Wer erbt bei einer Generalvollmacht?

Gefragt von: Frau Gabriela Rieger
sternezahl: 4.9/5 (28 sternebewertungen)

Das sind in der Regel zunächst die eigenen Kinder, dann die Eltern und Geschwister und dann die weiteren Verwandten. Der eigene Ehegatte erbt nach dem Gesetz nur 50%, der Rest wird zu gleichen Teilen unter den Kindern aufgeteilt.

Was passiert mit einer Generalvollmacht nach dem Tod?

Eine Vollmacht wirkt grundsätzlich über den Tod des Vollmachtgebers hinaus. Das gilt insbesondere dann, wenn dies in der Vollmacht ausdrücklich erwähnt wird (transmortale Vollmacht). Die Vollmacht bleibt nach dem Tod des Vollmachtgebers so lange Zeit wirksam, bis sie von den Erben widerrufen wird.

Was bedeutet Generalvollmacht im Erbfall?

Mit der Vollmacht kann der Bevollmächtigte nunmehr Rechtsgeschäfte mit Wirkung für den Nachlass vornehmen. Das heißt, er kann über das Erbe des Erblassers verfügen, solange und soweit sein Handeln von der Vollmacht gedeckt ist. Dafür benötigt er auch keinen Erbschein.

Kann eine Generalvollmacht den Erbschein ersetzen?

Auch aus Kostengründen ist die Erteilung einer Vollmacht stets eine gute Option, damit der Erbe keinen Erbschein beantragen muss. Die trans- bzw. postmortale Vollmacht wirkt unmittelbar für oder gegen die Erben des Vollmachtgebers, da diese mit dem Erbfall seine Rechtsnachfolger werden.

Was zählt Generalvollmacht oder Testament?

Je nachdem wie eine Vollmacht formuliert ist, kann sie auch als letzter Wille gewertet werden. Ein Testament muss nicht immer Testament heißen. Auch eine Vollmacht kann als Testament angesehen werden. Allerdings muss das Schriftstück dann auch die formalen Anforderungen erfüllen.

Wer erbt, wenn es kein Testament gibt? Gesetzliche Erbfolge im Überblick

34 verwandte Fragen gefunden

Welche Nachteile hat eine Generalvollmacht?

Eine Generalvollmacht kann insbesondere dann zu Problemen führen, wenn der Bevollmächtigte seine Pflichten verletzt und beispielsweise das Vermögen des Vollmachtgebers zu dessen Nachteil einsetzt. Auch können sich Schwierigkeiten ergeben, wenn der Bevollmächtigte nach dem Tod des Vollmachtgebers weiterhin tätig wird.

Was darf man mit einer Generalvollmacht nicht machen?

Nicht alles ist erlaubt – die Grenzen der Generalvollmacht
  • Die Schließung oder Scheidung einer Ehe kann nicht veranlasst werden.
  • Der Generalbevollmächtigte darf nicht in Ihrem Namen das Wahlrecht ausüben.
  • Das Verfassen Ihres Letzten Willens bleibt ebenso Ihre Aufgabe.

Was deckt die Generalvollmacht alles ab?

Eine Generalvollmacht ermöglicht es dem Bevollmächtigten, im Namen des Ausstellers Geschäfte zu tätigen, in Operationen einzuwilligen, einen Heimvertrag abzuschließen und das Vermögen zu verwalten. Da der durch die Vollmacht abgedeckte Bereich so weitreichend ist, sollte sie peinlichst genau formuliert werden.

Welche Rechte habe ich mit einer Generalvollmacht?

Eine Generalvollmacht berechtigt laut Definition die bevollmächtigte Person dazu, den Vollmachtgeber in rechtlichen und persönlichen Angelegenheiten zu vertreten. Hierbei kann es sich zum Beispiel um eine Erbausschlagung oder die Aufnahme eines Kredites handeln.

Was deckt eine Generalvollmacht nicht ab?

Ausgeschlossen von der Vollmacht sind die Eheschließung und -scheidung, die Schließung von Eheverträgen, die An- oder Aberkennung von Vaterschaft, die Ausübung des Wahlrechts und die Erstellung eines Testaments. Der Bevollmächtigte kann zudem nicht für seinen Vollmachtgeber vor Gericht aussagen.

Kann man mit einer Generalvollmacht ein Haus verkaufen?

In Situationen, in denen Eigentümer nicht selbst ihre Geschäfte handhaben können oder möchten, kann eine Generalvollmacht beim Verkauf einer Immobilie hilfreich sein. Denn auch hier muss gegenüber Banken und Behörden eine Berechtigung nachgewiesen werden, wenn es um entsprechende Schritte geht.

Was zählt mehr Generalvollmacht oder Erbschein?

Der Erbschein gilt als Kontovollmacht, um über die Konten des Erblassers zu verfügen. Hat man jedoch zu Lebzeiten eine Vollmacht für das Bankkonto erhalten, die über den Tod hinaus geht, besteht auch nach dem Tod des Erblassers Zugriff auf das entsprechende Konto.

Kann eine Generalvollmacht über den Tod hinaus von Erben widerrufen werden?

