Wem steht das Aufkommen der Gewerbesteuer zu?

Gefragt von: Herr Prof. Dr. Eckard Weber
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Gewerbesteuerumlage. Das Aufkommen der Gewerbesteuer steht den Gemeinden zu. Allerdings sind auch Bund und Länder indirekt an der Gewerbesteuer durch die Gewerbesteuerumlage beteiligt.

Wem steht die Gewerbesteuer zu?

Die Einnahmen aus der Gewerbesteuer fließen an die Gemeinden, für die die Gewerbesteuer die wichtigste eigene Steuerquelle darstellt.

Wohin geht die Gewerbesteuer?

Wohin überweise ich meine Gewerbesteuer? Abgeführt wird die Gewerbesteuer an die zuständige Gemeinde oder das Finanzamt. Näheres dazu entnimmst du deiner Gewerbesteuerbescheinigung. Zudem kannst du die Bankverbindung deiner Gemeinde ganz einfach über Google ausfindig machen.

Was bleibt der Gemeinde von der Gewerbesteuer?

Die Gewerbesteuer-Hebesätze lagen 2022 im Bundesdurchschnitt gegenüber 2021 unverändert bei 435 Prozent. 7,5 Prozent der Gemeinden – vor allem kleinere Kommunen – erhöhten ihren Gewerbesteuerhebesatz – etwas mehr als in den Vorjahren.

Was macht Gemeinde mit Gewerbesteuer?

Vom Gewinn ermittelt das Finanzamt den Steuermessbetrag und teilt diesen der Gemeinde, in der sich der Gewerbebetrieb befindet, mit. Die Gemeinde multipliziert den Steuermessbetrag mit dem vom Gemeindeparlament beschlossenen Gewerbesteuerhebesatz und setzt die Gewerbesteuer durch den Gewerbesteuerbescheid fest.

GEWERBESTEUER berechnen & Gewerbesteuer-Einkommensteuer-Anrechnung | Gewerbesteuer einfach erklärt

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Wer schuldet die Gewerbesteuer?

Aus dem Grundsatz, dass die Gewerbesteuer eine Objektsteuer ist, bedarf es einer ausdrücklichen Bestimmung des Steuerschuldners. Steuerschuldner der Gewerbesteuer ist der Unternehmer. Als Unternehmer gilt der, für dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird.

Wer bekommt die gewerbesteuerumlage?

Die bundesrechtlich geregelte Gewerbesteuerumlage wurde mit der Gemeindefinanzreform 1969 eingeführt. Bund und Land sind damit am Aufkommen der Gewerbesteuer in den Gemeinden beteiligt. Im Gegenzug erhalten die Gemeinden einen Anteil an der Lohn- und Einkommensteuer.

Wem obliegt die Verwaltung der Gewerbesteuer?

Das Aufkommen der Gewerbesteuer steht den Gemeinden zu (Art. 106 Abs. 2 Satz 1 GG). Die (konkurrierende) Gesetzgebungskompetenz des Bundes über diese Steuer ergibt sich aus Art.

Wird die Gewerbesteuer vom Gewinn abgezogen?

Die Gewerbesteuer einschließlich Nebenleistungen ist eine betriebliche Steuer, die den steuerlichen Gewinn nicht mindern darf. Dafür dürfen Unternehmer die Gewerbesteuer von ihrer Einkommensteuerschuld abziehen.

Wird die Gewerbesteuer auf die Einkommensteuer angerechnet?

Gewerbesteuer kann fast vollständig angerechnet werden

Um das zu vermeiden, lässt sich der Gewerbesteuermessbetrag mit dem Vierfachen multiplizieren und auf die Einkommensteuer anrechnen. In unserem Beispiel beträgt der Gewerbesteuermessbetrag 2.642,50 – multipliziert mit 4 ergibt das 10.570 Euro.

Was wird mit der Gewerbesteuer bezahlt?

Wenn du ein Gewerbe angemeldet hast bzw. einen Gewerbeschein besitzt, musst du also auch Gewerbesteuer abführen. Es sei denn, dein Gewinn liegt unter dem gesetzlichen Freibetrag. Für Unternehmen mit mehreren Niederlassungen oder Zweigstellen ist außerdem der Steuermessbetrag wichtig.

Wer erhält die Steuern?

Lohn- und Einkommensteuer teilen sich Bund (42,5 Prozent), Länder (42,5 Prozent) und Gemeinden (15 Prozent). Ähnlich verhält es sich bei der Umsatzsteuer, nur bekommt hier der Staat am meisten (etwa 52 Prozent), Länder etwas weniger (etwa 46 Prozent) und Gemeinden nur einen Bruchteil (etwa zwei Prozent).

Wird die Gewerbesteuer vom Umsatz oder Gewinn?

Die Gewerbesteuer (GewSt) ist eine sogenannte Real- oder auch Objektsteuer, die sich auf den Gewinn eines Unternehmens bezieht.

