Wer dokumentiert in der medizinischen Dokumentation?

Gefragt von: Matthias Bittner
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Der Eigentümer der Patientenakte ist bei niedergelassenen Ärzten der Arzt, bei Krankenhäusern die Klinik, nicht aber der einzelne Arzt.

Wer muss dokumentieren?

Mit Verkündung des Patientenrechtegesetzes am 26.02.2013 hat die ärztliche Dokumentationspflicht Einzug in das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) gefunden. Und zwar in § 630 f BGB. Ärzte sind nunmehr verpflichtet, für die Behandlung Wesentliches zu dokumentieren.

Was wird in der medizinischen Dokumentation alles dokumentiert?

Inhalt und Zeitpunkt der Dokumentation

Gesetzlich vorgeschrieben ist, dass der Arzt Anamnese und Diagnose in die Dokumentation aufnimmt, durchgeführte Untersuchungen inklusive Ergebnisse, sämtliche Befunde, Therapien und deren Wirkungen, Eingriffe und ihre Wirkungen sowie Einwilligungen und Aufklärungen.

Wer ist für die ordnungsgemäße Dokumentation von Behandlungsmaßnahmen in der Patientenakte verantwortlich?

„Der Behandelnde ist verpflichtet, in der Patientenakte sämtliche aus fachlicher Sicht für die derzeitige und künftige Behandlung wesentlichen Maßnahmen und deren Ergebnisse aufzuzeichnen, insbesondere die Anamnese, Diagnosen, Untersuchungen, Untersuchungsergebnisse, Befunde, Therapien und ihre Wir kungen, Eingriffe ...

Wird jeder Arztbesuch dokumentiert?

Im Rahmen der Behandlung eines Patienten sind Ärzte gesetzlich dazu verpflichtet, alle Diagnosen, Maßnahmen und Ergebnisse genau zu dokumentieren.

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Wem gehört die Patientenakte beim Arzt?

Die Unterlagen sind im Eigentum des Krankenhausträgers. Als Eigentümer kann dieser grundsätzlich frei über die Dokumentation verfügen. Auch dem Arzt, der die Unterlagen erstellt hat, steht als sogenannten Miturheber ein Nutzungsrecht an den Unterlagen zu.

Ist fehlende Dokumentation ein Mangel?

Eine fehlende Dokumentation berechtigt den Auftraggeber in der Regel nicht, die Abnahme zu verweigern, denn es handelt sich lediglich um einen unwesentlichen Mangel.

Wer hat Zugriff auf meine Patientenakte?

Auf die elektronische Patientenakte (ePA) können Sie selbst, sofern Sie die ePA-Anwendung nutzen, sowie auch Mitarbeitende der von Ihnen berechtigten Leistungserbringereinrichtungen zugreifen, z. B. Ihre Hausärztin bzw. Ihr Hausarzt sowie deren medizinische Fachangestellte.

Wer führt die Pflegedokumentation?

Die Einrichtungsträger sind verpflichtet, über jede Bewohnerin und jeden Bewohner eine Pflegedokumentation zu führen. Die entsprechenden Regelungen finden sich in den jeweiligen Landesheimgesetzen. Genauere Regelungen finden sich darüber hinaus in den sogenannten Landesrahmenverträgen nach § 75 Abs. 1 SGB XI.

Wer hat Zugriff auf die Patientenakte?

Wer hat Zugriff auf die Akte? Auf die elektronische Patientenakte haben ausschließlich die Versicherten selbst Zugriff. Niemand außer dem Nutzer hat Einblick in die Daten. Alle Aktionen innerhalb der Akte funktionieren nur, wenn die Versicherten ihre Zustimmung gegeben haben.

Was muss dokumentiert werden?

Die wichtigsten Anforderungen sind:
  • Zeitnahe Dokumentation.
  • Dokumentenechter Stift (Kugelschreiber)
  • Angabe von Datum und Uhrzeit.
  • Wertfreie und möglichst objektive Formulierungen.
  • Leserliches Durchstreichen bei fehlerhaftem Eintrag (Das Durchgestrichene muss noch zu lesen sein)

Was versteht man unter medizinischer Dokumentation?

Medizinische Dokumentation ist das Erfassen, Speichern, Ordnen und Wiedergewinnen von medizinischen Informationen.

Was beinhaltet die dritte Regel für die Dokumentation?

Vermeide Mehrdeutigkeit. Erkläre Deine Notation (Regel 3) Es ist unstrittig, dass sich bestimmte Informationen mit Bildern besser kommunizieren lassen als mit Text allein.

Was dürfen Pflegehelfer dokumentieren?

