Werden Schulden vom Zugewinn abgezogen?

Gefragt von: Frau Dr. Gabriele Jansen
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Ist gleichzeitig der andere Ehepartner ohne Schulden und hat einen Gewinn erwirtschaftet, muss dieser einen Teil an den verschuldeten Partner abgeben. Bestehende Schulden sind kein Zugewinn. Gehen beide Ehepartner mit Schulden aus der Ehe, müssen sie die Folgen auch gemeinsam tragen, wenn es gemeinsame Schulden sind.

Werden Schulden von Endvermögen abgezogen?

Schulden führen also nicht dazu, dass das Endvermögen negativ ist, auch wenn sie bei der Bewertung des Endvermögens berücksichtigt werden. Übersteigt der Zugewinn eines Ehegatten den Zugewinn des anderen, ist die Hälfte des Überschusses als Zugewinn zu zahlen.

Was kann vom Zugewinn abgezogen werden?

Hierbei kann es sich um Bankguthaben, Grundstücke, Wertpapiere, Versicherungen, Lottogewinne, Luxusgüter oder ein Unternehmen handeln. Vermögenswerte wie Immobilien werden im Zugewinn anteilig auf beide Ehepartner gerechnet. Nicht berücksichtigt werden hingegen Hausrat und Altersversorgung (auf Rentenbasis).

Werden Schulden bei Scheidung angerechnet?

Zahlt ein Ehegatte nicht nur die Hälfte der gemeinsamen Schulden, sondern die gesamten Schulden, so kann er den vollen von ihm gezahlten Betrag abziehen. Wichtig: Werden gemeinsame Schulden bereits bei der Unterhaltsbemessung berücksichtigt, dann findet nicht noch zusätzlich ein Ausgleich zwischen den Eheleuten statt.

Was mindert den Zugewinnausgleich?

Die Anschaffung eines neuen Autos mindert den Zugewinn ebenso wie ein schöner Urlaub. Auch ein Vorschuss für den Anwalt für dessen Vertretung im Scheidungsverfahren mindert den Zugewinn. Von Verschwendung und ist hingegen abzuraten, denn solche Ausgaben verringern den Zugewinn nicht.

Zugewinnausgleich einfach erklärt - das sollten Sie wissen

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Was passiert mit Schulden beim Zugewinnausgleich?

Bestehende Schulden sind kein Zugewinn. Gehen beide Ehepartner mit Schulden aus der Ehe, müssen sie die Folgen auch gemeinsam tragen, wenn es gemeinsame Schulden sind. Das gilt vor allem für Anschaffungen für das alltägliche Leben wie die Wohnungseinrichtung.

Wie kann man Zugewinn reduzieren?

Sie können die Zugewinngemeinschaft aufheben, sofern Sie ehevertraglich den Güterstand der Gütertrennung vereinbart haben. Gütertrennung können Sie auch noch im Hinblick auf Ihre Scheidung miteinander vereinbaren, mit der Konsequenz, dass der Zugewinnausgleich ausgeschlossen wird. Ihre „Güter“ bleiben dann getrennt.

Bin ich für die Schulden meines Mannes haftbar?

Das ist ein hartnäckiger Irrglaube. Allein die Tatsache, dass der Schuldner verheiratet ist, führt nicht zu einer Mithaftung des Ehepartners. Für die Schulden des Ehegatten bürgt der Betroffene nur, wenn er sich ausdrücklich dazu verpflichtet.

Ist Schuldenabbau Zugewinn?

Schulden bei der Eheschließung werden als negatives Anfangsvermögen betrachtet. Wer bei der Scheidung weniger Schulden hat als bei der Hochzeit, verzeichnet somit rechnerisch einen Zugewinn. Schulden bei der Scheidung werden vom Endvermögen abgezogen.

Sind Schulden in der Ehe gemeinsame Schulden?

Während Einzelschulden lediglich eine Partei betreffen, sind gemeinsame Schulden zusammen eingegangen worden. In der Regel ist ausschlaggebend, wer den Vertrag unterschrieben hat – nur ein Ehepartner oder beide? Daher gilt auch: Während der Ehe gemachte Schulden sind nicht automatisch gemeinsame Schulden!

Welcher Kontostand zählt bei Zugewinnausgleich?

Der Zugewinnausgleich soll sich am Ende tatsächlich nur auf das während der Ehezeit gemeinsam erworbene Vermögen beziehen. Dem Endvermögen wird alles hinzugerechnet, was an Vermögenswerten bei Zustellung des Scheidungsantrages an den anderen Ehepartner vorhanden ist. Schulden werden abgezogen.

Wer zahlt Anwalt bei Zugewinnausgleich?

Die Anwaltskosten trägt in der Regel jede Partei selbst. Nur ausnahmsweise ordnet das Gericht eine andere Kostenverteilung an, z.B. dann, wenn ein Ehegatte bei der Folgesache, z.B. Unterhalt oder Zugewinnausgleich, ganz oder teilweise unterlegen ist.

Ist ein Auto ein Zugewinn?

