Welcher Stoff ist das eigentliche Reduktionsmittel im Hochofen?

Gefragt von: Frau Dr. Magdalena Keil MBA.
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Reaktion 2 liefert das giftige Kohlenstoffmonoxid (CO), das als eigentliches Reduktionsmittel im Hochofen wirkt. Im Gegensatz zum festen Kohlenstoff kann das gasförmige CO alle Oberflächen der Eisenoxide leicht erreichen und dort reagieren.

Welche Stoffe werden in den Hochofen gegeben?

Ein Hochofen kann täglich bis zu 10.000 Tonnen Roheisen erzeugen. Um eine Tonne Roheisen zu erzeugen, werden etwa eine Tonne Koks, eine halbe Tonne Kalkstein, zwei Tonnen Eisenerz und fünf Tonnen mit Sauerstoff angereicherte Luft benötigt.

Was passiert in der Reduktionszone im Hochofen?

Indirekte Reduktionszone

In diesem Bereich findet die sogenannte indirekte Reduktion der Erze zu Eisen durch das Kohlenmonoxid statt. Das Kohlenmonoxidgas (CO) wird durch Aufnahme des im Eisenoxid enthaltenen Sauerstoffs (O) dabei zu Kohlendioxid (CO2) oxidiert.

Welche Gase entstehen im Hochofen?

das ‚Gichtgas': Das ist ein Gasgemisch mit großen Anteilen an Stickstoff, Kohlenstoffdioxid und Kohlenmonoxid. Es steigt im Hochofen auf und wird durch Rohre neben dem Eingang abgeführt. Das Gichtgas dient als Brennstofflieferant, Treibstoff und zur Befeuerung.

Welche Produkte entstehen im Hochofen?

Der Hochofenprozess funktioniert über einen stofflichen und thermischen Gegenstrom. Von oben werden Eisenerze, Koks und Kalk zugeführt, während von unten Sauerstoff eingeleitet wird. Es entsteht das Kohlenstoffmonoxid, das dann die Eisenerze zu Roheisen reduziert.

So funktioniert ein Hochofen: Das musste du wissen! – Chemie | Duden Learnattack

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Was passiert bei der Reduktion?

Bei der Reduktion werden ein oder mehrere Elektronen aufgenommen. Diese werden von einem Atom oder Molekül an ein anderes abgegeben. Dabei muss man sich bewusst sein, dass bei einer Elektronenübertragung ein Reaktionspartner Elektronen abgibt und ein anderer Reaktionspartner diese abgegebenen Elektronen aufnimmt.

Was ist Co für ein Stoff?

Kohlenmonoxid (CO) entsteht hauptsächlich bei der unvollständigen Verbrennung von Brenn- und Treibstoffen. Hauptquellen sind der Kleinverbrauch, der Verkehr und die Industrie.

Was versteht man unter Reduktion bei der Stahlgewinnung?

Unter dem Direktreduktionsverfahren versteht man Verfahren bei dem Eisenerz zu einem Eisenschwamm reduziert wird. Dieser Zustand wird erreicht indem man das feste Eisenerz in Reaktion mit einem / - Gemisch bringt und sich daraufhin ein poröses und stückiges Roheisen bildet.

Wird im Hochofen das Eisen aus dem Erz heraus geschmolzen?

Im Hochofen wird bei Temperaturen bis 2000° C aus Eisenerz mit Koks und Kalk Eisen gewonnen. Der Koks entzieht dem Erz den Sauerstoff. Aus dem Eisenerz entsteht dabei Roheisen. Der beigemengte Kalk befreit das Roheisen von stö renden Verunreinigungen.

Was bilden Kohlenstoffmonoxid und Kohlenstoffdioxid im Hochofen?

Am Fuß des Hochofens oxidiert das aus Koks und Luftsauerstoff gebildete Kohlenstoffmonoxid zu Kohlenstoffdioxid, der dazu notwendige Sauerstoff wird dem Eisenoxid entzogen, das dadurch zu Eisen reduziert wird.

Welcher Stoff ist Energieträger und gleichzeitig Lieferant des Reduktionsmittel?

Energieträger und gleichzeitig Reduktionsmittel für den Schmelzprozess ist überwiegend Koks. Um die Schlackebildung zu erleichtern und die Schmelztemperatur herabzusetzen, werden verschiedene Zuschlagstoffe wie Quarzsand und Kalk verwendet.

Was ist in der Schlacke enthalten?