Wie wird das Steueraufkommen verteilt?

Von der Körperschaftsteuer erhalten Bund und Länder jeweils einen Anteil von 50 Prozent, von der Einkommensteuer steht Bund und Ländern jeweils ein Anteil von 42,5 Prozent und den Gemeinden ein Anteil von 15 Prozent zu.

Ist aufkommen Gewerbesteuer?

Das Gewerbesteueraufkommen lag auch in allen Bundesländern über dem des ersten Corona-Jahres 2020. Die höchsten Anstiege bei den Flächenländern verzeichneten Rheinland-Pfalz mit 64,1 % und Sachsen mit 49,2 %. Bei den Stadtstaaten hatte Bremen mit 66,4 % das stärkste Plus gegenüber dem Jahr 2020.

Wer ist Gläubiger der Gewerbesteuer?

Wer die Gewerbesteuer entrichten muss, richtet sich danach, ob es sich um ein Einzelunternehmen oder um eine juristische Person handelt. Bei einer juristischen Person ist diese selbst der Gläubiger. Ansonsten wird eine natürliche Person dafür in Anspruch genommen.

Wie hoch ist die Gewerbesteuer für Selbstständige?

Der Gewerbeertrag entspricht in der Regel deinem Gewinn. Dieser wird zuerst mit der Steuermesszahl von 3,5 % und danach mit dem Hebesatz multipliziert. Während die Steuermesszahl immer pauschal mit 3,5 % berechnet wird, variiert der Hebesatz je nach Standort deines Unternehmens.

Wie funktioniert die Gewerbesteuer?

Die Formel zur Berechnung der Gewerbesteuer lautet: Gewinn minus Freibetrag mal 3,5 Prozent mal Gewerbesteuer-Hebesatz. Einzelunternehmen und Personengesellschaften können von ihrem Gewinn einen Freibetrag von 24.500 Euro abziehen. Für Kapitalgesellschaften gibt es keinen Freibetrag.

Wie hoch ist die Gewerbesteuer für Kleinunternehmer?

Gewerbesteuer, wenn der Kleinunternehmer Gewerbetreibender ist. Ein freiberuflicher Kleinunternehmer bezahlt keine Gewerbesteuer. Kleingewerbetreibende und GbRs als Kleinunternehmer zahlen aufgrund der Freibeträge von 24.500 € keine Gewerbesteuer.

Wer verwaltet die Gewerbesteuer?

Die Gewerbesteuer fließt den Städten, Gemeinden und Kommunen zu und wird auch von ihnen verwaltet. Die Hebesätze legen auch die Städte, Gemeinden und Kommunen fest. Gesetzlich vorgeschrieben ist lediglich ein Mindesthebesatz von 200%, ansonsten hat die Finanzverwaltung nichts damit zu tun.

Welche Steuern zahlt man an die Gemeinde?

Steuern, deren Aufkommen gemäß Artikel 106 Abs. 6 GG den Gemeinden/Gemeindeverbänden zusteht. Dazu gehören die sogenannten Realsteuern (Grundsteuer A und Grundsteuer B, Gewerbesteuer) sowie die örtlichen Verbrauch- und Aufwandsteuern (wie Schankerlaubnis-, Jagd- und Fischerei-, Getränke-, Hunde- und Vergnügungsteuer).

Welche Rechtsform zahlt Gewerbesteuer?

Gewerbesteuerpflichtig sind alle gewerblichen Unternehmen sowie alle Kapitalgesellschaften (GmbH, UG (haftungsbeschränkt), AG, KGaA). Wer zahlt keine Gewerbesteuer? Grundsätzlich bezahlen Freiberufler und Betriebe der Land- und Forstwirtschaft keine Gewerbesteuer. Es gibt jedoch Ausnahmen.

Was bekommt die Gemeinde von der Einkommensteuer?

Derzeit erhalten die Städte und Gemeinden 15% des Aufkommens an der Lohn- und veranlagten Einkommensteuer sowie 12% des Aufkommens aus der Abgeltungsteuer im jeweiligen Bundesland. Der Rest des Aufkommens fließt jeweils hälftig Bund und Ländern zu.

Für was gibt die Gemeinde Geld aus?

Die Auszahlungen der Gemeinden gehen in hohem Maße in die Bereiche Dienstleistungen (Daseinsvorsorge), Bildung und Soziales. Kommunale Investitionen haben hierbei eine wichtige Funktion und sollten auch weiterhin gut im Blick behalten werden.

Warum gibt es Gewerbesteuer?

Für die Gemeinden gehört die Gewerbesteuer zu den wichtigsten steuerlichen Einnahmequellen. Gewerbesteuerpflichtig sind Kapitalgesellschaften sowie gewerblich tätige Einzelunternehmen und Personengesellschaften. Letzteren gewährt der Gesetzgeber einen Freibetrag von 24.500 Euro.