Wer ermittelt gegen Steuerhinterziehung?

Gefragt von: Benno Gerlach
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Finanzamt für Steuerstrafsachen und Steuerfahndung). Die Finanzbehörde ist selbständig als Ermittlungsbehörde für das Ermittlungsverfahren zuständig, sie ermittelt ausschließlich bei dem Verdacht einer Steuerstraftat § 386 Abs. 2 Nr. 1 i.V.m. § 369 AO oder bei einer gleichgestellten Tat.

Wer ermittelt bei Steuerhinterziehung?

Je nachdem, für welche Steuerstraftat ein Verdacht besteht, führt das Finanzamt, das Hauptzollamt oder auch das Bundeszentralamt für Steuern die Ermittlungen. Die Staatsanwaltschaft kann ein Steuerstrafverfahren aber jederzeit an sich ziehen.

Wann ermittelt Steuerfahndung?

Bei einem begründeten Verdacht auf eine Steuerstraftat oder eine Steuerordnungswidrigkeit ermittelt die Steuerfahndung.

Wie kann man Steuerhinterziehung beweisen?

Um Steuerhinterzieher zu entlarven, greift das Finanzamt auf Datenbestände unter anderem von Banken, Sozialversicherungen, Behörden und anderen Steuerzahlern zurück. Dabei erhält der Fiskus auch Informationen aus dem Ausland, zum Beispiel durch die bei Steuersündern besonders gefürchteten „Daten-CDs“.

Welche Polizei kommt bei Steuerhinterziehung?

Grundsätzlich obliegt im Steuerstrafverfahren die Leitung der Ermittlungen der Bußgeld- und Strafsachenstelle (BuStra). Diese kann ihre originäre Zuständigkeit verlieren, wenn gegen den Beschuldigten auch wegen einer anderen Straftat ermittelt oder ein Haftbefehl erlassen wird.

Wie hoch ist die Strafe für Steuerhinterziehung? Blick aus der Praxis vom Strafverteidiger

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Wer muss Steuerhinterziehung beweisen?

Der BFH hat erneut betont, dass das Finanzamt den Tatbestand der Steuerhinterziehung nach den Verfahrensvorschriften der AO und FGO prüfen und feststellen muss (BFH v.

Was passiert bei geringer Steuerhinterziehung?

Geldstrafen bei Steuerhinterziehung in Tagessätzen:

1.000 Euro unterschlagene Steuer wird mit etwa 10 Tagessätzen bestraft. 5.000 Euro Steuerverkürzung werden mit 20-60 Tagessätzen geahndet. 10.000 Euro schlagen mit 50 – 80 Tagessätzen zu Buche.

Wie lange dauern Ermittlungen bei Steuerhinterziehung?

Eine Verfahrensdauer von mindestens einem Jahr ist der Regelfall. Aber auch Verfahrensläufe von mehreren Jahren sind möglich. Wenn Sie die Mitteilung erhalten, dass gegen Sie ein Steuerstrafverfahren eröffnet wurde, sollten Sie sich an einen spezialisierten Rechtsanwalt wenden.

Wo fängt Steuerhinterziehung an?

Wann beginnt Steuerhinterziehung? Steuerhinterziehung beginnt ab dem 1. Euro, den Sie dem Finanzamt unterschlagen. Die Höhe des unterschlagenen Betrags spielt keine Rolle.

Wann ist Steuerhinterziehung strafbar?

Während bei einer Steuerhinterziehungssumme bis zu 1.000 Euro das Steuerstrafverfahren meistens unter Geldauflage eingestellt wird, kommt es bei Beträgen bis 50.000 Euro zur Anzeige und zur strafrechtlichen Verfolgung der Steuerhinterziehung. In diesen Fällen kann dann eine Geldstrafe verhängt werden.

Wie schnell reagiert die Steuerfahndung?

Innerhalb der 4-wöchigen Frist setzt er sich mit der BuStra in Verbindung und äußert sich in Form der Anhörung zu den Vorwürfen. Bis Sie eine Antwort seitens der Steuerfahndung erhalten, können zwei Monate vergehen. Diese Zeit kann sehr belastend sein, sowohl für Sie als auch Ihren Steuerberater.

Was prüft die Steuerfahndung?

Grundsätzliche Aufgaben der Steuerfahndung nach § 208 AO

Erforschung von Steuerstraftaten und Steuerordnungswidrigkeiten nach den §§ 369 fort folgende AO. Ermittlung der (korrekten) Besteuerungsgrundlagen in Fällen einer Steuerstraftat. Aufdeckung von und Ermittlung in bislang unbekannten Steuerfällen.

