Werden Überstunden in der Ausbildung bezahlt?

Gefragt von: Hans-Hermann Noll
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Auch Überstunden müssen immer dem Ausbildungszweck dienen. Das heißt, ein Ausbilder muss anwesend sein und Ausbildung findet statt. Überstunden müssen mit Mehrarbeitszuschlag ausbezahlt oder mit entsprechendem Zeitzuschlag in Freizeit ausgeglichen werden.

Werden Azubis für Überstunden bezahlt?

Sofern nicht in dem jeweiligen (Mantel-)Tarifvertrag Mehrarbeitszuschläge geregelt sind, ist daher für die Überstunden mindestens der normale Stundensatz zu zahlen. Der Ausbildungsbetrieb kann gem. § 262 BGB wählen, ob er die Überstunden vergüten oder durch Freizeitgewährung ausgleichen will.

Wie werden Überstunden in der Ausbildung berechnet?

Wenn du dich jetzt fragst, ob sich Überstunden für dich lohnen, rechne dir folgendes aus: Teile deine monatliche Ausbildungsvergütung durch 30 Tage. Teile diesen Betrag dann durch deine durchschnittliche tägliche Arbeitszeit, zum Beispiel acht Stunden.

Was passiert wenn Azubis Überstunden machen?

Allerdings sind Überstunden für Azubis grundsätzlich freiwillig. Wenn du in diesem Fall Überstunden machst, muss dein Arbeitgeber dir diese Zeit innerhalb von 3 Wochen in Freizeit abgelten. Das bedeutet, dass du die gemachten Überstunden frei nehmen kannst.

Wie viele Überstunden sind in der Ausbildung erlaubt?

Minderjährige Azubis dürfen nach den Vorgaben des Jugendarbeitsschutzgesetzes keine Überstunden leisten. Ihre Arbeitszeit ist auf acht Stunden täglich und 40 Stunden in der Woche begrenzt. Die Wochenarbeitszeit kann dabei auch unterschiedlich über die einzelnen Tage verteilt werden.

Überstunden: Diese Basics solltest du wissen

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Wie sind die Überstunden bezahlt?

Sie multiplizieren den durchschnittlichen Stundenlohn mit der geleisteten Mehrarbeit und erhalten die zu vergütenden Überstunden. Beispiel: Ein Mitarbeiter hat statt 160 Stunden 200 Stunden im Monat gearbeitet, also 40 Stunden extra. Die Rechnung ist: 28,87 Euro x 40 = 1.154,8 Euro.

Kann man als Azubi Überstunden verweigern?

Der Auszubildende ist grundsätzlich nicht verpflichtet, Überstunden zu leisten. Die im Vertrag vereinbarte Arbeitszeit reicht gewöhnlicherweise aus, um die Lerninhalte zu vermitteln. Dementsprechend müssen Überstunden immer dem Ausbildungszweck dienen. Das bedeutet, es muss ein Ausbilder anwesend sein.

Warum dürfen Azubis keine Überstunden machen?

Wann sind Überstunden in der Ausbildung nicht erlaubt? Entsprechen die Überstunden nicht den Inhalten der Ausbildung und die Arbeitszeit wird außerdem nicht vom Ausbilder überwacht, dürfen Azubis in der Regel keine Mehrarbeit leisten.

Wie viele Überstunden darf ein Azubi über 18 machen?

So viele Überstunden dürfen Azubis über 18 machen

Arbeitnehmer dürfen laut Gesetz von Montag bis Samstag je acht Stunden arbeiten – maximal 48 Stunden pro Woche. Bei einer normalen 40-Stunden-Arbeitswoche sind bis zu acht Überstunden also durchaus zulässig. Das gilt auch für volljährige Azubis.

Ist Berufsschule Überstunden?

Tatsächlich zählt die Berufsschulzeit zur Arbeitszeit. Es muss also kein Azubi Überstunden machen, um diese Zeit wieder aufzuarbeiten. Vielmehr muss das Unternehmen seine Lehrlinge für den Besuch in der Berufsschule freistellen.

Wie lange dürfen Azubis abends arbeiten?

Minderjährige Azubis dürfen zwischen 20.00 und 6.00 Uhr nicht arbeiten. Ausnahmen davon gibt es zum Beispiel in Arbeitsbereichen, wo frühere oder spätere Arbeitszeiten üblich sind. Beispielsweise dürfen Bäckerlehrlinge ab 16 Jahren schon ab 5.00 Uhr morgens, über 17-Jährige ab 4.00 Uhr beschäftigt werden.

Wie lange darf man als Azubi am Tag arbeiten?

Für die meisten Auszubildenden gelten wöchentliche Regelarbeitszeiten zwischen 35 und 40 Stunden, die sich normalerweise auf fünf Tage in der Woche verteilen. Nach dem Arbeitszeitgesetz darf die regelmäßige werktägliche Arbeitszeit acht Stunden nicht überschreiten.

