Wer muss alles ein Kassenbuch führen?

Gefragt von: Antonius Kirsch
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Wer muss ein Kassenbuch führen? Sobald ein Unternehmen buchführungspflichtig ist, muss es auch ein Kassenbuch führen. Das Handelsrecht legt fest, dass jeder Gewerbetreibende buchführungspflichtig ist, wenn Art und Umfang ein kaufmännisch eingerichtetes Unternehmen erforderlich machen.

Wer ist verpflichtet ein Kassenbuch zu führen?

Jeder Buchführungspflichtige muss Bücher und Aufzeichnungen gem. §§ 140 - 148 AO, § 238 ff. HGB führen, welche auch die tägliche Aufzeichnung der Kasseneinnahmen und -ausgaben (Kassenbuch) umfassen. Es besteht eine Einzelaufzeichnungspflicht.

Wann Kassenbuchpflicht?

Die Pflicht ein Kassenbuch zu führen und damit eine ordnungsgemäße Kassenbuchführung nachzuweisen, ist in den Pragraphen 238-241 HGB geregelt. Davon befreit sind Einzelkaufleute, deren Umsatzerlöse in zwei aufeinanderfolgenden Jahren 600.000 Euro nicht überschreiten und die nicht mehr als 60.000 Euro Gewinn nachweisen.

Wie muss ein Kassenbuch geführt werden?

Kassenbuchführung: Eine Anleitung
  1. Kennzeichnung der Buchung als Einnahme oder Ausgabe.
  2. Datum der Kassenbewegung.
  3. Fortlaufende Belegnummer.
  4. Betrag und Währung der Bareinnahme oder -ausgabe.
  5. Umsatzsteuersatz in Prozent.
  6. Umsatzsteuerbetrag.
  7. Erklärender Buchungstext.
  8. Endbestand der Kasse.

Wer muss einen Kassenbericht erstellen?

Gewerbetreibende müssen Kassenberichte erstellen, es sei denn, ihr Gewinn liegt unter 60.000,00 Euro und der Jahresumsatz unter 600.000,00 Euro. Gesellschaften wie die GmbH oder die AG müssen Kassenberichte erstellen.

Kassenbuch führen | Erklärung & Beispiel

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Ist ein Kassenbuch Pflicht?

Sobald ein Unternehmen buchführungspflichtig ist, muss es auch ein Kassenbuch führen.

Was ist der Unterschied zwischen Kassenbuch und Kassenbericht?

Ein Kassenbericht aus der Kasse gibt Auskunft über die Gesamtsumme der Einnahmen an jedem einzelnen Geschäftstag. Ein Kassenbuch hingegen dokumentiert alle Informationen zu einem einzelnen Geschäftsvorfall. Jeder Unternehmer, der zur Buchführung verpflichtet ist, muss ein Kassenbuch führen.

Wie ist eine Barkasse zu führen?

Das heißt: Zur Barkasse gehört ein Kassenbuch (Einnahmen-/Ausgabenbuch), in das alle Einlagen und Entnahmen in chronologischer Reihenfolge eingetragen werden und die dazu gehörenden Belege abgeheftet werden. In regelmäßigen Abständen ist zu prüfen, ob der Kassenbestand mit dem Kassenbuch übereinstimmt.

Wie führt man ein Kassenbuch Kleinunternehmer?

Auch Kleinunternehmer:innen müssen kein Kassenbuch führen, solange sie eine EÜR erstellen. Solltest du jedoch freiwillig bilanzieren, bist du wiederum dazu verpflichtet. Diese Regel gilt auch für Kleingewerbetreibende. Wenn du ein Kleingewerbe angemeldet hast, musst du kein Kassenbuch führen.

Welche Kasse brauche ich für ein Kleingewerbe?

Braucht jedes Kleingewerbe eine Registrierkasse? Zunächst zum rechtlichen Hintergrund: In Deutschland sind Gewerbetreibende völlig frei in der Wahl Ihrer Kasse. Sie müssen nicht zwangsläufig eine Registrierkasse verwenden, auch eine offene Ladenkasse ist erlaubt.

Wer muss eine Buchhaltung führen?

In Deutschland gilt die Pflicht zur Buchführung für Unternehmen und Selbstständige mit einem Umsatz von mehr als 600.000 Euro im Jahr. Unternehmen und Selbstständige mit einem geringeren Umsatz können eine vereinfachte Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) führen.

Kann der Steuerberater das Kassenbuch führen?

Beratung als Hauptpflicht des Steuerberaters

der Auftrag zur Erstellung der Finanzbuchführung, des Jahresabschlusses oder der Steuererklärungen. Im Rahmen der vertraglichen Hauptpflicht hat der Steuerberater nicht zu prüfen, ob der Mandant seinen Aufzeichnungspflichten nachgekommen ist (LG Krefeld, 3 O 93/11, Abruf-Nr.

