Wer darf medizinische Daten abfragen?

Gefragt von: Herr Dr. Mustafa Riedl
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Die Akteneinsicht erfolgt grundsätzlich beim Arzt (§ 811 BGB). Der Patient hat keinen Anspruch darauf, die Originale in Besitz zu nehmen, eine Ausnahme bilden hier nur Röntgenbilder, die zur Weiterleitung an den nachbehandelnden Kollegen herausgegeben werden müssen (§ 28 Absatz 8 Röntgenverordnung).

Wer darf medizinische Unterlagen einsehen?

Auf die elektronische Patientenakte (ePA) können Sie selbst, sofern Sie die ePA-Anwendung nutzen, sowie auch Mitarbeitende der von Ihnen berechtigten Leistungserbringereinrichtungen zugreifen, z. B. Ihre Hausärztin bzw. Ihr Hausarzt sowie deren medizinische Fachangestellte.

Wer hat Zugriff auf Gesundheitsdaten?

Ärztinnen und Ärzte benötigen für den Zugriff einen zweiten Schlüssel, nämlich ihren Heilberufsausweis und ebenfalls eine PIN . Die Patientinnen und Patienten allein entscheiden, welche medizinischen Anwendungen sie nutzen möchten und wer auf ihre Daten zugreifen darf.

Kann ein anderer Arzt meine Krankenakte sehen?

Jeder Arzt kann alle Daten sehen E-Patientenakte startet mit großem Manko. Die elektronische Patientenakte kommt, doch zu Beginn können Patienten nicht selbst bestimmen, welcher Arzt, welche Informationen einsehen kann.

Wer darf Patientenakten anfordern?

Darf ich meine Patientenakte einsehen bzw. Kopien verlangen? Als Patient oder Patientin dürfen Sie persönlich Einsicht in Ihre (Original-)Patientenakte nehmen.

Datenschutz einfach erklärt (explainity® Erklärvideo)

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Habe ich ein Recht auf Herausgabe meiner Patientenakte?

DSGVO schlägt Patientenrechtegesetz

Der Patient hat sogar einen Anspruch darauf, eine Kopie der Patientenakte zu erhalten. Allerdings darf ihm der behandelnde Arzt die Kosten dafür in Rechnung stellen.

Habe ich ein Recht auf Patientenakte?

Dürfen Sie als Patient Ihre Akte einsehen? Das Gesetz räumt Ihnen das Recht ein, jederzeit Ihre voll- ständigen Behandlungsunterlagen einzusehen. Sie dürfen zudem Abschriften aus der Patientenakte verlangen.

Wer hat Zugriff auf Krankenakte?

Grundsätzlich hat jeder das Recht, seine Behandlungsunterlagen einzusehen. Meist reicht es, diesen Wunsch beim Arzt oder im Krankenhaus mündlich vorzutragen. Reicht das nicht, sollten Sie dies schriftlich anfordern.

Wann darf der Patient keine Einsicht in seine Patientenakte nehmen?

Behandelnde kann die Einsichtnahme verweigern (ganz oder teilweise) wenn erhebliche therapeutische Gründe dagegen sprechen. Unter Umständen ist der Arzt dann sogar verpflichtet, die Einsichtnahme in die Patientenakte zu verweigern. Der Patient muss vor Informationen geschützt werden, die ihm schaden könnten.

Was sieht der Arzt auf meiner Versichertenkarte?

Grundlegendes wie Name, Anschrift Geschlecht und Blutgruppe. Angaben zur Krankenversicherung (Krankenkasse, Versichertennummer, Versichertenstatus)

Welche Patientendaten unterliegen der Schweigepflicht?

Was umfasst die ärztliche Schweigepflicht

Der Name des Patienten. Alle Krankendaten, die zur Patientenakte gehören. Alle Gedanken, Meinungen, familiären, beruflichen und finanziellen Verhältnisse, die der Patient dem Arzt anvertraut hat.

Welche Patientendaten unterliegen dem Datenschutz?

In der Regel wird von medizinischen Einrichtungen der Name, das Geburtsdatum, die Kontaktmöglichkeiten und Informationen zu Vorerkrankungen der betroffenen Person abgefragt. Alle diese Patientendaten, ob digital oder in Papierform, unterliegen dem Datenschutz.

Sind Gesundheitsdaten sensible Daten?

Gesundheitsdaten gelten als sensible Daten, unterliegen besonders strengen Vorschriften und dürfen nur von Angehörigen von Gesundheitsberufen verarbeitet werden, die der ärztlichen Schweigepflicht unterliegen.

Kann die Polizei in meine Krankenakte einsehen?

