Wer entscheidet ob Reha ambulant oder stationär?

Gefragt von: Nina Reiter
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Ambulant oder stationär
Im deutschen Sozialrecht gilt der Grundsatz „ambulant vor stationär“. Für eine stationäre Rehabilitation müssen also medizinische Gründe vorliegen. Ihr Arzt hilft Ihnen, wenn es darum geht, eine stationäre Rehabilitationsmaßnahme medizinisch zu begründen.

Kann man sich aussuchen ob ambulante oder stationäre Reha?

Nach dem Sozialgesetzbuch IX § 8 haben Sie als Patient ein Wunsch- und Wahlrecht. Das heißt, Sie haben das Recht, sich die Klinik für Ihre Rehabilitation – egal ob ambulant oder stationär – selber auszusuchen.

Wer entscheidet über ambulante Reha?

Eine ambulante Rehabilitation kann von dem Patienten / der Patientin beim zuständigen Kostenträger beantragt werden. Der Kostenträger wird dann über die Genehmigung entscheiden.

Wer entscheidet in welche Reha man kommt?

Die neue rechtliche Regelung (§8 SGB IX) legt fest, dass sich jeder Patient selbst seine Reha-Einrichtung aussuchen darf. Sie müssen sich also an keiner Klinik-Liste ihrer Krankenkasse oder Rentenversicherung orientieren.

Was ist besser ambulante oder stationäre Reha?

Ambulante Rehabilitationsmaßnahme

Die ambulante Rehabilitation kann nach schwerwiegenden Operationen oder bei chronischen Krankheiten sinnvoll sein, wenn keine stationäre Rehabilitation angezeigt ist. Eine solche Maßnahme unterstützt optimal dabei, Ihre Beschwerden im Alltag zu bewältigen.

Ambulant oder Stationär - Spannendes zur Rehabilitation

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Wie lange dauert es bis eine ambulante Reha genehmigt wird?

Wie bereits erwähnt, dauert die Bewilligung eines Reha-Antrags in der Regel drei Wochen.

Kann ich mir selbst eine Rehaklinik aussuchen?

Nach § 9 SGB IX haben Sie ein Wunsch- und Wahlrecht. Deshalb sollten Sie direkt mit der Antragstellung für eine medizinische Rehabilitation auch einen ergänzenden Antrag für Ihre Wunschklinik einreichen.

Kann ich eine vorgeschlagene Reha-Klinik ablehnen?

Die Ablehnung des Antrages auf Leistungen zur medizinischen Rehabilitation kann aus unterschiedlichen Gründen erfolgen: die versicherungsrechtlichen Voraussetzungen sind nicht erfüllt, es liegen Ausschlussgründe vor, der Patient kommt seiner Mitwirkungspflicht nicht nach oder.

Wer zahlt die Fahrt zur Reha?

Fahrten zu Arztpraxen oder Krankenhäusern können Kassenpatient:innen von der Kasse bezahlt bekommen. Dafür brauchen Sie ein Rezept, das Ärzte nur verordnen dürfen, wenn die Fahrt medizinisch notwendig ist. Für die Fahrt zu ambulanten oder stationären Reha-Maßnahmen gibt es keine Verordnung des Arztes.

Wie lange vor der Reha bekommt man Bescheid?

Zwischen der Antragstellung und dem Bescheid ist ein Zeitraum von ca. drei Wochen einzurechnen. Es kann jedoch etwas länger dauern, wenn die Unterlagen des Reha-Antrages nicht vollständig oder unzureichend sind. Wird beispielsweise ein ärztliches Gutachten erforderlich, verzögert sich mitunter auch die Bewilligung.

Wann kommt eine ambulante Reha in Frage?

Wann kommt eine ambulante Reha in Frage? Sie haben eine schwere Operation hinter sich? Oder Sie leiden an einer chronischen Krankheit? Damit Sie nicht aus Ihrem Alltag gerissen werden, kann eine ambulante Reha sinnvoll sein.

Wann wird Ambulante Reha abgelehnt?

Ablehnungsgrund: Ihre Wartezeit seit der letzten Reha ist noch nicht verstrichen. Wenn Ihre letzte Reha weniger als vier Jahre her ist, wird der Reha-Antrag oft rasch mit dem Argument abgelehnt, dass keine medizinische Notwendigkeit für eine vorzeitige Rehabilitation vorliegt.

Wie weit darf ambulante Reha entfernt sein?

bei Rehabilitationsmaßnahmen ist es allgemeine Verwaltungspraxis der Deutschen Rentenversicherung, bei einer einfachen Wegstrecke von mehr als 30 km zwischen dem Wohnort und der Rehabilitationseinrichtung die Rehabilitationsmaßnahme in der Regel stationär durchzuführen.