Sie besteht aus den nichtmetallischen Komponenten des Eisenerzes, Bestandteilen von Koks bzw. Kohle sowie aus den aus metallurgischen Gründen benötigten Zuschlägen, wie Kalkstein oder Dolomit.

Wie nennt man ein Gemisch aus Eisenoxiden und Gestein?

Rötel ist ein Gemisch aus wasserfreiem Eisenoxid (meist Hämatit) und Tonerde (bzw. verwittertem Feldspat mit oder ohne Kalkanteil, bzw. Al-haltigen Silikaten, Oxiden und Hydroxiden).

Wie wird Stahl im Hochofen hergestellt?

Roheisenerzeugung im Hochofen

Bei der Verfahrensroute über den Hochofen wird zunächst aus Eisenerzen, Zuschlägen sowie Koks und Reduktionsmitteln wie Kohle, Öl oder Gas flüssiges Roheisen gewonnen, das im nachgeschalteten Sauerstoff-Konverterstahlwerk zu Rohstahl umgewandelt wird.

Was ist der Unterschied zwischen Eisen und Stahl?

Die Antwort ist einfach: Eisen beispielsweise ist ein reines Metall. Stahl hingegen ist eine Legierung aus verschiedenen Metallen in der Eisen eine dominierende Rolle spielt.

Wird Stahl im Hochofen hergestellt?

Stahl kann industriell in zwei Arten von Anlagen hergestellt werden: in einem Hochofen oder in einem Elektroofen.

Wie wird der Hochofen beheizt?

Der Hochofen arbeitet mit 1900 Grad, um aus dem Eisenerz das Eisen herauszuschmelzen. Um diese Temperatur zu erreichen, wird Koks (und nicht Kohle) als Brennstoff eingesetzt und das Feuer im Ofeninneren mit 1200 bis 1300 Grad heißer Luft angefacht.

Wie baut man Eisenerz ab?

Im Wesentlichen funktioniert der Abbau so: Gesteinsbrocken werden mithilfe von Sprengungen und großen Baggern aus den Steinwänden gebrochen. Mit Förderbändern werden sie dann zu einer Anlage geleitet, wo die Brocken zerkleinert werden. Reine Gesteinsbrocken ohne Eisenerz-Bestandteile werden hier aussortiert.

Warum darf ein Hochofen nicht ausgehen?

Nächster Punkt: Hochofen. Ihn kann man abstellen, allerdings auch nicht ohne Weiteres. Es besteht die Gefahr, dass auch hier das Feuerfestmaterial beschädigt wird und ersetzt werden muss, was wieder in die Millionen geht. Das ist der Fall, wenn der „Sauabstich“ nicht gelingt.

Wie entsteht Reduktion?

Die aktuelle Definition des Begriffs lautet: Ein Stoff, der bei einer Reaktion Elektronen abgibt, wird oxidiert, ein Stoff, der Elektronen aufnimmt, wird reduziert. Im einfachsten Sinne ist eine Reduktion die Abgabe von Sauerstoff.

Wie erkennt man eine Reduktion?

Um zu erkennen, ob eine Redoxreaktion statt gefunden hat, müssen die Oxidationszahlen der Atome in einer Verbindung betrachtet werden. Bei einer Oxidation werden die Oxidationszahlen größer, bei einer Reduktion werden die Oxidationszahlen kleiner.

Wann ist es eine Reduktion?

Unter einer Reduktion versteht man die Aufnahme von Elektronen und eine Erniedrigung der Oxidationszahl. Eine Oxidation ist eine Abgabe von Elektronen und eine Erhöhung der Oxidationszahl.

Welcher Stoff ist CO?

Kohlenstoffmonoxid (gebräuchlich Kohlenmonoxid) ist eine chemische Verbindung aus Kohlenstoff und Sauerstoff mit der Summenformel CO. Kohlenstoffmonoxid ist ein farb-, geruch- und geschmackloses sowie toxisches Gas.

Ist CO und CO2 das gleiche?

Hinweis: Nicht zu verwechseln sind Kohlenmonoxid (CO) und Kohlendioxid (CO2). Hier gibt es sehr wohl einen Unterschied. Kohlenmonoxid entsteht bei der unvollständigen Verbrennung von Gas, Kohle oder Holz und ist wesentlich gefährlicher als Kohlendioxid.

Ist Kohlendioxid das gleiche wie CO2?

CO2 ist die chemische Summenformel für das aus Kohlenstoff und Sauerstoff bestehende Molekül Kohlenstoffdioxid, auch als Kohlendioxid bekannt.