Sind Kleinunternehmer Buchführungspflichtig?

Kleingewerbe: Buchführungspflicht ja oder nein? Die Buchhaltung für Kleinunternehmer:innen, die nicht im Handelsregister eingetragen sind, ist freiwillig. Sie unterliegen also nicht der Buchführungspflicht.

Für was braucht man ein Kassenbuch?

1 AO). Einfach ausgedrückt: Die Buchhaltung, einschließlich des Kassenbuchs, dient als Besteuerungsgrundlage von Unternehmen. Demnach muss jeder Kassenbucheintrag (Einnahmen, Ausgaben, Belegnummer, Steuersatz etc.) für das Finanzamt verständlich und nachvollziehbar sein.

Ist ein Kassenbuch als Excel Tabelle zugelassen?

Das Kassenbuch allein mit Hilfe einer Excel-Tabelle ist demnach nicht zulässig, da solch ein Dokument problemlos im Nachhinein verändert oder Einträge gar gelöscht werden können.

Was gehört alles ins Kassenbuch?

1 | Was ist ein Kassenbuch? Das Kassenbuch ist ein Nebenbuch in der Buchführung. Darin werden alle Barzahlungen eines Unternehmens, sprich Ein- und Auszahlungen, aufgeführt. Es gibt jederzeit einen Überblick über alle Geschäftsvorfälle, also alle Einnahmen und Ausgaben sowie den Bargeldbestand.

Ist ein elektronisches Kassenbuch Pflicht?

Seit 2020 gilt für elektronische Registrierkassen die Belegausgabepflicht. Bei jedem Kassieren ist ein Beleg zu erstellen – in Papierform oder elektronisch. Kunden sind zwar nicht verpflichtet, den Beleg mitzunehmen, doch das Finanzamt kann anhand der gespeicherten Belege die Kassenführung genau überprüfen.

Wie erstelle ich ein Kassenbuch?

Angaben auf der Kassenbuch-Vorlage
  1. die Belegnummer des dazugehörigen Bargeldbelegs.
  2. das Datum des Geschäftsvorfalls.
  3. die Einnahmen in Euro.
  4. oder die Ausgaben in Euro.
  5. eine Bemerkung über die Art des Geschäftsfalls.
  6. der (automatisch errechnete) Saldo aus allen Einnahmen und Ausgaben.

Wer darf noch eine offene Ladenkasse führen?

Wer darf eine offene Ladenkasse führen? Jeder Unternehmer darf eine offene Ladenkasse führen. Eine Pflicht zur Führung einer elektronischen Kasse gibt es in Deutschland nicht. Dies ist auch nicht an die Umsatzgrenzen gebunden.

Wie sollte ein Kassenbuch aussehen?

Inhalte eines Kassenbuchs
  1. das Datum.
  2. eine eindeutige Belegnummer wie beispielsweise die Rechnungsnummer.
  3. erklärender Buchungstext wie „geschäftliches Mittagessen“ oder „Briefumschläge“
  4. Kennzeichnung der Buchung als Einnahme oder Ausgabe.
  5. Netto-Betrag und Währung der Bareinnahme oder -ausgabe.

Wie oft Kasse zählen?

Kassenbuch oder Kassenbericht

Unterhält der Unternehmer eine offene Ladenkasse, muss er somit grundsätzlich täglich zum Geschäftsschluss den Inhalt der Kasse exakt zählen. Dies umfasst sowohl Geldscheine als auch Münzgeld, d. h. auch 1-, 2- und 5-Cent Münzen sowie der Wechselgeldbestand müssen gezählt werden.

Wie berechnet man tageseinnahmen?

Die Tageseinnahmen berechnen sich nach folgendem Schema:
  1. Ist Kassenendbestand des jeweiligen Tages.
  2. Minus Kassenendbestand des Vortages.
  3. Plus Betriebsausgaben.
  4. Plus Privatentnahmen.
  5. Minus Privateinlagen.
  6. Plus Einzahlungen auf die Bank.
  7. Minus Auszahlungen von der Bank.
  8. Gleich Tageseinnahmen des jeweiligen Tages.

Wie wird der Kassen soll Bestand ermittelt?

Der Soll-Bestand wird automatisch durch das System pro Zahlart und Kasse errechnet und ergibt sich aus den verbuchten Zahlungen der angezeigten Zahlart. Für die Berechnung werden Passantenrechnungen, Rechnungen der Hotelgäste und Ein-/Auszahlungen berücksichtigt.

Wann brauche ich keine Registrierkasse?

Der Gesamtumsatz im Jahr 2017 beträgt 12.000 Euro (Registrierkassenpflicht besteht auch im Jahr 2017). Es ist jedoch absehbar, dass auch im Jahr 2018 die Grenze von 15.000 Euro nicht überschritten wird, daher besteht bereits ab 1. Jänner 2018 keine Registrierkassenpflicht mehr.