist für alle Ärztinnen und Ärzte verpflichtend. Vertragsärztinnen und -ärzte sind verpflichtet, die Krankenkassen über eine Arbeitsunfähigkeit ihrer Versicherten zu informieren.

Was macht der Arbeitgeber mit dem gelben Schein?

Den sogenannten "gelben Schein" gibt es jetzt digital von der Arztpraxis direkt an die Krankenkasse. Der Arbeitgeber muss die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) dann nur noch bei der jeweiligen Gesundheitsversicherung abrufen.

Welche Informationen darf die Krankenkasse verlangen?

Sie darf fragen, ob eine Wiederaufnahme Ihrer Arbeit absehbar ist und gegebenenfalls zu welchem Zeitpunkt diese voraussichtlich erfolgt. Sie darf fragen, ob es konkret bevorstehende diagnostische und therapeutische Maßnahmen gibt, die einer Wiederaufnahme der Arbeit entgegenstehen.

Warum gibt es keine gelben Krankenscheine mehr?

Ein weiterer Schritt bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens und weniger Pflichten für Arbeitnehmer: Die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU), auch "gelber Schein" genannt, fällt weg. Ab dem 1. Januar 2023 können die Arbeitgeber die AU-Daten ihrer Beschäftigten nur noch elektronisch bei den Kassen abrufen.

Warum keine gelben Krankenscheine mehr?

Ab Januar 2023 hat die Zettelwirtschaft endgültig ausgedient

Denn anstatt sich selbst darum kümmern zu müssen, dass AU-Bescheinigungen von Mitarbeitern bei den Krankenkassen landen, sind nun die Ärzte dafür zuständig, die jeweilige Krankenkasse zu informieren.

Kann ich 3 Tage ohne Krankmeldung zu Hause bleiben?

Die ersten drei Tage dürfen Sie ohne Attest zu Hause bleiben. Wer ohne Krankenschein zu Hause bleibt, bekommt weiterhin den Lohn vom Arbeitgeber gezahlt. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie einen Tag, zwei oder drei Tage ohne Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung daheimbleiben.

Warum muss man die Krankmeldung bei der Krankenkasse abgeben?

Krankenkasse und Krankschreibung: Das passiert

Es ist entscheidend, dass auch Ihre Krankenkasse informiert wird, vorrangig, um Ihnen später Krankengeld auszahlen zu können. Dieses erhalten Sie bei längerer Krankheitsphase, wenn Ihr Arbeitgeber keinen Lohn mehr zahlt beziehungsweise zahlen muss.

Was erfährt die Krankenkasse vom Arzt?

Das Gesetz schreibt die Übermittlung folgender Daten vor: Erbrachte Leistung inklusive (verschlüsselter) Diagnose, Arztnummer, Versichertenstammdaten der elektronischen Gesundheitskarte.

Wie lange habe ich Zeit eine Au abzugeben?

Gesetzlich muss deine Krankschreibung nach dem dritten Krankheitstag beim Arbeitgeber vorliegen. Zu beachten ist hierbei jedoch, dass auch das Wochenende oder Feiertage bei dieser Frist mit eingerechnet werden. Wer zum Beispiel an einem Mittwoch erkrankt, müsste die Krankschreibung am Samstag einreichen.

Kann ich arbeiten gehen wenn ich krankgeschrieben bin?

Arbeiten trotz Krankschreibung ist grundsätzlich erlaubt.

Warum muss die Krankmeldung am 3 Tag vorliegen?

Was passiert, wenn die Krankmeldung zu spät eingeht? Wer die Krankschreibung nicht rechtzeitig einreicht, muss damit rechnen, dass ihm die Fortzahlung des Lohnes verwehrt wird.

Wann braucht man einen gelben Schein?

Arbeitnehmer:innen sind grundsätzlich ab dem 4. Tag ihrer Arbeitsunfähigkeit verpflichtet, dem Arbeitgeber eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vorzulegen (§ 5 EZFG). Der Arbeitgeber darf aber sogar am 1. Tag ein Attest fordern.

Wann muss ich einen gelben Schein abgeben?

Wer krank ist, muss sich immer noch sofort beim Arbeitgeber auch arbeitsunfähig melden. Daran ändert auch die Umstellung auf den digitalen Krankenschein nichts. Es entfällt nur die Pflicht, spätestens am vierten Tag der Arbeitsunfähigkeit den Krankenschein beim Arbeitgeber vorzulegen.

Wie viele Tage krank ohne gelben Schein?

Eine sogenannte Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) benötigen Sie somit bei einem Fernbleiben, das länger als drei Tage dauert(drei Tage Frist). Bedenken Sie jedoch, dass Ihr Arbeitgeber gemäß Urteil des Bundesarbeitsgerichts (Az. 5 AZR 886/11) auch schon zuvor eine Bestätigung von Ihrem Arzt anfordern kann.

Wie schickt man eine Krankmeldung per Post?

Der Weg über die Post ist seit 2023 jedoch überflüssig: Der Krankenschein wird nun elektronisch an die Krankenkassen übermittelt. Der Arbeitgeber kann online die Krankmeldung einsehen, sodass Sie nichts mehr per Post verschicken müssen. Den Gang zum Arzt müssen Sie trotzdem machen.

Kann ich meine Krankmeldung per Post schicken?

Falls das Arbeitsverhältnis reibungslos läuft, gibt es dafür allerdings regelmäßig keinen Grund. Dann reicht es völlig aus, die AU-Bescheinigung per normaler Post zu schicken, und zwar nachdem man eine Bilddatei der abfotografierten Bescheinigung per Mail an den Arbeitgeber geschickt hat.

Was ist der gelbe Schein?

Bisher mussten gesetzlich versicherte Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung („gelber Schein“), die sie vom Arzt bekommen haben, selbst beim Arbeitgeber abgeben. Mit dem 1. Januar 2023 hat sich dieses Prozedere der Krankmeldung geändert.