Wer zahlt die Grundsteuer für ein Erbpachtgrundstück?
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Die Grundsteuer ist im Regelfall von den Eigentümerinnen und Eigentümern eines Grundstücks (oder einer Eigentumswohnung) zu zahlen. In Fällen eines Erbbaurechts zahlen die Erbbauberechtigten die Grundsteuer.
Wie verhält es sich mit der Grundsteuer bei Erbpacht?
Das Erbbaurecht ist ein eigentumsgleiches Recht, so dass üblicherweise sämtliche mit dem Eigentum verbundenen Kosten, Abgaben und Risiken auf die Erbbauberechtigten übergehen. Erbbauberechtigte müssen die Grundsteuer zahlen und erhalten auch die entsprechenden Grundsteuerbescheide.
Ist ein Erbpachtgrundstück Grundsteuerpflichtig?
Wer ein Erbbaurecht hat, ist zwar nicht Eigentümer des Grundstücks, auf dem sein Haus steht. Dennoch müssen auch Erbbaurechtsnehmer eine Grundsteuererklärung abgeben.
Wie hoch ist die Grundsteuer bei Erbpacht?
Die Grunderwerbsteuer beläuft sich normalerweise auf 3,5% bis zu 6,5% des Kaufpreises einer Immobilie oder eines Grundstücks. Mit dem Kauf geht auch das Eigentumsrecht auf den Käufer über.
Wer schuldet Grundsteuer bei Erbbaurecht?
Schuldner der Grundsteuer sowohl für das belastete Grundstück als auch für das Erbbaurecht ist der Erbbauberechtigte. Weitere Infos ergeben sich aus der Verfügung der OFD Magdeburg v. 4.9.2013, S 3219 l-2-St 336 V, S 3219 l-2-St 272.
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Wer muss die Grundsteuer Erklärung bei Erbpacht abgeben?
Bei Grundstücken, die mit einem Erbbaurecht ("Erbpacht") belastet sind, sind die Erbbauberechtigten (also die "Pächter") unter Mitwirkung der Eigentümerin oder des Eigentümers des Grundstücks zur Abgabe verpflichtet.
Wer muss die Grundsteuer zahlen Pächter oder Verpächter?
Ab 1. Januar 2025 gilt das Grundsteuergesetz vom 26. November 2019. Demnach muss der Eigentümer (Verpächter) die Steuerschuld bezahlen.
Wer ist Eigentümer des Hauses bei der Erbpacht?
Eigentümer des Grundstücks bei einer Erbpacht ist der Erbpachtgeber, also der Eigentümer des Grundstücks. Oft sind das Kirchen oder Gemeinden, es können aber auch Privatpersonen sein. Der Eigentümer tritt lediglich ein Nutzungsrecht für das Grundstück an den Erbpachtnehmer über einen festgelegten Zeitraum ab.
Ist ein Haus auf Erbpacht weniger wert?
Wer sich mit der Immobilienbewertung beschäftigt, der stolpert immer wieder auch über das Wort Erbpacht. Bei der Erbpacht steht das Haus auf einem fremden Grundstück. Dabei ist meist der Preis niedriger als bei einer Immobilie ohne Erbpacht.
Welche Kosten fallen bei Erbpacht an?
Der Erbbauzins orientiert sich am Kaufpreis des gepachteten Bodens – meist sind das 3 – 5 % des Grundstückswertes pro Jahr. Ist das Grundstück zum Beispiel 100.000 € wert, zahlen Sie bei einem Zinssatz von 4 % jährlich 4.000 € an Erbbauzins, was einer monatlichen Belastung von 333 € entspricht.
Was ist der Nachteil bei Erbpacht?
Der größte Nachteil der Erbpacht ist, dass der Bauherr als Pächter nicht auch Eigentümer des Grundstücks ist.
Sollte man ein Haus mit Erbpacht kaufen?
Erbpacht lohnt sich vor allem dann, wenn die Zinsen für Baugeld hoch und die Grundstückskosten teuer sind. Nun ist es derzeit allerdings so, dass die Zinsen sehr niedrig sind. Manche Grundstückseigentümer wie beispielsweise Kirchen gewähren Familien mit Kindern oft besondere Vergünstigungen bei Erbbaugrundstücken.
Kann man ein Grundstück mit Erbpacht verkaufen?
Ja, der Erbbauberechtigte darf über sein Erbbaurecht verfügen und dieses zum Beispiel verkaufen, vererben oder verschenken. Wer den Verkauf eines Hauses anstrebt, das auf einem Grundstück mit Erbbaurecht steht, ist aber verpflichtet, den Wert der Immobilie ermitteln zu lassen.