Wann ist der PKW bei der Scheidung Zugewinn? Gehört der PKW einem Ehepartner allein, wird das Fahrzeug bei der Verteilung des Hausrats nicht berücksichtigt. Vielmehr gehört der PKW in das jeweilige Endvermögen beim Zugewinnausgleich und wird dort wertmäßig erfasst.

Wer zahlt die Schulden bei Scheidung?

Eine automatische gesetzliche Haftung des Ehepartners ist nicht vorgesehen. Somit gilt, dass Sie die Schulden, die Sie gemacht haben, auch alleine begleichen müssen. Ihr Gläubiger kann sich nicht an Ihren Ehepartner wenden. Dies gilt insbesondere auch für Schulden, die bereits vor der Ehe entstanden sind.

Was passiert mit dem Haus bei Trennung das nicht abbezahlt ist?

Sofern eine Immobilie bei Scheidung noch nicht abgezahlt ist, so haftet derjenige Ehegatte für den Kredit, der den Kreditvertrag auch unterschrieben hat.

Wann muss der Zugewinnausgleich bezahlt werden?

Der Zugewinnausgleich bei einer Scheidung wird ausbezahlt, sobald die Scheidung rechtskräftig ist. Ein Antrag auf Zugewinnausgleich kann auch noch nach der Scheidung geschehen. Man hat dafür nach der rechtskräftigen Scheidung 3 Jahre Zeit, bevor der Anspruch verjährt.

Wer prüft Zugewinnausgleich?

Zugewinnausgleich – der Fachanwalt für Familienrecht klärt die Vermögensverhältnisse. Ihr Anwalt klärt vermögensrechtliche Ausgleichsansprüche im Familienrecht. Dazu gehört die Auseinandersetzung des Vermögens (wem gehört das Auto, wem gehört das Kontoguthaben, wer haftet für Kredite?)

Wann gibt es keinen Zugewinnausgleich?

Wenn die Eheleute bei der Heirat kein Vermögen hatten und bei der Scheidung kein Vermögen haben, dann ist ein Zugewinnausgleich rein rechnerisch nicht möglich. Ein Zugewinnausgleich findet auch nicht statt, wenn die Eheleute eine Gütertrennung in einem notariellen Ehevertrag vereinbart haben.

Was passiert mit Krediten wenn man sich trennt?

Auch wenn in der Ehe ein Zugewinn erwirtschaftet wurde, ist der andere Ehepartner davon befreit, den Kredit nach der Trennung mit zu tilgen. Handelt es sich um Schulden aus einem Dispokredit für das gemeinsame Konto, müssen auch nach einer Trennung beide Ehepartner für den Ausgleich der Schulden sorgen.

Was passiert wenn Ehepartner Schulden macht?

Die gemeinschaftliche Haftung endet grundsätzlich mit der Trennung (§ 1357 Abs. 3 BGB). Ab dem Zeitpunkt wirken neue Verträge nur noch gegen denjenigen, der den Vertrag geschlossen hat. Für neue Schulden haftet der Ehepartner ab dann nicht mehr.

Wann haftet der Ehepartner für die Schulden des anderen?

Keine Haftung für alte Schulden

Für Schulden des einen Ehegatten haftet also der andere Ehegatte grundsätzlich nicht. Denn diese Schulden sind nur Sache desjenigen Ehegatten, der die Schulden auch gemacht hat. Etwas anderes gilt dann, wenn die Ehegatten gemeinschaftlich Schulden machen.

Sind Ehegatten immer Gesamtschuldner?

Ihre Haftung kann sich daraus begründen, dass Sie Vertragspartner eines Gläubigers sind. Dies trifft meist zu, wenn Sie den Vertrag gemeinsam mit Ihrem Ehepartner unterschrieben haben. Das Gesetz bezeichnet Sie in diesem Fall als Gesamtschuldner. Es steht dem Gläubiger frei, welchen Ehepartner er in Anspruch nimmt.

Welcher Kontostand zählt bei Trennung?

Wenn Sie nicht im Rahmen eines Ehevertrages anderes vereinbart haben, gilt für die Ehe der Stand der Zugewinngemeinschaft (§ 1363 Absatz 1 BGB). Bei einer Scheidung kann das gemeinsame Guthaben von Konten hälftig auf die Parteien aufgeteilt werden.

Wie kann ich mein Geld vor der Scheidung retten?

Die beste Option, um Ihr Vermögen bei der Scheidung zu schützen, ist daher der Abschluss einer Scheidungsfolgenvereinbarung. In einer Scheidungsfolgenvereinbarung regeln Sie alle Rechte und Pflichten, die Sie im Hinblick auf Ihre Trennung und Scheidung geregelt wissen möchten.

Wann endet der eheliche Zugewinn?

4. Beendigung der Zugewinngemeinschaft und Zugewinnausgleich. Die Zugewinngemeinschaft endet in der Regel mit der Scheidung der Ehe oder dem Tod eines Gatten. Es besteht aber auch die Möglichkeit, beim Familiengericht eine vorzeitige Auflösung der Zugewinngemeinschaft zu beantragen.