Ist ambulante Reha täglich?

Die Regelzeit für eine ambulante Reha beträgt 3 Wochen oder genauer 15 Therapietage. Bei den Rentenversicherungsträgern findet die Reha täglich an 5 Tagen in der Woche (von Montag bis Freitag) statt, bei den anderen Kostenträgern (gesetzliche und private Krankenkassen, BG etc.)

Was ist teurer ambulante Reha oder stationäre?

Im Jahr 2019 beliefen sich die durchschnittlichen Kosten einer stationären medizinischen Reha-Leistung im Rahmen der Deutschen Rentenversicherung aufgrund körperlicher Erkrankungen auf 3.164 Euro. Bei ambulanten Reha-Leistungen beliefen sich die Durchschnittskosten bei körperlichen Erkrankungen auf 1.784 Euro.

Wird die Hin und Rückfahrt zur Reha bezahlt?

Reisekosten sind für die Begleitperson in gleicher Höhe zu erstatten wie für Versicherte. Der Verdienstausfall der Begleitperson, der durch die Begleitung bei Hin- und Rückfahrt bzw. durch die Begleitung während der Maßnahme entsteht, wird auf Antrag des Versicherten von der Rentenversicherung erstattet.

Wer zahlt Taxi zur ambulanten Reha?

Steht eine dringende medizinische Behandlung an, können die Fahrtkosten zur Klinik oder Arztpraxis von der Krankenkasse übernommen werden. Dazu ist ein ärztliches Rezept notwendig. Für Reha-Maßnahmen hingegen gilt diese Regelung nicht. Hier ist eine Erstattung der Reisekosten durch den Reha-Träger möglich.

Kann man mit dem Taxi zur Reha fahren?

Sofern eine Fahrt mit dem Taxi zur Rehabilitationseinrichtung aus medizinischen Gründen unabdingbar ist, werden hierfür die Kosten übernommen. Eine entsprechende Bestätigung erfolgt durch die Ärztin/den Arzt des Krankenhauses.

Wann wird eine Reha nicht genehmigt?

In den meisten Fällen werden Reha-Anträge dann abgelehnt, wenn entweder die letzte Reha-Maßnahme noch keine 4 Jahre zurück liegt oder der Kostenträger die Reha-Fähigkeit bezweifelt und alternative Maßnahmen als zielführender erachtet.

Kann man am Wochenende die Reha verlassen?

Ja, grundsätzlich gibt es keine gesetzliche Regelung, die Ihnen ausdrücklich verbietet, während einer Reha-Maßnahme an Wochenenden und Feiertagen nach Hause zu fahren. Es ist aber ratsam, das Einvernehmen mit der Reha-Einrichtung herzustellen, um mögliche Konflikte oder negative Folgen zu vermeiden.

Kann ich zu einer stationären Reha gezwungen werden?

Generell gilt: Hat die gesetzliche Rentenversicherung (oder auch eine Krankenkasse) eine Reha-Maßnahme in einer Klinik bewilligt, besteht eine Mitwirkungspflicht, um möglichst schnell wieder gesund zu werden bzw. den Rentenbeginn hinauszuschieben. Eigenmächtig darf man deshalb einer Reha nicht fernbleiben.

Habe ich in der Reha ein Einzelzimmer?

Die Unterbringung kann von Klinik zu Klinik stark variieren. In vielen Kliniken sind allerdings Einzelzimmer mit eigenem Badezimmer der Standard. Falls dies nicht der Fall ist, besteht häufig die Möglichkeit, durch Zuzahlung ein Einzelzimmer oder ein Zimmer mit besonderer Ausstattung zu erhalten.

Was ist der Unterschied zwischen Kur und Rehaklinik?

Grundsätzlich kann man sagen, dass eine Kur bei einem gesunden Menschen ansetzt, der erste Symptome aufweist, während eine Reha für einen bereits erkrankten Menschen gedacht ist. Eine Kur ist also präventiv; es handelt sich um Maßnahmen zur Festigung der Gesundheit.

Kann man den Termin für die Reha verschieben?

Um den Termin einer stationären Reha oder die Teilnahme an ambulanten Reha-Leistungen zu verlegen, sollten die Betroffenen mit der jeweiligen Rehabilitationseinrichtung in Kontakt treten und dort um eine Verschiebung bitten. Sinnvoll ist es, auch die zuständige Versicherung darüber in Kenntnis zu setzen.