Sind Azubi treffen Pflicht?

RE: Azubi-Event Anwesenheitspflicht

Wenn der Einsatz in der außerbetrieblichen Ausbildungsstätte angeordnet ist und der Ausbildung dient, dann musst du daran teilnehmen.

Welche Zuschläge bekommt man als Azubi?

Leider sind für Azubis keine Zuschläge vorgesehen, außer eine gültiger Tarifvertrag oder eine betriebsvereinbarung besagt etwas anderes. Dein Ausbildungsvertrag sollte dir darüber Aufschluß geben. Du hast aber ein Anrecht auf einen freien Ersatztag.

Was gilt als Überstunde?

Überstunden können unter Mehrarbeit fallen, sind aber nicht zwangsläufig damit zusammenzulegen. Alles, was über die vertraglich bzw. tarifrechtlich beschlossene Arbeitszeit hinausgeht, sind Überstunden.

Bis wann müssen Überstunden ausgezahlt werden?

Geleistete Überstunden nach Kündigung auszahlen lassen

Nach einer Kündigung des Arbeitsverhältnisses ist der Arbeitgeber verpflichtet, spätestens bis zum Ausscheiden des Mitarbeiters die angeordneten oder geduldeten Überstunden zu bezahlen.

Wie viele Samstage darf ein Azubi im Monat arbeiten über 18?

Für volljährige Azubis gibt es keine gesetzliche Regelung, welche die Fünf-Tage-Woche vorschreibt, der Samstag ist im Arbeitszeitgesetz ein ganz normaler Werktag. Du darfst also nach dem Arbeitzeitgesetz an sechs Tagen pro Woche durchschnittlich 48 Stunden arbeiten.

Was darf man nicht in der Ausbildung?

Für Jugendliche ist die Beschäftigung mit Arbeiten verboten, welche die kör- perlichen Kräfte übersteigen oder bei denen sie gesundheitlichen oder sittli- chen Gefahren ausgesetzt sind. Untersagt sind insbesondere Akkordarbeiten und Fließbandarbeiten mit vorge- schriebenem Arbeitstempo.

Kann man in der Ausbildung minusstunden haben?

Minusstunden gelten nicht für Auszubildende

Aber: Als Auszubildender bist du noch kein normaler Arbeitnehmer. Du bist im Betrieb, um in dem entsprechenden Beruf ausgebildet zu werden. Wenn dich dein Ausbilder einmal früher nach Hause schickt, zählt dies als bezahlte Freistellung.

Was passiert mit den Überstunden nach Ende der Ausbildung?

Gibt es keine Vereinbarung zwischen Dir und Deinem Arbeitgeber bei Überstunden, so muss das Unternehmen diese laut Berufsbildungsgesetz entweder vergüten oder durch entsprechende Freizeit ausgleichen. Häufig können Auszubildende geleistete Überstunden noch nach dem Ende des Ausbildungsverhältnisses geltend machen.

Was passiert wenn ich keine Überstunden mache?

Allerdings weigern sich Arbeitgeber häufig eine solche Klausel in den Arbeitsvertrag aufzunehmen. Wer sich weigert Überstunden zu leisten, ohne dass diese vertraglich ausgeschlossen wurden, riskiert eine Abmahnung und im schlimmsten Fall sogar eine Kündigung.

Bin ich dazu verpflichtet Überstunden zu machen?

Ohne Überstundenregelung im Arbeitsvertrag sind Arbeitnehmer außer in Notsituationen (hierzu später mehr) grundsätzlich nicht zur Leistung von Überstunden verpflichtet. Sie können dann unter Umständen auch Mehrarbeit verweigern, die über die vertraglich vereinbarte Arbeitszeit hinausgeht.

Was passiert wenn Azubi unentschuldigt fehlt?

Der Azubi wird so angehalten, sein Fehlverhalten einzusehen und sich zu bessern. Wer durch unentschuldigtes Fehlen in der Ausbildung glänzt, erhält zu Recht eine Abmahnung. Denn durch das „Schwänzen“ kommt es zu einer Vertragsverletzung.

Was passiert wenn ein Azubi nicht übernommen wird?

Die Arbeitsagentur rät Azubis, bei denen die Übernahme nicht gesichert ist, sich bereits kurz vor Ende der Ausbildungszeit arbeitslos zu melden. Als Azubi einer dualen betrieblichen Ausbildung hast du ein paar Jahre Gehalt bezogen und Beiträge zur Arbeitslosenversicherung bezahlt.

Ist ein Azubi haftbar?

Der Auszubildende haftet - wie jeder Arbeitnehmer - für vorsätzlich oder fahrlässig verursachte Schäden (§§ 10 Abs. 2 BBiG, 276 BGB).