Jeder kann zu Lebzeiten eine Vollmacht erteilen, die über den eigenen Tod hinaus geht. Doch im Todesfall dürfen die Erben die Vollmacht widerrufen.

Ist eine Person bei einer Generalvollmacht entmündigt?

Wenn Sie mehrere Personen bevollmächtigen wollen, können Sie regeln, ob jeder der Bevollmächtigten Sie alleine vertreten kann oder ob nur jeweils zwei gemeinsam oder nur alle gemeinsam Sie vertreten können. Die Erteilung einer solchen General- und Vorsorgevollmacht bedeutet auch keine Entmündigung.

Ist eine Generalvollmacht sinnvoll?

Wann ist eine Generalvollmacht empfehlenswert? Grundsätzlich nur dann, wenn Sie sich uneingeschränkt - also über akute Notfallsituationen hinaus - umfassend von einer bestimmten Person vertreten lassen wollen. Dies kann insbesondere hinsichtlich Vermögens- oder Geschäftsfragen sinnvoll sein.

Kann man mit einer Generalvollmacht das Testament ändern?

Ein Testament kann nur höchstpersönlich errichtet werden (§ 2064 BGB). Jegliche Vertretung ist ausgeschlossen. Selbst ein Bevollmächtigter – auch nicht, wenn er eine General- oder Vorsorgevollmacht hat – darf dies für den Erblasser erledigen. Dasselbe gilt für einen vom Betreuungsgericht bestellten Betreuer.

Ist eine Generalvollmacht auch ohne Notar gültig?

Nach § 183 BGB kann eine Generalvollmacht formlos, also ohne bestimmte Schriftform oder Beurkundung durch einen Notar, erteilt werden. Das bedeutet, dass die Generalvollmacht schriftlich oder mündlich erteilt werden kann und keine notarielle Beurkundung erforderlich ist.

Wie lange ist eine Generalvollmacht gültig?

Die Vollmacht ist erst einmal unbegrenzt gültig – die Generalvollmacht gilt über den Tod hinaus. Erst die rechtmäßigen Erben können die Vollmacht dann widerrufen, sonst gilt sie unbegrenzt weiter. Es ist aber auch möglich, die Dauer der Gültigkeit in der Vollmacht selbst schriftlich festzuhalten.

Ist in einer Generalvollmacht die Vorsorgevollmacht enthalten?

Generalvollmacht und Vorsorgevollmacht sind im Prinzip das Gleiche. Eine Vollmacht wird in der Regel dann als Vorsorgevollmacht bezeichnet, wenn mit ihr für einen Zeitpunkt vorgesorgt werden soll, zu dem Sie nicht mehr geschäftsfähig sind.

Kann ich mit einer Generalvollmacht Geld abheben?

Rechtlich ist die Kontosperre allerdings nicht vorgeschrieben. Daher können Bevollmächtigte, die über eine Vollmacht über den Tod hinaus verfügen, auch weiterhin Geld vom Konto abheben oder Überweisungen veranlassen.

Kann eine Bank eine Generalvollmacht ablehnen?

Leider lehnen Kreditinstitute eine Vollmacht aber oft mit unzulässigen Begründungen ab: „die Geschäftsfähigkeit des Vollmachtgebers bei Unterschrift sei nicht bewiesen“, „es würden generell nur hauseigene Formulare anerkannt“ oder „es würden nur notarielle oder anwaltliche oder beglaubigte Vollmachten anerkannt“ etc.

Wann tritt eine Generalvollmacht in Kraft?

Eine Generalvollmacht kann nur eine Person ausstellen, die voll geschäftsfähig ist. Im Gegensatz etwa zur Vorsorgevollmacht ist sie zu jedem Zeitpunkt wirksam. Sie greift zum Beispiel auch dann, wenn der Vollmachtgeber im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ist und seine Angelegenheiten prinzipiell selbst regeln könnte.

Wo wird die Generalvollmacht hinterlegt?

Beim Notar: Sie können Ihre Vorsorgevollmacht bei einem Notar hinterlegen. In diesem Fall verwahrt der Notar die sogenannte Urschrift. Der Bevollmächtigte bekommt eine sogenannte Ausfertigung, die im Rechtsverkehr das Original vertritt.

Können zwei Personen eine Generalvollmacht haben?

Doppelvollmacht. Es werden 2 Personen gleichzeitig eingesetzt, die den Vollmachtgeber entweder nur gemeinsam oder getrennt voneinander vertreten dürfen. Eine Doppelvollmacht ist zweckmäßig, wenn sich der Verfasser vor einem Vollmachtmissbrauch schützen will, denn die Bevollmächtigten kontrollieren sich gegenseitig.

Wie oft muss eine Generalvollmacht erneuert werden?

Wer die Vorsorgevollmacht notariell beglaubigen lässt, ist auf der sicheren Seite. Denn dann kann die Vollmacht weder verloren noch von unbefugten Dritten verändert werden. Um die Aktualität der Vorsorgevollmacht zu garantieren, sollte möglichst die Unterschrift unter dem Dokument alle 2 Jahre erneuert werden.