  • Dokumentieren für Pflegehelfer.
  • Hauswirtschaftliche Versorgung.
  • Heimleitung in Pflegeeinrichtungen nach HeimPersV.
  • Hörschädigung und Kommunikation.
  • Kleiner Grundkurs Behandlungspflege für Pflegehelfer.
  • Psychisch kranke Pflegefälle.
  • Sich selbst und andere gesund führen.

Wie wird dokumentiert im Krankenhaus?

Hierzu gehören insbesondere die Anamnese, Diagnose, Untersuchungen, Untersuchungsergebnisse, Befunde, Therapien und ihre Wirkungen, Eingriffe und ihre Wirkungen sowie Einwilligungen und Aufklärungen. Arztbriefe sind ebenfalls in die Patientenakte aufzunehmen.

Warum ist dokumentieren so wichtig?

Dokumentation verhindert doppelte Arbeit

Anhand von Dokumentation kannst du frühere Arbeiten nachvollziehen und daraus lernen, statt alles zu wiederholen und doch nur zu denselben Ergebnissen zu gelangen.

Wie dokumentiere ich richtig in der Pflege?

eine möglichst präzise Formulierung: Verständliche, nachvollziehbare, treffende und eindeutige Formulierungen. keine Bewertungen notieren, sondern sachliche, neutrale Beschreibungen. bei Besonderheiten kann auch die eigene Reaktion dokumentiert werden. Dokumentengerechte Verfahrensweise (Zeit, Unterschrift, etc.)

Wie wird in der Pflege dokumentiert?

Grundsätzlich gilt: Was beobachtet wurde, wird beschrieben. Damit der Pflegeprozess nachvollziehbar und als Verlauf abgebildet ist, enthält er weiterhin Aussagen zu Veränderungen und / oder Befindlichkeiten der Pflegekunden. Reaktionen auf pflegerische Maßnahmen und Abweichungen davon sind ebenfalls zu dokumentieren.

Was müssen Pflegende dokumentieren?

Dazu gehören die Pflegemaßnahmen, die Gabe von Medikamenten, aber auch die Notiz zum Gesundheitszustand des Pflegebedürftigen. Mit der vorgeschriebenen Dokumentation kann der Pflegeprozess nachvollziehbar gestaltet, ausgewertet und angepasst werden.

Kann jeder Arzt meine Krankenakte sehen?

Hierzu sind die Ärzte gemäß ihrer Berufsordnung verpflichtet. Für die Akte gilt wie für die eigentliche Behandlung die ärztliche Schweigepflicht, weshalb sie nicht allgemein zugänglich ist.

Hat jeder Arzt Zugriff auf Krankenakte?

Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums betonte nun: "Der Patient kann entscheiden, welchem Arzt er Einblick in die elektronische Patientenakte gibt." Mit Einwilligung des Patienten habe der Arzt dann Einblick in alle Daten.

Kann der Amtsarzt in die Krankenakte einsehen?

Grundsätzlich fallen aber alle Krankheitsdiagnosen und Einzelheiten einer Erkrankung unter die ärztliche Schweigepflicht nach § 203 StGB. Es ist daher eindeutig geregelt, dass auch der Amtsarzt ein Arzt i.S. des § 203 StGB ist und grundsätzlich unter diese Vorschrift fällt (Leipziger Kommentar zum StGB, 11.

Was braucht eine gute Dokumentation?

Hier nun ein paar Grundregeln, die eine gute Dokumentation (egal für welchen Bereich) beachten sollte.
  • Sie soll schnell und einfach zu erstellen und zu aktualisieren sein. ...
  • Sie soll auf mögliche Fragen die richtige Antwort liefern. ...
  • Sie soll auf keinen Fall menschliche Interaktionen ersetzen.

Wie sieht eine gute Dokumentation aus?

· Eine Dokumentation wird sachlich und möglichst präzise geschrieben. Auch Fachausdrücke sind gerne gesehen. · Eine Dokumentation steht immer im Präsens. · Für die Struktur bietet sich die klassische Dreiteilung in die Einleitung, den Hauptteil und den Schlussteil an.

Welche Folgen kann eine nicht ordnungsgemäße Dokumentation haben?

Ein Dokumentationsfehler führt zur Beweiserleichterung.

Ein Dokumentationsfehler kann im Arzthaftungsrecht zur Umkehr der Beweislast führen. Das bedeutet: Der Patient muss nicht mehr beweisen, dass der Arzt für den Schaden verantwortlich ist. Im Gegenteil: Der Arzt muss beweisen, dass er keine Fehler gemacht hat.