Einsichtnahme durch Ermittlungsbehörden und Gerichte

Die ärztliche Schweigepflicht gilt auch gegenüber der Staatsanwaltschaft und Polizeibehörden. Somit müssen auch sie vor einer Einsicht in die Patientenakte die Zustimmung des Patienten zur ärztlichen Schweigepflichtentbindung einholen.

Wo kann ich meine Diagnosen einsehen?

Als Patientin oder Patient haben Sie ein gesetzliches Recht darauf, Ihre vollständige Patientenakte in der Arztpraxis einzusehen. Die Rechtsgrundlage dafür schafft das Bürgerliche Gesetzbuch (§ 630g). Der Arzt oder die Ärztin muss Ihrem Wunsch auf Einsicht unverzüglich, d.h. so schnell wie möglich nachkommen.

Hat die Polizei Zugriff auf meine Krankenakte?

Das Patientengeheimnis (ärztliche Schweigepflicht, § 203 Abs. 1 Nr. 1 StGB, § 9 Ärztliche Berufsordnung SH) verbietet grds. eine Offenbarung ärztlicher Geheimnisse an die Polizei.

Hat die Bundeswehr Zugriff auf meine Akte?

Nach dem Ausscheiden aus Ihrem aktiven Dienst bei der Bundeswehr werden Ihre Gesundheitsunterlagen an das Institut für Präventivmedizin der Bundeswehr in Andernach zur Archivierung und Auskunftserteilung übermittelt. Bei Bedarf können Sie dort medizinische Befunde, Arztberichte etc.

Was kostet eine Kopie der Krankenakte?

Bei Kopien sind 0,50 Euro pro DIN-A4- Seite üblich, was dem Justizvergütungs- und -entschädigungsgesetz (JVEG) zu entnehmen ist. Porto wird in der tatsäch- lichen Höhe ausgewiesen. Die Rechnung muss völlig frei geschrie- ben werden. Sie benennen die einzelnen Posten und weisen dazu die Kosten aus.

Wann darf ein Arzt Informationen weitergeben?

Patientendaten dürfen nur unter engen Voraussetzungen erhoben, gespeichert, genutzt und verarbeitet werden. Es bedarf dabei regelmäßig der Zustimmung des Betroffenen oder einer gesetzlichen Bestimmung, die dies gestattet. Zulässig ist dies etwa, wenn die Daten für die Vorsorge, Diagnostik oder Behandlung vonnöten sind.

Welche Gründe könnten einer Einsichtnahme des Patienten entgegenstehen?

§ 630g BGB Einsichtnahme Patientenakte

(1) Dem Patienten ist auf Verlangen unverzüglich Einsicht in die ihn betreffende Patientenakte zu gewähren, soweit der Einsichtnahme nicht erhebliche therapeutische oder sonstige erhebliche Gründe entgegenstehen.

Können Patienten ihre elektronische Patientenakte selber einsehen?

Andere befürchten, Zugriffe von Krankenkassen, Versicherern und anderen gewerblichen Anbietern. Wichtig zu wissen ist: Nur Sie selbst können die elektronische Patientenakte jederzeit einsehen, Inhalte einfügen oder löschen. Und: Ausschließlich Sie entscheiden, wer auf Ihre Akte zugreifen kann.

Was kommt alles in die Krankenakte?

In der Patientenakte findest du also Informationen zu folgenden Themen:
  • Anamnese (Ergebnisse bei der Befragung durch Ihren Arzt)
  • Diagnosen (Diagnostizierte Erkrankungen)
  • Untersuchungen.
  • Untersuchungsergebnisse.
  • Befunde.
  • Therapien (und Ihre Wirkungen)
  • Eingriffe (und ihre Wirkungen)

Was tun wenn Arzt Patientenakte nicht herausgibt?

Lässt der Arzt die Frist ohne Reaktion verstreichen, könnten Patienten sich schriftlich bei der regional zuständigen Ärztekammer beschweren, sagte Schwabe. Denn die Weigerung sei ein berufsrechtlicher Verstoß. Als letzten Schritt empfiehlt Schwabe, einen Anwalt einzuschalten, um die Herausgabe gerichtlich zu erwirken.

Kann der neue Hausarzt die Patientenakte anfordern?

Patienten und Patientinnen können in ihrer neuen Praxis fragen, ob eine Kopie der vollständigen Patientenakte erforderlich ist. Diese kann umfangreich sein. Gegebenenfalls ist ein Arztbrief ausreichend.

Kann ich meine Krankenakte vom Krankenhaus anfordern?

Jeder Patient hat einen Anspruch auf Herausgabe seiner Behandlungsunterlagen, und zwar "unverzüglich".