Was ist eine einfache Steuerhinterziehung?

Einfache Steuerhinterziehung, § 370 Abs.

1 AO versteht man das vorsätzliche Verheimlichen von Einnahmen oder das unvollständige Angeben von Einnahmen in der Steuererklärung. Wer gegen § 370 Abs. 1 AO verstößt, muss mit empfindlichen Strafen rechnen.

Was tun bei Verdacht auf Steuerhinterziehung?

Bei Verdacht einer Steuerhinterziehung kann jeder gegenüber dem Finanzamt Anzeige erstatten. Die Finanzverwaltung ist dann gesetzlich verpflichtet, der Anzeige nachzugehen, sofern diese ausreichende Anhaltspunkte für eine Steuerstraftat enthält. Die Anzeige ist formlos möglich.

Wie wird das Finanzamt auf mich aufmerksam?

Kontrollmitteilungen werden dem zuständigen Finanzamt mittels eines Formblattes zugestellt. Die Kontrollmitteilung wird in den Steuerakten des Empfängers abgelegt, und spätestens bei Einreichung der Steuererklärung des Dritten vergleicht das Finanzamt, ob der Steuerpflichtige z.

Wer bearbeitet Steuerhinterziehung?

Ihre Ermittlungsarbeit ist nicht Hilfstätigkeit für die Staatsanwaltschaft, sondern staatsanwaltschaftliche Tätigkeit. Bei Verdacht einer Steuerstraftat muss die Bußgeld- und Strafsachenstelle das Steuerstrafverfahren einleiten (§ 397 AO, §§ 152 Abs. 2, 160 Abs. 1 StPO).

Wie hart wird Steuerhinterziehung bestraft?

1 AO wird vergleichsweise hart bestraft: Täter haben bei einer Verurteilung mindestens eine Geldstrafe, höchstens eine Freiheitsstrafe von fünf Jahren zu befürchten. In besonders schweren Fällen der Steuerhinterziehung gemäß § 370 Abs. 3 AO droht eine mindestens sechsmonatige und höchstens zehnjährige Freiheitsstrafe.

Wie viel Geld geht durch Steuerhinterziehung verloren?

Schätzungen zufolge verliert Deutschland jährlich rund 100 Milliarden Euro an Steuereinnahmen durch Steuerhinterziehung. Angesichts steigenden Budgetdrucks gerieten deshalb die Steuerhinterzieher ins Visier.

Wie schnell verjährt Steuerhinterziehung?

Die Strafverfolgungsverjährung bei der einfachen Steuerhinterziehung beträgt nach § 78 Abs. 3 Nr. 4 StGB fünf Jahre.

Wann liegt ein besonders schwerer Fall der Steuerhinterziehung vor?

2. Wann spricht man von schwerer Steuerhinterziehung? Beläuft sich die Summe der hinterzogenen Steuern auf mehr als 50.000 € spricht der BGH einheitlich von einer besonders schweren Tat.

Wie wird ein Steuerstrafverfahren eingeleitet?

Wird ein Steuerstrafverfahren eingeleitet, müssen Sie als beschuldigte Person informiert werden. Ebenfalls müssen Sie über Ihre Mitwirkungspflichten und über Ihr Aussageverweigerungsrecht aufgeklärt werden. Eine Behörde, die dies versäumt, macht sich ihrerseits strafbar. Dann kann das Verfahren eingestellt werden.

Was gehört zu Steuerhinterziehung?

Eine Steuerhinterziehung begeht wer: den Finanzbehörden oder anderen Behörden über steuerlich erhebliche Tatsachen unrichtige oder unvollständige Angaben macht, die Finanzbehörden pflichtwidrig über steuerlich erhebliche Tatsachen in Unkenntnis lässt oder.

Welche Arten von Steuerhinterziehung gibt es?

Zu den Steuer-/Finanzvergehen gehören beispielsweise:
  • nicht korrekte Steuererklärungen (Steuerhinterziehung im landläufigen Sinne)
  • durch Steuerbetrug erlangte Auszahlungen des Finanzamtes beim Vorsteuerabzug z. ...
  • Steuerzeichenfälschung (Manipulation von Steuerbanderolen)
  • Schmuggel (Verstöße gegen Zollbestimmungen)

Kann man unbewusst Steuern hinterziehen?

Einer Steuerhinterziehung macht sich strafbar, wer un- richtige oder unvollständige Angaben gegenüber Finanz- behörden oder anderen Behörden macht oder aber die notwendigen Angaben gerade nicht macht. Eine Steuer- hinterziehung kann also aktiv oder durch Unterlassen be- gangen werden.