Wer hat Zugriff auf das Nachlasskonto?

Gefragt von: Ernestine Henkel
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1. Bankvollmacht. Am einfachsten ist der Zugang zu den Konten, wenn der Erblasser dem Erben noch zu seinen Lebzeiten eine Bankvollmacht erteilt hat, die über den Tod hinausreicht. Die Kreditinstitute sprechen ihre Kunden darauf auch regelmäßig an und halten dafür entsprechende Formulare vor.

Wer darf Geld vom Konto eines Verstorbenen abheben?

Nach dem Tod des Erblassers können die Erben und eventuell auch Kontobevollmächtigte Geld vom Sparbuch oder Konto des Verstorbenen abheben. Alleinerben können relativ unproblematisch auf Sparbücher und Konten zugreifen.

Wer hat Zugriff auf ein Nachlasskonto?

Benötigen Sie als Erbe oder Erbin Zugriff zu dem Konto der verstorbenen Person, müssen Sie Ihre Berechtigung per Erbschein nachweisen. Dasselbe gilt für den Zugriff zum Depot. Wenn das Geld für die Bestattung vom Konto abgehoben oder überwiesen werden soll, ist es manchmal möglich, Ausnahmen dafür zu erwirken.

Wer kommt an das Konto eines Verstorbenen?

Wer hat Zugriff auf das Konto eines Verstorbenen? Zunächst einmal hat nur der Erbe Zugriff auf das Konto, das heißt er hat gegenüber der Bank Anspruch auf Auskunft über alle Kontobewegungen vor und nach dem Tod des Erblassers und kann über das Konto verfügen.

Was passiert mit einem Nachlasskonto?

Konto wird zum Nachlasskonto

Noch zu Lebzeiten erteilte Daueraufträge und Lastschriften werden bis auf Widerruf weiterhin ausgeführt. Laufende Zahlungen wie Mieten, Versicherungsbeiträge und ähnliches werden also erst einmal weiter beglichen.

Nachlasskonto und Nachweis des Erbrechts

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Kann man von einem Nachlasskonto Geld abheben?

Bankvollmacht hilft bei Nachlasskonto

Sie können allerdings nur die Bankgeschäfte fortführen, die vom Umfang der Vollmacht abgedeckt werden. In der Regel können Sie beispielsweise Überweisungen tätigen, Bargeld abheben, Rechnungen bezahlen oder Wertpapiere des Verstorbenen verkaufen.

Wie lange kann ein Nachlasskonto geführt werden?

Ein Nachlasskonto kann so lange geführt werden, wie es für die Abwicklung des Nachlasses erforderlich ist. In der Regel dauert dies, bis alle Vermögenswerte des Verstorbenen aufgeteilt und an die Erben ausgezahlt wurden.

Wie lange dauert es bis das Nachlassgericht sich meldet?

– Es hängt sehr stark vom Einzelfall ab, wann der Erbe vom Nachlassgericht angeschrieben wird. Sofern das Nachlassgericht alle Daten zur Verfügung hat, also Name und Anschrift der Erben, dauert es in der Regel vier bis sechs Wochen, nach Testamentseröffnung.

Was bedeutet eine Kontovollmacht über den Tod hinaus?

Eine postmortale Vollmacht erlaubt es dem Bevollmächtigten erst nach dem Tod des Kontoinhabers, auf dessen Konto zuzugreifen. Eine Bankvollmacht nach dem Todesfall beschleunigt den Kontozugriff, weil dann nicht auf den Erbschein gewartet werden muss, sondern bereits Bankgeschäfte getätigt werden dürfen.

Was darf man behalten wenn man das Erbe ausschlägt?

Das Ausschlagen eines Erbes ist in §1942 des BGB geregelt. Wer ein Erbe ausschlägt, erhält gar nichts vom Nachlass. Somit ist es Erben nicht möglich, nur Wertgegenstände anzunehmen, aber die Schulden abzulehnen. Diese Regelung betrifft auch die persönlichen Habseligkeiten des Erblassers.

Wer prüft den Nachlass?

Örtlich zuständig ist das Nachlassgericht, in dessen Bezirk die verstorbene Person ihren letzten gewöhnlichen Aufenthalt (meist Wohnsitz) hatte, unabhängig davon, wo die Person verstorben ist und wo sich Nachlassgegenstände befinden.

Wer erbt bei Kontovollmacht?

Das Kontoguthaben steht bei einer wirksamen Bevollmächtigten dem Vollmachtgeber bzw. bei Eintritt des Erbfalls ausschließlich seinen Erben zu. Die Erteilung einer Vollmacht berechtigt den Bevollmächtigten nicht dazu, das Geld, über das er verfügen darf, auch zu behalten.

Wie zahlt die Bank das Erbe aus?

Hatte der Erblasser bei der Bank ein Sparkonto geführt und legt ein Erbe nach Eintritt des Erbfalls der kontoführenden Bank das entsprechende Sparbuch vor, dann kann die Bank regelmäßig alleine auf Grundlage der Vorlage des Sparbuches an den vorlegenden Erben Gelder auszahlen.