Wird Erbpacht im Grundbuch eingetragen?
Wie bei einem klassischen Immobilienkauf wird auch die Erbpacht bzw. das Erbbaurecht (inklusive der Höhe des Erbpachtzinses und der Laufzeit) ins Grundbuch eingetragen. Das Grundbuchamt legt für Erbpachtgrundstücke ein zusätzliches Grundbuchblatt, das sogenannte „Erbbaugrundbuch“, an.
Wem gehört das Grundstück bei Erbbaurecht?
Der Erbbauberechtigte wird also Eigentümer des Bauwerks, während der Grundstückseigentümer weiterhin Eigentümer von Grund und Boden bleibt. Damit kommt das Erbbaurecht aus der Sicht des Erbbauberechtigten dem Eigentum nahe.
Was ist der Vorteil von Erbpacht?
Vorteile der Erbpacht: Baugrundstück muss nicht erworben werden. Der große Vorteil des Erbbaurechts liegt auf der Hand: Bauherren müssen nur den Hausbau und nicht zusätzlich noch ein teures Grundstück finanzieren.
Wie verkauft man ein Haus mit Erbpacht?
Soll eine Immobilie verkauft werden, die auf einem Erbbaugrundstück steht, bedarf dies zunächst einmal der Zustimmung des Grundstückseigentümers. Diese darf er nur verweigern, wenn der künftige Käufer die Verpflichtungen aus dem Erbpachtvertrag – etwa die Zahlung des Erbbauzinses – voraussichtlich nicht erfüllen kann.
Was passiert mit dem Haus wenn Erbpacht ausläuft?
Wenn der Vertrag nach dieser Zeit ausläuft, dann erlischt das Nutzungsrecht und geht wieder vollständig an den Verpächter über. Die darauf befindliche Immobilie geht ebenfalls an den Grundstücksbesitzer, jedoch muss er sie zu mindestens 2/3 des Verkehrswertes ablösen.
Wie wirkt sich Erbpacht auf den Kaufpreis aus?
Im Erbbaurecht sinkt der Kaufpreis gegenüber einem normalen Immobilienkauf dadurch um rund ein Drittel bis hin zu 40 Prozent. Der Grundstückseigentümer hingegen genießt den Vorteil, dass er für sein ungenutztes Grundstück einen Erbbauzins kassiert, ohne es zu verkaufen.
Was ist der Unterschied zwischen Pacht und Erbpacht?
Das Erbbaurecht, umgangssprachlich oft einfach auch Erbpacht genannt, bietet Ihnen eine Alternative zum Grundstückskauf. Wer auf Erbpachtland baut, kauft das Grundstück nicht, sondern pachtet es für eine vertraglich vereinbarte Zeit. Das Grundstück gehört Ihnen also nicht, sondern ist nur gepachtet.
Kann ein erbpachtvertrag vererbt werden?
Grundsätzlich wird das Erbbaurecht jedoch genauso wie ein gewöhnliches Grundstück behandelt. Es kann also sowohl verkauft und belastet als auch vererbt werden.
Ist Erbpacht Eigentum?
Der Eigentümer des Grundstücks, der Erbbaurechtgeber, räumt dem Erbbaurechtnehmer ein Nutzungsrecht für das Grundstück ein. Damit kann der Erbbaurechtnehmer das Grundstück neu bebauen oder die vorhandene Immobilie kaufen und nutzen. Er wird also Eigentümer der Immobilie, pachtet jedoch das Grundstück.
Wer zahlt die Grundsteuer bei Pachtverträgen?
Die neue Grundsteuer ist vom Eigentümer ab 2025 zu zahlen und wird in der Regel als Teil der Betriebskosten weiterberechnet.
Wer zahlt die Grundsteuer für pachtland?
Dr. Reuker: Die meisten Pachtverträge enthalten bereits Klauseln, wonach der Pächter auf dem Pachtland ruhende öffentliche Abgaben und Lasten, z.B. Grundsteuer, zusätzlich zum Pachtpreis trägt.
Wer zahlt Grundsteuer für verpachteten Acker?
Vielfach ist dort jedoch vorgesehen, dass der Pächter neben dem Pachtzins, auch die auf den gepachteten Grundstücken ruhenden öffentlichen Lasten und Abgaben übernimmt. Das betrifft neben der Grundsteuer auch noch die Umlage der Landwirtschaftskammer und Verbandsumlagen.