Wer bestimmt die Nutzungsdauer?

Gefragt von: Frau Prof. Dr. Irmhild Schlüter
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Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer wird von der Finanzverwaltung in den sogenannten »AfA-Tabellen« bestimmt. Zusätzlich zur AfA-Tabelle für allgemein verwendbare Anlagegüter gibt es für viele Branchen spezielle AfA-Tabellen. Die Nutzungsdauern sind jedoch für den Steuerpflichtigen nicht in jedem Fall bindend.

Wer legt die Nutzungsdauer fest?

Das Bundesfinanzministerium bestimmt in den AfA-Tabellen die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer eines Vermögensgegenstandes, um den Abschreibungszeitraum festzulegen.

Wie wird die Nutzungsdauer bestimmt?

Die Nutzungsdauer von abnutzbaren Vermögensgegenständen wird vor allem durch die laufende Abnutzung und den technisch-wirtschaftlichen Fortschritt bestimmt. Daraus ergeben sich erhebliche Unsicherheiten, die eine exakte Vorausbestimmung der Nutzungsdauer nicht zulassen.

Wer gibt die Nutzungsdauer vor?

Stattdessen gibt die Finanzverwaltung für abnutzbare Wirtschaftsgüter eine Nutzungsdauer vor. Bei Firmenwagen geht das Bundesfinanzministerium von einer Nutzungsdauer von sechs Jahren aus. Die Anschaffungskosten macht der Betrieb daher gleichmäßig über die sechs Jahre verteilt steuerlich geltend.

Wer erstellt die AfA-Tabelle?

Bundesfinanzministerium - AfA-Tabelle für die allgemein verwendbaren Anlagegüter (AfA-Tabelle "AV")

Optimale Nutzungsdauer

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Ist die AfA-Tabelle bindend?

Sogenannte AfA -Tabellen sind ein Hilfsmittel, um die Nutzungsdauer von Anlagegütern zu schätzen. Die in ihnen festgehaltenen Werte beruhen auf Erfahrungswissen. Die AfA -Tabellen stellen keine bindende Rechtsnorm dar.

Wo finde ich die Nutzungsdauer?

Die Nutzungsdauer für betriebsgewöhnliche Objekte wird von dem Finanzamt für dich in den „AfA-Tabellen“ festgesetzt. Darin sind allgemein verwendbare Anlagegüter aufgelistet. Außerdem gibt es auch noch branchenspezifische „AfA-Tabellen“. Die Nutzungsdauer aus den AfA-Tabellen ist nicht zwangsläufig bindend.

Ist Nutzungsdauer gleich Abschreibungsdauer?

Die tatsächliche Dauer ist dabei die, wann ein Gegenstand ersetzt werden muss, die geschätzte jene Dauer, für die er erworben wurde. Die steuerliche Nutzungsdauer ist jene, auf die sich die Abschreibungsdauer bezieht.

Was bedeutet wirtschaftliche Nutzungsdauer?

Die wirtschaftliche Nutzungsdauer ist der Zeitraum, in dem ein Vermögensgegenstand wirtschaftlich sinnvoll (rentabel) genutzt werden kann. Die wirtschaftliche Nutzungsdauer endet, wenn die Wirtschaftlichkeit und/oder Produktivität sich dermaßen verschlechtern, dass sich der Gewinn vermindert.

Wann beginnt Nutzungsdauer?

Bei angeschafften Anlagegegenständen beginnt die Abschreibung mit dem Zeitpunkt der Lieferung, bei hergestellten Anlagegütern mit dem Zeitpunkt der Fertigstellung. Ein Anlagegut ist fertiggestellt, sobald es entsprechend seiner Zweckbestimmung genutzt werden kann, unabhängig davon, ob eine Nutzung bereits stattfindet.

Was ist die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer?

Unter der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer ist bei der AfA in gleichen Jahresbeträgen der Zeitraum zu verstehen, in dem das Wirtschaftsgut unter Berücksichtigung der betriebstypischen Beanspruchung erfahrungsgemäß verwendet oder genutzt werden kann.

Was versteht man unter einer Nutzungsdauer?

1. Begriff: Zeitspanne, während der ein abnutzbares Wirtschaftsgut im Betrieb voraussichtlich genutzt werden kann. Die Nutzungsdauer bestimmt den Zeitraum, auf den das Abschreibungsvolumen zu verteilen ist (Abschreibung).

Wie wird die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer zu Beginn der Nutzung ermittelt?

Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer wird bei der Ermittlung des linearen Abschreibungsbetrages eines Wirtschaftsguts ermittelt. Die ‚BeiSpiel GmbH' erwirbt zum Jahresanfang einen neuen Dienst-Pkw im Wert von 30.000 € netto. Nach der AfA-Tabelle hat ein Pkw eine bND von sechs Jahren.

Was passiert nach der Restnutzungsdauer?

Bei einem Gebäude, dessen wirtschaftliche Restnutzungsdauer abgelaufen ist, wird also davon ausgegangen, dass die erzielbaren Einkünfte so gering und die laufenden Kosten so hoch sind, dass sich eine Vermietung oder Verpachtung nicht mehr lohnt.

Ist eine Abschreibung verpflichtend?

Gemäß § 7 Abs. 1 des Einkommensteuergesetzes (EStG) sind steuerpflichtige Unternehmer dazu verpflichtet, Abschreibungen für Wirtschaftsgüter vorzunehmen, die von einem Betrieb zur Erzielung von Einkünften genutzt werden.

Warum über mehrere Jahre abschreiben?

Die Abschreibung ist für Arbeitnehmende bei der Anschaffung teurer Arbeitsmittel relevant. Im Fall hoher Ausgaben musst du die Anschaffungskosten entsprechend dem Wertverlust über mehrere Jahre abschreiben. Seit 2018 gilt hier eine neue Abschreibungsgrenze für geringwertige Wirtschaftsgüter.

Wann lohnt sich Abschreibung über mehrere Jahre?

Bei Abschreibungen wird der Anschaffungspreis für beruflich bedingte Arbeitsmittel, deren Kaufpreis mehr als 952 € brutto (das heißt, inkl. 19% Umsatzsteuer) beträgt, über mehrere Jahre steuerlich verteilt. Jedes Jahr kann somit immer nur ein Teil der Gesamtkosten als Werbungskosten geltend gemacht werden.

Warum Abschreibung über mehrere Jahre?

Teurere Arbeitsmittel müssen entsprechend ihres Wertverlusts über mehrere Jahre abgeschrieben werden. Den Betrag der Wertminderung im jeweiligen Jahr (also die Abschreibung) können Sie dann als Werbungskosten steuerlich geltend machen.

Was wird 5 Jahre abgeschrieben?

Wirtschaftsgüter zwischen 150 Euro und 1.000 Euro netto

können jahresweise in einem Sammelposten zusammengefasst und dann pauschal für 5 Jahre abgeschrieben werden. Diese Form der Abschreibung lohnt sich vor allem für alljene Anschaffungen, deren durchsch.

Welcher Zusammenhang besteht zwischen Abschreibungsdauer und Abschreibungshöhe?

Da der Wert eines Nutzungsgegenstandes in den Anfangsjahren schneller sinkt, ist auch die Höhe der Abschreibung im ersten Jahr am höchsten und sinkt dann im Laufe der Nutzungsdauer.

Wie lange werden Geräte abgeschrieben?

Abschreibung: Die Nutzungsdauer für Drucker beträgt 3 Jahre

Nach der amtlichen Abschreibungstabelle für allgemein verwendbare Wirtschaftsgüter beträgt die Nutzungsdauer von Computern, Computeranlagen, Notebooks, Tablet-PCs einschließlich aller Zubehörteile und der Peripheriegeräte einheitlich 3 Jahre.

Wie lange ist die Nutzungsdauer von Gebäuden gesetzlich fixiert?

Der allgemeine AfA -Satz für Betriebsgebäude beträgt für alle betrieblichen Einkunftsarten einheitlich 2,5 Prozent (= 40 Jahre Restnutzungsdauer). Ein Satz von 1,5 Prozent (= 66,6 Jahre Restnutzungsdauer) ist anzuwenden, soweit Gebäude des Betriebsvermögens zu Wohnzwecken vermietet sind.

Wer kann abschreiben?

Wer darf eine Abschreibung vornehmen? Derjenige, dem das Abschreibungsobjekt zuzurechnen ist, darf handelsrechtlich die Abschreibung vornehmen. Steuerrechtlich hat grundsätzlich der bürgerlich-rechtliche Eigentümer die Berechtigung, die Abschreibung vorzunehmen.

Warum muss man abschreiben?

Abschreibungen dienen in der Buchhaltung dazu, den Aufwand einer Anschaffung, also bspw. eines Investitionsobjektes, über die Lebensdauer zu verteilen. Die Abschreibung sorgt für eine gleichmäßige Belastung der Gewinne durch die Investitionssumme über die Lebensdauer der Anschaffung.