Wem darf die bankauskunft geben?

Voraussetzungen für die Auskunftserteilung Das Kreditinstitut darf Bankauskünfte über juristische Personen und im Handelsregister eingetragene Kaufleute erteilen, sofern sich die Anfrage auf deren geschäftliche Tätigkeit bezieht und dem Kreditinstitut keine anders lautende Weisung des Kunden vorliegt.

Kann man ein Erbe auch auf ein anderes Konto überweisen lassen?

Die Erben können sich grundsätzlich jederzeit darauf einigen, das Geldvermögen so aufzuteilen und auszahlen zu lassen, wie sie es alle gemeinsam wollen. Der einzelne Miterbe hat jedoch keinen Anspruch darauf, dass ihm ein seiner Erbquote entsprechender Anteil des Guthabens ausgezahlt wird.

Kann ein Familienmitglied Geld abheben?

Die Kontovollmacht berechtigt den Bevollmächtigten lediglich zu erledigen, was mit der alltäglichen Führung Ihres Kontos unmittelbar in Zusammenhang steht. Die von Ihnen bevollmächtigte Person darf zum Beispiel: Bargeld abheben.

Was ist der Unterschied zwischen einer Bankvollmacht und einer Kontovollmacht?

In der Regel werden die beiden Begrifflichkeit synonym verwendet, jedoch gibt es einen wesentlichen Unterschied zwischen den beiden Vollmachten. Im Gegensatz zu der Kontovollmacht ist die Bankvollmacht nicht nur auf ein einzelnes Konto beschränkt, sondern erstreckt sich über alle Bankangelegenheiten.

Wie lange ist eine Vollmacht über den Tod hinaus gültig?

Eine Vollmacht wirkt grundsätzlich über den Tod des Vollmachtgebers hinaus. Das gilt insbesondere dann, wenn dies in der Vollmacht ausdrücklich erwähnt wird (transmortale Vollmacht). Die Vollmacht bleibt nach dem Tod des Vollmachtgebers so lange Zeit wirksam, bis sie von den Erben widerrufen wird.

Ist eine Vorsorgevollmacht über den Tod hinaus gültig?

Endet Ihre Vollmacht mit Ihrem Tod, entsteht für den Bevollmächtigten eine Zeitspanne, in der er nicht in Ihrem Sinn handeln kann. Gilt Ihre Vollmacht hingegen über Ihren Tod hinaus, kann sich Ihr Bevollmächtigter in Ihrem Sinn um den Nachlass kümmern.

Welcher Kontostand zählt beim Erben?

Im Erbfall gehört das Guthaben auf einem Bankkonto genauso zum Nachlass wie alle anderen Vermögenswerte wie z.B. Immobilien und bewegliche Gegenstände . Das bedeutet, dass Bankkonten mit dem Tod des Erblassers automatisch auf die Erben übergehen.

Wann bekommt man Post vom Nachlassgericht ohne Testament?

Nur wenn ein Testament oder Erbvertrag dem Nachlassgericht vorliegt, werden die darin begünstigten Personen und die gesetzlichen Erben automatisch vom Nachlassgericht benachrichtigt. Liegt dem Nachlassgericht kein Testament oder kein Erbvertrag vor, erhalten Sie keine Post.

Kann man sich beim Nachlassgericht beraten lassen?

Nachlassgericht: Beratung durch einen Anwalt

Vor dem Nachlassgericht herrscht kein Anwaltszwang, so dass Anträge auch zu Protokoll des Nachlassgerichtes gestellt werden können. Fragen zum Erbrecht und zum Nachlassgericht beantworten die Kooperationsanwälte der Deutschen Anwaltshotline am Telefon oder per E-Mail.

Wie lange dauert eine Auszahlung vom Nachlassgericht?

Da der Erbe aber erst nach der Testaments- oder Erbvertragseröffnung Kenntnis über sämtliche Erben hat, liegt die Dauer der Auszahlung des Erbes mindestens bei einigen Wochen. Verweigert der Erbe die Zahlung, kann es Jahre dauern, bis der Pflichtteilsberechtigte sich den Pflichtteil auszahlen lassen kann.

Können beerdigungskosten vom Konto des Verstorbenen bezahlt werden?

Beerdigungskosten sind in der Regel zeitnah zu bezahlen. Diesen hohen finanziellen Aufwand können oder wollen viele Angehörige nicht alleine stemmen. Deshalb gilt für die Kosten der Beerdigung eine Ausnahme: Sie können vom Konto der oder des Verstorbenen bezahlt werden.

Kann ich als Erbe Kontoauszüge anfordern?

Er kann lediglich verlangen, dass der Erbe die Kontoauszüge prüft. Bestehen Zweifel an der Richtigkeit der Angaben, kann es sich empfehlen ein notraielles Nachlassverzeichnis einzuholen.